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Fragenübersicht Bildet Räte! Würdest du die Bildung einer Räterepublik unterstützen?
1 - 20 / 46 Meinungen+20Ende
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22.11.2020 09:45 Uhr
Das fände ich sogar außerordentlich gut. Jedoch sollte man dabei nicht wieder die Fehler der Jahre 1917ff. machen, einer Mehrheit die Strukturen und daraus resultierend die Politik einiger Weniger aufzudrücken.
Wenn die Menschen nicht mitgenommen werden, wird das nichts mit grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2020 09:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2020 09:48 Uhr
Man muss das politische System nicht grundlegend umwerfen um die Beteiligung der Bürger sicherzustellen. Ich bin daher in Ergänzung zum Status Quo eher für eine Stärkung von Bürgerbegehren.
22.11.2020 09:57 Uhr
Zitat:
Wenn die Menschen nicht mitgenommen werden, wird das nichts mit grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen.


Und da fängt es schon an. Ich sehe derzeit die Argumente für eine Räterepublik nicht, die eine breite Mehrheit überzeugen würden sich so einem Ansinnen anzuschließen.
22.11.2020 09:58 Uhr
Zitat:
Da Wenn (!) es die Beteiligung derzeit unterrepräsentierter Gruppen am politischen Entscheidungsprozess fördern würde


Allerdings glaube ich daran nicht. Aus den Genossen Arbeiterführer werden schneller als man schauen kann die Herren Räte. Das sieht man ja heute schon, wenn sie ein kleines Zipfelchen Macht bekommen.
22.11.2020 10:01 Uhr
Zitat:
Allerdings glaube ich daran nicht. Aus den Genossen Arbeiterführer werden schneller als man schauen kann die Herren Räte. Das sieht man ja heute schon, wenn sie ein kleines Zipfelchen Macht bekommen.


Ich glaube auch, dass sich an Minderheitenrechten was gravierendes ändern würde, wenn Räte uns regieren. Aber nicht aus den Gründen, die Chlodio anführt.
22.11.2020 10:03 Uhr
Die Beteiligung von Bürgern über Volksbegehren sind mit hohen Hürden verbunden, zudem besteht das Problem, dass in einer parlamentarischen Demokratie nicht wirklich ein repräsentativer Anteil der Bevölkerung sitzt, sondern überdurchschnittlich viele Akademiker mit hohem Einkommen.
Ein Rätesystem würde die Abhängigkeiten aufbrechen und die Räte einer direkten Kontrolle der Bevölkerung unterstellen.


22.11.2020 10:05 Uhr
Zitat:
Und da fängt es schon an. Ich sehe derzeit die Argumente für eine Räterepublik nicht, die eine breite Mehrheit überzeugen würden sich so einem Ansinnen anzuschließen.


Stimmt.
Aber das kann auch umschlagen, wenn immer mehr Menschen merken, dass der Kapitalismus die globalen Probleme nicht zu lösen imstande ist.
Und dann - dann! - käme es darauf an, die Menschen zu überzeugen. Aufokroyierter Fortschritt ist kein Fortschritt.
22.11.2020 10:07 Uhr
Um es mal ganz einfach zu sagen, es wäre eine Umkehrung der Entscheidungsebenen:

Zitat:
In einer Räterepublik sind die Wähler in Basiseinheiten organisiert, beispielsweise die Arbeiter eines Betriebes, die Bewohner eines Bezirkes oder die Soldaten einer Kaserne. Sie entsenden direkt die Räte als öffentliche Funktionsträger, die Gesetzgeber, Regierung und Gerichte in einem bilden. Im Unterschied zu früheren Demokratiemodellen nach Locke und Montesquieu gibt es somit keine Gewaltenteilung. Die Räte werden auf mehreren Ebenen gewählt: Auf Wohn- und Betriebsebene werden in Vollversammlungen Abgesandte in die örtlichen Räte entsandt. Diese delegieren wiederum Mitglieder in die nächsthöhere Ebene, die Bezirksräte. Das System der Delegierung setzt sich bis zum Zentralrat auf staatlicher Ebene fort, die Wahlvorgänge geschehen somit von unten nach oben. Die Ebenen sind meist an Verwaltungsebenen gebunden.
22.11.2020 10:08 Uhr
Zitat:
Ein Rätesystem würde die Abhängigkeiten aufbrechen und die Räte einer direkten Kontrolle der Bevölkerung unterstellen.


Das ist die pure Theorie dieses Systems. Wie so oft unterschlägt sie den Faktor Mensch mit all den Schwächen, die auch in einer Räterepublik voll durchschlagen werden. Bitte nicht missverstehen: Ich lehne eine Räterepublik nicht grundsätzlich ab, sehe aber nicht, dass sie uns gravierende Vorteile gegenüber dem existierenden System brächte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2020 10:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2020 10:11 Uhr
Zitat:
Stimmt.
Aber das kann auch umschlagen, wenn immer mehr Menschen merken, dass der Kapitalismus die globalen Probleme nicht zu lösen imstande ist.
Und dann - dann! - käme es darauf an, die Menschen zu überzeugen. Aufokroyierter Fortschritt ist kein Fortschritt.


Auf was sollen wir noch warten? Dass der Kapitalismus in Verbindung mit nationaler Engstirnigkeit kein einziges Problem der Menschheit lösen kann, sondern die Ursache allen Übels ist, sollte mittlerweile auch dem letzten Hinterwäldler dämmern.
22.11.2020 10:17 Uhr
Zitat:
sollte mittlerweile auch dem letzten Hinterwäldler dämmern


Diese undifferenzierte Sicht dämmert wohl so manchem - aber es sollte zu denken geben, dass selbst die großen Geister dieser Zeit (wenn wir das intellektuelle Potential in den Vordergrund stellen) nicht unbedingt zu diesem Schluss kommen.

Es gilt den Kapitalismus zu bändigen - nicht ihn völlig zu beseitigen.
22.11.2020 10:18 Uhr
Zitat:
Räterepublik voll durchschlagen werden. Bitte nicht missverstehen: Ich lehne eine Räterepublik nicht grundsätzlich ab, sehe aber nicht, dass sie uns gravierende Vorteile gegenüber dem existierenden System brächte.


Die Frage ist doch, wie die Beteiligung der Menschen am politischen Entscheidungsprozess verbessert werden kann. Eine Umkehrung der Entscheidungsgewalt ist ein guter Weg, um möglichst alle Teile der Bevölkerung am gesellschaftlichen Entscheidungsprozess teilhaben zu lassen - unabhängig von Alter, Geschlecht oder Herkunft. So könnten in Vollversammlungen Ausschüsse gebildet werden, die Beschlussvorlagen zu bestimmten Themen erarbeiten. Diese Vollversammlungen sollten offen sein für alle Teile der Bevölkerung und die Möglichkeit haben, sich Expertenwissen durch Beratungen anzueignen. Da es Räte auf allen Ebenen geben müsste, wäre eine Strukturierungen bis auf die regionale Ebene notwendig.
22.11.2020 10:21 Uhr
Zitat:
Es gilt den Kapitalismus zu bändigen - nicht ihn völlig zu beseitigen.


Wie bändigt man ein menschenfeindliches System? Der Kapitalismus lebt von grenzenlosem Wachstum und Ausbeutung. Er kann nicht "gebändigt" werden, denn die zerstörerischen Kräfte sind ihm ja geradezu innewohnend.
22.11.2020 10:21 Uhr
@Roter Stern

Die Mehrheit der Bevölkerung ist für so eine Politikgestaltung entweder:

a) zu gleichgültig

b) zu ungebildet

c) aus sonstigen in der Person liegenden Gründen nicht geeignet

Der Grund, warum Politik derzeit von gewählten Volksvertretern gemacht wird ist u.a. Effizienz, Kompetenz und die Geschwindigkeit und sachgerechte Sorgfalt im Vorgehen.
22.11.2020 10:24 Uhr
Zitat:
Wie bändigt man ein menschenfeindliches System? Der Kapitalismus lebt von grenzenlosem Wachstum und Ausbeutung. Er kann nicht "gebändigt" werden, denn die zerstörerischen Kräfte sind ihm ja geradezu innewohnend.


Indem Du mir einen sozialistischen Ideologievortrag hältst revidierst Du nicht meinen Beitrag. Wozu eine solche ideologische Theorieumsetzung führen würde durften wir in verschiedenen Ländern schon beobachten. Daher lehne ich Deine gewünschte Reinform der Umsetzung schlicht ab. - Nicht aus Gründen, die in der reinen Systematik von Räten lägen, sondern einfach, weil Menschen Politik machen - und nicht Systeme. Und es gilt immer Menschen zu beurteilen. Schlecht disponierte Menschen werden in jedweden Systemen dazu beitragen, dass die Ziele, die Du berechtigterweise nennst kontrakariert werden. Daran ändert auch das Rätesystem herzlich wenig.
22.11.2020 10:37 Uhr
Zitat:
Auf was sollen wir noch warten?


Darauf, dass die Menschen erkennen, was los ist. Der Versuch, Menschen zu ihrem Glück zu zwingen ist ja nun vor historisch gesehen kürzer Zeit grandios gescheitert - und er ist eben deswegen gescheitert.

Die Menschen zum Nachdenken zu bewegen, wäre die Aufgabe der linken Bewegung. Aber die bekämpft sich entweder lieber untereinander oder sie setzt auf Konzepte, die nicht funktioniert haben.
So wird das nix lieber Genosse RS.
22.11.2020 10:40 Uhr
Zitat:
Es gilt den Kapitalismus zu bändigen - nicht ihn völlig zu beseitigen.


Was auch grandios gescheitert ist, wie wir seit dem Kollaps des Realsozialismus sehen. Im Gegenteil, seit den 1990er Jahren agiert er quasi ungebremst.

Neue linke Konzepte sind gefragt, lieber Genosse Anteros. :-)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2020 10:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2020 10:41 Uhr
Zitat:
Zitat:
Wenn die Menschen nicht mitgenommen werden, wird das nichts mit grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen.


Und da fängt es schon an. Ich sehe derzeit die Argumente für eine Räterepublik nicht, die eine breite Mehrheit überzeugen würden sich so einem Ansinnen anzuschließen.


Ein weiteres Argument besteht darin, dass der einzelne Bürger fühlbar in die Entscheidungsprozesse eingebunden wäre. Gleichzeitig dürfte sich der Einfluss der Sozialen Medien reduzieren. Ich glaube deswegen schon, dass man die breite Mehrheit der Bürger von einem solchen System überzeugen könnte. Dies gilt jedoch nicht für die Mehrheit der im aktuellen System gewählten Abgeordneten.
22.11.2020 10:57 Uhr
Zitat:
Neue linke Konzepte sind gefragt, lieber Genosse Anteros. :-)


Ein Konzept, dass sofort greift und auch ohne Räte auskäme wäre die Gesetze zu stärken (Überwachung der Durchsetzung), die schon jetzt gelten.

Die Bändigung des "Ungeheuers namens Kapitalismus" in Form eines Käfigs aus Gesetzen ist auf dem Papier nämlich zumindest in großen Teilen schon gelungen.

Problem dabei ist nur, dass Papier geduldig ist und nur soviel wert, wie die Umsetzung auch überwacht und letzenendes durchgesetzt wird.
22.11.2020 10:58 Uhr
Zitat:
Gleichzeitig dürfte sich der Einfluss der Sozialen Medien reduzieren.


Das wäre aber fatal für die Umsetzung der Idee. Auf welcher Grundlage sollten die Menschen dann entscheiden? Regierungspressekonferenzen?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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