Ich habe meinen Account zum Beispiel noch nie nach einem Militärführer benannt. Schon gar nicht würde ich das bei einem solchen tun, der einem stalinistischen Diktator gedient hat.

Lieber Wandelbar!, wäre ich Mitglied Deiner Partei, würde ich einen Ausschlussantrag stellen, wenn Du das RL erzählen würdest. Den Verteidiger von Moskau, den Befreier des belagerten Leningrad, den Sieger von Berlin, den ersten Chef der SMAD, der wieder ein menschlicheres Leben nach Krieg und Faschismus möglich gemacht hat, derart abzuqualifizieren, ist nicht nur antisozialistisch, es ist auch antidemokratisch. Ich möchte Dir meine Verachtung dafür aussprechen.

Ok, 1:1:3 um 13:41. Die Mehrheit der Abstimmenden meint, es wäre doch Thema dieser Umfrage. Also meinetwegen.

Hitler hat einen Vernichtungskrieg gegen die "russischen Untermenschen" geführt. Das war ein wesentlicher Unterschied zur Westfront. Er hat den Kampf der Roten Armee zu einen Kampf uns schiere Überleben gemacht. Sie haben um das Leben ihrer Familie, Freunde und Verwandten gekämpft. Das war weit mehr als eine reine Frage von militärischem Sieg oder militärischer Niederlage.

An der Spitze der Sowjetunion stand zu jener Zeit Stalin. Das war ein überaus unschöner Umstand. Aber sollte das für die Russen Grund sein, nicht um ihr Leben zu kämpfen? An der Spitze dieses Abwehrkampfes stand Schukow. Stalin war ein militärischer Dummkopf. Schon immer seit dem Bürgerkrieg gewesen. Schukow war es, der die Verteidigung und den Gegenangriff auf das Herz der Bestie organisiert hat. Er hat konkret die Wehrmacht vor Moskau zum Stehen gebracht und zurückgeschlagen. Er hat die Belagerung von Leningrad, die vom 8. September 1941 bis zum 27. Januar 1944 bestand und 600.000 Zivilisten das Leben gekostet hat, durchbrochen. Er hat dem Hitlerregime in Berlin den Todesstoß versetzt. Nach dem Krieg hat er als Chef der SMAD die Reorganisation des zivilen Lebens, von Nahrung über Unterkünften bis zum Schulbetrieb, verantwortet. Unter seiner Verantwortung wurde eben nicht Gleiches mit Gleichem vergolten.

Schukow wurde von seinen Soldaten geliebt und sie haben ihm vertraut. "Ich Schukow schreiben!" war ein geflügeltes Wort, wenn sich Soldaten von Vorgesetzten ungerecht behandelt gefühlt haben. Die SMAD, die Schukow aufgebaut hat, hat auch Deutsche vor der Willkür des NKWD geschützt.

Stalin hat die Popularität des Marschalls gefürchtet und Berija eifrig Belastungsmaterial gesammelt. Aber ihn zu verhaften hat man sich nicht getraut, also wurde er zuerst nach Odessa zur Kriminalitätsbekämpfung und dann weiter in den Ural abgeschoben. Nach Stalins Tod hat Schukow nach Kräften die Entstalinisierung zur Zeit des Tauwetters unterstützt.

Das alles unter "er hat aber unter Stalin gedient" zu subsummieren ist geschichtsrevisionistisch und verabscheuungswürdig.

Und nun braucht sich die "moderne Linke" keinen Zwang mit Ablehnungen antun. Ich rechne mit nichts anderem.

Compadre passt perfekt in die KDP

Compadre passt perfekt in die KDP - er hängt gedanklich im Gestern und Vorgestern fest.
Kann man machen, hilft halt heute nix.

4. Vergiss während der Diskussionen niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt und beherzige es! Verzichte also auf unsachliche Bemerkungen, Beleidigungen, mutwillige Nickname-Verunstaltungen, Verleumdungen etc!

5. Erst lesen, dann denken. Noch einmal lesen, noch einmal denken. Und dann erst posten!

Ich glaube nicht, daß wandelbar sich das Dritte Reich "idyllisch-heimelig" vorstellt.

Finde die Argumentationskette "Der Feind meines Feindes ist mein Freund" auch zugegebenerweise ein wenig sonderbar :-)

Ich habe dem zugestimmt, Tilia, obwohl ich den Begriff "Das dritte Reich" für sehr problematisch halte, ihn auch nicht benutze.

Nur der Verständnis wegen: warum hältst Du den Begriff für problematisch? Er ziert doch sogar den einen oder anderen "offiziellen" Buchtitel...

Weil er die Selbstbezeichnung des Verbrecherregimes war.