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Ist die Alltagssprache harmlos und neutral? |
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18.12.2023 19:16 Uhr |
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Ein Ideologe wirft der Sprache vor, ideologisch zu sein...
Aber der wahre Kern besteht natürlich darin, dass Kultur auch Sprache prägt und die Sprache ihrerseits auch wieder auf die Kultur zurückwirkt.
Da muss man aber nicht mit Wertungen kommen, die vermutlich gefällt werden, um dann eine Sprachpolizei gründen zu können und... um am Ende dann tatsächlich Herrschaft über die Sprache ausüben zu können. |
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18.12.2023 19:37 Uhr |
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Man muß nicht unbedingt kirchlich sei, aber Luther gilt noch heute:
"„Mehr als ein paar kluge Redewendungen“ hat Martin Luther den Deutschen nach Ansicht des Sprachforschers Hartmut Günther hinterlassen. Der Reformator und Bibelübersetzer hörte ganz genau hin, wie den Leuten um ihn herum der Schnabel gewachsen war und rang unermüdlich um jedes Wort. Damit gelangen ihm nicht nur besondere Wortschöpfungen, er „formte und prägte die Sprache entscheidend mit“, so der Sprachwissenschaftler. Der Wortschatz der Lutherbibel einte die vielfältigen Dialekte des deutschen Sprachraums, so dass sich heute Friesen und Bayern – überwiegend – derselben Vokabeln bedienen." |
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18.12.2023 20:36 Uhr |
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Zitat:Zitat:Man muß nicht unbedingt kirchlich sei, aber Luther gilt noch heute:
"„Mehr als ein paar kluge Redewendungen“ hat Martin Luther den Deutschen nach Ansicht des Sprachforschers Hartmut Günther hinterlassen. Der Reformator und Bibelübersetzer hörte ganz genau hin, wie den Leuten um ihn herum der Schnabel gewachsen war und rang unermüdlich um jedes Wort. Damit gelangen ihm nicht nur besondere Wortschöpfungen, er „formte und prägte die Sprache entscheidend mit“, so der Sprachwissenschaftler. Der Wortschatz der Lutherbibel einte die vielfältigen Dialekte des deutschen Sprachraums, so dass sich heute Friesen und Bayern – überwiegend – derselben Vokabeln bedienen."
Das ist sicherlich erstmal richtig. Nun wäre es noch gut, wenn du aus diesem Zitat in eigenen Worten ein Argument in der Diskussion dieses Fadens machtest.
Stimmt zwar, allerdings spricht Luther durchaus für sich selbst, wenn man den Kontext versteht. |
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18.12.2023 20:39 Uhr |
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*Pogoheil* Was man der Sprache Luthers bestimmt nicht vorwerfen kann - die sich teilweise von der Sprache der Leute auf der Straße inspirieren ließ - ist, dass sie neutral und harmlos wäre. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.12.2023 20:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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18.12.2023 21:14 Uhr |
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Nein, das will auch niemand.
Nicht einmal der Freund des Genderns.
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18.12.2023 21:17 Uhr |
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*Pogoheil*,
Interessant, dass du an einer Stelle der Diskussion darauf insistierst, Luther für sich selbst sprechen zu lassen und ihn an anderer Stelle dann eifrig dekonstruierst. Für meinen Teil überschätze ich Luther nicht als Superhelden, habe ihn auch nicht in diese Diskussion eingeführt, das war Herbert, der das tat, wobei immer noch unklar ist, was Herbert genau mit dem herbeizitierten Professor sagen will. Aber wie dem auch sei, für mich ist Luther eine sehr zwiespältige Persönlichkeit. |
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18.12.2023 21:30 Uhr |
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Eine harmlose und neutrale Alltagssprache. |
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18.12.2023 22:34 Uhr |
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Neutral auf jeden Fall nicht. Nun die Aussage "Alter, ick gloob et hackt!" wäre wohl auf einen Gemütszustand zurückzuführen, der ganz und gar nicht harmlos ist. |
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18.12.2023 22:47 Uhr |
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Zitat:Zitat:Luther war eher ein Projekt der damaligen Staatlichkeit, als ein Superheld.
Besonders anschaulich am Dispens, damit Philipp der Großmütige Bigamie betreiben konnte.
Echte Auftragsarbeit. |
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19.12.2023 00:28 Uhr |
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Zitat: Die Alltagssprache wird, wie auch der sogenannte gesunde Menschenverstand, oft dargestellt als ideologiefern und in diesem Sinne irgendwie als neutral und harmlos.
Also wenn wir mal die Alltagssprache in jeder beliebigen Fußgängerzone, im ÖPNV oder wo auch immer in der Öffentlichkeit nehmen, dann ist sie weder neutral, weil sie viele Wertungen über etwas oder Bewertungen über Leute enthält und dies auch aus einer bestimmten Sicht auf die Dinge heraus und auch den entsprechenden Formulierungen. Somit nicht neutral und oftmals auch nicht harmlos. Wohl aber oft banal.
Zitat:Ich denke allerdings Derrida folgend, dass die Alltagssprache viel ideologisches Gepäck mit sich führt
Das ist so.
Zitat:und deshalb kritisiert gehört.
Nur ihre Auswüchse. Ansonsten gilt immer noch, dass man sich so miteinander unterhalten muss, dass der eine versteht, was der andere meint.
Ansosnten gibt es halt vielerlei Alltagssprache und für die braucht es keine kritisierende Sprachpolizei. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.12.2023 00:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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19.12.2023 00:32 Uhr |
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Eine neutrale Sprache finde ich weiterhin schwachsinnig. Es hilft niemandem, wenn es nur noch Arbeitende, Studierende, Teilnehmende usw. gibt. Und eine "Bibel in gerechter Sprache" ist für mich auch eine Idee überdrehter Protestanten. Gerechtigkeit fängt nicht bei der Sprache an. |
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19.12.2023 13:50 Uhr |
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Er hat selbstverständlich recht, dass Sprache nicht neutral ist. Sie bildet Verhältnisse ab und steht mit diesem in Wechselwirkung.
Die Tradition, in der Derrida steht, schlägt nun vor, dass Problem durch Sprachpolitik zu lösen. Da war Derrida durchaus reflektierter. Er hat stets darauf verwiesen, dass wir den realen Problemen (die sich z.B. in einer hierarchischen Arbeitsteilung zwischen Geschlechtern oder "Ethnien" finden lassen) nicht dadurch loswerden, dass wir sie anders benennen. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
LPP |
Volk, Sonstige |
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