Mitgliedschaft
Um Mitglied der SII zu werden, solltest du folgende Kriterien erfüllen:
mindestens 10 möglichst politisch aussagekräftige Meinungen
mindestens 7 Tage Mitgliedschaft bei dol2day
ein aussagekräftiges Profil
im Zweifelsfall ein ausgefüllter Fragebogen
Da wir eine basisdemokratische Partei sind, kann die Entscheidung zur Aufnahme ein wenig dauern.
Externe Links
Die SII kapituliert vor der PsA
Ein Gespenst ging um bei dol2day, das Gespenst der PsA. Doch nun werden wieder Orangen verkauft.
Noch vor gar nicht langer Zeit schien dieses Projekt von Richard B. begraben,tot und rückstufungsreif zu sein, genauso wie dol2day im Prinzip ja auch tot, begraben und löschungsreif ist. Doch dann siegte die Nostalgie und Leute, die sich wochenlang, monatelang, jahrelang einen Dreck um die PsA gekümmert hatten, entdeckten plötzlich ihre Sympathie für die faulenden Orangen. Die PsA möge doch bittebitte bestehen bleiben,sie sei doch ein altes Urgestein von dol2day und so fort.
Dabei erblickte dol2day im Siechtum der PsA doch nur sich selbst. Wir sind nun einmal zu wenig Mitglieder insgesamt, um die bestehende Parteienpalette aufrecht zu erhalten. Es gibt nicht mehr genügend Leute, um alle Bands glaubhaft zu bespielen, also ersetzen wir sie mit lauter Sessionmusikern, die sich abwechselnd "Led Zeppelin","Rolling Stones", "Pink Floyd" oder vielleicht auch "The Beatles" nennen,damit die großen Zeiten weitergehen dürfen, wenn die Substanz am Schwinden ist.
Und weil wir alle miteinander hier den Laden nicht dichtmachen wollen, obwohl wir ihn in der gegenwärtigen Form eigentlich dichtmachen könnten und vielleicht auch sollten, machen wir also die PsA nicht dicht, biegen wir die Regeln, weil wir die Regeln biegen können, erfinden Ausflüchte, weil wir so souverän sind, werden wir inkonsequent, weil wir im Angesicht des allgemeinen Endes ja auch nichts weiter können, als inkonsequent zu sein. Damit wir nicht konsequent die Lichter nach und nach aus machen oder uns allgemein über die Beleuchtung Gedanken zu machen brauchen.
Also beleben wir einen orangefarbenen Leichnam, lassen dem Zombie angeblich frisches Blut durch die Adern strömen und erfreuen uns an einem Aufschwung, der doch nichts anderem entspringt, als der Flucht vor der eigenen Einsicht, dass dol2day in der Form, wie es einst war, nicht mehr bestehen kann.
Immerhin ist Richard B. mal wieder online gewesen.
Die PsA ist geboren um zu leben. Die SII kapituliert vor der PsA und schickt mal einen Gruß herüber an die Leute, die demnächst wieder "SII" spielen wollen.
Die SII zum bevorstehenden Weihnachtsfest
Glaubt man den Doktrinen der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland sowie dem etablierten Gregorianischen Kalender mit seinen gesetzlichen Feiertagen, so begehen wir in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember den nun 2023. Geburtstag von Jesus von Nazareth. Den Verfassern der 4 offiziell abgesegneten Frohbotschaften, genannt "Evangelien" zufolge soll Jesus von Nazareth der Kind einer herbergslosen Familie auf Durchreise gewesen sein, dem alsbald schon ein grausamer kindermordender Herodes nachstellte und der am Ende seines zumindest irdischen Daseins von einem sich die Hände in Unschuld waschenden Biedermann namens Pilatus der Hinrichtung am Kreuz überantwortet wurde. Wobei sowohl Herodes als auch Pilatus zumindest eine grausame Soldateska wie sicherlich auch ein brüllender Mob bei ihren Verrichtungen sekundierte. Wie auch heute noch.
Nach seinem irdischen Tod kreuzigte man des Kindlein aus Nazareth gleich noch einmal. Und zwar dadurch, indem man die Hinrichtung dieses unerschrockenen Mannes religiös überhöhte, sie zelebrierte, die gekreuzigte Gestalt millionenfach an die Wände von Kirchen, Schulen, Gerichtssälen, Verhörräumen, Gastwirtschaften und muffigen Elternhäusern nagelte, nur um dabei immer wieder neu den Kreislauf aus offiziöser Verdummung, Heuchelei, Lüge, Korruption und Gewalt zu durchlaufen und den Heiland, wie man Jesus bis heute bezeichnet, noch einmal geistig und dogmatisch an die Latten zu dübeln.
Dieser religiösen, vollkommen unkonkreten überhöhenden bigotten Verhöhnung des ganz konkreten Menschen Jesus hat die Marktwirtschaft nunmehr eine noch deutlichere Dimension an Zynismus obendrauf gesetzt. Zum religiösen Kitsch und ist nun der weihnachtliche Konsumterror getreten, zur althergebrachten Gesundbeterei elender irdischer Zustände der materielle Umsatz zum einen und die materielle Armut zum anderen, die die ganz reale geistige Armut und den entsetzlichen Mangel an konkreter Humanität aufs Schlimmste ergänzt.
Kein christlicher konservativer Haushalt, bei dem man die politisch Verfolgten Habenichtse der modernen Zeit draußen haben möchte und dabei scheinheilig "Stille Nacht, Heilige Nacht" singt, keine urdeutsche "Gemütlichkeit", bei der sich die spießigen Hoppenstedts zum immer gleichen Ritual unter dem Weihnachtsbaum zusammenfinden, um schließlich den erzwungenen Frohsinn in den übers Jahr hinweg aufgestauten Familienkrach enden zu lassen.
Überall sind also die Zeichen der Entfremdung zu spüren und aus dem ganz konkreten Kindlein in der Krippe in der vorübergehenden Flüchtlingsunterkunft von Bethlehem haben die Menschen ein Monster gemacht, das entweder übergroß am Himmel über ihnen oder verheerend auf der Erde unter ihnen wütet.
Es gilt, beidem den Kampf anzusagen, oder zumindest sich beidem zu verweigern. Es gilt, aus diesem allgemeinen Unheil auszusteigen. Frohe Weihnachten.
Die SII zum "Bündnis Sahra Wagenknecht"
Die SII macht sich die Sache einfach und zitiert einfach aus dem Beschluss des Parteivorstandes der Partei DIE LINKE vom 24. Oktober 2023, mit dem die SII grundsätzlich in Übereinstimmung ist:
"Wir sind politischen Angriffen ausgesetzt. Vom politischen Gegner: Die Ampel, die das Wahlrecht verändert, um uns zu schaden, und von den Rechten ohnehin. Das kennen wir aus unserer Geschichte und der langen Geschichte der sozialistischen Bewegung. Dagegen gilt es solidarisch zusammenzustehen.
In dieser Situation haben heute mehrere Bundestagsabgeordnete um Sahra Wagenknecht ihren Austritt aus der LINKEN erklärt und die Gründung einer eigenen Partei angekündigt. Ihr Vorgehen ist ein Angriff auf die einzige im Parlament vertretene linke Partei in diesem Land. Er zielt auch auf die gesellschaftliche Linke als Ganzes. Mit den auf der Grundlage des linken Programmes und durch den Wahlkampf unserer Mitglieder erworbenen Mandaten und Ressourcen darf keine konkurrierende Partei aufgebaut werden.
Gleichzeitig endet heute eine jahrelange Hängepartie, in der eine kleine Gruppe von Mandatsträgern systematisch demokratische Beschlüsse unserer Partei missachtet und versucht hat, ihr einen anderen Weg aufzuzwingen. Die Äußerungen auf der heutigen Pressekonferenz zeigen wohin die Reise politisch geht: An vielen Punkten hat sie den linken Grundkonsens verlassen. Die Betonung von konservativen Werten, die Orientierung an der ordoliberalen Wirtschaftspolitik, die Offenheit für Unternehmensspenden, die Verschiebung des jetzt nötigen Klimaschutzes und Umbaus in eine ferne Zukunft, die Forderung, Sozialleistungen für abgelehnte Asylbewerber komplett zu streichen, nach Grenzkontrollen und Abschottung – all das ist unvereinbar mit dem Erfurter Programm der LINKEN.
Wir halten es für gefährlich in Zeiten des Rechtsrucks in den Chor derer einzusteigen, die Geflüchtete und Migration zum Problem erklären, statt der ungerechten Verteilung gesellschaftlichen Reichtums."
Die SII zu den Landtagswahlen in Hessen und Bayern
Heute werden in Bayern und Hessen neue Landtage gewählt. Es ist zu erwarten, dass sich beide Wahlen für die Partei DIE LINKE als Katastrophen auswachsen werden und dass nach vollendeter Pleite Sahra Wagenknecht endlich ihren eigenen Parteiladen aufmachen wird. Wir werden Frau Wagenknecht im Geiste dabei keine Hindernisse in den Weg legen und sie bei ihrer Reise nicht aufhalten. Für ihren weiteren politischen und persönlichen Lebensweg wünschen wir Frau Wagenknecht alles Gute. Punkt.
Tino Chrupalla (AfD) im Krankenhaus
Nach aktuellen Meldungen habe Chrupalla in Ingolstadt eine Rede halten wollen, hieß es. Dazu sei es aber nicht gekommen. Chrupalla befände sich nun im Krankenhaus, wird gemeldet. Offensichtlich ist der Job des AfD-Chefs gesundheitlich nicht gerade vorteilhaft. Es ist nun zu wünschen, dass Chrupalla alle beliebige Zeit der Welt bekommt, um sich zu erholen und erneuert an Körper und Geist wieder ins pralle Leben einsteigen zu können. Erfolgsprognosen stehen derzeit freilich noch aus.
Zum Tag der Deutschen Einheit
Heute feiern wir den Tag der Deutschen Einheit.
An dieser Stelle könnte nun ein längerer Text darüber stehen, wie sich das Projekt "Deutsche Einheit" mit Ossi-Park, Transferleistungen, Infrastrukturprojekten, Aufarbeitung des SED-Regimes, Befindlichkeiten der Menschen in Ost und West, gegenseitigen Vorurteilen und diversen Narrativen entwickelt hat. Auch wäre die zunehmend reaktionäre Renaissance des DDR-Bewußtseins deutschlandweit zu thematisieren.
Aber heute ist Feiertag. Keine Zeit für Plattitüden.
Karl Marx am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen, die materielle Gewalt muß gestürzt werden durch materielle Gewalt, allein auch die Theorie wird zur materiellen Gewalt, sobald sie die Massen ergreift. Die Theorie ist fähig, die Massen zu ergreifen, sobald sie ad hominem demonstriert, und sie demonstriert ad hominem, sobald sie radikal wird. Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst. Der evidente Beweis für den Radikalismus der deutschen Theorie, also für ihre praktische Energie, ist ihr Ausgang von der entschiedenen positiven Aufhebung der Religion. Die Kritik der Religion endet mit der Lehre, daß der Mensch das höchste Wesen für den Menschen sei, also mit dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist, Verhältnisse, die man nicht besser schildern kann als durch den Ausruf eines Franzosen bei einer projektierten Hundesteuer: Arme Hunde! Man will euch wie Menschen behandeln!
Karl Marx, Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie, Einleitung. MEW 1, Seite 385
Robert Kurz am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Es kann nur noch ein Abenteuer geben: die Überwindung der Marktwirtschaft jenseits der alten staatssozialistischen Ideen. Danach mag eine andere Geschichte beginnen.
Schwarzbuch Kapitalismus
Hegel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt. Es ist die gewöhnlichste Selbsttäuschung wie Täuschung anderer, beim Erkennen etwas als bekannt voraus zu setzen, und es sich ebenso gefallen zu lassen; mit allem Hin- und Herreden kommt solches Wissen, ohne zu wissen wie ihm geschieht, nicht von der Stelle.
Phänomenologie des Geistes, Vorrede
Frank Sinatra mit einem Gruß an die SII
For what is a man, what has he got?
If not himself, then he has naught
To say the things he truly feels
And not the words of one who kneels
The record shows you took the blows
And did it your way
Yes, it was your way
Zur aktuellen Situation der SII
Dol2day hat es schon mitbekommen. Durch ein Gebet an Gott Redax ist es Hagebuddne (Skippy) gelungen, Adminrechte für die SII zu bekommen. Und die hat er dann gleich genutzt, um Zecke, den bisherigen Admin der SII, und jemanden namens „Augusto“, also einen Fan des chilenischen Diktators Pinochet, aus der SII zu schmeißen. Nun steht Skippy allein in der SII und wenn Urmitglied skintom sich nicht dazu bequemt, in den nächsten Tagen mal wieder online zu gehen, dann wird die SII Geschichte sein.
Da stellt sich natürlich die Frage danach, ob eine solche Vorgehensweise sinnvoll ist. Und ich meine: Ja, sie ist sinnvoll, selbst unter der Gefahr, dass die SII und mit ihr eine der Anfangsparteien von dol2day aus der Parteienliste verschwindet und zur Ini zurückgestuft wird. Eine solche Parteienstreichung ist nicht das Ende der Welt, sie ist auch nicht das Ende jeder linkssozialistischen Aktivität bei dol2day. Parteienstreichungen hat es gegeben und wird es auch in Zukunft geben. Diese Community ist ohnehin am Aussterben, also gibt es für die parteipolitischen Kristallisationspunkte hier kaum noch genug Material, was da andocken könnte.
Zecke jedenfalls hatte ohne dass er mich fragte und das mit mir sozusagen basisdemokratisch abstimmte, Augusto in die Partei aufgenommen. Derartige Eigenmächtigkeiten bei Aufnahmen sind gegen die Regel und das aus gutem Grund. Es kann nicht sein, dass die Partei aus Mitgliedern besteht, über deren Aufnahme ein Einzelner allein entscheidet. Und schon gar nicht, wenn das Neumitglied offensichtlich schon ansatzweise linken Inhalten widerspricht. Und wenn derjenige, der diese Aufnahme ausgeführt hat, auch noch ein ausgewiesener Spinner ist, der zu blöd oder zu unwillig gewesen ist, um seine Kanzlerkandidatur bei dol2day ernsthaft zu betreiben, dann ist Gefahr im Verzug. Dann besteht für die SII die Gefahr, dass dieser Laden zum Swingerclub mutiert, in welchem sich ein Haufen Idioten herumtreiben, die mit dunkelroten Abstimmungsbalken und mit dem Logo der SII allerlei fragwürdige Ansichten in den Diskussionen vertreten. Das darf nicht sein.
Sicher – Parteienhopping und Parteienurlaub sind bei dol2day heute üblich geworden. Jeder tritt halt mal irgendeiner Partei bei. Sowas funktioniert aber nur, wenn die Partei einen Stamm aus authentischen Mitgliedern hat und nicht von den Parteiurlaubern überlaufen wird. Sodass die dann als Füllmaterial den Ausschlag geben, ob es die Partei überhaupt noch gibt. Das hatte nämlich Zecke vor. Als Neumitglieder standen bereits in Wartestellung: Herbert und AugustXXXII. Nicht gerade aktenkundige Linke oder Progressive. Zecke wollte sie aufnehmen und ein paar Tage später wieder rauswerfen. Jedenfalls schrieb er mir das so. Und ich fand: für solchen Blödsinn ist mir eine Partei zu schade.
Wie es mit der SII weitergeht und ob es mit der SII überhaupt weitergeht, steht dahin. Jedenfalls geht es mit ihr nicht auf die Art weiter, wie sich das Zecke gedacht hat.
Ich wünsche uns allen eine schöne neue Woche.
"Der Tod ist ein Meister aus Deutschland"
Dieser Satz wird in dem Gedicht "Todesfuge" mehrmals verwendet. Der Jude Paul Celan hat dieses Gedicht geschrieben. Er hat den Holocaust überlebt, seine Eltern überlebten den Holocaust nicht.
Heute wird der Opfer des Nationalsozialimus gedacht. Heute wird der Befreiung von Auschwitz durch Einheiten der Roten Armee gedacht.
Das Gedicht "Todesfuge" kann hier gelesen und angehört werden:
https://www.lyrikline.org/de/gedichte/todesfuge-66
Wird DIE LINKE noch gebraucht?
Als Mensch, der in Armut lebt, brauche ich die Partei DIE LINKE nach wie vor.
Das Bürgergeld zum Beispiel enthält, trotz mancher zaghafter Schritte in die richtige Richtung, immer noch viel Hartz IV. Die LINKE kritisiert das konsequent, ist die soziale Opposition. Verbindet die soziale Frage aber mit Ökologie und umfassender Emanzipation. Auch Geschlechterverhältnisse sind Herrschaftsverhältnisse, die überwunden werden müssen.
Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Hass gegen Frauen*, Feindlichkeit gegen queere Menschen, Benachteiligung von Menschen mit Behinderung und weitere Formen der Menschenfeindlichkeit brauchen weiterhin eine starke LINKE Gegenkraft. Und in diesen Tagen ist die Kritik an der Hochrüstung und weiteren Eskalationen unbedingt notwendig. Und eine konsequente Ablehnung der menschenverachtenden Politik der AfD auf allen Ebenen.
Die herrschenden Verhältnisse brauchen dringender denn je eine wirkliche humane Alternative, die im Hier und Jetzt für eine konsequente Reformpolitik eintritt, aber auch über den Kapitalismus, das Patriarchat, den Nationalismus und weitere Herrschaftsformen hinausweist.
Trotz der Krise, in der die Partei steckt, arbeiten viele Menschen in ihr Tag für Tag, praktisch und theoretisch, an der Gestaltung eines demokratischen Sozialismus.
Ich bin gerade dabei, im Rahmen meiner Möglichkeiten, die von Armut und Krankheit geprägt sind, meine Aktivität in der Partei zu verstärken.
2023 wird nicht nur wegen einiger wichtiger Wahlen ein entscheidendes Jahr für DIE LINKE, ich werde daran mittun, dass die progressiven Konzepte und Haltungen in der Partei dauerhaft klar in der Mehrheit bleiben.
7 Fragmente zu einer Kultur des lebendigen Erinnerns
I
Im November 1938 zerreißt eine Welt. Der schrittweisen Entrechtung und Hetze der vorangegangenen Jahre folgt die rohe Gewalt: Feuer, Verwüstung, Morde, Suizide im Angesicht des Terrors, Verschleppung in Konzentrationslager. Blitzartig zeichnet sich der ganze Horror der nationalsozialistischen Judenverfolgung ab, die Pogrome werfen einen abgründigen Blick voraus auf den Holocaust, in dem sich das Leiden auf bestialische Art in das Unvorstellbare vervielfältigen wird.
II
Zerrissen bin auch ich: Behütet aufgewachsen, ist das Erinnern eine mühsame Aufgabe, denn die direkte Verbindung zu den Opfern und den Überlebenden fehlt größtenteils. Dafür gibt es Menschen in meiner Familie, die Schuld auf sich geladen haben. Und tatsächlich sind die Abgründe überall, im Straßenbild gibt es Lücken, die von den Novemberpogromen gerissen wurden, ich muss nur hinschauen. Seit einiger Zeit erinnern Stolpersteine an die Opfer. Je mehr ich mir Erinnerung erarbeite, desto mehr wird fragwürdig, wie ich nach dem totalen Zivilisationsbruch in einer heilen Welt aufwachsen konnte. Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland mahnt unterdessen, dass 49 Prozent der Deutschen den Schlussstrich unter den Schreckensjahren wollen. In einigen Jahren werden keine Zeitzeug:innen mehr leben. Das Erinnern wird für mich zum Imperativ der Humanität, des Gewissens.
III
Den Schlussstrich will ich nicht, kann ich nicht zulassen. Aber was sollte ich tun? Ich sollte die Stolpersteine in meiner Umgebung noch achtsamer lesen. Ich sollte zu den Namen recherchieren. Ich sollte mir ein Beispiel nehmen an Menschen aus meiner Partei, die Stolpersteine reinigen. Ich sollte mir noch regelmäßiger die Sendung "Aus der jüdischen Welt" auf Deutschlandfunk Kultur anhören, um mehr über die jüdische Kultur zu lernen, die zerstörte aber auch wieder lebendige jüdische Kultur in Deutschland. Ich sollte noch mehr Bücher von jüdischen Autor:innen lesen. Und ich sollte in meinem Studium einen Schwerpunkt legen auf die Geschichte des Antisemitismus und das reiche jüdische Erbe. Das und noch mehr sollte ich tun. Werde ich es tun? Ich hoffe, dass die Beschäftigung mit diesem Text zu lebendigerem Erinnern beiträgt, zu einer praktischen Selbstverpflichtung führt.
IV
Der moderne Antisemitismus ist immer auch ein Reflex auf den Kapitalismus, er trägt Züge einer regressiven, einer falschen Kapitalismuskritik in sich. Jüdische Menschen werden aus bewusster Wahl diffamiert als Träger der ausbeuterischen Seite der kapitalistischen Wirtschaftsweise, als das raffende Kapital, dem das schaffende, schöpferische nichtjüdische Kapital entgegengestellt wird. In dieser wirren Logik war und ist die Verfolgung jüdischer Menschen die angebliche Überwindung der negativen Seiten des Kapitalismus.
V
Kultur kommt sprachgeschichtlich von dem „zu Pflegenden“. Kultur braucht Übung, ja, sogar Handwerk. Die Kultur eines lebendigen Erinnerns kann also, muss also von mir erlernt und gepflegt werden. Dazu gehören Rituale und Regelmäßigkeiten. Ich muss nur darauf achten, dass die Rituale nicht erstarren, ich muss also darauf achten, dass ich selbst und meine Praxis zu einem lebendigen Medium der Erinnerung werden: Erinnern als meine aktive Lebenspraxis.
VI
Erinnern heißt aber auch: zu widersprechen. Jedem Klischee, jedem Stereotyp, jedem Gerücht über jüdische Menschen. Auch dort, wo sich die Falschaussagen auf den Ort beziehen, wo sich Jüdinnen und Juden organisieren in einem jüdischen Staat, einer sicheren Heimstatt in einer Welt, in der Antisemitismus nach wie vor grassiert. Israel ist ein Versuch, unter schwierigen Bedingungen das Zerreißen einer Welt im November 1938 nicht ungeschehen zu machen, aber es abzuschwächen und aus den gewaltsam gerissenen Lücken etwas Neues erwachsen zu lassen.
VII
Paul Celan lesen: Die Gedichte dieses Überlebenden des Holocaust, der seine Eltern in diesem verlor und der in tiefer Zerrissenheit als Folge davon lebte, sind in deutscher Sprache Zeugnisse einer Humanität, die das Verlorene bergen und nach dem kalkulierten Wahnsinn der deutschen Verbrechen eine andere Sprache, hoch sensibel und wahr redend, hintergründig und doch entlarvend, in die Welt gesetzt haben. Wer im Erinnern die Atemlosigkeit der Geschichte zu spüren bekommt, kann bei Celan Ruhe und einen anderen Atem finden. Einige seiner Gedichte habe ich in den letzten Wochen auswendig gelernt, weitere werden folgen, damit ein sprachliches Erbe in mir ganz konkret hörbar wird, das Erinnern lebendig wird und bleibt.
Wandelbar! für die Opposition@71 als Antwort auf den vierten Teil der letzten Rundmail der Regierung.
Armut und Isolation
Wir dokumentieren hier einen Text von Wandelbar! für die Opposition@71:
Internationaler Tag für die Beseitigung der Armut, dolgesetzlicher Feiertag
Auch in unserer Gesellschaft gibt es Armut. Auch doler*innen können in Armut leben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Armut isolieren kann. Wenn das Geld fehlt für die Fahrkarte am Ende des Monats oder für ein Getränk in einem Café, dann fallen soziale Kontakte aus, dann führt das zur Einsamkeit, zur erzwungenen Abkehr von Gesellschaft, von Freundschaften.
Hinzu kommt ein Gefühl von Scham, von Schuldigkeit. Die neoliberale Erzählung vom selbstverantwortlichen Individuum, das sich nur anzustrengen habe, das seines Glückes Schmied sei, hat gewirkt. Der arme Mensch wird verantwortlich gemacht für eine Situation, die in Wirklichkeit gesellschaftliche Ursachen hat. Und er wird abgeschnitten von Beziehungen, vom Leben in Vereinen, von der Teilhabe in der Politik. Viele verschwinden in ihren eigenen vier Wänden, viele entwickeln Krankheiten und Süchte.
Die Beseitigung von Armut in den westlichen Zentren des Kapitalismus müsste damit beginnen, den armen Menschen zuzuhören und genau hinzusehen, sich die Geschichten anzuhören von der fehlenden Fahrkarte, dem wieder abgesagten Gang ins Café. Lasst uns die Isolation durchbrechen und in der Politik die endgültige Wende weg von der neoliberalen Ideologie einfordern.
56,64 Pro
In einem Mitgliederentscheid von DIE LINKE hat sich die Mehrheit der Abstimmenden dafür ausgesprochen, dass ein Bedingungsloses Grundeinkommen binnen eines Jahres in die Programmatik der Partei aufgenommen wird.
Glückwunsch.
Derzeitige SII - eine Gebrauchsanweisung
Derzeit bin ich das einzige aktive Mitglied der SII. Weiterhin glaube ich aber, dass es in einer Politiksimulation einer Partei bedarf, die sich positiv und solidarisch auf die reale Partei DIE LINKE bezieht. Gerade auch im Angesicht der Krise der Linkspartei.
Meine Aktivität für die SII besteht schon seit längerem darin, im offenen Forum Fäden zu Theorie und Praxis der LINKEN, aber auch der gesamtgesellschaftlichen Linken zu eröffnen und aktuell zu halten. Schau gern hinein und beteilige dich.
zu FuS! mauli_ und 148 Nowy Port wählen.
Das Mitmachprogramm von KSP und FuS überzeugt. Und die Vielfalt politischer Positionen und Temperamente - von der progressiven Mitte bis nach links - zieht an.
Hier in unserem Mikrokosmos dol und in der Gesellschaft gilt: Vielfalt ist nicht immer einfach, Widersprüche sind inbegriffen, nicht alles muss einem gleich gut gefallen. Es geht darum, die Widersprüche produktiv zu machen für demokratische Veränderungen. Das zeichnet emanzipatorische Bewegung aus.
Die beiden Kandidaten und ihre Unterstützer*innen sind in der Lage, Veränderungsprozesse zu moderieren, zu gestalten. Und diskussionsanregend politische Positionen zu beziehen.
Deshalb ist die SII bei dieser Wahl gern zu FuS unterwegs.
Hartz IV endlich überwinden!
Interessant wird in diesem Wahlkampf bei dol auch die Haltung zur Sozialpolitik sein. Kaffeetasse von der ADV steht hier zum Beispiel für ein Weiter So im Sinne von Hartz IV und geht in seinem Programm sogar hinter den offiziellen Anspruch (der real aber kaum eingelöst werden kann) zurück, dass Hartz IV ein soziokulturelles Existenzminimum sein soll. Und er verteidigt Sanktionen.
Als Linksparteimitglied bin ich natürlich für die Überwindung von Hartz IV, also für eine sanktionsfreie Grundsicherung, die deutliche Erhöhung der Regelbedarfe und die Aufhebung des Prinzips der Bedarfsgemeinschaften.
Wir als LINKE freuen uns, dass im RL bei den Grünen ein Umdenken eingesetzt hat und es so aussieht, dass die Grünen in Zukunft ebenfalls Hartz IV überwinden wollen könnten. Eine gute Entwicklung.
Insofern freute ich mich, wenn auch die Grünen bei dol mit mir, der SII und allen, die für eine humane Sozialpolitik sind, an einem Strang zögen - auch bei unserer kleinen Kanzlerwahl.
herum & SII
Liebe doler*innen,
herum und SII wandeln jetzt zusammen. Ich werde einerseits unter dem Motto herum meine individuelle linksemanzipatorische Kandidatur fortführen, aber auch unter dem Namen der SII dem Wahlkampf eine deutlich erkennbare Note im Bezug auf Forderungen der Partei DIE LINKE geben und zwar mit Blick auf zwei konkrete Umsetzungsszenarien:
1. Hoffnung Thüringen: rot-rot-grüne Reformmehrheit verteidigen. Bodo Ramelow soll Ministerpräsident bleiben.
2. Hoffnung Bund: Perspektiven für eine Reformregierung aus Grünen, SPD und LINKEN spätestens ab 2021 aufzeigen, Lust darauf machen. CDU/CSU in die Opposition schicken.
Euer Wandelbar für herum & die Sozialist*innen im Internet
Diskussion ist zum Beispiel hier möglich:
http://www.dol2day.com/index.php3?thread_id=296219&position=2221&ini_id=4242
und natürlich im offenen Forum der SII.
links/rechts
Die Diskussion, was links und rechts unterscheidet, ist immer wieder aktuell, weshalb ich hier als Mitglied der SII, die sich verbunden sieht mit der realen Partei DIE LINKE, einen skizzenartigen Gedanken in die Runde werfe.
Modellhaft reduziere ich den Widerspruch zwischen links und rechts auf einen Kernunterschied:
Rechts steht im Grunde für die Auffassung, dass Ordnungen wie Geschlecht, Familie, Volk, Religion, Staat, Wirtschaft, Krieg usw. in die Menschen eingeschrieben, also natürlich und deshalb im Kern unveränderbar sind.
Links hingegen steht im Grunde für die Auffassung, dass solche Ordnungen allesamt kulturelle Verhältnisse sind, die aus Handlungen der Menschen erst entstehen und somit im Kern veränderbar sind.
gez. Wandelbar (ein Diskussionsfaden zu diesem Text findet sich im offenen Forum der SII, dem Café Social)Dolgesetzlicher Feiertag: Refugees Welcome Day.
Die Geflüchteten sind die Zeug*innen globaler Unordnung und Ungerechtigkeit. Europa und Deutschland dürfen diese Zeug*innen nicht abweisen.
Heute darf der Riss, der vor zwei Jahren in den Festungswall schoss, gebührend gefeiert werden.
Leider kamen bald danach wieder Abschottung und Asylrechtsverschärfungen.
Europa und Deutschland haben die Verpflichtung zu humanistischem Handeln.
In diesem Sinne: Die vielfältigen Fluchtursachen bekämpfen, aber die Geflüchteten würdevoll aufnehmen.