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Fragenübersicht Teilst du die von Audre Lorde (Hintergrund) vorgenommene Unterscheidung in eine europäische und eine nichteuropäische Auffassung vom Leben?
1 - 13 / 13 Meinungen
11.01.2024 23:21 Uhr
Ich habe das genannte Buch im letzten Jahr geschenkt bekommen und bisher mit großem Interesse einige der Artikel gelesen. Und es ist gut, dass Texte dieser Kämpferin auf Deutsch in einem großen Verlag erschienen sind (in der Aufzählung ihrer Eigenschaften im Hintergrund hatte ich den Begriff feministisch vergessen). Da sind viele wichtige Gedanken enthalten. Und treffen sich mit meinem Interesse für Feminismus und Gender-Fragen.

Im zitierten Text geht es ja auch um eine Fusion der beiden skizzierten Lebensauffassungen, die in einer bestimmten historischen Situation besonders Frauen gut gelingen könnte.

Ich habe zwar bestimmte Vorbehalte gegen über Feminismen, die essentialistisch argumentieren, also von einem unverrückbaren ewigen weiblichen Wesen ausgehen. So weit ich es aber verstehe, steht Lorde hier nicht auf deren Seite, sondern ihr Werk ist auch offen für einen konstruktivistisch geprägten intersektionalen Gender-Feminismus.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.01.2024 23:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.01.2024 09:27 Uhr
ich denke durchaus, dass es regional gesellschaftlich große derartige unterschiede gibt. wenn "europäisch" und "nicht-europäisch" als platzhalter für eine grobe zusammenfassung bzw kategorisierung dient, dann kann ich da absolut zustimmen. das ist natürlich sehr grob, einige außereuropäische länder liegen da sicher dichter am europäischen durchschnitt.
12.01.2024 11:57 Uhr
Ich kann mit diesem Text überhaupt nichts anfangen, da er mehr Fragen als Feststellungen mit sich bringt.


Zitat:
Wenn wir das Leben nach Art der Europäer als Problem auffassen, das gelöst werden muss, verlassen wir uns beim Versuch, uns zu befreien


Welches Problem und von was soll man sich befreien?

Zitat:
Doch wenn wir uns auf unsere ursprüngliche, nicht-europäische Sicht auf das Leben besinnen und begreifen, dass man es erfahren und gestalten kann, werden wir zunehmend in der Lage sein, unsere Gefühle wertzuschätzen und aus den verborgenen Machtquellen zu schöpfen, denen wahres Wissen und damit nachhaltiges Handeln entspringen.


Wer ist dieses Wir?


Zitat:
Sie garantiert unser Überleben, und am nächsten kommen wir ihr in unseren Gedichten. Ich spreche hier nicht von den sterilen Wortspielen unserer weißen Väter, die den Begriff Dichtung verdreht haben, um ihren verzweifelten Wunsch nach Vorstellungskraft ohne Erkenntnis zu verschleiern, sondern von Dichtung als Offenbarung und konzentrierter Erfahrung."




Ob ihr Lebensweg als lesbische Frau in Grenadinen, dem Land ihrer Eltern, auch durch Universäten und Geisteswissenschaften geprägt worden wäre, ist wohl mehr als unwahrscheinlich.

12.01.2024 15:39 Uhr
Eine von rassistischen Vorurteilen beeinflusste Denkerin bleibt auch dann von Rassismus beeinflusst, wenn sie schwarz ist. Traurig, dass in Amerika all zu häufig gerade auch von tendenziell eher unterdrückten Bevölkerungsteilen nur in Kategorien der Rasse gedacht werden kann, eine Perspektive der Befreiung erschwert wird und das gemeinsame Menschsein aus dem Blickwinkel gerät. Gefördert wird das von einem amerikanischen Establishment, dass die Rassenspaltung forciert, damit die gemeinsamen Interessen übersehen werden. Erstaunlich, wie solche Denkweisen immer wieder auch nach Europa gebracht werden.
12.01.2024 15:56 Uhr
Ich verstehe "lesbisch" und "Aktivistin" und natürlich auch "feministisch". Aber was hat "Mutter" damit zu tun?

Ich halte wenig bis nichts davon, sich über seine Kinder identifizieren zu wollen.
12.01.2024 18:44 Uhr
Zitat:
Eine von rassistischen Vorurteilen beeinflusste Denkerin bleibt auch dann von Rassismus beeinflusst, wenn sie schwarz ist. Traurig, dass in Amerika all zu häufig gerade auch von tendenziell eher unterdrückten Bevölkerungsteilen nur in Kategorien der Rasse gedacht werden kann, eine Perspektive der Befreiung erschwert wird und das gemeinsame Menschsein aus dem Blickwinkel gerät. Gefördert wird das von einem amerikanischen Establishment, dass die Rassenspaltung forciert, damit die gemeinsamen Interessen übersehen werden. Erstaunlich, wie solche Denkweisen immer wieder auch nach Europa gebracht werden.


Du kannst dir so viel Mühe geben, wie du willst, Ambion, du kannst dieses Leben, das im Kampf für Gleichberechtigung bestand, nicht beschmutzen. Auch wenn du es in deinem Text versuchst.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.01.2024 19:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.01.2024 18:54 Uhr
Zitat:
Ich kann mit diesem Text überhaupt nichts anfangen, da er mehr Fragen als Feststellungen mit sich bringt.


Als Rassist muss man sich ertappt fühlen, nicht wahr SBF?
12.01.2024 19:01 Uhr
Zitat:
Ich verstehe "lesbisch" und "Aktivistin" und natürlich auch "feministisch". Aber was hat "Mutter" damit zu tun?

Ich halte wenig bis nichts davon, sich über seine Kinder identifizieren zu wollen.


Im Zusammenhang mit "lesbisch" bekommt die Mutterrolle schon eine besondere Bedeutung. Audre Lorde hatte mehrere Rollen in ihrem Leben, die aus einer bestimmten traditionellen konservativen Sichtweise angeblich nicht vereinbar waren.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.01.2024 19:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2024 12:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich verstehe "lesbisch" und "Aktivistin" und natürlich auch "feministisch". Aber was hat "Mutter" damit zu tun?

Ich halte wenig bis nichts davon, sich über seine Kinder identifizieren zu wollen.


Im Zusammenhang mit "lesbisch" bekommt die Mutterrolle schon eine besondere Bedeutung. Audre Lorde hatte mehrere Rollen in ihrem Leben, die aus einer bestimmten traditionellen konservativen Sichtweise angeblich nicht vereinbar waren.



Nein, das sehe ich aber ganz anders.
13.01.2024 12:32 Uhr
Zitat:
Im Zusammenhang mit "lesbisch" bekommt die Mutterrolle schon eine besondere Bedeutung. Audre Lorde hatte mehrere Rollen in ihrem Leben, die aus einer bestimmten traditionellen konservativen Sichtweise angeblich nicht vereinbar waren.


Das reimt sich ganz hervorragend auf Narzissmus. Mit Blick auf die implizierte Vernachlässigung der Kinder nicht so toll...
13.01.2024 12:35 Uhr
Zitat:
Eine von rassistischen Vorurteilen beeinflusste Denkerin bleibt auch dann von Rassismus beeinflusst, wenn sie schwarz ist. Traurig, dass in Amerika all zu häufig gerade auch von tendenziell eher unterdrückten Bevölkerungsteilen nur in Kategorien der Rasse gedacht werden kann, eine Perspektive der Befreiung erschwert wird und das gemeinsame Menschsein aus dem Blickwinkel gerät. Gefördert wird das von einem amerikanischen Establishment, das die Rassenspaltung forciert, damit die gemeinsamen Interessen übersehen werden. Erstaunlich, wie solche Denkweisen immer wieder auch nach Europa gebracht werden.


Der vermeintlich sehr tolle Friedensnobelpreisträger Barrak Obama hat beispielsweise immer mit großer Inbrunst von den menschlichen Rassen gesprochen.
13.01.2024 12:37 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich verstehe "lesbisch" und "Aktivistin" und natürlich auch "feministisch". Aber was hat "Mutter" damit zu tun?

Ich halte wenig bis nichts davon, sich über seine Kinder identifizieren zu wollen.


Im Zusammenhang mit "lesbisch" bekommt die Mutterrolle schon eine besondere Bedeutung. Audre Lorde hatte mehrere Rollen in ihrem Leben, die aus einer bestimmten traditionellen konservativen Sichtweise angeblich nicht vereinbar waren.



Nein, das sehe ich aber ganz anders.


Und wie siehst du das?
15.01.2024 17:03 Uhr
Natürlich. Sie macht vor allem deutlich, wie einseitig und eindimensional der mindestens in Deutschland vertretenen Kulturbegriff ist.

Hier glauben vor allem Linke und Grüne, Kultur sei ein Steinbruch, aus dem man sich nach Belieben die schönsten Stücke herausbrechen und willkürlich mit Stücken aus anderen Steinbrüchen zusammenlegen kann. Was einem gefällt behält man, alles andere kommt weg. Auf diese Weise kam und kommt man zu dem Schluß, Kultur habe vor allem mit Essen, Trinken und ggf. noch anziehen zu tun und Glaube bzw. Religion seien eigentlich nur Brauchtum. Aus diesem Denken leiten sie ihren und Wunsch und ihre Vorstellung von einer multi-kulturellen Gesellschaft ab.

Tatsächlich verhält es sich jedoch völlig anders. Kern und Angelpunkt von Kultur sind die Vorstellungen von der Organisation sozialer Gemeinschaften. Diese sind über Generationen hinweg gewachsen und die Grundlage für das in den Gesellschaften entwickelte geschriebene und ungeschriebene Regelwerk.

Religion und Glaube sind dabei zentrale Quellen.

Wegen der Unterschiedlichkeit der natürlichen Rahmenbedingungen und der Religionsentwicklung, sind auch die sozialen Gemeinschaften, ihre Organisation und ihre Regeln sehr unterschiedlich entwickelt, was in vielen Fällen dazu führt, daß die verschiedenen Gesellschaften nicht miteinander kompatibel sind.

Das führt zwangsläufig zu großen Konflikten und gesellschaftlichen und sozialen Verwerfungen, wenn diese Gesellschaften aufeinandertreffen.

Angesichts der immer größer werdenden Einwanderung kulturfremder Personen, beobachten wir diese Zunahme der Auseinandersetzungen sowohl im Hinblick auf ihre Qualität als auch auf die Quantität in allen nord- und westeuropäischen Staaten, sowie in den sog. klassischen Einwandererländern.

Diese Unterschiede sind der Hauptgrund für das zunehmende Scheitern multikultureller Gesellschaften und Staaten.

In einem Punkt widerspreche ich allerdings Frau Lorde.
Es gibt keine Verbindung zwischen diesen unterschiedlichen Vorstellungen von der Organisation sozialer Gemeinschaften und deshalb ist es auch nicht möglich, die Probleme außereuropäischer Gesellschaften und Staaten mit westlichen Vorstellungen oder diejenigen westlicher Staaten mit den Vorstellungen Ausmaßen, Afrika oder dem islamischen Kulturkreis zu lösen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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