"Ein erstaunliches Gesicht!" antwortete der Fürst, »und ich bin überzeugt, daß ihr Schicksal ungewöhnlich ist. Das Gesicht ist heiter, aber sie muß doch entsetzlich gelitten haben, nicht wahr? Die Augen verraten es, und diese beiden Knochen, diese beiden Punkte unter den Augen, hier, wo die Wangen beginnen. Es ist ein stolzes Gesicht, ein furchtbar stolzes, und ich weiß nicht: ob sie gut ist? Ach wäre sie doch gut! Dann wäre alles gerettet!"

Schuld und Sühne habe ich vor vielen Jahren mal gelesen. Das dürfte ca. 2012 gewesen sein.

"Schuld und Sühne" ist ein richtig guter Kriminalroman.

Fürst Myschkin, der zentrale Held in "Der Idiot", lässt mich spontan an den Doler Lehmann denken.

Danke. Ich kann leider diesen Fürst Myschkin nicht charakterisieren. Kannst Du mir bitte helfen?

Fürst Myschkin ist ein sehr empfindsamer, bis zur Selbstaufgabe ehrlicher Mensch. Er ist unschuldig wie Kind, könnte man sagen. Er hat außerdem ein reines Herz ohne Falschheit. Myschkin hat lange Zeit in einem Sanatorium in der Schweiz verbracht, wo er seine gelegentlichen epileptischen Anfälle hat behandeln lassen. Nun aber kommt der 26 jährige junge Mann nach St. Petersburg und gerät dort mit seiner Reinheit in die Intrigen der dort lebenden Leute. Myschkin wird zwar als "Idiot" bezeichnet. Aber mir scheint, dass er der einzige Mensch in dem Roman ist, der wirklich uneigennützig und eben rein wie ein Kind agiert. Myschkin ist alles andere als dumm. Myschkin hat sogar sehr tiefe Gedanken und Ansichten über das Leben und über den Wert des Lebens.