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Fragenübersicht "Lasst Luca lehren!" - Was hältst du vom Berufsverbot gegen einen 27-Jährigen?
1 - 20 / 38 Meinungen+20Ende
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01.02.2024 08:12 Uhr
Wenn man wegen einer Straftat entsprechend verurteilt wurde, kann man nicht mehr Beamter werden.

Isso.

Ist ein übler Gedanke, daß hier vielleicht einem Unschuldigen nicht nur eine ungerechte Strafe aufgebrummt wird, sondern er obendrauf noch Berufsverbot bekommt.
01.02.2024 08:14 Uhr
Wenn nicht zweifelsfrei festzustellen ist, ob es Absicht gewesen ist oder ob die Version des Angeklagten richtig ist, sollte es heißen "im Zweifel für den Angeklagten".

Hat er es allerdings absichtlich getan, ist das Urteil richtig.

01.02.2024 08:21 Uhr
Zitat:
Wenn man wegen einer Straftat entsprechend verurteilt wurde, kann man nicht mehr Beamter werden.


Da würde ich ganz klar unterscheiden, um welchen Tatvorwurf es konkret geht. Hier wird dem Angeklagten eine Tat während einer Demonstartion vorgeworfen, die man wirklich sehr hoch aufgehängt hat, da Polizisten involviert waren. In solchen Fällen hat man als Angeklagter generell schlechte Karten.

In einem anderen Fall wäre meiner Meinung nach die Rückkehr in den Schuldienst in der Tat ausgeschlossen: Volksverhetzung. Das wäre dann auch der entscheidende Unterschied zum Fall Höcke, um einer zu erwartenden Argumentations- und Agitationslinie von Rechtsaußen schon mal vorab den Zahn zu ziehen.
01.02.2024 09:28 Uhr
Zitat:
Er wollte bei der Demo einem Verletzten helfen, wirft einen in der Nähe des Verletzten liegenden Rauchtopf zur Seite.




Habe schon Unkreativeres gehört.
01.02.2024 09:33 Uhr
Zitat:
Wenn man wegen einer Straftat entsprechend verurteilt wurde, kann man nicht mehr Beamter werden.


Das wäre bei dem verhängten Strafmaß noch gar nicht so, theoretisch könnnte er das noch. Allerdings wirst du erstmal eine Behörde finden müssen, die jemanden verbeamten möchte, der Gegenstände auf Staatsbedienstete wirft.
01.02.2024 09:37 Uhr
Interessant ist, dass man mit dem Tatvorwurf zwar kein Lehrer aber durchaus noch Bundesaußenminister werden kann. Das erscheint auffallend logisch.
01.02.2024 09:40 Uhr
Zitat:
Die Demonstration verlief über zwei Stunden friedlich bis in den Stadtteil Gallus. Dort gibt es an einer recht engen Stelle eine Grünanlage. Die Stimmung war gut und laut, als die Demonstration dort eintraf. In einem einzigen Block wurde Pyrotechnik gezündet. Daraufhin kam es zu einem brutalen Polizeieinsatz. Die Demonstration wurde innerhalb von wenigen Minuten aufgelöst und auseinandergeknüppelt. Vor uns stand eine Polizeikette, aus einer Seitenstraße fuhr ein Wasserwerfer auf die Menge zu, während von hinten immer noch Demonstrationsteilnehmer hinzuströmten. Es war beengt und unübersichtlich. Mindestens zwei Schwerverletzte lagen mit Kopfverletzungen am Boden, wie später auch die Polizei bestätigte. Sie waren auf Rettungsmaßnahmen angewiesen. Ich war von meiner Gruppe getrennt und sah mehrere Rauchtöpfe auf der Straße, deren Rauch die Sicht versperrte – für die Rettungskräfte, aber auch für mich. Einen davon schnippte ich in gebückter Haltung aus dem Handgelenk nach hinten, weg von den Verletzten. Ich habe ihn nicht hochgeworfen und konnte auch nicht sehen, wo er liegen geblieben ist; das zeigte später auch das Polizeivideo. Danach stieg ich in die S-Bahn und fuhr nach Hause. Natürlich waren wir alle geschockt vom Vorgehen der Polizei.


https://www.unsere-zeit.de/mir-droht-berufsverbot-4783799/

Ich habe nicht wenig Demoerfahrung, auch schon lange vor Corona. Nach meinen Erfahrungen ist diese Darstellung glaubwürdig. Und wenn auch das Polizeivideo sie bestätigt, wird das Berufsverbot noch unverschämter. Aber es natürlich nicht überraschend, dass man in diesem Land eher mit der Einstellung von Herrn Höcke Oberstudienrat wird.
01.02.2024 09:52 Uhr
Zitat:
https://www.unsere-zeit.de/mir-droht-berufsverbot-4783799/


Interessant auch, wie die Sache ins Rollen kam:

Zitat:
UZ: Das hätte eigentlich auch das Ende dieser Geschichte sein können. Doch aus dem zur Seite geräumten Rauchtopf sollte die Polizei später einen „Wurf“ konstruieren. Wie hast du erfahren, dass gegen dich ermittelt wird?

Luca S.: Zwei Monate nach dem 1. Mai nahm ich an einer Kundgebung der IG BAU zur Solidarität mit dem revolutionären Kuba teil und wurde von einem rechten Exilkubaner angespuckt. Das ließ ich mir nicht gefallen und ging zu den Polizisten, die das Geschehen beobachtet hatten. Es wurde eine Anzeige aufgenommen und ich kehrte in die Kundgebung zurück. Etwa 10 bis 15 Minuten später kam ein Greiftrupp der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, packte mich und nahm mich mit. Mitten auf dem Opernplatz wurde ich durchsucht und musste mich vor zwei nebeneinandergestellten Polizeiwagen bis auf die Unterhose ausziehen. Man verweigerte mir ein Gespräch mit einem Anwalt, ich erhielt auch kein Protokoll der Festnahme.

Es vergingen Monate, bis mir von der Staatsanwaltschaft mitgeteilt wurde, dass ein Verfahren gegen mich eröffnet wird. Da erfuhr ich zum ersten Mal von dem Video, vom angeblichen Rauchtopfwurf und von einer ganzen Palette an absurden Vorwürfen: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruch, Körperverletzung in Tateinheit mit Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz. Am 27. Mai 2023 stand ich dann in Frankfurt vor dem Amtsgericht – mehr als zwei Jahre nach der Demonstration.


Der Folgeabsatz ist auch sehr interessant, aber Vollzitate sind hier ja gegen Höchststrafe verboten.
01.02.2024 09:56 Uhr
Zitat:
und von einer ganzen Palette an absurden Vorwürfen: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruch, Körperverletzung in Tateinheit mit Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.


Auch das durchaus üblich. Ich habe erlebt, wie jemand krankenhausreif geprügelt wurde, weil er "Oury Jalloh - Das war Mord!" gerufen hat. Nicht die Polizisten wurden bestraft sondern er kam wegen Widerstand vor Gericht. In diesem Leben wird keine Innenministerin mehr mein Darling.
01.02.2024 09:59 Uhr
Zitat:
Nach meinen Erfahrungen ist diese Darstellung glaubwürdig.


Na, wozu brauchen wir eigentlich Gerichte, wenn die UZ und Compadre für Gerechtigkeit sorgen?
01.02.2024 10:00 Uhr
Zitat:
Ich habe erlebt, wie jemand krankenhausreif geprügelt wurde, weil er "Oury Jalloh - Das war Mord!" gerufen hat.




Glaubt irgendjemand außerhalb deiner Bubble sowas eigentlich?
01.02.2024 10:01 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nach meinen Erfahrungen ist diese Darstellung glaubwürdig.


Na, wozu brauchen wir eigentlich Gerichte, wenn die UZ und Compadre für Gerechtigkeit sorgen?


Z.B. damit Polizisten in ihrer Berufsausübung bei Verfehlungen zur Verantwortung gezogen werden können.
01.02.2024 10:01 Uhr
Er konnte seine Sicht der Dinge schildern und wurde dabei entsprechend verteidigt, der Richter hat nach der Beweisaufnahme ein Urteil gefällt und daraus ergeben sich halt Konsequenzen für einen angehenden Beamten.

Da der angehende Staatsdiener mit dem Treueverhältnis bzw. mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten etwas Schwierigkeiten hat, muss er sich wohl ein anderes Berufsfeld wählen.


01.02.2024 10:04 Uhr
Zitat:
Zitat:
Nach meinen Erfahrungen ist diese Darstellung glaubwürdig.


Na, wozu brauchen wir eigentlich Gerichte, wenn die UZ und Compadre für Gerechtigkeit sorgen?


Alles klar, ein Gefesselter auf einer feuerfesten Matratze hat sich selbst angezündet. Hat ja das Gericht gesagt. Scheiß auf Brandgutachten und Autopsie. Ihr wisst genau, dass keine andere Krähe euch ein Auge aushacken wird, deshalb steht ihr über dem Gesetz.
01.02.2024 10:04 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich habe erlebt, wie jemand krankenhausreif geprügelt wurde, weil er "Oury Jalloh - Das war Mord!" gerufen hat.




Glaubt irgendjemand außerhalb deiner Bubble sowas eigentlich?


Wer es gesehen hat ja.
01.02.2024 10:05 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich habe erlebt, wie jemand krankenhausreif geprügelt wurde, weil er "Oury Jalloh - Das war Mord!" gerufen hat.




Glaubt irgendjemand außerhalb deiner Bubble sowas eigentlich?


Das ist leider kein Einzelfall:

Zitat:
„Jagen ohne Gnade“: Wie ein brutaler G20-Polizist ohne Anklage davonkommt

Aus und vorbei. Mehr als sechs Jahre nach dem Hamburger G20-Gipfel wurde jetzt das letzte noch laufende Verfahren gegen Polizisten eingestellt, die unrechtmäßig Gewalt gegen Demonstranten oder Passanten angewendet haben sollen. Der Täter, der einen jungen Frau das Wadenbein brach, sei nicht eindeutig zu identifizieren gewesen, begründet die Staatsanwaltschaft die Einstellung der Ermittlungen. Dabei attestiert selbst die Polizei mindestens einem Beamten „hohe Gewaltbereitschaft, menschenverachtendes Verhalten und eine rassistische Gesinnung“, interne Chatverläufe zeigen eine Parallelwelt, in der aus Spaß Demonstranten verprügelt werden. Konsequenzen? Fehlanzeige.



Leider kann ich dir als Quelle nur die linksextreme Hamburger Morgenpost anbieten:

https://www.mopo.de/hamburg/jagen-ohne-gnade-wie-ein-brutaler-g20-polizist-ohne-anklage-davonkommt/
01.02.2024 10:06 Uhr
Botsaris, Dein Lachen passt sehr gut. So seid ihr drauf. Herren über Leben und Tod.
01.02.2024 10:10 Uhr
Zitat:
Zitat:
und von einer ganzen Palette an absurden Vorwürfen: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Landfriedensbruch, Körperverletzung in Tateinheit mit Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz.


Auch das durchaus üblich. Ich habe erlebt, wie jemand krankenhausreif geprügelt wurde, weil er "Oury Jalloh - Das war Mord!" gerufen hat. Nicht die Polizisten wurden bestraft sondern er kam wegen Widerstand vor Gericht. In diesem Leben wird keine Innenministerin mehr mein Darling.


Na gut, so etwas ist dem Intellektuellen und anarchischen Aktivisten Jörg Bergstedt mit den Grünen in Hessen passiert.
01.02.2024 10:12 Uhr
Hier mal der Bericht (aus einer dezitiert linken Quelle) über die damalige Demo, wo unser unschuldiger Luca aus Versehen einen Rauchtopf in der Hand hatte:


"Eine linksradikale Demonstration in Frankfurt unter dem Motto „Tag der Wut“ endet am 1. Mai mit Gewalt und Verletzten. ... Demonstrierende, von denen viele ganz in Schwarz waren und außer Maske auch Tuch, Mütze und Kapuzenjacke trugen, skandierten: „Erster Mai, Straße frei, nieder mit der Polizei“. Antikapitalistische Slogans waren auf Bannern zu lesen. Bei der Auftaktkundgebung hatten Rednerinnen und Redner zu einer Zerstörung des Kapitalismus aufgerufen. Es sei nicht möglich, das System zu reformieren oder zu zähmen, sagte eine Frau."


https://www.fr.de/frankfurt/mai-in-frankfurt-linksradikale-demo-eskaliert-90484543.html





01.02.2024 10:16 Uhr
Zitat:
Hier mal der Bericht (aus einer dezitiert linken Quelle) über die damalige Demo, wo unser unschuldiger Luca aus Versehen einen Rauchtopf in der Hand hatte:

"Eine linksradikale Demonstration in Frankfurt unter dem Motto „Tag der Wut“ endet am 1. Mai mit Gewalt und Verletzten. ... Demonstrierende, von denen viele ganz in Schwarz waren und außer Maske auch Tuch, Mütze und Kapuzenjacke trugen, skandierten: „Erster Mai, Straße frei, nieder mit der Polizei“. Antikapitalistische Slogans waren auf Bannern zu lesen. Bei der Auftaktkundgebung hatten Rednerinnen und Redner zu einer Zerstörung des Kapitalismus aufgerufen. Es sei nicht möglich, das System zu reformieren oder zu zähmen, sagte eine Frau."

https://www.fr.de/frankfurt/mai-in-frankfurt-linksradikale-demo-eskaliert-90484543.html


Klingt natürlich schwer nach Randale, sagt aber wenig über die einzelne Situation aus.


Vielleicht war es wirklich das übliche Elend bei solchen Demonstrationen:

Die Gewalttäter sind zwar massiv in Aktion, aber eben nicht zu fassen, und relativ harmlose Leute werden dann stellvertretend zur Rechenschaft gezogen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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