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Was glaubst Du, woran das Schwundgeld-Experiment von Wörgl gescheitert ist? |
| 1 - 15 / 15 Meinungen | |
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06.10.2023 11:19 Uhr |
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8. Juli 1932???
Ich habe keine Ahnung, da müsste ich mich in die historischen Fakten einlesen. Habe ich aber im Augenblick keine Lust zu - vielleicht später... |
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06.10.2023 11:23 Uhr |
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Steht doch. Es wurde eingestellt, weil die Höchstgerichtsbarkeit zur Erkenntnis kam, dass dies gegen das Geldemittierungsrecht der Nationalbank verstößt. |
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06.10.2023 11:37 Uhr |
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Das ist einfach, die Bundesregierung hatte etwas dagegen und untersagte die Weiterführung. Wörgl klagte dagegen, verlor aber vor Gericht.
Und da es kurz danach zu gewissen ... Umbrüchen ... in Österreich kam, wäre es eh beendet worden. |
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06.10.2023 11:39 Uhr |
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An Hitlers oder Dollfußs Habgier? Bei Geldschwund sollte man immer bei den Faschisten nachfragen. |
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06.10.2023 11:42 Uhr |
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Peinlich, ich habe ein komplettes Buch darüber gelesen und weiß absolut nichts mehr |
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06.10.2023 13:04 Uhr |
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Das Experiment des Schwundgeldes, oder auch Umlaufgesichertes Geld ist nicht gescheitert, es war sogar sehr erfolgreich.
Es ist von einem Gericht gestoppt worden. |
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06.10.2023 15:29 Uhr |
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Zitat:Zitat:Das Experiment des Schwundgeldes, oder auch Umlaufgesichertes Geld ist nicht gescheitert, es war sogar sehr erfolgreich.
Was steckte hinter dem Erfolg? Was hat es erfolgreicher als den Schilling gemacht?
Du kurbelst damit die Wirtschaft an. Sparen ist mit dieser Methode ja sinnlos. |
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06.10.2023 19:59 Uhr |
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Schwundgeld sieht in der "Hortung" oder Aufbewahrungsfunktion des Geldes die Wurzel allen Übels. Diese ist jedoch kein "Missbrauch" des Geldes, wie die Anhänger des Schwundgeldes glauben, sondern notwendige Ergänzung seiner Funktion als Tauschmittel. Schwundgeld würde letztlich nur dazu führen, dass Ersparnisse in anderer Form, in Naturalien, angelegt würden. Die somit die Funktion eines Ersatzgeldes erhielten.
Die Nachfrage nach Waren hängt von vielen Faktoren ab, nicht nur vom Vorhandensein von Geld. Das ist eine notwendige aber keine hinreichende Voraussetzung. Das allein kann nicht ständig, wie ein perpetuum mobile, die Wirtschaft ankurbeln. Die Nachfrage nach Gütern hängt auch vom erreichten Lebensniveau, von den Ansprüchen der Menschen, den Sättigungs- und Innovationsgraden der Erzeugnisse ab. In einer gesättigten Wirtschaft würde die ständige Vermehrung von Waren, um das Schwundgeld wie gefordert auch ausgeben zu können, zu einer wahnsinnigen Vergeudung von Ressourcen führen.
Darüber hinaus werden, sollte ein zusätzlicher Bedarf entstehen, auch zusätzliche Geldmittel nötig. Beim Schwundgeld wären die aber nicht vorhanden. Die Schwankungen im Geldbedarf können nicht mehr ausgeglichen werden. Es gibt auch weitere gute Gründe, Geld ansparen zu wollen, wie die Altersvorsorge.
"Weshalb sollten Investitionsgüter beschafft werden, wenn alles gegen die Investition spricht? Weshalb sollten Konsumgüter nachgefragt werden, wenn man diese nicht braucht? Kaufen, kaufen, kaufen, nur um Gegenstände zu haben? Der Mensch entfremdet sich von sich selbst. Er organisiert seine Sinnlosigkeit. Der Mythos Wachstum hat ohnehin längst versagt."
http://zeitschrift-marxistische-erneuerung.de/article/1055.rostende-banknoten-und-zinslose-welt.html
Das Experiment von Wörgl war sinnvoll, um eine Krisenzeit zu überbrücken. Deshalb hat es auch zeitweilig funktioniert. Aber es konnte eben auch nur zeitweilig funktionieren. Das Verbot hat ihm einen heldenhaften Abgang beschert. Zusammengebrochen wäre es früher oder später ohnehin, sobald die größte Notzeit überstanden gewesen wäre.
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06.10.2023 22:24 Uhr |
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Interessante Ãœberlegungen!
Danke @ .Compadre. |
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07.10.2023 13:47 Uhr |
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Das Werk„ Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld.“ von Silvio Gesell hat es in sich.
Freiland und Freigeld dürfen dabei nicht getrennt von einander betrachtet werden.
Ich bevorzuge aber den Ausdruck „umlaufgesichertes Geld“ anstatt Schwundgeld, weil der „Wert“ konnte ja erhalten werden.
Man muss das Geld als das ansehen, was es ist. Ein Tauschmittel, ohne eigenen Wert.
Denn wodurch wird der Wert des Geldes bestimmt, doch nur durch ihm gegenüberstehende Waren.
Und der dem Geld beigemessene Wert kann heute anders als morgen sein.
Denn der Warenwert der Ware bestimmt wieviel von dem Tauschmittel Geld ich aufwenden muss um es gegen die Ware einzutauschen.
Als man noch ohne Geld auskam und die Tauschgeschäfte sich auf den Austausch von Waren begrenzte, also z. B. eine gewisse Anzahl Apfel gegen eine gewisse Anzahl Birnen, waren die Marktakteure den gleichen Gegebenheiten ausgesetzt. Nämlich, dass die Ware, die sie anboten, verderben würde und dass sie deswegen nicht unbegrenzt Zeit hatten, diese zu lagern. Zumal für die Lagerung der Ware ebenfalls Kosten anfallen, die ihren Erlös schmälern.
Nun hat Geld als Tauschmittel einen unheimlichen Vorteil. Es verdirbt nicht und man kann es platzsparend lagern, ohne dass Kosten entstehen.
Ganz im Gegenteil wurde man noch belohnt, wenn man das Tauschmittel Geld zurückhielt und lagerte.
Man muss das Angebot von Waren auch als Nachfrage betrachten. Nämlich als Nachfrage von Geld.
So ist es so, dass ein großes Angebot an Waren eine Nachfrage nach einer großen Menge des Tauschmittels Geld generiert. Wenn jetzt Geld dem Kreislauf entzogen wird und es die Nachfrage nach Geld auf der Angebotsseite nicht befriedigen kann, werden die Preise sinken. Ein weiterer Effekt entsteht, dass immer mehr Waren produziert werden, es aber kein Abfluss der Waren gibt. Ein immer höheres Warenangebot trifft auf ein dem gegenüberstehendes geringes Geldangebot. Der Preisverfall wird sich fortsetzen.
Er sah, dass das Geld diesbezüglich im Vorteil war, weil es eben nicht den Gegebenheiten ausgesetzt war wie die Waren. Deswegen musste ein Mechanismus her, der es dem Geldbesitzer es wenig lukrativ macht, das Geld dem Kreislauf zu entziehen.
Wir erleben ja heute, was Silvio Gesell schon damals anmerkte. Nämlich den Zusammenhang zwischen verfügbarer realer Geldmenge und der Geldmenge, die im Grunde genommen gar kein Geld darstellt.
90 % der Geldmenge, die heute in Sekundenbruchteilen im den Globus saust, ist kein reales Geld.
Es ist Buchgeld. Dieses Geld generiert eine Nachfrage, die garnicht da ist.
Man muss immer berücksichtigen, dass das Werk von Silvio Gesell im Jahre 1916 entstand und er viele heutige Einflüsse auf Preise nicht vorhersehen konnte. Er sah die Preisgestaltung über Angebot und Nachfrage.
Darum ist es um so erstaunlicher, dass 1932 dieses Experiment so erfolgreich verlief, obwohl sich ja der Markt in dieser Zeit ebenfalls gewandelt hatte.
Ich glaube nicht, dass das Gerichtsurteil dem Experiment ein „ehrenvolles“ Ende bereit hat, vielmehr hat es verhindert, dass es noch erfolgreicher werden konnte.
Denn viele andere Gemeinden in Österreich erkannten den Erfolg und wollten es ebenfalls einführen und selbst die USA, die ja nun als Mutterland des Kapitalismus galten, wurden aufmerksam.
Ich meine, dass für die Beendigung dieses Experimentes einfach die Gedanken von Silvio Gesell eine Rolle spielten, dass eine Umsetzung dieser Wirtschaftstheorie nämlich einen Machtverlust der Zentralbanken und der Banken als solches da4gestellt hätte.
Denn nach Silvio Gesell hätte es in seiner Theorie nur einer Notenpresse und eines Ofens bedurft, um die Geldmenge konstant zu halten und an dem Angebot an Waren auszurichten.
Die Kapitalistischen Systeme generieren durch Kredite eine Nachfrage, die es überhaupt nicht gibt, zumindest nicht realwirtschaftlich. Dabei steht der Verbrauch der Ressourcen in keinem Verhältnis.
Deswegen kann man auch der Freiwirtschaftslehre dies nicht einseitig als Schwäche ankreiden.
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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