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Fragenübersicht Russische Truppen in der Ukraine sollen sich gegenseitig beschossen haben, wie bewertest du diese Entwicklung?
1 - 10 / 10 Meinungen
01.05.2022 08:37 Uhr
"oll es aber sogar schon zu Kampfhandlungen innerhalb der Truppe gekommen sein"

dieser "kampfhandlungen" entstanden aus eine streit ueber die aufteilung der gepluenderten "kriegsbeute".
inzwischen bringen die kadyrovs (auch bekannt unter "TikTok-Armee" aber voerallem gestohlenes Landwirtschaftliches Geraet nach Hause. Wenn nur die Haelfte von dem stimmt, was man so ueber die Pluenderungen russischer Truppen in der Ukraine liest, dann sind die wohl mehr mit stehlen als mit kaempfen beschaeftigt.
01.05.2022 09:29 Uhr
Zerfallserscheinungen eben. viele Wissen ja gar nicht was sie dort überhaupt machen. Zudem sind die Kadyrow- Tschetschenen sehr berüchtigt und bei vielen verhasst.
01.05.2022 10:49 Uhr
Ukrainische Spezialisten verbreiten falsche Informationen über die Taktik und Strategie der russischen Streitkräfte. Lesen hier
Code:
https://www.nosvox.com/nachrichten/570-der-dolch-wird-jeden-ermorden-der-mit-einem-schwert-ankommt
01.05.2022 11:02 Uhr
"Sollen sich". Gehört also irgendwie in das Reich der Fabel. Man muss nicht jede "Kriegsberichterstattung" glauben.
01.05.2022 11:08 Uhr
" Gehört also irgendwie in das Reich der Fabel."

Nope.
01.05.2022 11:10 Uhr
Friendly Fire gab es in so ziemlich allen Kriegen - insofern durchaus realistisch - die daraus entstehenden "side-Stories" sollte man aber eher skeptisch beurteilen und weitere Berichterstattung abwarten

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.05.2022 11:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.05.2022 11:17 Uhr
"...und weitere Berichterstattung abwarten"

Du kannst bei Bedarf beim FSB nachfragen, die untersuchen den Vorfall und haben auch schon einige Festnahmen vorgenommen.
01.05.2022 11:22 Uhr
Zitat:
"...und weitere Berichterstattung abwarten"

Du kannst bei Bedarf beim FSB nachfragen, die untersuchen den Vorfall und haben auch schon einige Festnahmen vorgenommen.


Um Missverständnisen vorzubeugen: Ich wollte nicht ablehnen, sondern nur zu bedenken geben, daß die bisherigen Interpretationen noch ein wenig mehr seriöse Unterfütterung vertragen können. Im Prinzip bin ich auf deiner Wellenlänge
01.05.2022 11:43 Uhr
Die tschetschenischen Einheiten sind Söldner, deren militärischer Kampfwert gegen null geht.
Das ist so weit nicht überraschend. Ernsthafte Sympathien für Russland sind von Tschetschenen keineswegs zu erwarten, das ist weltfremd. Im tschetschenischen Volk gibt es aber wie überall einige Leute, die man mit der Aussicht auf Beute locken kann. Diese mag es im tschetschenischen Volk sogar gehäuft geben.

Solche Kräfte sind militärisch eingesetzt die pure Verschwendung von Ausrüstung und Munition, was sich auch im Ukrainekrieg gezeigt hat. Selbst die Kampfvideos, die Russland selbst veröffentlicht hat, haben mehr mit einer halbstarken Schauspielertruppe als mit einem militärischen Verband zu tun.

Wenn man einen historischen Vergleich ziehen will, entsprechen die russisch-tschetschenischen Einheiten in Einstellung und Kampfmoral am Ehesten der "Kaminski-Brigade" (1. Russische SS-Division). Diese wurde aus russischen Strafgefangenen aufgestellt und im strategisch unbedeutenden Lokot zur Niederhaltung der Partisanen stationiert. Die Kaminski-Brigade meldete dann auch regelmäßig beeindruckende Siege gegen Partisanen. Ob es diese Siege tatsächlich gab, ja ob sie überhaupt gegen irgendwelche Partisanen gekämpft haben, wusste kein Schwein, nachgeprüft wurde von deutscher Seite überhaupt nichts.

Im Warschauer Aufstand wurde dann die 1. Russische SS-Division tatsächlich unter den Augen echter deutscher Soldaten gegen die "Polnische Heimatarmee" eingesetzt, die eher eine Miliz war. Die Polen zeigten eine beeindruckende Kampfmoral, hatten aber erwartbar starke Mängel in Ausrüstung und Logistik, sowie einen erwartbar schlechten Ausbildungsstand. Für eine seit Jahren bestehende SS-Division sollte das kein ernsthafter Gegner sein. Bei diesem Aufstand zeigte sich, dass die Aufstellung der Kaminski-Brigade reine Materialverschwendung war. Sie tat sich in Warschau mit Plünderungen und Vergewaltigungen in einem selbst für NS-Verhältnisse schockierenden Ausmaß hervor. Kämpfte sich im Häuserkampf aber nur bis zu einer Schnapsfabrik vor, ab der die Kampfkraft der Brigade faktisch nicht mehr vorhanden war, weil man zur Plünderung des Lagers überging. Letztlich wurde Kaminski und ein erheblicher Teil der Division auf Betreiben der SS-Führung an die Wand gestellt und der verbliebene Teil der Division entweder in KZs eingewiesen oder der 2. Russischen SS-Division angegliedert, die durchaus einen messbaren militärischen Wert hatte.

Setzen wir die "Kadyrowzi" mit der Kaminski-Brigade gleich, wofür es sehr gut fundierte Gründe gibt, ergibt es aus russischer Sicht einen Sinn, die Tschetschenen im Hinterland einzusetzen. Vorzugsweise als Feldgendarmerie. Die Tschetschenen wirken einschüchternd und wer als Zivilist diese Bande erlebt hat, empfindet normale russische Soldaten bereits als Beschützer. Weiterhin simulieren sie wenigstens an den entsprechenden Frontabschnitten das Vorhandensein einer militärischen Macht, auch wenn man ebenso gut Pappkameraden aufstellen könnte.

Im Hinterland können sie durchaus einerseits plündern (und dann einen Prozentsatz des Plünderungsgutes an russische Kommandeure abtreten), andererseits ihren latenten Hass auf die russischen Herren sowohl an russland-ähnlichen Ukrainern, wie auch an möglichen russischen Desserteuren oder fliehenden russischen Einheiten abreagieren. Die sowjetische Tscheka im 2. Weltkrieg funktionierte durchaus nach ähnlichen Prinzipien.

Die andere Seite des vorgeblichen Konfliktes sind die burjatischen Motorschützen. Diese haben einen gewissen militärischen Wert, wenngleich es sich keineswegs um patriotische Fanatiker handelt. Sie werden vorwiegend aus den sibirischen Ureinwohnern rekrutiert, die besonders arm und innerhalb der russischen Gesellschaft als besonders dumm und ungebildet, allerdings nicht besonders kriminell gelten.
Anders als die Tschetschenen haben die Burjaten keine offene Rechnung mit Russland und entfalten daher eine gewisse Loyalität zu Russland, auch wenn sie es nicht als ihr heiliges Vaterland im ideologischen Sinne betrachten. Die Gründe, warum Burjaten in die Armee gehen, sind vor allem der Wunsch nach einem Einkommen und Anerkennung innerhalb der russischen Gesellschaft.

Für beide Seiten, die Tschetschenen wie die Burjaten stehen keine ideologischen Motive im Vordergrund, beide Seiten werden ganz wesentlich mit der Erlaubnis zum Plündern bei der Fahne gehalten. Für die tschetschenischen Söldner ist das Plündern das wichtigste Ziel überhaupt, für die Burjaten ist die Plünderungsduldung ledliglich eine unzureichende Kompensation für den lausigen Sold.
Während die Tschetschenen überhaupt gar keinen militärischen Wert entfalten, ist die Kampfkraft der Burjaten zumindest vorhanden, wenngleich nicht überbordend.

Dass es zwischen zwei dieser Einheiten, denen die Erlaubnis zur Plünderung einen wesentlichen Motivationsfaktor darstellt, auch zum Zwist um die Beute kommen kann, ist weder überraschend, noch unglaubwürdig.
Es enttarnt allerdings die politisch völlig falsche Einschätzung, es würde Putin um "russische Erde", die "Angliederung eines Brudervolkes" oder sonstwas aus diesem Gedöns gehen. Es geht einfach darum, Menschen durch Terror zu beherrschen. Und aus den Südukrainern für den nächsten Krieg vielleicht keine fanatischen Kämpfer für ein "Heiliges Russland", aber sehr wohl aus den kriminellen Subjekten der Bevölkerung opportunistische Plünderungstrupps für den nächsten Krieg zu ziehen. Denn in jedem Volk gibt es sehr viele Leute, die lieber selber plündern, als geplündert werden wollen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.05.2022 11:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.05.2022 02:07 Uhr
Das wäre eine innere Angelegenheit Russlands, wenns nicht in der Ukraine wäre. An sich könnten sie gerne so weiter machen, aber bitte in Russland.
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