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Fragenübersicht Mauerbau vom 13.August 1961 jährt sich zum 60.Mal - inwieweit hat das Dein Leben beeinflußt?
1 - 7 / 7 Meinungen
08.08.2021 04:20 Uhr
Die Grenze zur DDR insgesamt war Bestandteil meines Lebens. Meine Eltern und deren Freunde hatten Verwandtschaft und Freunde „Drüben“, Da hatten wir öfter Besuch, Westpakete etc. waren bei uns gang und gäbe.

Die Mauer in Berlin speziell:
Mein Onkel lebte in Berlin Kreuzberg. Man besuchte sich mit „PAN AM“ - die Lufthansa durfte Berlin ja nicht anfliegen.

Ich weiß noch wie uns mein Onkel durch Westberlin kutschierte und ich die riesigen Dimensionen dieser Stadt wahrnahm. Von Lübars bis zum KADEWE - war alles imposant. Aber immer diese Mauer - Das Brandenburger Tor sah man nur über eine Ausguck - Plattform.

Dann gab es die Regel: Wer in Berlin wohnt und studiert / arbeitet muß nicht zur Bundeswehr. Das hab ich persönlich aber nicht ausgenutzt.

Den Checkpoint Charly haben wir dann für Tagestouren genutzt und Freunde in der DDR getroffen.
War jedesmal ein komisches Gefühl, die Grenze zu passieren.
08.08.2021 07:15 Uhr
Der Mauerbau fand lange vor meiner Geburt statt, daher könnte ich nur etwas zum Mauerfall beitragen.
08.08.2021 07:24 Uhr
Die Berliner Mauer hat man als Tourist gesehen und sich allenfalls über deren Hintergrund gewundert.
Aber wir hatten ja in meiner Region noch zwei Staatsgrenzen. Das hat eigentlich jeden in seiner Denkweise beeinflusst.
08.08.2021 07:53 Uhr
Die Mauer hat mein Denken in seltsamer Hinsicht beeinflusst.

Für uns Westberliner war Helmstedt die nächstgelegene Nachbarstadt, nicht Hennigsdorf oder Potsdam.

Rundum eingemauert zu sein, aber leichter herauskommen zu können als die auf der anderen Seite der Mauer, das war schon seltsam.

Wir bekamen oft Besuch von weither, aber Tante Trudchen aus Falkensee war die einzige Verwandte aus der Umgebung, die uns besuchen durfte, weil sie schon Rentnerin war.

Nach dem Mauerfall konnten wir plötzlich die vielen Verwandten besuchen, die rund um Berlin wohnten, weniger als eine Stunde mit dem Auto entfernt, die ich aber vorher nie gesehen hatte.

Die "Geisterbahnhöfe", durch welche die U-Bahn durchfuhr, ohne zu halten, fand ich als Kind besonders gruselig.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.08.2021 08:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.08.2021 07:58 Uhr
Zitat:
Den Checkpoint Charly haben wir dann für Tagestouren genutzt und Freunde in der DDR getroffen.

Gehörten Mitglieder Deiner Familie den drei westalliierten Besatzungsmächten an? Denn für diese war der Checkpoint Charlie, nicht für Deutsche.

Vermutlich seid ihr ganz normal an der Grenzübergangsstelle Friedrichstraße über die Grenze gegangen, in späteren Jahren mit "Tränenpalast" und so.

https://de.wikipedia.org/wiki/Checkpoint_Charlie
08.08.2021 09:33 Uhr
Meine Mutter stammt aus der Ostzone und so sind wir früher jedes Jahr zum Besuch zu Verwandten gefahren. Ein Cousin von mir musste wegen "Republikflucht" ins Gefängnis, er wurde dann später von der Bundesregierung freigekauft, ein ander durfte trotz 1er Schnitts nicht studieren, da er in der Kirche war. Ich hatte dann in den 80ern jahrelang keine Einreisegenehmigung mehr bekommen, wohl weil ich bei einer Jugendweihezeromonie zur Hymne als einziger sitzen geblieben bin. Richtig weh getan hatte nur das, als ich wegen nicht erhaltener Einreisegenehmigung nicht zur Beerdigung meiner Oma durfte. Seit dem ist meine Abscheu gegen dieses Unrechtsregime auf einen Höhepunkt gestiegen. Ansonsten waren Grenzübergang immer gruselig. Wir haben uns immer neue Ausweise machen lassen, damit keine Stempel in den alten Ausweisen drin waren, die dann zu besonderer Behandlung an der Grenze hätten führen können. Denn je nachdem ob und nach wo der Zirkel im Stempel herausschneiden hatte das alles eine Bedeutung, ein Geheimcode für die Grenzer. Wir hatten es einmal vergessen, da gab es dann für meine Eltern Einzelverhöre und es wurde alles bis ins allerkleinste auseinandergenommen. Gut das diese Zeiten vorbei sind.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.08.2021 09:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.08.2021 10:20 Uhr
Zitat:




Vermutlich seid ihr ganz normal an der Grenzübergangsstelle Friedrichstraße über die Grenze gegangen, in späteren Jahren mit "Tränenpalast" und so.



Recht hast Du - Friedrichsstr. War üblich.

Den CC konnte man nach dem Mauerfall ansehen.

Ist lange her. Vieles wird bereits vergessen.
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