Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Umfrage: Mehrheit für bundesweiten Mietendeckel- Bist du auch dafür?
1 - 17 / 17 Meinungen
06.07.2021 13:32 Uhr
Natürlich bin ich das - immerhin ist es ja auch verboten, irgendwo am Straßenrand im Wohnmobil zu wohnen.
06.07.2021 13:35 Uhr
Ich bin da eher unentschlossen. Langfristig halte ich Mietendeckelung nicht für den richtigen Weg. Das wäre die Verwaltung von Mängeln und die Bekämpfung eines Symptoms, aber nicht die Lösung des Problems. Dieses Problem ist sehr groß, Mangel an Wohnraum in bestimmten Nachfragegebieten und eine krasse Disparität zwischen örtlicher Mietnachfrage. Wenn es so weitergeht, dass alle grundsätzlich in die großen Städte wollen, wird man hier sehr groß ansetzen müssen, als Beispiel: Aus Berlin-Speckgürtel-Potsdam müsste dann ein großes, dicht bebautes städtisches Gebiet werden, ein Groß-Groß-Berlin quasi.

Beim Berliner Mietendeckel war die kurzfristige Idee, den Markt etwas zu beruhigen. Das hat relativ gut geklappt.

Deshalb: Als kurzfristige Lösung vielleicht, als mittel- und langfristige Lösung eher nicht. Da müssen wir uns was anderes überlegen.
06.07.2021 13:41 Uhr
Ich habe dazu bisher keine eindeutige Meinung.

Wie Ratio über mir schon schrieb, kann ein Mietendeckel kurzfristig beruhigen, aber es ist keine dauerhafte Lösung.

Für eine dauerhafte Lösung wird man ein umfassendes Konzept benötigen, was neben den Anforderungen an Neubauten und Sanierungen auch die Frage der Mobilität, Spritpreise und ÖPNV beleuchtet. Wer mit Diskussionen über massiv hohe Spritpreise die Leute dazu drängt, in die Ballungsgebiete zu ziehen, muss sich nicht wundern. Ebenso muss man sich nicht wundern, wenn die Politik immer höhere Anforderungen an Neubauten und Sanierungen stellt und sich wundert, wenn die Mehrkosten am Ende beim Mieter landen.

Das Problem ist m.E. nicht, dass es generell zu wenig Wohnraum gibt, sondern eher, dass es in bestimmten Ballungsgebieten viel zu wenig Wohnraum gibt. Und wenn ich in Richtung Stuttgart schaue, ist da auch nicht mehr viel Platz, um neu zu bauen, wenn man die verbleibenden Grünflächen nicht auch noch zubauen will. Also bleibt wahrscheinlich nicht viel mehr, als dass die Leute weiter auf dem Land wohnen und irgendwie (ÖPNV, Auto mit Verbrenner...) wenigstens ab und zu zum Arbeitsplatz kommen.
06.07.2021 13:48 Uhr
Zitat:
Also bleibt wahrscheinlich nicht viel mehr, als dass die Leute weiter auf dem Land wohnen und irgendwie (ÖPNV, Auto mit Verbrenner...) wenigstens ab und zu zum Arbeitsplatz kommen.


Ja - oder das vermeintliche Land wird Teil des großstädtischen Raums bzw. so stark daran angeknüpft, dass das Distanzgefühl verloren geht.

Wir haben hier eine relativ stabile S-Bahn-Verbindung nah Potsdam. Zossen und so gibt's auch noch, dass aber schon in kleinerem Takt und es dauert relativ lange.

Diese Strecken müssten erstens schneller und zweitens länger werden. Man müsste quasi sagen - vom Mittelpunkt Berlin aus bauen wir sternförmig viele S-Bahn-Linien, die von mir aus bis 100 Kilometer rausgehen. Hoher Takt bis in die Nacht hinein, Elektrifizierung.

Dann kann man auch Menschen stärker davon überzeugen, von vornherein von der Kernstadt Abstand zu nehmen.
06.07.2021 14:15 Uhr
Zitat:
Langfristig halte ich Mietendeckelung nicht für den richtigen Weg. Das wäre die Verwaltung von Mängeln und die Bekämpfung eines Symptoms, aber nicht die Lösung des Problems.


Das ist richtig.
Aber die Alternative wäre, Zwang auf die Bauwirtschaft auszuüben, einen gewissen Prozentrtsatz als Sozialwohnungen zu bauen. Die Politik kann es also in den Augen der Wirtschaft sowieso nur falsch machen ...
Der Mietendeckel ist doch eigentlich ein eher mildes Mittel.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.07.2021 14:16 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.07.2021 14:19 Uhr
Zitat:
Zitat:
Langfristig halte ich Mietendeckelung nicht für den richtigen Weg. Das wäre die Verwaltung von Mängeln und die Bekämpfung eines Symptoms, aber nicht die Lösung des Problems.


Das ist richtig.
Aber die Alternative wäre, Zwang auf die Bauwirtschaft auszuüben, einen gewissen Prozentrtsatz als Sozialwohnungen zu bauen. Die Politik kann es also in den Augen der Wirtschaft sowieso nur falsch machen ...
Der Mietendeckel ist doch eigentlich ein eher mildes Mittel.


Für die Adressaten des Deckels ist das ein milderes Mittel, ja. Gesamtwirtschaftlich ist es, denke ich, langfristig das schädlichere Mittel.

Der Durchgriff zur Sozialwohnungsquote wäre mir langfristig deutlich lieber. Das sorgt auch für eine gewisse Durchmischung in den Vierteln.

Das ist ja auch so ein Übel, wenn ich im Bezirk A nur "arme Leute" habe und in Bezirk D "reiche Leute". Märkisches Viertel als Beispiel.
06.07.2021 14:32 Uhr
@ ratio legis

Na klar, Du hast natürlich vollkommen recht.

Mein Beitrag war auch eher sarkastisch zu vestehen.
Welche Bundesregierung traut sich denn nachhaltig, der Bauwirtschaft Zwänge aufzuerlegen?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.07.2021 14:35 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.07.2021 15:22 Uhr
Wir brauchen statt einem Mietendeckel, der tendenziell dazu führen wird, dass weniger Wohnungen gebaut werden, ein Wohnungsbauprogramm mit günstigen Krediten, Förderungen und - oh weh, dass ich dieses schlimme Wort benutze: in diesem Fall Ausnahmsweise auch Subventionen.
06.07.2021 15:24 Uhr
Ich bin ganz klar gegen einen Mietendeckel. Erstens würde der Staat dadurch zu deutlich in Eigentumsrechte eingreifen, zweitens würde das das Problem nur verschärfen, da dann weniger Wohnungen gebaut werden und die verbleibenden zu wenigen Wohnungen noch teuerer werden. Ich kann die gut gemeinten Beweggründe der Befürworter eines Mietdeckels sehr gut verstehen, aber gut gemeint ist weder gut gemacht noch richtig. Also im Endeffekt ein glasklares Nein von mir zum Mitendeckel.
06.07.2021 16:08 Uhr
Zitat:


Aber die Alternative wäre, Zwang auf die Bauwirtschaft auszuüben, einen gewissen Prozentrtsatz als Sozialwohnungen zu bauen



Wen meinst du mit "Bauwirtschaft"? Wenn, dann müssten kommunale Wohnungsbaugesellschaften bauen lassen und auch vermieten.
06.07.2021 16:14 Uhr
Zitat:
Zitat:


Aber die Alternative wäre, Zwang auf die Bauwirtschaft auszuüben, einen gewissen Prozentrtsatz als Sozialwohnungen zu bauen



Wen meinst du mit "Bauwirtschaft"? Wenn, dann müssten kommunale Wohnungsbaugesellschaften bauen lassen und auch vermieten.


Ja ok stimmt, da war die Begrifflichkeit falsch.
06.07.2021 16:15 Uhr
Zitat:
Aber die Alternative wäre, Zwang auf die Bauwirtschaft auszuüben, einen gewissen Prozentrtsatz als Sozialwohnungen zu bauen


Gibt es doch.
Ich habe keine Ahnung wie das nun gesetzlich geregelt ist, ob die Kommunen da Möglichkeiten haben Vorgaben zu machen.
Aber vor Ort müssen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern anteilig Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden.
06.07.2021 16:17 Uhr
Zitat:
Aber vor Ort müssen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern anteilig Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden.


Was ja offensichtlich nicht ausreichend ist.
06.07.2021 16:20 Uhr
Zitat:


Aber vor Ort müssen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern anteilig Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden.



Es braucht doch nicht nur Sozialwohnungen, sondern generell Wohnungen, die sich jemand mit einem durchschnittlichen Einkommen leisten kann.
06.07.2021 16:33 Uhr
Zitat:
Zitat:


Aber vor Ort müssen beim Neubau von Mehrfamilienhäusern anteilig Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden.



Es braucht doch nicht nur Sozialwohnungen, sondern generell Wohnungen, die sich jemand mit einem durchschnittlichen Einkommen leisten kann.


Vor allem braucht es Wohnungen, die auch bewohnt werden und einen Leerstand, um noch mehr Kohle abzupressen. 2 Millionen ist nun nicht gerade wenig.
06.07.2021 19:05 Uhr
Nein, das ist linker Sozialismus der eine Gesellschaft zugrunde richtet.

Zum Glück diskutieren sie derzeit nicht über Kartoffel- und Nudelpreise denn wenn die gedeckelt werden müssen ist es aus.
06.07.2021 19:09 Uhr
Ja, der Preisexplosion muss Einhalt geboten werden. Der Mietendeckel ist nicht das optimale Konstrukt, da er natürlich auch Bautätigkeit hemmt. Aber besser als nichts auf alle Fälle.
Es müssen Wege gefunden werden, Investoren von Immobilien als Spekulationsobjekt abzuhalten.
So spontan fallen mir ein, dass die EZB den Leitzins anheben müsste, oder dass man Renovierungen nicht mehr fördern sollte. Denn das ist dann oft der Vorwand für eine saftige Mieterhöhung. Lieber etwas heruntergekommener, aber dafür bezahlbar, da würden mir die meisten Mieter, z.B. in Berlin sicher zustimmen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 17 / 17 Meinungen