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Warum geraten bei Betrachtung des Gemäldes "Wanderer über dem Nebelmeer" vor allem deutsch-konservative Betrachter in eine gewisse Verzückung? |
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03.06.2021 14:52 Uhr |
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Es ist auch mein Eindruck, dass dieses Gemälde in nationalen und konservativen Kreisen besonders beliebt ist. Das hat sicher damit zu tun, dass es sich um deutsche Romantik handelt.
Ich würde mich jetzt nicht genau diesen Kreisen zuordnen, mag das Gemälde aber auch - weil es zugleich mystisch und melancholisch wirkt. Außerdem drückt es ein gewisses Freiheitsgefühl aus. All das spricht mich an. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2021 14:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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03.06.2021 14:54 Uhr |
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Nebel fasziniert mich immer - und das Nebelmeer-Phänomen sieht man nicht SO häufig, wenn man nicht grade ein ständiger Frühaufsteher ist.
Ich hab es bisher erst zweimal erlebt; einmal oberhalb von meinem Heimatort - Blick auf das Nebelmeer zwischen Weinreben. Das hatte einen ganz anderen Charakter als das Nebelmeer auf besagtem Gemälde, war aber trotzdem unheimlich faszinierend. |
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03.06.2021 14:57 Uhr |
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Weil von Nebel eine gewisse Faszination ausgeht, die einen mystischen Charakter hat. Für rationale Linke ist Nebel nur Wassertröpfchen. |
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03.06.2021 15:08 Uhr |
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In Verzückung gerate ich dabei nicht.
Unbestreitbar ist die hohe Qualität des Künstlers.
Die Wahrnehmung ermöglicht sowohl die Sicht auf wolkenumwobene Berge, als auch die Assoziation eines stürmischen Meeres.
Warum nun ausgerechnet konservative dabei in "Verzückung" geraten bleibt deren Geheimnis.
War Friedrich, bzw waren die Bewegungen der Zeit nun alles andere als konservativ.
Ganz im Gegenteil. Zu ihrer Zeit waren sie fortschrittlich.
Und somit genau das Gegenteil dessen was manche heute hineininterpretieren.
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03.06.2021 15:19 Uhr |
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Weil es ein schönes Bild ist, welches nicht aus sinnlos aneinandergereihten Farbklecksen und Farbformen besteht. |
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03.06.2021 15:36 Uhr |
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Zitat:Zitat:Jaja, die "rationalen Linken" ohne Sinn für Phantasie und Geheimnis, die die Verbindung zum "Urgrund" des Menschen verloren und dessen Verwurzelung preisgegeben haben.
So ist es eben meistens :-P
Das ist doch Quatsch. Ich muss nicht unbedingt das Wissen darüber, dass Nebel aus Wassertröpfchen besteht, mit einer "Entzauberung" der Natur gleichsetzen, sondern ich kann auch gerade dieses Wissen sehr wohl als tieferen Einblick und eine Bewunderung natürlicher Zusammenhänge nehmen. Ich würde sogar sagen, dass sich dadurch Natur und Mensch umfassender erschließen können als das bloße Bestaunen eines angeblichen alles durchwaltenden unergründbaren Rätsels.
Ich würde sogar feststellen, dass ein wirkliches Begreifen der Rätselhaftigkeit der Natur und deren innerer Ästhetik durch einen wissenschaftlichen Zugang nur gesteigert werden kann.
Und zu der Kritik mit den "Farbklecksen": Wer mit moderner abstrakter Malerei nichts anzufangen weiß, der soll sie sich halt nicht angucken, jedenfalls aber nichts von "entarteter Kunst" daher reden. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2021 15:37 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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03.06.2021 15:51 Uhr |
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Zitat:Zitat:Jaja, die "rationalen Linken" ohne Sinn für Phantasie und Geheimnis, die die Verbindung zum "Urgrund" des Menschen verloren und dessen Verwurzelung preisgegeben haben.
So ist es eben meistens :-P
Das Gegenteil ist wohl eher der Fall.
Vom durchgeknallten Esoteriker bis zum Rationalisten ist die gesamte Breite vorhanden.
Eigentlich ist es eher so dass ausgerechnet "Linke", besser: fortschrittlich orientierte Menschen, weitaus offener sind für die Kunst.
Das ist nämlich mehr als das Museum oder der röhrende Hirsch.
Klassisch Konservative sind auf Präsentationen, Vernissagen etc eher gar nicht vertreten. Unabhängig von Genre und Motiv.
Erst wenn der (konservative) Bildungsstand dann doch über den röhrenden Hirsch hinaus geht kommt die Offenheit.
Gerade das Mäzenatentum ist dann wieder aus der Richtung vertreten. Das dann aber genau die Moderne fördert die von der Masse der Feinrippträger als "entartet" abgelehnt wird. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2021 16:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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03.06.2021 16:03 Uhr |
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Wenn jemand ein Beispiel für den Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Naturerkenntnis und Erstaunen über die Natur haben will, und zwar jenseits des romantisierenden Bildes des Wanderers über dem Nebelmeer, dann braucht er bloß irgendwas von Richard Feynman lesen oder Harald Lesch zuzuhören. Oder meinetwegen jemanden etwas über ungelöste mathematische Probleme erzählen lassen. |
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03.06.2021 16:11 Uhr |
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"waren die Bewegungen der Zeit nun alles andere als konservativ."
Das Bild ist von 1817. da war schon Schluß mit dem revolutionärem Schwung durch Frankreich, es begann die Restauration, kurz danach kamen die Karlsbader Beschlüsse (kein Bezug zu heute, gar nie nicht). Zu neuem Aufstand dauerte es 30 Jahre. |
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03.06.2021 16:13 Uhr |
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Da gefällt mir die "Frau vor der untergehenden Sonne" aber weit mehr. Dieses glühende, ins Rote strebende Orange in Verbindung mit dem weiblichen Schatten hat sehr viel Stimmung und um Gegensatz zu diesem eher kühlen nebeligen Motiv Wärme und Erotik. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2021 16:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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03.06.2021 16:25 Uhr |
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Es ist die deutsche Seele der hier Ausdruck verliehen wird.
Auf deutsch: man grübelt gerne um des Grübelns Willen. |
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03.06.2021 17:28 Uhr |
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Zitat:Zitat:Da gefällt mir die "Frau vor der untergehenden Sonne" aber weit mehr. Dieses glühende, ins Rote strebende Orange in Verbindung mit dem weiblichen Schatten hat sehr viel Stimmung und um Gegensatz zu diesem eher kühlen nebeligen Motiv Wärme und Erotik.
Ich finde, die Frau wirkt wie ein Fremdkörper in der Landschaft, was beim Wanderer über dem Nebelmeer nicht so ist...
Das finde ich gar nicht. Die Frau schiebt sich natürlich als Schatten in dieses Bild. Aber sie hat etwas dieses Abendrot "beschwörendes" oder das Abendrot "hervorrufendes". Sie scheint damit zu interagieren, während der Wanderer über dem Nebelmeer nur betrachtet. |
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03.06.2021 18:01 Uhr |
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Ich mag Naturbilder und ich mag Bilder, wo ich auch erkenne, was das darstellt.
Ich erkenne eine schöne Landschaft, ich sehe Berge, ich sehe eine nebelverhangene Landschaften, es inspiriert durchaus in die Richtung, was man nun nicht sieht und was man dort finden könnte.
Es steht ein Mann dort, der stolz den Berg bezwungen hat und stolz auf das Land blickt.
Ist einfach nach meinem Geschmack. |
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03.06.2021 18:36 Uhr |
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Die Frau erscheint mir in enger Verbindung mit der Landschaft und dem Sonnenuntergang zu stehen....es wirkt selbstverständlich und beruhigend.
Der Wanderer wirkt auf mich schon als stolzer Bezwinger eines Berges.
Aber es kann auch gedeutet werden, daß das, was er meinte von oben nun überblicken zu können,doch noch in dichtem Nebel verborgen ist.
Aber er wirkt keinesfalls enttäuscht, sondern selbstverständlich zu dieser Tatsache und evt.in die Zukunft träumend, planend! |
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