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Fragenübersicht Würdest Du sagen, dass sich Deine Stadt seit den 80er Jahren zum Besseren entwickelt hat?
1 - 18 / 18 Meinungen
18.04.2021 15:12 Uhr
Teilweise.

Einiges hat sich zum Positiven verändert (Infrastruktur, Kinderbetreuung), einiges hat sich negativ enztwickelt (Kaum noch Läden, Schule geschlossen, Arztpraxis gibt es schon lange nicht mehr).

Dorfleben eben.
18.04.2021 16:22 Uhr
"Meine Stadt" gibt es nicht. Aber alle Städte, in denen ich mal gelebt habe (oder in deren Nähe ich gelebt habe), haben sich in den letzten paar Jahren massiv zum Negativen hin verändert.
18.04.2021 16:26 Uhr
Ich finde, dass sich meine Stadt in den letzten 30 Jahren durchaus zum Besseren verändert hat. In Hamburg hat man in den 90er Jahren von der Wiedervereinigung profitiert und dementsprechend viel in und für die Stadt bewirken können. Mittlerweile sind ganze Stadtviertel neu entstanden (Neu-Allermöhe, Hafen City) und bestehende wurden renoviert. Man konnte vieles an der Infrastruktur verbessern, womit sich insgesamt die Lebensqualität in der Stadt deutlich verbessert hat.

Also: Trotz einiger Schattenseiten finde ich das Hamburg des Jahres 2021 wesentlich schöner als das Hamburg von 1981.
18.04.2021 16:28 Uhr
Zitat:
"Meine Stadt" gibt es nicht. Aber alle Städte, in denen ich mal gelebt habe (oder in deren Nähe ich gelebt habe), haben sich in den letzten paar Jahren massiv zum Negativen hin verändert.


Da würde mich nun wirklich interessieren, was Du mit dieser negativen Entwicklung meinst.
18.04.2021 16:35 Uhr
Ich nehme mal die Stationen meines Lebens seit den 1980er Jahren, in die ich noch regelmäßig komme und wo ich Vergleiche ziehen kann:

Calbe, meine Heimatstadt, ist seit 1990 katastrophal den Bach runtergegangen (wie so viele Kleinstädte im Osten)

Hamburg ist mir inzwischen zu laut und zu hektisch geworden. Das habe ich aus der Zeit um die Jahrtausendwende herum deutlich ruhiger in Erinnerung.

Wien ist unverändert toll, jedenfalls nach meiner Wahrnehmung.

Bonn hat sich deutlich verbessert, vor allem, weil das "Bonner Loch" endlich weg ist. Bin sehr gespannt, wie das Bahnhofsviertel nach seiner Fertigstellung aussehen wird.

Und Kölle ist eben Kölle - hübsch hässlich aber immer lebenswert.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.04.2021 16:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.04.2021 16:36 Uhr
Ich bin in Kattowitz aufgewachsen, die Stadt wurde in Ostblock-Polen sehr vernachlässigt. Der Staat wollte die deutsche Geschichte Schlesiens möglichst vergessen machen, es war kaum möglich, Geld für Denkmalpflege zu bekommen, wenns deutsche Bauten waren. Jedenfalls war die Innenstadt grau und verfallen.

Vor ein paar Jahren war ich wieder da und konnte fast meinen Augen nicht trauen, wie schön es geworden ist. Da fahren Leute am WE hin, um in der Innenstadt einen Kaffee zu trinken und Musik zu hören.

Hat sicherlich mit EU-Geldern zu tun, die Polen reichlich bekommt, aber auch damit, daß die Verwaltung nach 1989 dezentralisiert wurde und viel vor Ort entschieden wird.
18.04.2021 16:41 Uhr
Zitat:
was Du mit dieser negativen Entwicklung meinst.


Kann ich Dir geradeweg sagen: Die Zusammensetzung der Bevölkerung mit allen damit einhergehenden Folgen.
18.04.2021 16:44 Uhr
Zitat:
Die Zusammensetzung der Bevölkerung mit allen damit einhergehenden Folgen


Erwartungsgemäß.
18.04.2021 17:13 Uhr
Zitat:
Erwartungsgemäß.


Jupp. Ich fand schon 2015 eine Massenzuwanderung nicht gut; daran hat sich seither nichts geändert.
18.04.2021 17:20 Uhr
Zitat:
Ich fand schon 2015 eine Massenzuwanderung nicht gut


Warum musst Du auch so viele Vögel anlocken?
18.04.2021 19:24 Uhr
Ãœberwiegend nein.

O.k., 1982 war unsere Fußrgängerzone fertig gestellt und somit das Gedränge des Durchgangsverkehrs durchs Städtchen mit einspuriger Ampelregelung durch unser Stadttor (Aachener Tor) endlich Geschichte.

Auch der menschenunwürdige Altbau unseres Krankenhauses wurde durch einen Neubau ersetzt.

Wir weisen heute eine größere Vielfalt an Ärzten auf, außderdem eine psychiatrische Tagesklinik und eine Arztpraxis, die ambulant operiert.

Auch steht unsere alte Stadhalle nicht mehr, sondern mit dem Medio an gleicher Stelle ein moderner Veranstaltungsort.

Auch der Pennerkiosk an der Erft ist Geschichte, dafür hatte der allerdings öffentliche Toiletten, die unserem Städtchen heute fremd sind.

Aber ansonsten?

Wir hatten einen kleinen Affenpark, der ist aber halt auch seit Anfang der 80er, wenn nicht sogar Ende der 70er Geschichte. An dessen Stelle trat: nichts.

Unser Freibad, gestartet als "Kreisbadeanstalt" 1928 und später an die Stadt Bergheim gefallen wurde für ein Amtsgericht planiert. Schöne Becken für Schwimmer, Nichtschwimmer, Kleinkinder, mit Sprungturm, Kiosk, große Liegewiese, alles da. Ersetzt wurde das durch eine bessere Badewanne, die dann aber später geschlossen wurde.

Wir hatten ein Hallenbad, das 7 Tage die Woche geöffnet hatte. Auch dieses Bad ist Geschichte und wurde verlagert. Jetzt ist es eher dem Zufall geschuldet, ob es geöffnet hat oder nicht.

Unseren Kirmesplatz, der auch von Zirkussen genutzt wurde, mit 3-Fach-Turnhalle hat man für den Neubau des Kreishauses planiert. Die 3-Fach-Turnhalle wurde an anderer Stelle neu gebaut, ist aber in der neuen Variante auch nicht besser. Hätte man auch lassen können.

Hatten wir früher ein Einzelhandelsangebot, das so ziemlich alle Branchen abdeckte, so ist davon nicht mehr allzuviel übrig.

Ja, was noch? Ach ja: die Polizei ist einmal umgezogen und jetzt bekommen wir einen großen Neubau für die Kreispolizei. Na gut, mag für die Verwaltungsstrukturen besser sein.

Die Bahnanbindung hat sich verbessert, um sich dann wieder zu verschlechtern, um dann demnächst wieder verbessert zu werden.

Seit die CDU im Kreis wütet, wurden alle kreisübergreifenden Buslinien, außer der nach Köln an der Kreisgrenze gekappt. Man kann jetzt nicht mehr mit dem Bus nach Düren, Jülich, Grevenbroich fahren. die Züge fahren nicht mehr bis Neuss und Düsseldorf durch, sondern man muss in Bedburg binnen 4 Minuten mit Gleiswechsel umsteigen.

Die Geburtstation unseres Krankehauses wurde trotz 500 Geburten geschlossen. Verlogener geldgeiler Verein der Stiftung der Cellitinnen halt.

Die Vetreibung, von Leuten, die der Stadt nicht in den Kram passen und die dann einfach die Hochhäuser, in denen sie wohnen aufkauft und einreisst hatte nichts Positives zur Folge. An einer Stelle entstand ein Neubau einer eh schon vorhandenen Berufsschule. An der anderen Einrissstelle wuchert das Unkraut vor sich hin. Ironischerweise kündigt da eine Tafel sei Jahren "urban gardening" an.

Die CDU hat es geschafft unsere Verschuldung zu ver-x-fachen, Haushalte werden mit Showprojekten aufgebläht, Substanz ist keine da. Wer hätte gedacht, dass unsere SPD-absolute-Mehrheit-Zeiten auch finanztechnisch mal als solides Wirtschaften in die 700jährige Geschichte der Stadt eingehen würden?

Ergo: in Summe haben wir wenig gewonnen, aber viels verloren, was unser Städtchen lebenswert machte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.04.2021 19:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.04.2021 19:30 Uhr
Diese Frage muss ich mit einem entschiedenen Jein beantworten.

Einerseits kann ich schlecht nicht begrüßen, daß etliche Kriegsschäden in Berlin endlich repariert/beseitigt wurden. Ganz besonders freue ich mich natürlich, daß ich seit ein paar Jahrzehnten freien Zugang zum östlichen Teil Berlins und ins Umland habe.

Andererseits gefällt mir in vielen Fällen nicht, wie die Kriegsschäden behoben wurden. Potsdamer und Leipziger Platz meide ich beispielsweise, wann immer ich kann.

"Mein" Teil Berlins zeichnete sich früher dadurch aus, daß es viele Stätten der Ruhe und Natur gab, ohne die großstädtische Hektik. Nach solchen Stätten muss man jetzt suchen und sie sich dann mit den Millionen anderen Berlinern teilen, die ebenfalls danach suchen.

Aus meiner Sicht ist Berlin vor allem grauer geworden, denn Beton bleibt "grau", auch wenn man ihn grün anstreicht.
18.04.2021 19:30 Uhr
Aus eigenem Wissen kann ich das nicht beantworten, denn in den 1980er-Jahren lebte ich noch nicht. Und Erfahrungswissen aus dieser Zeit über Dritte habe ich nur bezüglich meiner beiden Heimatstädte, aber nicht bezüglich der Stadt, in der ich inzwischen wohne.

Die eine Heimatstadt lag in den 1980er-Jahren noch im Zonenrandgebiet, war andererseits aber touristisch sehr attraktiv. Da gab es recht viel "Zonenrandförderung", die wohl aber auch dazu geführt hat, dass das Modernisierungsinteresse sowohl der Tourismuswirtschaft als auch der Verwaltung recht enge Grenzen hatte. Ab den 1990er-Jahren ging es dann - und irgendwann habe ich es ja dann selbst mitbekommen - eher bergab als bergauf. Die Stadt wird nach wie vor immer kleiner und für immer mehr Menschen leider unattraktiv. Mit dem Tourismus läuft es nun zwar etwas besser, da nun endlich die Modernisierungsschübe langsam eintreten. Aber die ganze Stadt strukturell gut davon leben zu lassen - nein, dafür reicht es bei weitem nicht.

Die andere Heimat ist Gdansk, die Stadt entwickelt sich seit den 1990er-Jahren prächtig, es gab damals einen ersten, krassen Modernisierungsschub, den nächsten ab dem Beitritt zur Europäischen Union und derzeit profitiert die Stadt wie viele andere Regionen Polens davon, dass die polnische Wirtschaft sich recht gut entwickelt.

Man kann hier eigentlich sagen: Wenn man mal zwei Jahre nicht da ist, kann man manche Ecken gar nicht mehr wiedererkennen - und das aus meiner Sicht meistens auf eine erfreuliche Art.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.04.2021 19:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
18.04.2021 22:10 Uhr
Nein, aber viele deutsche Städte außerhalb der brd sind heute wahre Lichtblicke.

Mittlerweile ist die Infrastruktur in der Mittelzone wieder genauso desolat oder in einem noch schlimmeren Zustand als 1990.

18.04.2021 22:13 Uhr
Zitat:
Nein, aber viele deutsche Städte außerhalb der brd sind heute wahre Lichtblicke.

Mittlerweile ist die Infrastruktur in der Mittelzone wieder genauso desolat oder in einem noch schlimmeren Zustand als 1990.



Was sind "deutsche" Städte außerhalb der BRD?
18.04.2021 22:19 Uhr
Sorry, Kreuzi, bin mausgerutscht.
18.04.2021 22:21 Uhr
Zitat:
Was sind "deutsche" Städte außerhalb der BRD?

Palma, Pattaya, München, Leipzig etc
19.04.2021 08:03 Uhr
Wenn mit "meiner" Stadt jene Stadt gemeint ist, in der ich aufgewachsen bin, dann nein. Der Staat hat diese Stadt weitgehend aufgegeben. Das war in den 90ern allerdings schon absehbar.

Die Stadt, in der ich seit einigen Jahren lebe, blüht hingegen ziemlich auf. Was daran liegt, dass sie in einem der zahlungskräftigsten Landkreise des Bundeslandes liegt. Man merkt deutlich, dass der Staat solche Kommunen nicht aufgibt. Bringen halt Steuergelder.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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