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Fragenübersicht Was bedeutet oder umfasst "liberales Denken"?
1 - 20 / 26 Meinungen+20Ende
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12.04.2021 22:33 Uhr
Brutal reingrätschend: Es gibt kein umfassend liberales Denken, weil "liberal" ein Sammlungsbegriff ist. Meine diesbezügliche These hat sich stark verfestigt durch die Lektüre des Büchleins "Freiheitsgrade" von Christoph Möllers. Empfehle ich sehr
12.04.2021 22:34 Uhr
Das sieht ein Sozialliberaler sicherlich anders als ein Nationalliberaler.

Aber im Grunde würde ich sagen: Maximale Freiheit bei möglichst geringem Einfluss durch den Staat/die Politik.
12.04.2021 22:36 Uhr
Zitat:
Das sieht ein Sozialliberaler sicherlich anders als ein Nationalliberaler.


Genau das ist der Punkt. Da würde ich gerne Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten.
12.04.2021 22:39 Uhr
Ich würde hier mal ansetzen, dass man mit einem liberalem Denken nicht unbedingt alles goutiert, man klare Werte vertritt, wie z.b ein sehr konservatives Familienbild aber trotzdem für eine offene Gesellschaft eintritt, wo alle wie z.b Patchworkfamilien, Singlemütter usw usf ihren Raum finden. Idealbild darf man haben, Räume muss man aber für alle schaffen, die Bestandteil der Gesellschaft sind

Soweit wie möglich die persönlichen Freiräume schaffen, den Staat soweit wie möglich runterfahren, so wenig Einschränkungen wie möglich.

Privat wie wirtschaftlich.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.04.2021 22:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.04.2021 22:43 Uhr
Zitat:
Ich würde hier mal ansetzen, dass man mit einem liberalem Denken nicht unbedingt alles goutiert, man klare Werte vertritt, wie z.b ein sehr konservatives Familienbild aber trotzdem für eine offene Gesellschaft eintritt, wo alle wie z.b Patchworkfamilien, Singlemütter usw usf ihren Raum finden. Idealbild darf man haben, Räume muss man aber für alle schaffen, die Bestandteil der Gesellschaft sind

Soweit wie möglich die persönlichen Freiräume schaffen, den Staat soweit wie möglich runterfahren, so wenig Einschränkungen wie möglich.

Privat wie wirtschaftlich.


Das ist aber nicht liberal, sondern typisch konservativ!
12.04.2021 22:43 Uhr
Aus meiner Sicht gehört zu liberalem Denken als Basis:

- Jeder darf nach seiner Façon selig werden
- ein schlanker Staat, der sich aus dem Privatleben der Bürger weitestgehend heraushält
- Marktwirtschaft
- Fokus auf Eigenverantwortung und Mündigkeit der Bürger statt Bevormundung
- eine gewisse Wertschätzung des weltanschaulichen Pluralismus
- Rechtsstaatlichkeit und Verhinderung von staatlicher Willkür

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.04.2021 22:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.04.2021 22:49 Uhr
Zitat:
Das ist aber nicht liberal, sondern typisch konservativ!


Sein Familienbild ist konservativ. Dass er die anderen Lebensentwürfe akzeptiert und toleriert ist liberal.
12.04.2021 22:51 Uhr
Zitat:
Dass er die anderen Lebensentwürfe akzeptiert und toleriert ist liberal.


Tut er das? - Oder tut er nur so?
12.04.2021 22:54 Uhr
"Liberales Denken" ist zu einem großen Teil leider eine Ideologie, die die wahren Herrschafts- und Machtverhältnisse verschleiert. Wer Glück hat und sie nicht hinterfragt und ordentlich funktioniert, kann sich aber unter Umständen in einer Zufriedenheit einmummeln. Global betrachtet eine Minderheit, bei dol finden sich die unkritisch Zufriedenen hauptsächlich in der IDL und der FPi.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.04.2021 22:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.04.2021 22:54 Uhr
Zitat:
Zitat:
Dass er die anderen Lebensentwürfe akzeptiert und toleriert ist liberal.


Tut er das? - Oder tut er nur so?


Das musst Du ihn fragen.
12.04.2021 22:58 Uhr
Positiv betrachtet: den anderen nach seiner Faҫon glücklich werden zu lassen und sich mehr um sein eigenes Leben als das des anderen zu kümmern. Sämtliches Blockwartdenken würde damit aufgehoben, weil jeder mit sich selbst ausreichend beschäftigt wäre.

Negativ betrachtet: die rücksichtslose Verfolgung von Eigeninteressen, auch zuungunsten des Schwächeren.
12.04.2021 23:01 Uhr
Zitat:
die unkritischen Zufriedenen


Das ist ein interessanter Punkt. Ich habe vor kurzem in einem Buch von Christian Lindner gelesen, dass er Werte wie "Fortschritt", "Ehrgeiz" und "Optimismus" als typisch liberale Werte sieht. Da könnte man durchaus unkritische Zufriedenheit hineininterpretieren.
Ich kann Lindner da nicht folgen bzw. verstehe nicht so ganz, warum es sich dabei um liberale Werte handeln sollte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.04.2021 23:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.04.2021 23:08 Uhr
Zitat:
Ich kann Lindner da nicht folgen bzw. verstehe nicht so ganz, warum es sich dabei um liberale Werte handeln sollte.


Lindner ist ja auch vor allem eines: beliebig. Nach seiner Ablehnung einer schwarz-grün-gelben Koalition ist nichts Herausstechendes mehr von ihm zu sehen gewesen. Selbst Westerwelle hatte mehr Format. Von Personen wie Wolfgang Gerhardt oder von mir aus sogar Leutheusser-Schnarrenberger, die wenigstens Profil hatte, ist die FDP mittlerweile weit entfernt und hat anscheinend jeden Freiheitsgedanken aufgegeben. Nur von Kubicki kommt ab und zu noch mal ein Fünkchen Widerspruchsgeist.
12.04.2021 23:20 Uhr
@Blue_Sun:

Exakt.
Das ist auch das, was mich an der FDP seit langem stört. Sie sind einfach nicht konsequent liberal (von wenigen Ausnahmen abgesehen) und verengen sich stark auf den Wirtschaftsliberalismus. Und selbst dieser wirkt irgendwie rudimentär, wenn man sich darauf beschränkt irgendwelche schwammigen Start-up-Werte und erfolgsorientiertes Denken zu vertreten.

Zwar erkennt man derzeit auch ein zaghaftes Eintreten für die bürgerlichen Freiheitsrechte, aber dabei scheint der Fokus auch vor allem darauf zu liegen, dass der Lockdown der Wirtschaft schadet. Das reicht einfach nicht.
13.04.2021 00:22 Uhr
Zitat:
Zwar erkennt man derzeit auch ein zaghaftes Eintreten für die bürgerlichen Freiheitsrechte, aber dabei scheint der Fokus auch vor allem darauf zu liegen, dass der Lockdown der Wirtschaft schadet. Das reicht einfach nicht.


Ganz genau!
13.04.2021 00:46 Uhr
Skepsis gegenüber einem bevormunden und alles kontrollierenden Staat.
In Frage Stellen von autoritären Ansätzen.
Sich gegen gute Arbeitsbedingungen oder Mindestlöhne auszusprechen wäre hingegen eine Liberalismusdefintion die ich nicht teile, sondern nur ein verkürzter Wirtschaftsliberalismus.
Man könnte auch sagen liberal im Wortsinne ist eine gewisse Immunität gegen totalitäre Ideen.
13.04.2021 07:32 Uhr
Beliebigkeit zum eigenen Vorteil.
13.04.2021 07:41 Uhr
Zitat:
Beliebigkeit zum eigenen Vorteil.


Längst nicht bei allen, aber Du hast Recht, diese Tendenz scheint auf dem Vormarsch zu sein.
13.04.2021 08:14 Uhr
Zitat:
Zitat:
die unkritischen Zufriedenen


Das ist ein interessanter Punkt. Ich habe vor kurzem in einem Buch von Christian Lindner gelesen, dass er Werte wie "Fortschritt", "Ehrgeiz" und "Optimismus" als typisch liberale Werte sieht. Da könnte man durchaus unkritische Zufriedenheit hineininterpretieren.
Ich kann Lindner da nicht folgen bzw. verstehe nicht so ganz, warum es sich dabei um liberale Werte handeln sollte.


Das ist einfach: er hält sich für liberal und es sind seine Werte, folglich sind es für ihn liberale Werte.
13.04.2021 08:21 Uhr
Es mag ja böse klingen aber bei mir ist es die Aufgabe von linken Idealen weil die Zielgruppe, nahezu geschlossen, es gar nicht anders will.

Ich möchte immer noch, dass es möglich ist sich nach "oben" zu kämpfen aber ich bin nicht mehr der Meinung das besonders befördern zu müssen.

Das gilt allerdings nur für Eingeborene, sprich für die, die ohnehin auf der Butterseite des Lebens gelandet sind.

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