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Fragenübersicht *Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben* Hältst du es für denkbar, dass die Bewegung "Kirche von unten" unter diesem Motto analog zu den Bürgerrechtlern 1989 im Osten Herrn Woelki und seine Getreuen aus dem Amt im Erzbistum Köln jagt?
1 - 8 / 8 Meinungen
24.03.2021 09:13 Uhr
Ich bin ja Angehöriger der katholischen Kirche und bringe - ich weiß gar nicht so ganz genau warum - eine ziemliche Geduld für die Institution auf...was da in Köln passiert ist, ist aber absolut unerträglich und die Argumentation von Herrn Woelki, er habe sich zwar falsch verhalten, sei aber nicht Kopf des Ganzen und ein Rücktritt sei ja nur ein Symbol - nein, das geht gar nicht.

Kirche ist für mich in erste Linie Seelsorge. Das Theologische ist zwar faszinierend, aber die Seelsorge steht im Mittelpunkt. Und da geht sowas einfach nicht. Es ist doch unerträglich, dass Geistliche ihre qua Definition gottgegebene Macht dazu ausnutzen, sich an Kindern zu vergreifen, die hier noch viel wehrloser sind als sowieso in ähnlichen Situationen. Und es geht auch nicht, dass sich dann ein verkaufter Erzbischof aus der Affäre ziehen will mit der Einlassung, er sei ja nur mittelbar verantwortlich.

Das muss doch auch der Kirche selbst klar sein, dass das jeden anständigen Geistlichen, der wirklich nur Seelsorge in seiner Gemeinde betreiben will, auf Jahrzehnte in Verruf bringt.

Woelki muss zurücktreten, es gibt hier keinen anderen Weg. Wenn das durch so eine kirchliche Bewegung passiert - von mir aus gerne

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.03.2021 09:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.03.2021 09:18 Uhr
Als Nichtkatholik: Woelki hat eindrucksvoll und nachhaltig als Krisenmanager versagt. Sein Lavieren lässt den Schluss zu, dass er versucht hat, einiges Unangenehme aus den Berichten zu vertuschen. Mithin blieb er der Linie treu, die die katholische Kirche seit Jahrzehnten in Missbrauchsfällen gefahren ist: Die Kirche schützen um den Preis zerstörter Menschen.

Ob Bewegungen wie "Kirche von Unten" daran etwas ändern können, entzieht sich meiner Beurteilung. Wohl aber registriere ich, dass viele Katholiken nun ihrer Kirche in Scharen den Rücken kehren und aus dieser Organisation austreten. Der letzte verbliebene Katholik macht dann im Kölner Dom das Licht aus, und wenn es Woelki höchstderoselbst wäre.
24.03.2021 11:02 Uhr
Ich weiß es nicht. Eventuell rennen zur Zeit so viele Menschen aus der Kirche raus, dass von der Kirche von unten gar nicht mehr genügend übrig bleibt, um noch Erfolg haben zu können.
24.03.2021 11:05 Uhr
Ich glaube schon, dass diese Bewegung etwas bewegen kann, auch Woelki wegzukriegen.

Es ist ja nicht so, dass es bei der RKK keine ehrlichen Menschen - egal ob Pfarrer, Funktionäre oder Laien - gäbe. Außer "Kirche von unten" fällt mir da auch noch "Maria 2.0" ein.

Wenn diese Leute sich durchsetzten, wäre das jedenfalls ein gutes - vielleicht das einzige - Signal, um diesem Laden noch zu retten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.03.2021 13:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.03.2021 20:27 Uhr
Das ist wieder so typisch Woelki: andere werden entlassen, aber er kann es nur im Amt besser machen.

Genauso ein Zyniker wie der Kanalmeister, der vor ihm dran war.

Leider darf man auch keine Hoffnung haben, dass Rom ihn über die Klinge springen lässt, die beschäftigen sich ja lieber damit Homosexuelle nicht zu segnen, weil sie in Sünde leben. Wenn Homosexuelle in Sünde leben, wie heißt dann wohl erst der Superlativ von Sünde, in dem Woelki lebt? Und den kann man einfach so im Amt lassen? Dat jitt et nur in Rom un Kölle.

Aber auch den Kanalmeister hat ja niemand zum Teufel gejagd, im Gegenteil, der verpfiff Kollegen mit dem Erfolg, dass sie von Rom gegängelt wurden.
24.03.2021 20:29 Uhr
Ach so nein: diese Laienorganisationen werden ihn nicht aus dem Amt jagen. Die werden eher exkommuniziert und gut ist. Woelki locuta, causa finita.
24.03.2021 21:53 Uhr
Nein. In Wirklichkeit haben die Bischöfe auch in Deutschland in der Kirche wenig zu sagen. Hinzu tritt, daß der europäische Teil der katholischen Kirche zunehmend an Einfluß verliert, was angesichts der demografischen Entwicklung nicht weiter verwundert.

Demgegenüber steigt der Einfluß derjenigen Teil aus anderen Kontinenten. Die sind allerdings nicht nur dynamischer, sondern vor allem deutlich konservativer, als insbesondere der westeuropäische Teil.

Dementsprechend darf man davon ausgehen, daß die Kluft zwischen der sehr großen Mehrheit der katholischen Kirche und ihrem deutschen Teil eher größer wird.

Am Ende werden solchen insgesamt gesehen verschwindend kleinen Gruppen, wie z.B. "Kirche von unten" oder "Maria 2.0" nur die Alternativen bleiben, entweder auszutreten oder sich zu fügen.
25.03.2021 00:14 Uhr
Zitat:
In Wirklichkeit haben die Bischöfe auch in Deutschland in der Kirche wenig zu sagen


Das liegt nur daran, dass sie sich gegenseitig spinnefeind sind. Würden die geschlossen auftreten, was aber mit den Gestalten aus z.B. Köln und Regensburg und noch so einen Bistümern nicht zu machen ist, dann hätten die auch was zu kamellen.

Aber die machen sich lieber gegenseitig selbst bedeutungslos.
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