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Fragenübersicht Geht es bei der Impfstoffherstellung statt der Gesundheit von Menschen am Ende doch nur um die maximale Rendite?
1 - 20 / 20 Meinungen
03.02.2021 07:31 Uhr
Pharma-Unternehmen machen hohe Renditen?

Oh Wunder.

Natürlich machen sie das. Und wenn sie forschende Pharma-Unternehmen sind gönne ich ihnen das auch. Viel Geld fließt dann nämlich auch wieder in die Forschung und Entwicklung. Und dank letzterer haben wir übrigens überhaupt einen Impfstoff.
03.02.2021 08:16 Uhr
In der Pharma-Industrie gibt es einen Produktzyklus:

1) Frisch zugelassenes selbstentwickeltes Medikament (patentrechtlich geschützt)
= Hoher Preis mit hoher Rendite

2) Medikament nach gefestigter Markteinführung und stabilem Umsatz
= Preis angepasst an marktübliche Konkurrenz

3) Medikament kurz vor Ablauf der Schutzrechte und Einführung von Generika:
= Preis angepasst an den Markt und die zu erwartenden Niedrigpreise der kopierenden Mitbewerber (Ratiopharm-Effekt)

Zu berücksichtigen ist auch, dass die Unternehmen in der ersten Phase der Markteinführung hohe Rückstellungen bilden (=kalkulatorischer Aufwand), somit den ausgewiesenen Gewinn schmälern und versuchen das auf der Einnahmeseite wieder auszugleichen. Diesen Effekt für Eventualaufwendungen (Klagen, Rückrufaktionen etc.) haben auch andere Industrien - vorneweg die Automobilindustrie.
03.02.2021 08:33 Uhr
Pharmaherstellern geht es ausschließlich um die Gesundheit der Menschen, alles andere ist Verschwörungstheorie.
03.02.2021 09:17 Uhr
Zitat:
.Viel Geld fließt dann nämlich auch wieder in die Forschung und Entwicklung.


Als Krebspatient mit dauerhafter Chemotherapie verdanke ich es gerade Forschung und Entwicklung der Pharmaindustrie, dass ich überhaupt noch am Leben bin. Ich weiß, wie viel die Tabletten pro Stück kosten, von denen ich jeden Tag eine nehmen muss und ich weiß auch, was mit dem Geld passiert, welches das herstellende Unternehmen dafür kassiert.

Bevor wir uns also über die Rendite von Pharmaunternehmen echauffieren, sollten wir den Sachverhalt von beiden Seiten betrachten.
03.02.2021 09:23 Uhr
Zitat:
Zitat:
.Viel Geld fließt dann nämlich auch wieder in die Forschung und Entwicklung.


Als Krebspatient mit dauerhafter Chemotherapie verdanke ich es gerade Forschung und Entwicklung der Pharmaindustrie, dass ich überhaupt noch am Leben bin. Ich weiß, wie viel die Tabletten pro Stück kosten, von denen ich jeden Tag eine nehmen muss und ich weiß auch, was mit dem Geld passiert, welches das herstellende Unternehmen dafür kassiert.

Bevor wir uns also über die Rendite von Pharmaunternehmen echauffieren, sollten wir den Sachverhalt von beiden Seiten betrachten.


Die Pharmaindustrie kann gar kein Interesse an der Verhinderung schwerer Krankheiten haben. Denn die verdienen Milliarden mit den Behandlungsmethoden und medizinischen Produkten. Es kommt nicht von ungefähr das deutlich weniger in Forschung von Krankheiten wie Cholera und Malaria investiert wird. Ich hab selbst mehrere Bekannte und meinen Stiefvater verloren, die an Krebs gestorben sind. Mein Stiefvater hatte die Behandlung gegen die Entscheidung des Arztes durchgesetzt, der ihn zur Chemotherapie zwingen wollte, obwohl er nach dem zweiten Ausbruch den Krebs besiegt hatte.
03.02.2021 09:32 Uhr
@Mauli

Was Du hier schreibst ist ein Schlag in das Gesicht eines jeden Krebspatienten und auch eines jeden Angehörigen, der diese Situation erlebt hat.

Ein Krebs ist leider nie besiegt. Dieser Realität muss man sich mal stellen. Er kann nicht mehr kommen, er kann wieder kommen, bei manchen Krebsarten ist klar, dass er wieder kommt, da wird jede positive Untersuchung (halbjährlich/quartalsweise) zum Familienfest.

Beim Krebs kann es schnell gehen. Du kannst mit jemanden noch Weihnachten feiern und wenige Monate oder Wochen später schaust Du auf eine Kerze, die im Andenken brennt.

Ich selbst bin Gottseidank derweilen von Erkrankungen verschont geblieben, aber ich weiß, wie das ist, wenn jemand eine Krebserkrankung hat und in unserem Fall war es eine, wo jeder wusste, dass es mal ein Ende wegen der Krankheit gibt.

Wir sind dankbar für die medizinische Behandlung, für das Spital, was wirklich viel getan hat und wir sind dankbar für die gewonnen Jahre.

Die Forschung der Konzerne, die findet statt. Ich weiß es selbst. Weil am Ende des Weges meines Angehörigen stand eine Studie. Dort wirkte er mit. Er nannte sich scherzend Versuchskaninchen. Es war ein Versuch Zeit zu gewinnen. Es geschieht nichts, ist vollkommener Blödsinn.
03.02.2021 09:36 Uhr
@mauli
Nach Deiner Logik können Ärzte auch kein Interesse an einem Behandlungserfolg bei Krankheiten und an der Verhinderung von Krankheiten haben, weil sie an der Behandlung verdienen.

Krankheiten wird es leider immer geben und es gibt zum Glück auch Pharmaunternehmen, die - schon auch um Geld zu verdienen - die entsprechende Dynamik und Kreativität an den Tag legen, mit diesen Krankheiten präventiv, kurativ oder palliativ umzugehen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.02.2021 09:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.02.2021 09:40 Uhr
Ich möchte etwas nachtragen.

Man muss sich nur die Sterberaten bei Krebsarten ansehen und deren Abfall über die Jahrzehnte.

Da drehten sich teilweise die Verhältnisse innerhalb der 20 Jahren.

Zur Zeit ist eine ältere Dame aus meinem Bekanntenkreis an Bauchspeichelkrebs erkrankt. Diese Dame lebt damit bereits seit einigen Monaten. Das ist natürlich eine Erkrankung, wo man sich das Ende relativ kurzfristig ausmalen kann. Trotzdem muss hier wohl auch einiges an Möglichkeiten dank der Pharmaindustrie geschehen sein.

03.02.2021 10:20 Uhr
Zitat:
Es kommt nicht von ungefähr das deutlich weniger in Forschung von Krankheiten wie Cholera und Malaria investiert wird.

Ja, das kommt nicht von ungefähr. Das Nachschlagen der Todeszahlen löst das Rätsel. Cholera und Malaria in den schlimmsten Jahren in der Größenordnung von 500.000 weltweit. Krebstote ca. 10 Mio.

03.02.2021 10:25 Uhr
Wie im ersten Beitrag schon erwähnt, entstehen durch die Forschung und auch durch die Zulasungsverfahren Kosten, die irgendwie kompensiert werden müssen. Sonst gäbe es die Unternehmen nicht mehr und die Forschung, die dort betrieben wird, auch nicht mehr.
03.02.2021 11:55 Uhr
Es wäre zumindest etwas naiv zu denken der Pharmaindustrie geht es nur um Menschen die Medizin als solche hat Geschichtlich natürlich viel erreicht aber aus bloßem Humanismus rührt zumindest die Pharmaindustrie keinen Finger
03.02.2021 11:59 Uhr
Zitat:
Viel Geld fließt dann nämlich auch wieder in die Forschung und Entwicklung. Und dank letzterer haben wir übrigens überhaupt einen Impfstoff.


Viel ist relativ und wir hätten sicherlich auch einen gut wirksamen Impfstoff, wenn der Staat in der Forschung aktiv wäre. Siehe China und Russland.
03.02.2021 12:06 Uhr
Zitat:
wenn der Staat in der Forschung aktiv wäre. Siehe China und Russland.
Wenn der Staat bereit wäre, z.B. Unis mit entsprechenden Finanzmitteln auszustatten, geht das. Aber von nichts kommt halt auch nichts.
03.02.2021 12:07 Uhr
Russland und China sind wohl nicht die Beispiele für eine freie Forschung unter staatlichen Mantel.

Ein totalitäres Regime und ein Hybridregime.

Da geht wohl einiges anders.

Impfstoff oder Arbeitslager. Zack zack.

Das würde auch hier unter staatlicher Aufsicht so zum Glück nicht laufen.
03.02.2021 12:12 Uhr
Zitat:
Impfstoff oder Arbeitslager. Zack zack.


Entschuldige bitte, aber das ist wirklich Quatsch. Die Forschungsabteilungen der beiden Länder sind weltweit führend. Das fängt mit der Pharmazie an und geht im Fall von China bis hin zur Automobilindustrie (Elektromotor). China wurde oft ob seiner schlechten Qualität belächelt, aber sie haben sehr aufgeholt und in manchen Bereichen zum Überholen angesetzt.
03.02.2021 12:13 Uhr
Zitat:
Zitat:
wenn der Staat in der Forschung aktiv wäre. Siehe China und Russland.
Wenn der Staat bereit wäre, z.B. Unis mit entsprechenden Finanzmitteln auszustatten, geht das. Aber von nichts kommt halt auch nichts.


Da sind wir uns einig. Gleichzeitig würde der Bereich Forschung und Lehre gefördert, der in Deutschland ohnehin stiefmütterlich behandelt wird.
03.02.2021 12:14 Uhr
Zitat:
aber sie haben sehr aufgeholt
Und gestern wurde aus deiner Partei gemutmaßt, ob ein Personalgespräch physische Gewalt darstelle.

Auch wenn Rakousko ein bisschen übertrieben hat, staune ich doch, dass du China hier als Vorbild preist, während aus eurer Partei regelmäßig die Unterdrückung der Arbeitnehmer angeprangert wird.
03.02.2021 12:15 Uhr
@Sputik

Ein Arzt, den ich fragte, ob man sich zur Impfung voranmelden soll, der sagte mir, er würde den chinesischen Impfstoff verimpfen, wenn er dürfte. Der basiert auf den klassischen Varianten mit dem Hühnerei.

Ich sagte nichts über die Qualität, sondern nur, dass die Möglichkeiten in autoritären Regimen anders gestaltet sind. Auch von der Mobilisierung und Umschichtung her. Und Russland, auch der Stoff ok ist, hat einfach eine Ebene ausgelassen.
03.02.2021 19:25 Uhr
Um beides oder haben Pharmafirmen vor Covid 19 ihre Produkte zu Herstellungspreisen abgegeben?

Worüber man als Handeslblatt nicht alles überrascht sein kann.
03.02.2021 19:31 Uhr
Kann ich so nicht nachvollziehen.
Die Pharmakonzerne sind weder in der Dividenrendite noch in der Kursentwicklung in einer anderen Liga als andere Branchen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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