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Fragenübersicht War eine friedliche Beseitigung des Hitler-Regimes möglich?
1 - 20 / 36 Meinungen+20Ende
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11.01.2021 21:54 Uhr
Nicht ohne noch viel mehr Leid zu produzieren. Aber Hitlers Vernichtungsfeldzug war so einmalig, dass die Antwort auf die Frage nicht zur Ãœbertragung auf andere Sachverhalte geeignet ist.
11.01.2021 21:55 Uhr
Ich hatte in den anderen beiden Umfragen geschrieben, dass Gewalt in einer Demokratie kein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein darf.

Und nein, es gab keinen gewaltfreien Weg, das NS-Regime loszuwerden. Evtl. wäre es mit 1 Toten - Hitler selbst - vor 1930 gegangen
11.01.2021 21:55 Uhr
Ja, das wäre möglich gewesen!

Da aber die feige Sau den Sebstmord gewählt hat, wurde das unmöglich.
11.01.2021 21:56 Uhr
Vermutlich nicht. Ich bin dementsprechend auch nicht zu 100 % Pazifist. Gewalt als allerletztes Mittel lässt sich in solchen Ausnahmefällen wohl nicht vermeiden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.01.2021 21:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.01.2021 21:57 Uhr
Zitat:
Aber Hitlers Vernichtungsfeldzug war so einmalig, dass die Antwort auf die Frage nicht zur Ãœbertragung auf andere Sachverhalte geeignet ist.


Es gab in der Weltgeschichte durchaus einige Herren, denen durch friedliche Proteste nicht beizukommen war.
11.01.2021 21:57 Uhr
Es wäre durch zivilen Ungehorsam möglich gewesen. Dazu aber wäre zuvor eine Aufklärung der Bevölkerung durch die Verbreitung von Nachrichten alliierter Rundfunksender, Flugblätter und illegale Zeitungen nötig gewesen. Auch den Versuch, faschistische Massenorganisationen zu unterwandern, haben Widerstandsgruppen gemacht. Ein Beispiel dafür war, dass einige Widerstandskämpfer in der DAF aktiv wurden und die soziale Demagogie entlarvt haben. Einfach nur mit der Bombe oder der Knarre loszustiefeln, hätte Hitler zum Märtyrer gemacht und Nachfolger wie Göring oder Himmler wären es sicher nicht wert gewesen.
11.01.2021 21:58 Uhr
Zitat:
Ja, das wäre möglich gewesen!

Da aber die feige Sau den Sebstmord gewählt hat...


Das wäre aber schon ein paar Millionen Tote zu spät gewesen.
11.01.2021 21:59 Uhr
Zitat:


Da aber die feige Sau den Sebstmord gewählt hat, wurde das unmöglich.



Zu diesem Zeitpunkt herrschte das "Regime" noch über den Führerbunker und 5 m Wiese.
11.01.2021 22:00 Uhr
Zitat:
Ja, das wäre möglich gewesen!

Da aber die feige Sau den Sebstmord gewählt hat, wurde das unmöglich.


Kreuzeiche, du willst mir doch jetzt nicht weismachen, dass eine Verurteilung Hitlers eine friedliche Beseitigung des Regimes gewesen wäre. Dem ist ein nicht unbedeutender Krieg mit Millionen Toten vorausgegangen.
11.01.2021 22:03 Uhr
Ein großes Feld. Ich sage jain, aber die Vorraussetzungen gab es nicht. Ein Problem jener Zeit war das die Gewerkschaften sehr schnell anwuchsen und mit ihnen die Notwendigkeit spezialisierten fachlichen Personals. Kurz: es entstand eine Bürokratie, eine Schicht von Funktionären, die auschließlich Verwaltungsaufgaben wahrnahmen, an ihren Sesseln klebten und alle Repression gegen die Gewerkschaften vom Kaiserreich bis zum deutschen Faschismus hinnahmen. Dass irgendwann einzelne in den Gewerkschaftsspitzen für die Gesamtheit der Organisierten entscheiden sollten war zu der Zeit den wenigsten klar und sollte ihnen bald auf die Füße fallen. Gewöhnt an bequeme Sesslchen haben die Funktionäre verlernt zu kämpfen, revolutionär zu denken, erst recht zu handeln. Aber Handeln konnten sie sehr gut. Das sah dann so aus, dass der Kampf der Gewerkschaften darauf beruhte den Nationalsozialisten hörig zu sein, wenn sie sie nur in Ruhe lassen. Ein Joseph Goebbels wird sich später über den Führer der christlichen Gewerkschaften Jakob Kaiser lustig machen. Mit einer revolutionären Politik in den Gewerkschaften hätte man das Naziregime friedlich zu Fall bringen können. Nur sofern die Hitlerbanden keinen Terror geübt hätten. Das darf bezweifelt werden. Aber Hitler selbst hatte die Beführchtung vor der Gefährlichkeit eines Generalstreiks gewarnt.
11.01.2021 22:06 Uhr
In einer militarisierten Diktatur ist das kaum denkbar.
Sollte der Umfragesteller jedoch darauf herauswollen, Gewalt mit dieser Umfrage generell zu legitimieren, so sei ihm gesagt, daß er einen anderen Vergleich heranziehen müßte, und selbst der würde aufgrund der veränderten Gesamtlage nicht 100%ig zutreffen.

Um Gewalt gegen heutige oppositionelle Gruppen sinnvoll zu vergleichen, hätte er fragen müssen, ob man der Gewalt durch den Rotfrontkämpferbund in den späten 20er und frühen 30er Jahren durch friedliche Mittel hätte beikommen können.

Wobei mir heute keine Gruppe bekannt ist - selbst nicht militante Antifa - die ein vergleichbares Gewaltpotential heute an den Tag legen würde. Auch wenn das Potential hier durchaus beachtlich - und demokratiegefährdend - zu bewerten ist. Man könnte ihm allerdings durch den Entzug finanzieller Mittel derzeit noch friedlich beikommen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.01.2021 22:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
11.01.2021 22:11 Uhr
@ Mauli

Die Gleichschaltung der Gewerkschaften folgte auf Druck des Regimes. Eigentlich ist das ein sehr gutes Beispiel dafür, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt Widerstand zur Pflicht wurde und angesichts der drohenden Todesstrafe höchst konspirative Methoden erarbeitet werden mussten, die auf die Beseitigung des Regimes abzielten.
11.01.2021 22:15 Uhr
Hitler hat nach Machtergreifung innerhalb kurzer Zeit ein hochaufgerüstetes Regime in einem nahezu total gleichgeschalteten „Staat“ organisiert, dass man nicht mehr einfach so beseitigen konnte. Man hätte da also sehr früh ansetzen müssen, wenn man das irgendwie hätte friedlich lösen wollen. Das war ja eines der Hauptprobleme - dass dieses System im Vorfeld nahezu lächerlich falsch eingeschätzt wurde.
11.01.2021 22:16 Uhr
Zitat:
Man könnte ihm allerdings durch den Entzug finanzieller Mittel derzeit noch friedlich beikommen.


Interessanter wichtiger Aspekt. Dass die herrschenden Schichten statt Hitler zu enteignen ihm gar Millionen zuschossen kann als Argument gewertet werden, das er vor der überwiegenden herrschenden Schicht unterstützt wurde und damit den Krieg beführworteten. Es war ja auch ein langer schleichender Prozess von "Mein Frieden", "Mein Kampf" hin zu "Mein Krieg".
11.01.2021 22:17 Uhr
Zitat:
dass dieses System im Vorfeld nahezu lächerlich falsch eingeschätzt wurde.


Wenn jemand nichts mehr zu fressen hat, fragt er halt nicht lange danach, was wie einzuschätzen ist.
11.01.2021 22:19 Uhr
Zitat:
Das war ja eines der Hauptprobleme - dass dieses System im Vorfeld nahezu lächerlich falsch eingeschätzt wurde.


Wehret den Anfängen! Das finde ich bis heute aktuell.
11.01.2021 22:20 Uhr
Zitat:
@ Mauli

Die Gleichschaltung der Gewerkschaften folgte auf Druck des Regimes. Eigentlich ist das ein sehr gutes Beispiel dafür, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt Widerstand zur Pflicht wurde und angesichts der drohenden Todesstrafe höchst konspirative Methoden erarbeitet werden mussten, die auf die Beseitigung des Regimes abzielten.


Wer soll die Gewerkschaften sonst plattmachen, wenn nicht das Regime? Aber dafür (!) braucht es den Rückhalt nicht nur der Arbeiter, sondern auch des Mittelstandes, den sie gegen sie ausspielt (insbesondere der Unternehmen). Der Widerstand ist auch nicht erst entstanden mit der Gleichschaltung, sondern bereits vorher.
11.01.2021 22:20 Uhr
Zitat:
Wehret den Anfängen! Das finde ich bis heute aktuell.


Das heißt derzeit: wehret den Anfängen einer linken Diktatur nach dem Vorbild der DDR.
11.01.2021 22:20 Uhr
Zitat:


fragt er halt nicht lange danach, was wie einzuschätzen ist.



Das geneigte Ausland hat es nach der Annexion des Sudetenlands, nach dem Einmarsch ins demilitarisierte Rheinland usw nicht besser eingeschätzt als die Leute in Deutschland.
11.01.2021 22:22 Uhr
Zitat:
nach der Annexion des Sudetenlands


Was zumindest im Hinblick auf die ethnisch deutschen Teile auch nicht weiter verwerflich war, denen man nach dem ersten Weltkrieg eine Abstimmung zur künftigen staatlichen Zugehörigkeit verweigert hat.

Verwerflich wurde es erst, als die Annexion über diese Teile hinausging.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.01.2021 22:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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