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Fragenübersicht Glaubst Du, dass es noch Doler gibt, welche der DDR nachtrauern?
1 - 20 / 43 Meinungen+20Ende
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17.06.2020 12:27 Uhr
Realistischerweise können das ja nur solche sein, die die DDR selbst als Einwohner erlebt haben. Vielleicht ist "nachtrauern" das falsche Wort. Wenn man aber Kindheit, Jugend und Teile des Erwachsenenlebens in einem Staat verbringt, der sich aus verschiedenen Gründen kulturell etwas anders entwickelt hat als andere Staaten, dann gibt es womöglich schon so etwas wie eine Bindung. Erinnerungen an Lebensereignisse und Gefühle kriegt man ja nicht einfach so weg.

Ich glaube das Leben in der DDR ist noch Teil der Identität vieler Leute und das sollte man auch akzeptieren.
17.06.2020 12:30 Uhr
So richtig verrückte Nachweiner haben wir hier zur Zeit nicht mehr.

Der eine hat sich gelöscht und kommt anscheinend wirklich nicht mehr. Der war wirklich politisch bedenklich und der hat auch den Staat glorifiziert und sah in diesem Staat auch seine wahre Heimat.

Der andere, der an die Reformierbarkeit glaubte, ist zur Zeit auch abwesend.

Der Rest mag wohl "unpolitische" Identifikationsanker haben, die noch in der damaligen Zeit verankert sind.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2020 12:31 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.06.2020 12:54 Uhr
Hier bei Dol? Ich denke nicht, wenn, dann einzelnen Aspekten.
17.06.2020 13:37 Uhr
Ja, es gibt 1-2 Doler, denen ich das zutraue und bei denen ich auch glaube das schon aus Statements zu diesem Thema herausgelesen zu haben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2020 13:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.06.2020 13:47 Uhr
Zitat:
Ja, es gibt 1-2 Doler, denen ich das zutraue und bei denen ich auch glaube das schon aus Statements zu diesem Thema herausgelesen zu haben.


> Ich weiß trotzdem nicht, das wäre dann schon totale Verklärung. Ich meine, ich wohne ja nun seit vielen Jahren im "Osten" und habe schon mit vielen Kontakt, die in der DDR sozialisiert worden sind. Da ist z.B. keiner dabei, der sich wieder die bürokratische Gerontokratie mit Stasitum zurückwünscht.
17.06.2020 13:55 Uhr
Zitat:
Realistischerweise können das ja nur solche sein, die die DDR selbst als Einwohner erlebt haben.


Also können Menschen, die dem NS-Regime nachtrauern auch nur solche sein, die es selbst erlebt haben?
17.06.2020 13:57 Uhr
Zitat:
Zitat:
Realistischerweise können das ja nur solche sein, die die DDR selbst als Einwohner erlebt haben.


Also können Menschen, die dem NS-Regime nachtrauern auch nur solche sein, die es selbst erlebt haben?


Na ja, ich nehme sowas jedenfalls nicht wirklich ernst.

Unabhängig davon gibt es bei den beiden Systemen aber auch den Unterschied zwischen der Zeitdauer, das NS-Regime existierte im Vergleich zur DDR wesentlich kürzer und konnte dementsprechend nicht eine Mehrzahl an Generationen sozialisieren. Das ist, denke ich, schon ein recht großer Unterschied.
17.06.2020 14:00 Uhr
Ja, gibt es bestimmt. Auf der Linksaußen-Seite sicherlich einige.
17.06.2020 14:46 Uhr
Glaube kaum das es das bei dol2 Day noch gibt da sich die Linkspartei mittlerweile doch sehr klar von jeden undemokratischen Tendenzen im DDR System distanziert und sehr viele Anhänger im linken Fluegel bei dol2day hatte das trägt sicher mit dazu bei das jemand der komplett unkritisch pro-DDR ist kaum mehr da sein sollte.
Mir fällt jetzt immoment keiner ein und bis einschließlich SII kann ich das sogar komplett ausschließen
17.06.2020 14:50 Uhr
Ich habe tatsächlich schon mit einigen, in dem Fall gebürtigen Thüringern älterer Generation über die DDR gesprochen. Es gab da auch Wehmut, aber das bezog sich nie auf den Staat DDR oder den sog. "realexistierenden Sozialismus". Es waren immer Facetten. Und es wurde manchmal sogar von den Personen selbst kritisch hinterfragt. Bsp: "In der DDR gab es einfach einen größeren Zusammenhalt". Nach einer gewissen Zeit meinte die Frau tatsächlich von sich aus: "Es lag aber auch an der Mangelwirtschaft. Der eine hatte Zugang zu Ersatzteilen, einer war Maurer usw. Man hat sich gegenseitig ausgetauscht. Das lag schon auch an der Not." Das hab ich noch genau im Ohr, weil ich es auch nicht erwartet hätte.
17.06.2020 15:04 Uhr
Zitat:
Realistischerweise können das ja nur solche sein, die die DDR selbst als Einwohner erlebt haben.


Nö, ich trauere immer noch dem Heiligen Römischen Reich nach.
17.06.2020 15:08 Uhr
Der DDR ab Herbst 89 traure ich schon manchmal nach, da hatte sich etwas Hoffnungsvolles entwickelt, eine Demokratisierung; Selbstermächtigung vieler Menschen, kreative Ideen, der Wunsch nach einem dritten Weg. Das ist dann sehr schnell im Schwarz-Rot-Gold-Taumel und im quasi Anschluss der DDR an die Bundesrepublik untergegangen.

Als Wessi hat mich die Bürgerbewegung der DDR inspiriert und beeindruckt. Ich hatte damals Hoffnung, dass diese Kraft auch die Verhältnisse in der BRD verändern könnte.

Von mir aus hätte es eine reformierte DDR gern weiter geben dürfen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2020 15:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.06.2020 15:41 Uhr
Zitat:
Der DDR ab Herbst 89 traure ich schon manchmal nach, da hatte sich etwas Hoffnungsvolles entwickelt, eine Demokratisierung; Selbstermächtigung vieler Menschen, kreative Ideen, der Wunsch nach einem dritten Weg. Das ist dann sehr schnell im Schwarz-Rot-Gold-Taumel und im quasi Anschluss der DDR an die Bundesrepublik untergegangen.

Als Wessi hat mich die Bürgerbewegung der DDR inspiriert und beeindruckt. Ich hatte damals Hoffnung, dass diese Kraft auch die Verhältnisse in der BRD verändern könnten.

Von mir aus hätte es eine reformierte DDR gern weiter geben dürfen.


Vorhin schrieb ein ranghoher Funktionär der IDL: "aktuell keine Ultralinken online sind."

Jetzt war einer on.
17.06.2020 15:47 Uhr
"aktuell keine Ultralinken online sind."

Da hatte dein Parteikamerad tatsächlich nicht recht, Autriche ;-).

Ultralinks heißt für mich auch radikaldemokratisch - und das war die Bürgerbewegung der DDR. Unvergessen bleibt die Großdemonstration vom 4. November 89, die ich damals am Fernsehen beeindruckt verfolgt habe und hin und wieder einige Reden mir immer mal wieder anschaue. Da ging es zu dem Zeitpunkt noch nicht in erster Linie um "Einig Deutsches Vaterland", Bananen und D-Mark.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2020 16:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.06.2020 15:56 Uhr
@Wandelbar


Danke für Dein Statement!
Es wäre wünschenswert gewesen, wenn mehr Respekt gegenüber den "Schwestern und Brüdern in der Zone" (ich glaube, so tönte es erstmals von Adenauer?) zu einen ehrlicheren Weg der Wiedervereinigung der Deutschen geführt hätte.
Viele ehemalige DDR-Bürger, die mit Illusionen in das westdeutsche Wirtschaftswunder strebten, wurden sehr rasch ernüchtert und die letzten sind leider immer noch nicht in der Realität angekommen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.06.2020 16:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.06.2020 16:04 Uhr
Ob es Doler gibt die der DDR nachtrauern weiß ich nicht. Ich kenne aber im RL Menschen die ihr nachtrauern.

Wobei die Trauer sich nicht auf die politische DDR bezieht sondern auf das Gefühl, dass sie damals hatten.

Es gab keine Unsicherheit die eigene Zukunft betreffend.

Wer bei der Wende älter als Ende 30 war, hatte es sehr schwer sich im neuen System zurechtzufinden, wenn er oder sie ein "einfacher" Mensch war.
17.06.2020 19:42 Uhr
Roter Stern treibt sich doch noch hier rum? Dem traue ich das zu.
17.06.2020 19:48 Uhr
Kann es geben, ja. Ist auch eine legitime Meinung.
17.06.2020 20:40 Uhr
Es ist zumindest verständlich. Schauen wir uns an, was 30 Jahre brd gebracht haben, bleibt wenig Positives.

Von Währung bis Infrastruktur gelangen wir derzeit wieder bei DDR-Niveau an, während Wasserkopf und Bürokratie nie dagewesene Blüten treiben.

17.06.2020 20:42 Uhr
Zitat:


wurden sehr rasch ernüchtert und die letzten sind leider immer noch nicht in der Realität angekommen.



Das habt ihr euch selbst so ausgesucht. Bei den letzten Volkskammerwahlen und den Bundestagswahlen 1990 habt ihr exakt diesen Kurs gewählt, der hinterher gekommen ist.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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