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Fragenübersicht Was hältst du eigentlich von den jetzt wieder überall in Deutschland stattfindenden "Oktoberfest"-Kopien?
1 - 15 / 15 Meinungen
07.09.2015 07:31 Uhr
Das ist mir egal. Das beste Oktoberfest ist das Original, aber es ist doch nett, wenn auch anderswo die Leute feiern und fröhlich sind
07.09.2015 07:38 Uhr
Oktoberfest ist ein Exportschlager geworden, der allüberall mit "Bayern" assoziiert und als solches kopiert wird. Wäre ich Bayer, würde ich mich darüber freuen.

PS: Jetzt bietet Karstadt Hamburg bayerische Trachten zum Kauf an.... Nanu.
07.09.2015 07:48 Uhr
Zitat:
Wäre ich Bayer, würde ich mich darüber freuen.


Du hättest ruhig dazu schreiben können, dass du dann ein eher simpler Bayer wärst, dem kommerzgetriebene Nachäfferei nichts ausmacht.
07.09.2015 09:59 Uhr
Diese "Kopien" finden nicht nur in allen möglichen Varationen in Deutschland statt sondern auf der ganzen Welt. Insbesondere in den USA oder in Südamerika. Letztes Jahr besuchte ich beispielsweise eines in Südwest-Afrika.
Damals, am Anfang des 19. Jahrhunderts, sollte das Zusammengehörigkeitsgefühl der unterschiedlichen Volksstämme im noch jungen Königreich Bayern gefördert werden. Heute ist es zwar durchkommerzialisiert, aber zieht Millionen Menschen in seinen Bann, indem es Tradition und Moderne wie kaum ein anderes Volksfest zu verbinden versteht.
07.09.2015 10:03 Uhr
Auch wir von unserer studentischen Verbindung feiern jedes Jahr die Wiesn bei uns auf dem Haus. Da wird den traditionellen Zutaten des Oktoberfestes noch die korporierte Fröhlichkeit hinzugefügt.
07.09.2015 10:26 Uhr
Das Original ist heftig teuer, so kommen Imitate in Umlauf.
07.09.2015 12:16 Uhr
Die Kopien im Ausland sind schlimmer und weitaus klischeehafter.
07.09.2015 12:18 Uhr
Das sehe ich sehr schmerzbefreit. Das Oktoberfest in München wird trotz vieler Imitate immer das Original bleiben und ein Magnet für Leute aus aller Welt sein. Die immense Popularität des Münchner Volksfestes wird doch durch die ganzen Feiern gleicher Art nur noch weiter gepusht.
07.09.2015 13:42 Uhr
Es ist ja nicht so, dass nicht jede Stadt und jede Region im deutschen Sprachgebiet, in Europa und in der ganzen Welt ihre eigenen Volksfeste, Riten etc. hat. Und oft spielen dabei auch berauschende Substanzen aller Art eine gewisse Rolle.

Diese Vielfalt aber ist gerade dabei, zugrunde zu gehen. Zwei Beispiele:

1. In Nordfriesland kennt man seit Jahrhunderten das "Biike-Brennen". Seit ein paar Jahren haben - aus reinen Tourismus-Marketing-Gründen - auch ein paar Ostseebäder ein Biike-Brennen eingeführt, ohne dass dieses dort über irgendeine Tradition verfügte.

2. In Norddeutschland und Süddänemark gab es noch in meiner Kindheit den Brauch des Rummelpottlaufens. Verkleidete Kinder machten am Silvesterabend mit dem Rummelpott Lärm an den Haustüren, sangen Lieder und erhielten dann meistens Süßigkeiten. Dieser Brauch ist durch das im Grunde ja sehr ähnliche aber 2 Monate früher stattfindende Halloween praktisch vollständig ersetzt worden.

Auch über das sich in den letzten Jahren auch hierzulande immer weiter verbreitende Holi-Fest (das mit den Farben) kann man geteilter Ansicht sein.

Irgendwann wird es auf dem ganzen Planeten übers Jahr verteilt ein gutes Dutzend Feste geben, die noch überlebt haben, aber es werden überall die gleichen sein. Weihnachten hat gute Chancen dabei zu sein, vielleicht sogar das Oktoberfest, in den USA ist es ja auch sehr beliebt, die Deutschen sind ja ohnehin das beliebteste Volk der Welt, und unser Bier ist es auch.

Was aber ist dies nicht nur für die deutschen Regionen, sondern vermutlich langfristig die ganze Welt für ein Verlust? Es gibt ja ein paar Sitten, die nicht unbedingt bewahrt werden müssen, so z. B. die Steinigungen in Saudi-Arabien oder das Trinken von Schamanen-Urin (mit konzentrierten Fliegenpilz-Wirkstoffen) in Sibirien.

Die meisten lokalen Sitten und Feste aber sind doch vergleichsweise harmlos und tragen zur Vielfalt menschlichen Lebens auf diesem Planeten bei.

Nun könnte man meinen, ein Oktoberfest in Thüringen, Beijing oder vielleicht in 1000 Jahren sogar in Teheran oder ein Holi-Fest nicht nur in Delhi, sondern auch in Hamburg und in Barcelona erhöhten doch die Vielfalt und machten diese Welt noch bunter (beim Holi sogar im Wortsinne).

Mitnichten, das Gegenteil ist der Fall. Die Übernahme fremder Bräuche führt zwingend auch zum allmählichen Verlust eigener. Man kann ja nun nicht jeden Tag ein Dutzend Feste begehen, müsste dies aber, übernähme man sie wirlich alle. Es wird sich das Ganze also vielmehr weltweit auf relativ wenige kommerziell interessante Feste reduzieren, so dass insgesamt die Vielfalt eher sinkt.

Die weltweiten Migrationsströme tragen ihr Teil dazu bei.

07.09.2015 16:49 Uhr
Ist ok. Nehme nicht daran teil, sehe dabei aber auch nichts Verwerfliches.
07.09.2015 17:11 Uhr
Zitat:
die korporierte Fröhlichkeit


Zu Deutsch: Suff bis zur Ohnmacht.
07.09.2015 17:12 Uhr
Jedes Kaff hat ein Recht auf sein Oktoberfest - bei Weihnachtsmärkten wird es ja auch nicht anders gehandhabt.
07.09.2015 19:00 Uhr
Ist mir egal, haben wir hier im Stadtteil auch.
07.09.2015 20:08 Uhr
Wenn's nen schlanken Fuß macht, warum nicht?
07.09.2015 22:23 Uhr
Gar nichts. Es ist anmaßend, Bayerns größtes Volksfest dadurch kopieren zu wollen, dass man die Republik bajuwarisiert (das halte ich nicht nur beim Oktoberfest sondern auch sonst in keinster Weise für wünschenswert), Saufgelage veranstaltet, das ganze Drumherum, was es auch ums Münchner Oktoberfest gibt, völlig ausblendet, blauweiße Girlanden aufhängt und "In München steht ein Hofbrauhäus" singt.

Wer das Oktoberfest erleben will, der soll nach München fahren, da ist es echt. Ich war einmal in meinem Leben da und mir persönlich reicht das.

Genauso albern finde ich es, den rheinischen Karneval in völlig karnevalsfreien Gegenden kopieren zu wollen. Wer ihn feiern will, soll nach Köln kommen und mit uns feiern. Hingegen wäre es eine furchtbar gestelzte Angelenheit in Hannover et Trömmelche jonn zu loße- der Hannoveraner würde schon am Dialekt scheitern. Also bliebe da nur so ein Möchtegern-Kannsabernich-rheinisch à la Höhner zu spielen. Was die singen ist aber kein kölsch sondern verhindertes Kölsch. Beispiel "Die Karawane zieht weiter, dä Sultan hätt Doosch". Entweder trick die Karawane wigger- dann kann dä Sultan och Doosch hann oder man singt es ganz auf hochdeutsch. Auch "Da simmer dabei" fällt unter diese Sprachbehinderung". "Do simmer dobei" oder wir sind halt dabei. Und eh man einen ganzen Abend Höhner gröhlt, in der Hoffnung man kopiere Kölner Karneval sollte man lieber eine Oper besuchen. Da kann man nichts mitsingen, verteht vielleicht auch nicht alles, aber das ist wenigstens handwerlich gemacht und nicht nach bundesweiten Hitparaden gierend à la Höhner.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.09.2015 00:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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