Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Gibt es heute überhaupt noch politisch-investigativen Journalismus oder beschränken sich Deiner Meinung nach die Medien überwiegend auf das Aufdecken von unwichtigen Skandälchen, auf Boulevardjournalismus also?
1 - 15 / 15 Meinungen
19.10.2012 07:55 Uhr
Den gibt es schon noch - allerdings scheint ihm die Zielgruppe abhanden zu kommen.
19.10.2012 07:57 Uhr
Das Aufdecken der Hannover-Connection, aus der sich letztendlich auch die Wulff-Sache entwickelte, war keine kleine Sache, oder? Hat immerhin das Staatsoberhaupt gestürzt.
19.10.2012 07:58 Uhr
Den gibt es schon noch. Aber er ist leider selten geworden.

Auflagen und Einschaltquoten bestimmen heute die Inhalte. Und der "deutsche Michel" suhlt sich gerne in Sensationen.
19.10.2012 08:09 Uhr
Man darf fragen, ob es wirklich investigativen Journalismus in Deutschland je gab?

Selbst die Spiegelaffäre "bedingt abwehrbereit" war ja eigentlich eher völlig harmlos.

Betrachtet man die Berichterstattung zur Krise des Kapitalismus, dann fällt auf, dass es außer neoliberaler Propaganda kaum etwas zu lesen gibt.

Von der "Aufdeckung" der eh offen herumliegenden Zusammenhänge keine Spur...

In der Tat wird das Ganze dann durch Pseudo-Skandälchen überdeckt, wie z.B. die "Erkenntnis", dass Wulff korrupt war.

Korrupt sind sie doch eh alle, nur er hat sich erwischen lassen.

Naja, "wes Brot ich ess, des Lied ich sing" gilt halt auch für Journalisten. Journalisten gehören schließlich alle irgend einem reichen Herausgeber...
19.10.2012 08:09 Uhr
Wenn es sie gibt, dann weniger im Fehrnsehn als in den alternativen Medien.
19.10.2012 08:24 Uhr
Ja, den gibt es noch, aber man muss immer mehr danach suchen, da derartiges in der Masse an Medien einfach untergeht.
19.10.2012 08:38 Uhr
Außerhalb der BA eher nicht.
19.10.2012 08:43 Uhr
Immer seltener, leider.
Die meisten Redaktionen können sich politisch investigativen Journalismus nicht mehr leisten. Er ist schlichtweg zu teuer, da der Journalist, der an einer entsprechenden geschichte dran ist, für das Tagesgeschäft ausfällt. das können sich die wenigsten Redaktionen leisten, weil sie zu dünn besetzt sind.
Freie Journalisten können sich eine lange Recherche ohne bezahlung oft auch nicht leisten, darum produzieren sie Masse.
19.10.2012 09:42 Uhr
@ gelpblau

Da ist was dran.
Es gibt ja ohnehin immer weniger festangestellte Journalisten und freie Mitarbeiter sind für umfangreiche Recherchen in dr Tat zu teuer.
So bedingt Eins das Andere.
Cui bono ....?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2012 11:42 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2012 10:55 Uhr
Den gibt es noch, wenn auch leider immer seltener.
19.10.2012 11:16 Uhr
Den gibt es sicher noch, früher hätte ich hier den Spiegel genannt, der ja durchaus schon mal die ein oder andere politische Karriere beendet hat. Heutzutage ist politischer Journalismus m.E. aber vor allem als Information getarnte Meinungsmache, bzw. zur Information wird direkt die "richtige" politische Schlussfolgerung mitgeliefert, ohne dies klar von der reinen Faktendarstellung zu trennen.
19.10.2012 11:38 Uhr
Zitat:
Wenn es sie gibt, dann weniger im Fehrnsehn als in den alternativen Medien.


Im Radio en masse:
WDR 5, NDR-Info, MDR-Info, B5 Aktuell, Deutschlandfunk, DeutschlandRadio, usw.
WDR 5 hat m.M. das mit Abstand beste journalistische Format aus allen (nicht nur politischen und kulturellen) Bereichen !
(sämtliche genannte Radioprogramme sollte außerhalb des UKW-Sendegebietes prolemlos via Kabel und Satellit zu empfangen sein)

Wer sich im TV den auf zahlreichen Kanälen inflationären Polittalk à la Maybrit Illner usw. mit seinen sich profilierenden, Augenwischerei betreibenden, sensationslüsternen und nicht selten brüllenden Gästen reinzieht, ist selbst schuld, da zeitgleich z.B. auf WDR 5 hochwertigster und vor allem sachlicher (!!) Journalismus geboten wird.
Einfach mal den Rat von Peter Lustig ("Löwenzahn") befolgen: Fernsehen abschalten und sich sinnvollem widmen !! (ich schaue selbst übrigens nahezu gar kein TV, empfange nur ÖR via DVB-T)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.10.2012 16:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.10.2012 11:40 Uhr
Zum einen ist es zu teuer, wie gelpblau schon sagte, zum andern werden die Verknüpfungen zwischen Presse, Politik und PR auch immer enger, da ist einer auf den anderen angewiesen. Wo kann denn heute noch ein einfacher Mitarbeiter mit der Presse reden, ohne dass die PR-Abteilung das absegnet? Welche Journalisten kommen ohne private Beziehungen an Infos von Politikern? Eine Hand wäscht die andere - da bleibt für investigativen Journalismus nicht viel Platz.
19.10.2012 11:50 Uhr
@Briga
Redaktionelle Inhalte muß man sicherlivh nur bei Anzeigenblättern von der hausinternen PR-Abteilung absegnen lassen.
Dass man Infos hauptsächlich über persönliche Kontakte bekommt, zumindest die Interessanten, das stimmt. Aber das ist doch kein Negativpunkt. Zwar wird einem niemand über sich etwas negatives sagen, aber über andere und das ist sehr oft sehr wertvoll.
19.10.2012 12:05 Uhr
Zitat:
Redaktionelle Inhalte muß man sicherlivh nur bei Anzeigenblättern von der hausinternen PR-Abteilung absegnen lassen.


Ich meinte das umgekehrt: Die PR-Abteilungen der Nicht-Pressehäuser werden immer professioneller und wissen immer besser, wie sie unliebsame Informationen verhindern bzw. liebsame streuen. Nicht umsonst werden Journalisten dort sehr gerne genommen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 15 / 15 Meinungen