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Fragenübersicht Die bayerische Polizei hält das Wort "schwul" für eine Beleidigung und hat daher Verständnis für eine gewaltsame Antwort eines so Titulierten - Du auch?
Anfang-2021 - 32 / 32 Meinungen
20
31.01.2022 06:17 Uhr
Zitat:
Ich muss gerade an einen dummen Witz denken.

Zitat:
Ein Mann fährt im Auto nach Hause. Plötzlich sieht er auf der Strasse eine blaue Gestalt sehen, die ihn durch winken auf sich aufmerksam macht. Der Mann hält an und kurbelt das Fenster runter. "Was willst du" fragt er die blaue Gestalt. Diese erwidert: "Ich bin der kleine schwule blaue Zwerg, und ich habe Hunger." Der Mann schaut etwas verwirrt, gibt dem blauen Kerl dann aber ein Stück Brot, welches von seinem Arbeitstag übrig ist. Der Zwerg erwidert schroff: "Her damit!" und zieht von dannen. Verwundert fährt der Mann weiter.
Nach einer Weile macht wieder eine Gestalt auf sich aufmerksam. Diese ist allerdings rot. Der Mann hält wiederum an und kurbelt das Fenster runter. "Was willst du von mir?" fragt er die Gestalt. Diese erwidert: "Ich bin der kleine schwule rote Zwerg und ich habe Durst!" Der Mann ist etwas aufgebracht, beherrscht sich jedoch und gibt der Gestalt eine Coladose die auf dem Rücksitz lag. Wieder reißt der Zwerg ihm die Dose aus der Hand und verschwindet ohne ein "Dankeschön".
Wütend fährt der Mann weiter als eine weitere, diesmal grüne Gestalt am Straßenrand winkt. Der Mann fährt an den Straßenrand, hält an, kurbelt das Fenster herunter und schreit die Gestalt an: "Und was willst du jetzt du kleiner grüner schwuler Zwerg?"
Dieser erwidert: "Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte."


http://www.haha.at/witz/Polizistenwitze/witz_31797.htm

Fand ihn wieder im Internet.


Trägt die Polizei in Österreich noch grün?
31.01.2022 09:17 Uhr
Zitat:
Trägt die Polizei in Österreich noch grün?




Polizeiuniform_(Österreich)

Der Witz ist von der Marke länger als der Bart von Andreas Hofer.

https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Hofer#/media/Datei:Andreas_hofer_mit_hut.jpg
31.01.2022 10:57 Uhr
Zitat:
3. Wörter ohne innere Bedeutung, die einfach nur zur Verunsicherung des Gegenübers verwendet werden ("Honk", "Schlunz", "Hoschi").


Was ist mit Tonfall, Gestik und Mimik - spielen die dabei eine Rolle, ob man jemand beleidigt? Was ist, wenn eine Demo ruft "Deutsche Polizisten!" - Pause - "Deutsche Polizisten!" - Pause - und jeder weiß, was in der Pause sonst gerufen wird?
31.01.2022 11:19 Uhr
Zitat:
Ich würde sagen, es kommt auf den Kontext an.


Ja, wie immer...
Ich habe noch keinen Schwulen kennengelernt, der sich nicht selbst als "schwul" bezeichnet hätte. Ist aber vielleicht auch eine Generationenfrage, die Jüngeren bezeichnen sich wohl eher als "Gays".
31.01.2022 14:10 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich würde sagen, es kommt auf den Kontext an.


Ja, wie immer...
Ich habe noch keinen Schwulen kennengelernt, der sich nicht selbst als "schwul" bezeichnet hätte. Ist aber vielleicht auch eine Generationenfrage, die Jüngeren bezeichnen sich wohl eher als "Gays".


Also ich habe Schwule kennengelernt, die sich selbst so bezeichnen. Die Wortherkunft ist von der Bedeutung "feucht-warm" (vgl. "schwül").

Meine Muttersprache, der kaukasusdeutsche Dialekt, der Württembergs Sprachlandschaft im frühen 19. Jahrhundert konservierte, kennt für feucht-heiße Luft übrigens nur die Form ohne Umlaut "Heute ist es schwul"), während er für männliche Homosexualität nur umständliche Umschreibungen kennt. Die Sprachgruppe war halt evangelikal geprägt und Homosexualität war im Sprachschatz recht stark tabuisiert. Insofern können viele Landsleute von der ersten Zeit in der Bundesrepublik die eine oder andere Anekdote von der Sprachverwirrung erzählen.

Ich wüsste aber nicht, auf welcher Grundlage das Wort "schwul" eine Beleidigung sein soll, wenn es richtig und angemessen eingesetzt wird.

Beispielsweise wäre es auch unangemessen einen Mann mit "Hallo Penisbesitzer" anzusprechen, es wäre aber angemessen, das Wort "Penis" in einer Diskussion über die männliche Anatomie zu verwenden. Wird das Wort "schwul" angemessen verwendet und zur Beschreibung tatsächlicher männlicher Homosexualität, sehe ich eigentlich keinen Grund, es nicht zu benutzen. Und zwar unabhängig davon, ob das jemandem jetzt passt oder nicht.
31.01.2022 14:12 Uhr
Zitat:
Also ich habe Schwule kennengelernt, die sich selbst so bezeichnen.


Vermutlich hast du in meinem Beitrag das "nicht" nicht gelesen ;-)

31.01.2022 14:14 Uhr
@ Botsaris

Stimmt, muss mal die Brille putzen und neuen Kaffee aufsetzen.
31.01.2022 14:31 Uhr
Aber wir dürfen weiterhin “Sodomit” sagen wenn wir in Bayern pöbeln gehen?
31.01.2022 15:15 Uhr
Lehrbuch Strafrecht Besonderer Teil II, Definition "Beleidigung":

Zitat:
Eine Beleidigung ist die Kundgabe eigener Missachtung, Geringschätzung oder Nichtachtung.


Ja, die Bezeichnung als "schwul" kann in diesem Sinne beleidigend sein und entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.

Verstehe nicht, warum das eine Umfrage wert ist, diese Spielereien gibt es immer wieder. Es sei darauf hingewiesen, dass das in unterschiedlichen Gerichtsbezirken auch unterschiedlich gehandhabt wird. Stichwort "Herr Oberförster" gegenüber Polizeibeamten. Unterschiedliche Regionen, unterschiedliche Urteile.

31.01.2022 15:17 Uhr
Zitat:
Lehrbuch Strafrecht Besonderer Teil II, Definition "Beleidigung":


Ich hoffe in deinen Hausarbeiten hast du sauberer zitiert :-P
31.01.2022 15:19 Uhr
Zitat:
Zitat:
Lehrbuch Strafrecht Besonderer Teil II, Definition "Beleidigung":


Ich hoffe in deinen Hausarbeiten hast du sauberer zitiert :-P


habe, glaube ich nie, in irgendeiner klausur oder hausarbeit diesen § sauber geprüft. immer am ende, kursorisch.
31.01.2022 18:12 Uhr
Zitat:
Aber wir dürfen weiterhin “Sodomit” sagen wenn wir in Bayern pöbeln gehen?


Pöbeln an sich würde ich gar nicht. Ist nicht mein Fall.

Die Sache mit "Sodomit" ist gar nicht so einfach. Weil nämlich nicht klar ist, ob der Nutzer des Wortes "Sodomit" dabei die Dudensprache spricht (dann würde es Sex mit Tieren bedeuten) oder aber einfach einen "veralteten" Sprachgebrauch anwendet, dann könnte es alles Mögliche bedeuten.

Speziell beim Ausdruck "Sodomie" habe ich gehörige Bauchschmerzen damit, hier alleine den Sex mit Tieren als mögliche Bedeutung anzunehmen.
Der Ausdruck kommt von der biblischen Geschichte von "Sodom und Gomorrha". Seit Jahrtausenden streiten sich übrigens die Theologen, was überhaupt die Sünde der Sodomiter gemäß der biblischen Erzählung war. Die Deutung, dass es männliche Homosexualität gewesen sei, ist dabei übrigens sehr naheliegend, egal wie man zur Religion oder zur Homosexualität steht.

Unter "Sodomie" überhaupt Sex mit Tieren zu verstehen, ist eine linguistisch kaum haltbare Deutung, die im Rahmen eines Intellektuellen-Beschlusses mal eben Eingang in den Duden gefunden hat, aber fachlich kaum haltbar ist. Mir scheint es, dass man hier einen Ausdruck, der sehr lange Zeit männliche Homosexualität bezeichnete (denn genau das legt die biblische Geschichte über die Sodomiter auch nahe), einfach auf alle möglichen Arten sexueller Abweichungen übertragen hatte.

Die linguistisch naheliegendste Bedeutung von "Sodomie" ist tatsächlich die männliche Homosexualität, wobei hier eine Wertung als schwerwiegende Sünde im religiösen Sinne klar mitschwingt. Diese Haltung kann man ablehnen, das ändert aber nichts an der Geschichte des Wortes und auch nichts an der Intention des Sprechers! Wer Schwule als Sodomiten bezeichnet, drückt semantisch eher eine religiöse Missbilligung der ausgelebten Sexualität aus, während die Behauptung, er hätte schwulen Verkehr dem Sex mit Tieren gleichgestellt, linguistisch gesehen ganz einfach nicht logisch ist.

Man kann die mit dem Wort "Sodomie" verbundene Weltsicht übrigens auch ablehnen, ohne hier eine Gleichstellung von Sex mit Tieren herbei zu fantasieren, die einfach sachlich nicht haltbar ist.

Die Gerichte werden sich indes vermutlich an der höchst zweifelhaften Deutung orientieren, dass "Sodomie" ausschließlich Sex mit Tieren bezeichnen würde, weil das irgendwer mal Kraft eigener Wassersuppe so beschlossen hat.

Ich persönlich halte nichts vom Rumgepöbel und sehe das "Schwulen-Dissen" ohnehin als Unsitte in manchen sog. konservativen Kreisen an, die banale schlechte Manieren mit einem bewussten, intellektuell durchdachten Ungehorsam gegen eine Political Correctness verwechseln.

Und insofern bin ich hier in einem Zwei-Fronten-Krieg. Auf der einen Seite gegen Pöbler, die einfach nur jemanden Dissen wollen und schauen, wo man hier über eine Wortbedeutung evtl. Gesetzeslücken finden kann.
Auf der anderen Seite gegen jene Leute, die einfach Mal Sprache in aberwitziger Weise normen wollen und Kraft einer Institution mit linguistisch völlig absurden Argumenten Wörter einfach umdeuten, um eine tatsächlich eine Art Neusprech mit politischer Agenda zu installieren.

Ich persönlich gebrauche das Wort "Sodomie" nicht für Homosexuelle, weil es schon eine massive Verurteilung enthält, die ich so nicht teile und wertneutrale Ausdrücke bevorzuge. Ich werde das Wort aber auch nicht als Ersatz für "Zoophilie" verwenden, weil diese Interpretation völlig bescheuert, neumodisch und aberwitzig ist. Es ist ein missbilligendes Wort für (v.a. männliche) Homosexualität, alles andere ist sprachhistorisch gar nicht haltbar und nur auf völlig unsachlichen Institutionsentscheidungen beruhend.
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