Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Abtreibungsverbot in Irland: Schwangere tot, Katholizismus gerettet. Wirkt das finstere Mittelalter bis heute nach?
Anfang-203 - 22 / 22 Meinungen
2
16.11.2012 13:38 Uhr
Das ist wohl die mittelalterliche Form des Katholizismus und daher abzulehnen. Es gibt allerdings Länder, wo der katholische Einfluss diesbezüglich noch viel größer ist; so gibt es in Nicaragua z.B. ein absolutes Abtreibungsverbot (auch bei Lebensgefahr durch die Schwangerschaft), d.h. das Leben des Kindes zählt mehr als das der Schwangeren.

Der geschilderte Fall hört sich m.E. aber eher nach einer Verkettung unglücklicher Umstände an; völlig risikolos sind Schwangerschaft und Geburt eben auch unter den Bedingungen moderner Medizin nicht.

Zitat:
Das Paar aus Indien - er Ingenieur, sie Zahnärztin - hatte geglaubt, Irland sei "ein guter Ort, ein Baby zu bekommen". Ihr Inseltraum wird zum Alptraum.


Das versteh ich nicht ganz; sind diese Leute denn nur zur Geburt nach Irland gereist? Merkwürdig. Und traurig, dass das so enden musste.
16.11.2012 13:59 Uhr
Es ist bei entsprechender Qualifikation recht einfach, nach Irland zu kommen. Ich bereite das momentan selbst für Bewerber aus der Türkei, dem Iran, und aus Indien vor.

Zum Fall: Vermutlich eine tragische Verkettung unglücklicher Umstände. Die Ärzte konnten dem Wunsch von Savita Halappanavar gemäss den gesetzlichen Regeln nicht entsprechen und dadurch ist m.E. eine zusätzliche psychische Belastung eingetreten.

/rMS
16.11.2012 14:00 Uhr
Hab das mit dem Abtreibungsverbot in Nicaragua eben noch mal nachgeguckt.

http://www.domradio.de/news/artikel_29445.html

Für Abtreibung - offenbar egal unter welchen Umständen - drohen einige Jahre (zwischen vier und acht Jahren) Haft. Gefordert worden waren (auch von der Kirche) bis zu 30 Jahre (!) Haft. Manchmal fragt man sich ja doch, in was für einem Laden man da Mitglied ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.11.2012 15:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.11.2012 14:00 Uhr
Der Katholizismus ist damit sicherlich nicht gerettet.

Der Fall zeigt natürlich, dass ein absolutes Abtreibungsverbot nicht sinnvoll ist. Auf der andern Seite ist jeder Grenzfall ein Grenzfall und kann immer nach der ein oder anderen Seite ausschlagen, ohne dass der Mensch das wirklich im Griff hat. Da kann die Abtreibung so legal oder illegal sein wie sie will.
16.11.2012 14:10 Uhr
abgesehen von den traurigen umständen:
lustige frage, warum das gesetz des landes angewendet würde, obwohl man doch anderer religion sei. vielleicht sollte man auf coffee-to-go-becher doch immer kleine häppchen staatskunde aufdrucken, sowas wie, dass gesetze eines landes für jeden gelten, wenn nicht anders vermerkt.
16.11.2012 15:00 Uhr
So wie ich das gelesen habe, verbietet selbst das irische Gesetz in Fällen wie diesen keine Abtreibung. Die Ärzte haben also medizinisch wie juristisch wie moralisch falsch gehandelt. Der Witwer solle sie wegen Totschlags anzeigen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.11.2012 17:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.11.2012 15:19 Uhr
Religion schadet.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.11.2012 16:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.11.2012 18:06 Uhr
Zitat:
Die Ärzte konnten dem Wunsch von Savita Halappanavar gemäss den gesetzlichen Regeln nicht entsprechen


Dann sollte man sich in Irland aber ganz genau überlegen, ob man Arzt wird und den Eid des Hippokrates bricht.
16.11.2012 18:09 Uhr
Es ist unglaublich,dass diese Geschichte so abgelaufen ist.Das war unterlassene Hilfeleistung,das hat nichts mit katholisch oder nicht zu tun.Ich halte auch die Frage mit dem Bezug auf das Mittelalter für zu polemisch.
16.11.2012 18:17 Uhr
Zitat:
Wo ist das Recht des ungeborenen Leben finsteres Mittelalter? Das ist ein wichtiges Grundrecht!
Zitat:
Sharia auf katholisch

Beide Aussagen halte ich (auf diesen Fall bezogen) für daneben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.11.2012 19:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.11.2012 18:40 Uhr
Reichlich pathetisch, die Geschichte im Hintergrund. Ich weiß nicht, wie ich dieses strenge Abtreibungsverbot beurteilen soll, aber es ist sicher nicht für Fälle wie dem hier geschilderten gedacht. Und trotzdem sind die Ärzte daran gebunden. Das haben wir bei unseren Gesetzen auch, wenn wir sie im Einzelfall lieber anders angewendet haben würden.

Aber sobald das Wörtchen "katholisch" in Verbindung mit irgendeiner Art von Unmoral gebracht werden kann, lässt sich jede Geschichte verdrehen.

Edit: Unsinniger Textteil wurde entfernt, mein Fehler.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.11.2012 19:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.11.2012 19:25 Uhr
"auch bei Lebensgefahr durch die Schwangerschaft), d.h. das Leben des Kindes zählt mehr als das der Schwangeren."

Es zählt dann also nicht mehr sondern genauso viel.
16.11.2012 19:51 Uhr
hatte mal einen Fall im Bekanntenkreis wo eine Frau sich eine schwere Form der Schwangerschaftsdiabetis "zu zog"
Aber für ihren schwer religiösen Ehemann unter dessen Fuchteln sie stand kam eine Abtreibung trotz ärztlichen Bedenken nicht in Frage. Das das Kind wie erwartet sehr gross war musste es per Kaiserschnitt geholt werden.
Der Schnitt heilte kaum und zog eine lebengefährliche Situation nach sich.
Aber er rühmte sich dann immer damit was für ein toller überzeugter Christ er doch wäre.
An den Kerl erinnern mich hier so manche Kommentare
16.11.2012 19:54 Uhr
"Der Schnitt heilte kaum und zog eine lebengefährliche Situation nach sich.
Aber er rühmte sich dann immer damit was für ein toller überzeugter Christ er doch wäre.
An den Kerl erinnern mich hier so manche Kommentare"

Jo und du bist wohl dafür zuständig dem Kind(heute schon erwachsen?) zu sagen das es besser wäre wenn es tot wäre.
16.11.2012 19:56 Uhr
"Jo und du bist wohl dafür zuständig dem Kind(heute schon erwachsen?) zu sagen das es besser wäre wenn es tot wäre."

ja genau das wollte ich damit sagen.
alles immer schon schwarz weiss malen
16.11.2012 19:57 Uhr
"ja genau das wollte ich damit sagen."

Ich weiss steht ja da.
16.11.2012 20:03 Uhr
ich glaube es würde dich geistig überfordern wenn wir hier eine sachliche Diskussion über die ethisch sehr schwierige Frage ob und unter welche Bedingungen eine Abtreibung durchgeführt werden kann und darf.
Und ob grade die Kirche, die ja oft durch eine sehr besondere Form der "Kindesliebe"
aufgefallen ist .in der Position ist da den Richter zu spielen.
Aber ich glaube das würde dich geistig überfordern
16.11.2012 20:11 Uhr
"Und ob grade die Kirche, die ja oft durch eine sehr besondere Form der "Kindesliebe"
aufgefallen ist .in der Position ist da den Richter zu spielen.
Aber ich glaube das würde dich geistig überfordern"

Der scheinbare Zusammenhang überfordert mich wirklich.
Liegt aber wohl an nicht ausreichender Empathie wie man dazu kommen kann zwei so völlig verschiedene Themen durcheinander zu schmeissen.

Was wolltest du mir damit sagen? Das es besser ist ungeborene Kinder zu töten damit sie nicht von Priestern begrabscht werden oder was?
17.11.2012 01:21 Uhr
@Pomerius.

Zitat:

So wie ich das gelesen habe, verbietet selbst das irische Gesetz in Fällen wie diesen keine Abtreibung. Die Ärzte haben also medizinisch wie juristisch wie moralisch falsch gehandelt. Der Witwer solle sie wegen Totschlags anzeigen.


Momentan bemüht sich der Witwer (mit Hilfe der Boulevard-Presse) darum, eine Änderung der gesetzlichen Regeln herbeizuführen. Das macht auch mehr Sinn.

Ausserdem wird es einen Untersuchungsausschuss mit mind. einem externen (nicht-irischen) Experten geben, der die Entscheidungen der Ärzte eben unter dem Aspekt des Schutzes der Mutter beleuchtet.

Unabhängig vom Resultat nutzt es einfach nichts, erstmal davon auszugehen, dass die Ärzte wegen des vorherrschenden Katholizismus falsch gehandelt haben.

Emotional ist es aus Sich der Familie natürlich verständlich und ja auch ein guter Anstoss, Dinge grundsätzlich zu überdenken.

/rMS
18.11.2012 14:27 Uhr
Die Konservativen haben einfach Angst vor Veränderung, so war es schon immer.
Hätte es die Aufklärung nicht gegeben und welche, die sich gegen die Indoktrination der Kirche und der weltlichen Herrscher entgegengesetzt hätten, wären wir heute nicht in einer Welt der Technik, der Moderne, der Innovationen.
Wenn ich "Katholizismus" schon lese kommt es mir hoch, "Glaube" und "Kirche" sind zwei paar völlig verschiedene Dinge, und nichts, aber auch absolut gar nichts ist unter dem Deckmantel "Religion", "Kirche" oder "Katholizismus" zu rechtfertigen, und schon gar nicht dieses sinnlos vergeudete Leben dieser Frau, die dieses Kind so oder so verloren hätte.
Aber die klerikalen Kinderf..ker haben insbesondere dort weiterhin freie Bahn.
Willkommen im 21. Jahrhundert.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 18.11.2012 16:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-203 - 22 / 22 Meinungen