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Fragenübersicht Interessiert dich der Vermisstenfall Lars Mittank?
1 - 12 / 12 Meinungen
22.02.2021 10:38 Uhr
Ohja! Ich verfolge den Fall seit mehreren Jahren und habe mich intensiv eingelesen. Die Umstände sind wirklich sehr mysteriös und deshalb für mich auch so faszinierend.

Mich interessieren solche Fälle oft, aber der Fall Lars Mittank ist schon besonders spannend, weil die Umstände so seltsam sind und es rätselhafte Videoaufnahmen am Flughafen gibt.
22.02.2021 10:41 Uhr
Zitat:
Ohja! Ich verfolge den Fall seit mehreren Jahren und habe mich intensiv eingelesen. Die Umstände sind wirklich sehr mysteriös und deshalb für mich auch so faszinierend.

Mich interessieren solche Fälle oft, aber der Fall Lars Mittank ist schon besonders spannend, weil die Umstände so seltsam sind und es rätselhafte Videoaufnahmen am Flughafen gibt.


@mystic
Wie ist denn deine Theorie dazu? Ich schwanke zwischen der Annahme, dass Mittank paranoid gewesen ist. Und der Annahme, dass Mittank ganz bewußt seinen Abgang geplant haben könnte, wobei er falsche Fährten legte und seine Paranoia nur spielte.
22.02.2021 10:44 Uhr
Diesen Fall kenne ich nicht.

Ein andererer höchst interessanter Fall betrifft die sog. "Bende van Nijvel".

Mutmaßlich vorgetäuschte Raubüberälle in 1982 bis 1985 forderten 28 Tote. Die Täter sind bis heute unbekannt.

In Belgien verjährt Mord nach 30 Jahren, das Gesetz wurde wg. diesem Fall geändert.


https://de.wikipedia.org/wiki/Killerbande_von_Brabant
22.02.2021 10:49 Uhr
@radiolyse:

Mich hat bislang keine Theorie wirklich überzeugt. Dass er aus dem Zimmer des Flughafenarztes panisch geflohen ist lässt mich vermuten, dass dort irgendetwas passiert ist über das wir bislang nichts wissen. Der Flughafenarzt scheint etwas zu verheimlichen. Wenn ich richtig informiert bin, wurde er auch mehrfach befragt und hat dabei unterschiedliche Aussagen gemacht.

Natürlich ist die Paranoia-Theorie auch halbwegs plausibel. Dass er seinen Abgang geplant hat, glaube ich hingegen eher nicht. Aber beweisen lässt sich hier leider wenig.
22.02.2021 10:50 Uhr
Krass tatsächlich an diesen Fall bei Aktenzeichen XY kann ich mich immer noch erinnern da er wohl einer der mysteriösesten überhaupt war.
Meiner bescheidenen Meinung nach ich hab mir die Folge mehrmals Angeguckt er wurde ja in ne Schlägerei mit Leuten verwickelt die er nicht kennt, ruft nachts aus Bulgarien bei seiner Mutter an das er sich nicht sicher im Hotel fühlt ich glaube tendenziell der ist der ist einem Verbrechen vermutlich der Organisierten Kriminalität oder so zum Opfer gefallen
22.02.2021 10:55 Uhr
Was lässt uns eigentlich glauben, Lars Mittank wäre ohne sein Verschulden oder gar gegen seinen Willen verschwunden? Meiner Meinung nach passen die Fakten seines Falles durchaus auch dazu, dass Mittank sein Verschwinden bewußt von Anfang an geplant hatte. Mittank fuhr nach Warna, in dem Vorhaben, sich abzusetzen.

Das beginnt schon damit, dass er nicht sein Smartphone mit in den Urlaub nahm, sondern ein Old-School-Prepaid-Handy ohne Smartphone-Funktionalitäten. Zwar wird immer angenommen, er hätte das getan, um seinen Urlaub zu genießen. Aber das ist ein ziemlich fragwürdiges und nicht sehr stichhaltiges Motiv. Warum sollte ein Smartphone den Urlaubsgenuß nachhaltig schmälern? Und warum sollte das ständige Nachladen-Müssen des Guthabens eines Prepaid-Handys zu einer Steigerung des Urlaubsgenusses beitragen? Mir scheint, dass Mittank bewußt auf ein Old-School-Handy zurückgriff, weil es statt WhatsApp nur SMS und MMS bot, keine richtigen Bilder aufnehmen konnte und ihm so die Möglichkeit bot, auch rein objektiv keine Fotos aufnehmen und nach Hause schicken zu müssen.

Zudem wären Mittanks Aufenthaltsorte über den Google-Standortverlauf viel leichter zu ermitteln gewesen und Mittank wollte von vornherein und objektiv diese Möglichkeit ein für alle Mal ausschließen. So nahm er eben nur eine altertümliche Prepaid-Möhre mit nach Bulgarien.

Zweiter Punkt: Am Morgen des 6. Juli 2014 erzählte er seinen Kumpels, er sei von Bulgaren oder Russen verprügelt worden und deutsche Fußballfans hätten diese Typen für diese Aktion angeblich bezahlt. Das ist doch ausnehmend fragwürdig. Kann es tatsächlich sein, dass Mittank für deutsche Fußballfans ein derartiges Hassobjekt bildete, dass die ihr Geld dafür ausgaben, um Russen oder Bulgaren anzuheuern, damit die Mittank verprügelten? Ich halte das für ausgeprochen fragwürdig und glaube ihm diese Geschichte einfach nicht.

Zudem scheint es zweifelhaft, ob er überhaupt verprügelt worden ist. Nach allen Informationen, die ich mir in den letzten Tagen angelesen habe, scheint Mittank von dieser Prügelei keine sonstigen Blessuren davongetragen zu haben: Keine Wunde, keine blauen Flecken, keine blutige Lippe. Außerdem klagte er den ganzen 6. Juli 2014 über kaum über irgendwelchen nennenswerten Beschwerden. Seine stechenden Schmerzen und die Hörminderung traten erst am 7. Juli 2014, dem Tag der Abreise, auf.

War denn überhaupt Mittanks Trommelfell verletzt gewesen? Seine Freunde konnten das offenbar nicht feststellen, niemand von denen schaute ihm wohl ins Ohr, niemand bemerkte auch sonst irgendwelche Symptome wie einen Ausfluss oder Blut, zu denen es bei Trommelfellrupturen gelegentlich kommt. Wenn Mittank einen Schlag auf das Ohr mit einem geplatzten Trommelfell bekommen hat, dann stelle ich mir das dann doch eher so vor, dass die Verletzung unmittelbar darauf oder innerhalb weniger Stunden zu einer entsprechenden Schmerzsymptomatik führen sollte.

Wie auch immer: Mittank klagte über Hörminderungen und Schmerzen. Und zwar am 7. Juli 2014, dem Tag der Abreise. Für meine Begriffe hinreichend knapp, um seine Kumpels gewissermaßen terminlich in die Bredoullie zu bringen: Da bleiben und Mittank in Warna bei Seite stehen oder halt abreisen. Mittank selbst redete den Freunden das Dableiben in Warna aus und in der Gesamtbetrachtung und womöglich mit einer gewissen Bequemlichkeit insistierten seine Freunde auch nicht weiter darauf, Mittank beim Arztbesuch zu unterstützen.

Mittank war also nach der Abreise seiner Freunde allein und ohne ihn unmittelbar umgebende Zeugen. Alles, was ab diesem Zeitpunkt geschah, ist doch unter vier Augen geschehen. Er hätte den HNO-Arzt in der Klinik zu einer entsprechenden Diagnose überreden können, die ihm die Flugunfähigkeit bescheinigte. Aber vielleicht war sein Trommelfell ja wirklich verletzt und diese Verletzung lieferte ihm nur einen weiteren Vorwand, sich seine Fluguntauglichkeit bestätigen zu lassen.

Sein Verhalten im Hotel Color und seine per SMS nach Hause geschickten Botschaften sind ziemlich seltsam und auch auf die Gefahr hin, mich hier unbeliebt zu machen, muss ich dann doch den Verdacht äußern, dass er ab dem Abend des 7. Juli 2014 bewußt nach außen hin das Panorama einer ihn umgebenden bedrohlichen Situation zu erzeugen versuchte. Objektiv gab es dazu keinen Anlass. Seine Mutter gab hingegen an, Mittank sei ihr gegenüber geistig klar erschienen, jedenfalls nicht psychotisch. Wenn es aber keine objektive Bedrohungslage gab und wenn Mittank nicht psychotisch gewesen ist, dann bleibt nur die Möglichkeit, dass er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und seiner Urteilsfähigkeit gewesen ist, um nach außen hin sein Verbleiben in Warna mit einer geheimnisvollen Illuminierung zu versehen.

Jedenfalls gelangte er mitsamt seiner Reisetasche auf den Flughafen und informierte seine Mutter davon, dass "die ihn weder fahren noch fliegen lassen würden". Und er tat es, bevor er den Flughafendoktor aufsuchte. Hier ist festzustellen, dass ihm wohl offenbar niemand das Fliegen oder Fahren mit dem Bus verbot. Mittank erfand dieses Verbot einfach nur. Und wenn wir die Aufnahmen der Überwachungskamera anschauen, wie er den Flughafen betritt: ziemlich ruhig und unauffällig, außerdem auch mit etwas zu Essen in der Hand, dann liegt doch die Annahme nahe, dass er im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und in vollem Bewußtsein seiner objektiven Lage handelte und agierte: Niemand verbot ihm das Fahren, niemand verbot ihm das Fliegen. Und so bedurfte es nur eines hinreichend konkreten Anlasses, um gewissermaßen einen glaubwürdigen und in seiner Lage hinreichend bezarren Abgang zu inszenieren.

Mir scheint, dass er dies bei dem Flughafenarzt in Szene setzte. Dass da jemand von außen in das Sprechzimmer herein kam, mag ein Zufall gewesen sein, den Mittank geistesgegenwärtig ergriff. Jedenfalls scheint mir das nicht sehr unwahrscheinlich, dass bei einem Arzt in einem Flughafen mal jemand Fremdes hereinschaut.

Mittank jedenfalls nutzte die Gelegenheit, um sich im Laufschritt aus dem Terminal zu entfernen. Und wenn man die Aufnahmen seiner Flucht anschaut und auch in Betracht zieht, was seine Mutter über die ihr vorgelegten noch umfangreicheren Sequenzen zu berichten weiß, dann flüchtete Mittank nicht Hals über Kopf und keinesfalls panisch. Sondern er vermied es, von Zeugen gesehen zu werden: einem Polizeiauto mit seiner Besatzung und einem vorfahrenden Reisebus. Nach allem, was wir von seiner Flucht am Flughafen sehen, rennt Mittank nicht ziellos herum, sondern er läuft in einem beinahe locker zu nennenden Laufschritt und es scheint, als würde er die Stelle im Zaun gezielt ansteuern, um dort darüber zu klettern und im Sonnenblumenfeld zu verschwinden.

Man kann vermuten, dass Mittank verabredet zur Autobahn lief, um dort von jemandem mitgenommen zu werden, den er kannte oder der ihm jedenfalls nicht unbekannt gewesen ist. Das würde zu seinem Verhalten passen, wenn wir annehmen, dass er nicht paranoid gewesen ist und wußte, was er tat. Er wußte es womöglich genauer, als von ihm angenommen wird. Der Typ, der ihn auf der Autobahn mitnahm, fuhr mit ihm an einen vorbereiteten Ort, in irgendein Versteck oder sonstwo hin. Vielleicht ging aber auch hier das ganze Vorhaben schief.

Nichts ist bei dieser Art des Verschwindens glaubwürdiger, als eine bizarre Legende und eine bizarre Handlung, unter der das geschieht und die Spuren verwirrt um dieses planvolle Handeln als zugefügtes Unheil erscheinen zu lassen. Lars Mittank versuchte, sich die Legende zuzulegen, er würde real bedroht oder er wäre nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen.
22.02.2021 10:55 Uhr
Interessant genug, dass ich mir den gesamten Wikipedia-Artikel durchgelesen habe. Irgendwo hatte ich von dem Fall auch schon einmal gehört. Ich halte mich mühsam zurück nicht in haltlose Spekulationen zu verfallen.
22.02.2021 12:17 Uhr
@radiolyse:

Das sind interessante Ausführungen, aber irgendwie überzeugt mich das nicht. Wenn er wirklich untertauchen wollte, hätte er das doch auch sehr viel einfacher haben können. Dazu ist eine derart komplizierte Inszenierung doch nicht erforderlich. Und außerdem scheint auch nichts darauf hingedeutet zu haben, dass er unzufrieden war und sein altes Leben hinter sich lassen wollte. Oder?

Das mag vielleicht naiv klingen, aber wenn er nach seinem Verschwinden mitbekommt, welches Interesse dieser Fall in den Medien erweckt und mit welcher Intensität und Verzweiflung seine Mutter nach ihm sucht, hätte er sich doch offenbart. Oder zumindest hätte irgendjemand geredet, der in diesen Plan involviert war. Dieses bewusste Verschwinden empfinde ich wirklich nicht als plausibel, auch wenn darüber zu spekulieren natürlich interessant ist.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.02.2021 12:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.02.2021 12:31 Uhr
@radiolyse

Interessante Theorie, habe da aber wie mystic auch meine Zweifel.
Mittank reiste an den bulgarischen Goldstrand, sowas wie das Mallorca des Ostens. Viel Party, viel Alkohol und dazugehörige Begleitumstände. Vielleicht wollte er sein Smartphone in weiser Voraussicht nicht mitnehmen in der Angst, es könnte im Suff verloren gehen oder gestohlen werden.
Warum spielt er dieses Schmierentheater, wenn er aussteigen möchte? Warum setzt er sich noch den Videokameras am Flughafen aus? Er hätte einfach vom Hotel aus verschwinden können, hätte den gleichen Effekt gehabt.
22.02.2021 13:13 Uhr
Ja, sehr spannender Fall. Hatte das Glück mich schon mit Personen über den Fall zu unterhalten, die Vermisstenfälle schwerpunktmäßig beruflich bearbeiten und ständig mit der Thematik "mysteriöses Verschwinden (bzw. ach nee, doch nicht)" zu tun haben. Die Tendenz geht da stark Richtung Paranoia bzw. allgemein psychischen "Störungen". Aber wer weiß...
22.02.2021 16:17 Uhr
@mystic

Das Schmierentheater hätte Mittank womöglich deswegen abgezogen, um seine Angehörigen über die Ursache des Verschwindens im Unklaren zu lassen, insbesondere, um sie nicht zu kränken. Immerhin war dessen Vater nach einem Schlaganfall auf Pflege angewiesen. Da ist es blöd, seinen Eltern zu verstehen zu geben, dass die ihn sozusagen gern einmal kreuzweise können.

Er umgibt sein Verschwinden mit Hinweis auf gewisse Crime-Elemente, Bedrohungen und all diesen Dingen, damit seine Familie nicht in den Glauben verfällt, sie sei "schuld" an dessen Ausstieg. Gleichzeitig verwischt er seine Spuren, weil alle in der falschen Richtung suchen.

Naja, und ob es ihm gutging, das hat ja immer auch etwas Subjektives an sich. Es gibt ja durchaus Leute, die einen gutbezahlten Job haben, aber trotzdem Ekel vor der Routine empfinden.

Es ist ja auch nicht ausgeschlossen, dass Mittank noch am Morgen des 8. Juli beim Betreten des Flughafens mit sich gerungen hat, ob er sein Verschwinden durchzieht oder nicht. Er mag bei dem Flughafenarzt gesessen und plötzlich gedacht haben: "Verdammt nochmal, was labere ich hier eigentlich?" Jemand Zufälliges schaute zur Tür herein und Mittank wird wohl dann ein "Jetzt oder nie" durch den Kopf geschossen sein. Er springt auf und den Rest kennen wir.

Jedenfalls meine ich, dass Mittank zumindest bei Einigem geflunkert hat. Würde er zum Beispiel seiner Mutter erzählen, dass er beim Versuch eine Prostituierte aufzureißen eine vom Zuhälter drübergezogen bekommen hat? Ich glaube kaum. Auch den Versuch, Drogen zu kaufen, wird er wohl kaum seiner Mutter erzählt haben. Da ist die Story mit den gekauften Russen irgendwie passender. Er ist grundsätzlich unschuldiges Opfer, während die Anderen die bösen Buben sind.

Ich glaube, der junge Mann hatte andere Eisen im Feuer, als er erzählen wollte.
22.02.2021 16:31 Uhr
Zitat:
@radiolyse

Interessante Theorie, habe da aber wie mystic auch meine Zweifel.
Mittank reiste an den bulgarischen Goldstrand, sowas wie das Mallorca des Ostens. Viel Party, viel Alkohol und dazugehörige Begleitumstände. Vielleicht wollte er sein Smartphone in weiser Voraussicht nicht mitnehmen in der Angst, es könnte im Suff verloren gehen oder gestohlen werden.


@McOnline
Es wird von dieser Urlaubswoche am Goldstrand aber auch berichtet, dass Mittank keineswegs so sehr einen draufgemacht habe, wie seine Kumpels. Seine Zeit habe er nicht unbedingt mit Saufen und Party verbracht, sondern hätte sich durchaus von seinen Kumpels abgeseilt.

Was ist eigentlich mit Mittanks Freundin zu Hause gewesen? Die spielt in der ganzen Angelegenheit kaum eine ausschlaggebende Rolle. Normalerweise würde man doch auch damit rechnen, dass er seine Umstände auch mit ihr teilt. Darüber wird jedenfalls nichts berichtet.
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