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Fragenübersicht Sind politische Lagerwechsel und religiöse Konvertiten oftmals besondere Scharfmacher?
1 - 20 / 28 Meinungen+20Ende
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21.12.2020 14:28 Uhr
Waren damals nicht alle Protestanten Konvertiten?
21.12.2020 14:31 Uhr
Zitat:
Waren damals nicht alle Protestanten Konvertiten?


Ein gebürtiger Protestant, dessen Vater Konvertit war, war sicher kein rekonvertierter, sondern selbst Konvertit.

Wir sprechen schon von einer Zeit, die eine Generation später war. 1517+25. Damals war die Generationrechnung wohl noch mit 20 anzusiedeln.
21.12.2020 15:17 Uhr
Wenn jemand vom Links- in den Rechtsextremismus oder umgekehrt wechselt, ja. Wenn sich jemand über Jahre langsam in eine andere Richtung entwickelt, nein.
21.12.2020 15:17 Uhr
Damals (16./17. Jahrhundert) gab es solche und solche.

Nur ein paar Beispiele aus dieser Zeit von Konvertiten, die keine Fanatiker wurden:

Der mährische Adlige Albrecht Eusebius von Waldstein (Wallenstein) war getauft als Protestant, wechselte aber religiös indifferent die Seite zu den Katholiken, weil es um eine Erbschaft ging, die er antreten wollte.

Der König von Navarra, ebenfalls Protestant, wechselte 1589 die Konfession um die Krone Frankreichs zu erhalten. Danach war er als Heinrich IV. von Frankreich zwar Katholik, zeichnete sich aber durch religiöse Toleranz gegenüber den Protestanten aus.


21.12.2020 15:27 Uhr
Roland Freisler soll ja in Sowjetrussland bolschewistischer Kommissar gewesen sein.

Von daher stimmt das wohl.
21.12.2020 15:29 Uhr
Zitat:
Roland Freisler soll ja in Sowjetrussland bolschewistischer Kommissar gewesen sein.

Von daher stimmt das wohl.


Soll? Ich würde das als Faktum nehmen.
Zitat:

In der Zeit des Russischen Bürgerkriegs war er Kommissar für Nahrungsmittelverteilung.[8] Er soll fließend russisch gesprochen haben und es wurde gemutmaßt, er sei in dieser Zeit überzeugter Anhänger des Bolschewismus gewesen.[9][10]


https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Freisler#Herkunft,_Erster_Weltkrieg_und_Kriegsgefangenschaft
21.12.2020 15:39 Uhr
Wobei mich natürlich noch näher interessieren würde, was genau ein "Kommissar für Nahrungsmittelverteilung" war. Hört sich für mich nach einer staatlichen Funktion an, nicht unbedingt mit einer bolschewistischen Parteifunktion vergleichbar.

Aber selbst wenn, die Nazis haben aus allen politischen Richtungen Leute zu sich gezogen. Nur Anarchisten, die zu ihnen gewechselt wären, sind mir auf Anhieb nicht bekannt.
21.12.2020 15:48 Uhr
Zitat:
Mit dem „Dekret über die Schaffung des Rates der Volkskommissare“ vom 8. November 1917 (27. Oktober) wurden folgende Volkskommissariate geschaffen (zu diesem Zeitpunkt nur für Russland – später RSFSR und Sowjetunion):

Volkskommissariat für Ernährung (russ. Народный комиссариат по делам продовольствия; wörtlich: Nahrungsmittelangelegenheiten; oder: Народный комиссариат продовольствия; Наркомпрод),


https://de.wikipedia.org/wiki/Volkskommissar

@Chlodio

In einem Staat wie der Sowjetunion ist wohl die Trennung zwischen Staat und Partei wohl schwer zu vollziehen.

Zitat:
Im sibirischen Gefangenenlager lernt er ab 1915 Russisch und beschäftigt sich mit dem Marxismus. Er schließt sich den Bolschewiken an und steigt zum Lagerkommissar auf. Nach dem Krieg bleibt Freisler freiwillig noch ein Jahr länger in Russland, bevor er an die Universität Jena zurückkehrt. Seine Zeit im kommunistischen Russland wird zum Makel, der Freisler während seiner NS-Karriere stets anhaftet.


https://www.mdr.de/zeitreise/ns-zeit/roland-freisler102.html

MDR beschreibt es so. Soll er für die bolschewistische Staatsmacht Nahrungsmittel verteilt haben in Kriegsgefangenenlager oder im Beschaffungs- und Verteilungswesen beteiligt gewesen sein.

Wer damals wohl in einer Form an eine staatliche oder parteiliche Organisation in der RSFR in dieser Form anstreifte, der war wohl sicher kein Gegner der Bolschewiki.
21.12.2020 15:51 Uhr
Herbert Wehner war kommunistischer Landtagsabgeordneter. Nach seinem Wechsel zur Sozialdemokratie pflegte er dennoch seine guten Kontakte zu ehemaligen Kampfgefährten, z.B. zu Erich Honecker.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.12.2020 15:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
21.12.2020 15:55 Uhr
Zitat:
Herbert Wehner war kommunistischer Landtagsabgeordneter. Nach seinem Wechsel zur Sozialdemokratie pflegte er dennoch seine guten Kontakte zu ehemaligen Kampfgefährten, z.B. zu Erich Honecker.


Mit einer langen Unterbrechung. Er hat, bevor er das erste Mal in der DDR war, überprüfen lassen, ob aus seiner Moskauer Zeit noch etwas gegen ihn vorlag. ;)
21.12.2020 15:56 Uhr
Zitat:
MDR beschreibt es so. Soll er für die bolschewistische Staatsmacht Nahrungsmittel verteilt haben in Kriegsgefangenenlager oder im Beschaffungs- und Verteilungswesen beteiligt gewesen sein.


Was ja ganz unabhängig von der Partei nicht ehrenrührig gewesen wäre.
21.12.2020 18:22 Uhr
Zitat:
Waren damals nicht alle Protestanten Konvertiten?


Waren ja auch alles Scharfmacher, Bilderstürmer und Reichsfeinde.
21.12.2020 18:24 Uhr
Gerade bei Religion ist es ja eine bewusste Entscheidung die viele nicht treffen.
Deswegen ist da ein verstärkter Einsatz nur logisch.
21.12.2020 18:28 Uhr
Zitat:
Zitat:
Roland Freisler soll ja in Sowjetrussland bolschewistischer Kommissar gewesen sein.

Von daher stimmt das wohl.


Soll? Ich würde das als Faktum nehmen.
Zitat:

In der Zeit des Russischen Bürgerkriegs war er Kommissar für Nahrungsmittelverteilung.[8] Er soll fließend russisch gesprochen haben und es wurde gemutmaßt, er sei in dieser Zeit überzeugter Anhänger des Bolschewismus gewesen.[9][10]


https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_Freisler#Herkunft,_Erster_Weltkrieg_und_Kriegsgefangenschaft


Ich denke hier haben wir es eher mit einer Charaktereigenschaft zu tun.

Und ich habe bei vielen radikalen politischen "Konvertiten" oft festgestellt das das so gar nichts politisches hatte.
Sondern meist eher Querulantentum.
Nach ein paar Jahren den rechten Arm heben wird die Provokation halt langweilig und man geht zur Antifa oder als Alt68er zeigt man es den Genossen mal richtig indem man auf einmal rechts wird.
21.12.2020 19:14 Uhr
Nein. Es wirkt nur auf die ehemaligen Gesinnungsgenossen so.
So lange der Mensch im eigenen Lager agiert ist er "besonders engagiert".
Bei Anzugwechsel wird daraus dann für die Ex-Kollegen Fundamentalismus oder Radikalität.
21.12.2020 19:37 Uhr
@rKa

Neubekehrte oder besonders Begeisterte wirken auch im neuen Lager manchmal als recht anstrengend.
21.12.2020 19:40 Uhr
Zitat:
Neubekehrte oder besonders Begeisterte wirken auch im neuen Lager manchmal als recht anstrengend.


siehe paulus vs. jakobus
21.12.2020 19:51 Uhr
Da fehlen mir persönliche Erfahrungswerte. Ich kenne nur einen "Konvertiten", der vom katholischen Glauben zum evangelischen gewechselt ist - der ist in keinster Weise irgendwie ein "Scharfmacher"...
21.12.2020 21:21 Uhr
Tendentiell ja, denn sie müssen ihrem neuen Umfeld ja beweisen, dass sie es ernst meinen. Und dazu müssen sie sich auf Teufel komm raus am nächstbesten abreagieren. Manche begleichen dann auch vermeintliche "alte Rechnungen".

Insgesamt wenig vertrauenswürdig.
21.12.2020 21:50 Uhr
Zitat:
So lange der Mensch im eigenen Lager agiert ist er "besonders engagiert".


Es gibt durchaus auch Leute, die man "dem anderen Lager" gerne überläßt ;-)
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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