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Fragenübersicht Stimmst du mit Jean-François Lyotards Aussage (siehe Hintergrund) über das Problem realistischer künstlerischer Darstellungen im Kapitalismus überein?
1 - 6 / 6 Meinungen
28.12.2023 00:20 Uhr
Der Hintergrund theoretisiert mir zu verkopft. Ist jemand in der Lage diesen doch sehr akademischen Betrachtungs-Sermon auf ein konkretes Beispiel zu reduzieren?

Mit anderen Worten: Ich habe es nicht so ganz verstanden.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.12.2023 00:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.12.2023 00:21 Uhr
Dass erscheint eher wie eine Momentaufnahme der frühen Achtziger.
Heute nicht im Ansatz zutreffend.
28.12.2023 00:25 Uhr
Sie gibt mir immer wieder zu denken, ich mag diesen Textauszug, wie auch den ganzen Text sehr gern. Aber vielleicht deute ich die Textstelle auch gar nicht richtig.

Aber vielleicht: Der Kapitalismus zieht über die Wirklichkeit eine manchmal bunte, zuckersüße Hülle, verstellt den Blick auf die Wirklichkeit mit einer fast unübertroffenen Perfektion. Kunst, die nun versucht, Wirklichkeit darzustellen, scheitert an der Hülle, kann die Wirklichkeit vor lauter Verstellung nicht mehr finden. Als Vordenker der Postmoderne gibt Lyotard der Kunst den Rat, statt auf Erfahrung auf Erkundung und Experiment zu setzen, um nicht an der kapitalistisch konstruierten Wirklichkeitshülle stumpf und wirkungslos zu werden.
28.12.2023 00:41 Uhr
Der Kapitalismus kann zu gut verwirklichen, dass Realismus keine Chance mehr habe?

Zitat:
Doch der Kapitalismus verfügt über eine solche Macht, (...) zu verwirklichen


Mindestens heimlich scheint Lyotard also den Kapitalismus ganz toll zu finden, auch wenn er beklagt, er könne die Klassengegensätze nicht mehr darstellen. Vielleicht hat er aber auch nur die Verbindung zu manchen Klassen verloren oder nie gefunden, so dass er nicht ihre Interessen sehen kann, sondern das Reale in der Postmoderne verliert?
28.12.2023 00:41 Uhr
Zitat:
Dass erscheint eher wie eine Momentaufnahme der frühen Achtziger.
Heute nicht im Ansatz zutreffend.


Eher nicht. In den frühen Achtzigern hatte der Kapitalismus zumindest als theoretische Drohung noch das allerdings nicht ausgeschöpfte Potenzial einer realsozialistischen Perspektive gegen sich. Ich denke eher, dass mit dem Zusammenbruch des Realsozialismus, mit der Totalität des Kapitalismus diese Wort noch an Bedeutung gewonnen haben.
28.12.2023 00:53 Uhr
Zitat:
Der Kapitalismus kann zu gut verwirklichen, dass Realismus keine Chance mehr habe?

Zitat:
Doch der Kapitalismus verfügt über eine solche Macht, (...) zu verwirklichen


Mindestens heimlich scheint Lyotard also den Kapitalismus ganz toll zu finden, auch wenn er beklagt, er könne die Klassengegensätze nicht mehr darstellen. Vielleicht hat er aber auch nur die Verbindung zu manchen Klassen verloren oder nie gefunden, so dass er nicht ihre Interessen sehen kann, sondern das Reale in der Postmoderne verliert?


Na ja, der Kapitalismus hat schon Power, Drive, Welten zu schaffen. Dass kann man auch als Kapitalismuskritiker zugeben. Wenn man noch das nötige Kleingeld hat, kann das alles sogar erst mal ganz befriedigend sein. Aber der Realismus kommt gegen diese geschaffenen Welten nicht an.
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