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Fragenübersicht Große Anhäufungen von Menschen entwickeln eine nahezu automatische Tendenz zu despotischen Herrschaftsformen - siehst Du das auch so?
1 - 18 / 18 Meinungen
28.05.2022 21:51 Uhr
Zitat:
Große Anhäufungen von Menschen entwickeln eine nahezu automatische Tendenz zu despotischen Herrschaftsformen


Da hätte ich gerne statistische Infos!

Im Moment sehe ich das nicht so. Despotische Herrschaftsformen vermittelt nur die "A"fD, Und diese liegt irgendwo bei 2-20%.
28.05.2022 21:57 Uhr
Das Zitat ist ein wenig dünn. Was schreibt sie noch?
28.05.2022 21:59 Uhr
Hannah Arendt greift den etwas unguten Begriff "Vermassung" der Gesellschaft auf, wie er in den späten 20er und frühen 30er Jahren in der öffentlichen Diskussion verwendet wurde. Wir sind also bei der letzten Phase der "Proletarisierung" mit Vermassung und Verarmung, wenn man von den Betrachtungen der Autorin zum Thema ausgeht.
28.05.2022 22:08 Uhr
Nein, das ist die Auffassung von Befürwortern autoritärer Regime, wie Nazis oder Kommunisten, die rechtfertigen wollen, warum sie gegen die jeweils postulierten Feinde selbst zu diktatorischen Maßnahmen greifen müssen.

Wir haben jetzt aber lange genug gesehen, dass dies keineswegs zwangsläufig ist und demokratische, plurale Gesellschaften stabil sein können.
28.05.2022 22:11 Uhr
Zitat:
Nein, das ist die Auffassung von Befürwortern autoritärer Regime, wie Nazis oder Kommunisten, die rechtfertigen wollen, warum sie gegen die jeweils postulierten Feinde selbst zu diktatorischen Maßnahmen greifen müssen.

Wir haben jetzt aber lange genug gesehen, dass dies keineswegs zwangsläufig ist und demokratische, plurale Gesellschaften stabil sein können.


Das passt aber irgendwie nicht zu den stalinistischen Säuberungen.
29.05.2022 09:28 Uhr
Zitat:
Das passt aber irgendwie nicht zu den stalinistischen Säuberungen.


Die sind das Problem einer an der mangelnden Nähe zur Realität irre gewordenen Ideologie, nicht der Anzahl der Menschen in einem Land.
29.05.2022 09:51 Uhr
Was ist mit diesen Gemeindeversammlungen, die als Legislativorgan in einigen schweizerischen Alpenkantonen dienen? Würde mir jetzt als Gegenbeispiel einfallen.
29.05.2022 09:53 Uhr
Zitat:


Was ist mit diesen Gemeindeversammlungen, die als Legislativorgan in einigen schweizerischen Alpenkantonen dienen?



Für eine große Ansammlung fehlen da aber noch ein paar Leute.
29.05.2022 09:57 Uhr
Zitat:
Für eine große Ansammlung fehlen da aber noch ein paar Leute.


Wenn mich nicht alles täuscht gehen die Größenordnungen da bis ca. 10.000 Leute.
29.05.2022 10:00 Uhr
29.05.2022 10:58 Uhr
Ich sehe das Problem eher in der neolithischen Revolution, also der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht.

Ohne die Einführung dieser Neuerungen wären einerseits Massen von Menschen mangels Nahrung nicht möglich gewesen und andererseits waren Massen von Menschen nötig, um die Arbeitskräfte (aka Selbstausbeuter, Sklaven, Leibeigene, Lohnsklaven) zu haben, um diese Massen von Menschen zu ernähren.

Plötzlich war es möglich, reich zu werden, weil man echte Nahrungsvorräte anlegen konnte. Diese konnte man aber rauben, also brauchte man auch Soldaten. Und wenn man Soldaten hat ...

Insofern stimmt die These, setzt aber zu spät an.
29.05.2022 11:02 Uhr
Hmm, etwas kürzer gedacht: Ja, die These stimmt, denn große Massen sind nicht in der Lage, sich selber zu organisieren.

Ein kleines Dorf mit nur einigen Dutzend Einwohnern, die sich alle untereinander kennen, kann alle seine Angelegenheiten dorfintern regeln, braucht dafür auch keinen Obermotz.

Ein Moloch wie Berlin hingegen ...
29.05.2022 12:05 Uhr
Zitat:
Hmm, etwas kürzer gedacht: Ja, die These stimmt, denn große Massen sind nicht in der Lage, sich selber zu organisieren.

Ein kleines Dorf mit nur einigen Dutzend Einwohnern, die sich alle untereinander kennen, kann alle seine Angelegenheiten dorfintern regeln, braucht dafür auch keinen Obermotz.

Ein Moloch wie Berlin hingegen ...


Im ausgehenden 19. Jahrhundert haben die Massenstreiks im Kaiserreich etwas anderes gezeigt. Heutige Strukturen machen das nur extrem schwierig.
29.05.2022 13:41 Uhr
Zitat:
Ich sehe das Problem eher in der neolithischen Revolution,


Das Problem begann eigentlich schon, als eure Vorfahren die Bäume heruntergeklettert sind. Wer auf Bäumen lebt, kann gar nicht vermassen, weil sonst die Äste abbrechen.

Vielleicht begann das ganze Übel aber auch schon früher, nämlich als ihr aus dem Meer herausgekrochen seid. Man muss aber schon etwas kulturpessimistisch drauf sein, um das so zu sehen.
29.05.2022 14:25 Uhr
Zitat:
nämlich als ihr aus dem Meer herausgekrochen seid


Aha - Du bist also nicht aus dem Meer gekrochen, Bilch - oder was? Ich hegte ja schon immer den Verdacht, dass Du irgend so eine außerirdische Manifestation bist. Kommst Du von Melmac?

Man bringe die Katzen in Sicherheit!

29.05.2022 18:39 Uhr
Zitat:
Kommst Du von Melmac?

Man bringe die Katzen in Sicherheit!


Ich rede nicht gerne über biografische Daten. Aber ich mag Katzen. Lebendig! Ich habe doch selber eine und die wird nicht gegessen.
03.06.2022 08:42 Uhr
Einen Automatismus gibt es da eher nicht. Erst das Vorliegen gewisser externer Faktoren, die auf das Verhalten der Masse wirken, kann eine in diese Richtung gehende Dynamik begünstigen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 03.06.2022 08:43 Uhr. Frühere Versionen ansehen
05.06.2022 13:39 Uhr
Zitat:
eine nahezu automatische Tendenz


Welche empirische Vorgehensweise führt bei der Umfragestellerin zur Unterstützung dieser These?

Ich selbst lehne dies ab. Man denke nur mal an die vielen Musikveranstaltungen in Stadien, in denen Massen von absolut gegensätzlich disponierten Menschen sich einfinden und nicht aufgrund der plötzlichen Ansammlung "umgedreht" werden.
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