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Fragenübersicht "Das Göttliche ist in der Natur und nicht in einer Rune." Was sagst du philosophisch oder theologisch zu dieser Aussage? Haben Symbole und Natur ein Korrelat zueinander?
1 - 12 / 12 Meinungen
31.05.2021 11:37 Uhr
Runen bestehen aus einem Teil der Natur. Somit ist eine Verbindung gegeben.
31.05.2021 11:49 Uhr
Zitat:
Runen bestehen aus einem Teil der Natur. Somit ist eine Verbindung gegeben.


Runen symbolisieren etwas. Sie sind nicht mit dem, was sie symbolisieren, identisch.

Starhawk in ihren Buch "Der Hexenkult": "Wenn wir wirklich anfangen zu glauben, dass da am Himmel Drachen sind, dann haben wir ein Problem."
31.05.2021 16:37 Uhr
Die Natur einerseits und eine Rune wie auch ein sonstiges Symbol andererseits haben jedenfalls eine Korrelation, nämlich den Menschen, der sowohl die Natur als auch das Symbol überhaupt definiert. Diese Korrelation ist natürlich nicht kausal. Das Zerbrechen eines Symbols bewirkt nichts. Andererseits ist ein Symbol ein Zeichen für einen mitunter beträchtlichen Naturbezirk, wobei das Zeichen quasi zu dessen Stellvertretersymbol wird. Man kennt das beispielsweise bei einer Formel im mathematischen Zusammenhang. Magische Zeichen verweisen hingegen auf die Reflexionen des Bewußtseins auf die Natur. jedenfalls ist das der Mensch, der hier beides in den Händen hält.
31.05.2021 17:02 Uhr
Jedenfalls hat die moderne Runenesoterik der Ariosophen und Runenmagier sehr wenig mit germanischen Überlieferungen und dem ursprünglichen Futhark zu tun. Von daher ist hier in der Tat keine göttliche Inspiration zu vermuten, sondern eher menschliche Anmaßung.
31.05.2021 18:29 Uhr
Also, die Umfrage könnte interessant werden, wenn man mal etwas in die Tiefe ginge, wozu ich aber grade nicht übermäßig Lust habe. Aber ein wenig tiefer als die obige Bemerkung geht doch.

Für mich ist das Naturerleben eine spirituelle Erfahrung - nicht immer, aber an manchen Tagen. Je mehr man mit "weltlichen" Gedanken belastet ist oder je mehr ein "wissenschaftlicher Blick" auf der Naturbetrachtung liegt, desto ferner die Spiritualität.
Ich habe bei Alleingängen als Studentin gerade im Harz, aber auch in den Alpen so eine Art Transzendenzerfahrungen gemacht. Diese halte ich für wesentlich, um dem Göttlichen ein Stück nahe zu kommen, obwohl es auch in uns allen ist - aber die Alltagswelt verstellt den Blick darauf. Der Alleingang ist ein gutes Mittel, um sich der Alltagsgedanken zu entledigen; man kann sie an sich vorbeiziehen lassen und damit ihre Wichtigkeit vermindern oder sie ganz loswerden. Danach ist man frei für tiefere Eindrücke.

Alte Zeremonien, vielleicht auch Runenrituale, können sicherlich den Weg zum Göttlichen öffnen; so kann es auch Meditation in einem Dom oder einer Kathedrale (die einen dem Walddach nachempfundenen Charakter abbilden). Es ist also nicht ganz richtig, dass das Göttliche nicht in den Runen ist oder sein kann. Allerdings müsste ein Mensch, der sich ihrer bedient, zu Transzendenzerfahrungen in der Lage sein und sich weltlicher Gründe entledigen.

Meine Erfahrungen mit Menschen, die sich solcher Zeremonien bedienen, ist keine solche, dass ich diesen Zeremonien viel Glauben schenken würde. Schlicht gesagt: man kann nicht am Nachmittag Netflix-Serien schauen und am Abend einen auf heilig machen. In den allermeisten Fällen handelt es sich bei solchen Dingen um oberflächliche Aufgesetztheiten, die schlicht zu kotznormalem Aberglaube, teils übelster Art, führen und dem Anwendenden nur dazu dienen, seinen "Häuptlingscharakter" in einer subkulturellen Gruppe zu beweisen. Sie dienen also nicht dem Näherkommen an das Göttliche, sondern sind Strukturen von Machtgewinnung und Machterhalt.

Ansonsten hat es Ambion in seinem letzten Kommentar auch ganz gut getroffen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.05.2021 18:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.05.2021 20:21 Uhr
@Tilia

Dann pass bei deinen Alleingängen im Wald gut auf, dass du nicht ein so genannter 411-Fall wirst. Gewisse Mystery-Freaks postulieren, insbesondere in US-Nationalparks seltsame Dinge, die Menschen auf rätselhafte Weise verschütt gehen lassen. In Finnland gibt es den Mythos des von Wald verschluckt werdens und auch in den USA gibt es seltsame Vorgänge, wo Leute das Gefühl hatten, der Wald würde seltsam werden, der Weg würde sich strecken, die Zeit würde stillstehen und sowas alles

Ich weiß nicht, ob da irgendetwas Unterbewußtes am Wirken sein könnte, das mit der freien, wilden Natur verknüpft ist und dessen man sich früher mit zeremoniellen Ersatzhandlungen zu vergewissern versuchte.
31.05.2021 20:32 Uhr
Ich hatte einmal ein sehr intensives Erlebnis, da wurde der Wald auch "seltsam". Im Harz war das, lange her, aber unvergessen. Ich war bei Nebel und Sprühregen mit dem Hund unterwegs, und dort auch keinem Menschen begegnet.
Der Wald schien auf einmal wie ein einziges Lebewesen zu werden, mit Augen, die einen beobachten. Allerdings hatte ich das Gefühl, die Augen seien mir wohlgesonnen.
Ich hätte hinterher behauptet, dass ich mir das alles eingebildet habe, wenn nicht auch der Hund etwas gespürt hätte. Er hat es offenbar als beängstigend empfunden, denn er zog den Schwanz unter den Bauch und schaute sich immer wieder ängstlich um.
Er hat von diesem Tag auch eine generelle Angst vor Nebel zurückbehalten.
Es lässt sich sehr schwer beschreiben, aber das war kein "normales" Ereignis. Ich habe das in diesem Ausmaß leider (?) kein zweites Mal erlebt.
31.05.2021 20:39 Uhr
@Tilia

Man ist ja geneigt, solche Berichte oder Erlebnisse mit psychischen Ausnahmesituationen zu erklären, zum Beispiel Müdigkeit usw. Ich kann dazu nichts sagen.

Jedenfalls wird berichtet, dass Leute kurz vom Weg herunter und hinter den Busch gegangen, aber von dort nicht mehr zum Weg zurück gefunden hätten und dann wer weiß wo aufgefunden wurden.

Entfernungen, Wege sind offenbar mehr als physikalische Position, sondern haben eine Erlebniskomponente, die dazu gehört wie die Natur auch.

Also ich habe soetwas noch nie erlebt.
31.05.2021 20:42 Uhr
Müdigkeit war es in meinem Fall nicht. Ich kann es nicht rational erklären. Es war aber ein wenig anders gelagert, der Weg war jederzeit klar, Zeitverschiebungen gab es auch nicht. Nur diese Wahrnehmung der Belebtheit, ganz eigenartig.
Passt aber zum Harz, ganz ohne Grund sind die ganzen Mythen und Sagen dort sicherlich nicht entstanden.
31.05.2021 21:43 Uhr
Die Lokalisation war übrigens am Clausthaler Flutgraben. Nur falls diese eine Rolle spielt und es jemand im Herbst nachvollziehen möchte ;-). Wobei ich nicht glaube, dass man das willentlich herbeiführen kann.
31.05.2021 23:07 Uhr
Hermes Trismegistos: wie oben, so unten!
31.05.2021 23:10 Uhr
Zitat:
Hermes Trismegistos: wie oben, so unten!


OK, der war wirklich gut!
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