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Fragenübersicht Würde eine mediale Nachrichtensperre, die 1996 während der Reemtsma-Entführung konsequent eingehalten wurde, heute im Internetzeitalter noch erfolgreich sein?
1 - 13 / 13 Meinungen
07.01.2024 15:07 Uhr
Das ginge nur, wenn eine Entführung von absolut Niemandem (außer den direkt Betroffenen) bemerkt würde.
Ich denke, in 99% der Fälle ist das schneller im Internet, als die Polizei was davon erfährt.
07.01.2024 15:09 Uhr
Naja, wer graben wollte hat auch mit Nachrichtensperre gefunden, als es noch kein Internet gab. Eine begrenzte Wirkung, nämlich dass sich seriöse Nachrichten nicht schnell verbreiten hätte das schon.

Nur gäbe es heute bei youtube dann schnell ein Video, das als Überschrift hätte, dass die Geisel tot sei, auch wenn sie noch lebendig ist, nur um Klicks zu generieren. Das hat ja letztens auch schon ein Arschtuber mit der Überschrift Horst Lichter sei gestorben gemacht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.01.2024 15:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.01.2024 15:15 Uhr
Zitat:
Naja, wer graben wollte hat auch mit Nachrichtensperre gefunden, als es noch kein Internet gab


Lt. der Doku wussten die Medien, auch der Boulevard, davon und haben trotzdem die Füße stillgehalten. Ich glaube, heutzutage wäre nicht mal das der Fall, vom Netz gar nicht zu reden.
07.01.2024 15:20 Uhr
Zitat:

Lt. der Doku wussten die Medien, auch der Boulevard, davon und haben trotzdem die Füße stillgehalten.


Das war aber wahrscheinlich eher Zufall, weil die Auflage der BILD noch hoch war. Das Blatt war allerdings immer schon eine tickende Zeitbombe und wenigstens darin ist es sich treu geblieben.
07.01.2024 22:56 Uhr
Nein und das ist auch gut so.

1936 hat die englische Presse ein ganzes Jahr lang aus falscher Loyalität die Affäre von Edward VIII mit Wallis Simpson verschwiegen. Bis der Paukenschlag kam.

Das Internetzeitalter macht Informationen transparenter. Das ist gut. Blöd nur, dass dafür der Wahrheitsgehalt, die Überprüfbarkeit und die Qualität der Informationen gesunken ist.
08.01.2024 00:51 Uhr
Klar. In Erinnerung ist mir ein Fall der Kanzlei meiner Mutter. Ich will den Fall nicht komplett darstellen (das kann jeder selbst googeln), es ging kurz gesagt um eine Flugzeugentführung vom Flughafen in Venezuela mit dem Schmuggel von mehr als einer Tonne Kokain. Völlig unlogisch ist, dass die drei Angestellten (Pilot und Stewardesse) heimlich Interpol verständigten und das eigentliche Ziel Afrika ansteuerten, aber einen Knicks nach Gran Canaria machten, wie hier die Schuld auf den Piloten und die Stewardesse abgeschoben wurde. Nach der Landung wurden alle Angestellten verhaftet, ihnen wurde die Flugerlaubnis entzogen und die Anwälte brauchten ein halbes Jahr, um sie aus dem Knast zu bekommen. Diese Story war ein exemplarisches Beispiel für spanische Korruption und der Verstrickung von Medien, Politik und Militär. Es wurde (ich glaube für ein Jahr) eine Informationssperre verhängt.
08.01.2024 01:21 Uhr
Zum Beispiel hier:

https://www.krone.at/331394

Der Artikel ist natürlich Nonsens. Erstens saß die Crew nicht einen Monat, sondern sechs. Außerdem wird nicht erwähnt dass die Crew heimlich Interpol verständigte, die sie zu dutzenden Haltepunkten lotsten und am Ende heimlich den Flughafen Las Palmas ansteuerten. Und diese Darstellung, ein paar Informationen fallen zu lassen, war kein Versehen.
12.01.2024 08:10 Uhr
Zitat:
Das ginge nur, wenn eine Entführung von absolut Niemandem (außer den direkt Betroffenen) bemerkt würde.
Ich denke, in 99% der Fälle ist das schneller im Internet, als die Polizei was davon erfährt.


So sehe ich das auch.
Allerdings würde man den Entführten vermutlich auch schneller finden, weil man die Kommunikation besser nachverfolgen kann.
12.01.2024 08:12 Uhr
Zitat:
Zitat:
Naja, wer graben wollte hat auch mit Nachrichtensperre gefunden, als es noch kein Internet gab


Lt. der Doku wussten die Medien, auch der Boulevard, davon und haben trotzdem die Füße stillgehalten. Ich glaube, heutzutage wäre nicht mal das der Fall, vom Netz gar nicht zu reden.


Ich erinnere mich an diesen furchtbaren Fall in 1988. Wo Reporter den Tätern das Mikro unter die Nase gehalten haben.
12.01.2024 08:16 Uhr
Entführung von Gladbeck im August 1988






Das Verhalten der Journalisten, die durch ihre große Nähe zum Geschehen die Arbeit der Polizei behinderten, entfachte später eine intensive öffentliche Debatte. Unter anderem wurden mit den Tätern mehrere Interviews geführt, ein Pressefotograf fungierte als Verbindungsmann zur Polizei und ein Kölner Journalist fuhr im Fluchtauto mit, um den Tätern den Weg aus der Innenstadt zu zeigen. In der Mediensystemforschung ist die Gladbecker Geiselnahme ein wichtiger Untersuchungsgegenstand.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 12.01.2024 08:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen
12.01.2024 08:28 Uhr
Nee, Barneby, ich meinte die Reemtsma-Entführung.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reemtsma-Entf%C3%BChrung
12.01.2024 09:03 Uhr
Zitat:
Nee, Barneby, ich meinte die Reemtsma-Entführung.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reemtsma-Entf%C3%BChrung



Das ist mir klar. Mir ging es nur darum wie verheerend Medien sein können.

Und ich glaube nicht, dass eine Nachrichtensperre in 2014 gelingen würde.

12.01.2024 09:22 Uhr
Ok, dann hatte ich Dich missverstanden, Barneby. Sorry.
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