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Fragenübersicht Könntest Du auf Anhieb in ein paar Sätzen umreißen, woher eigentlich unser deutscher Wohlstand kommt?
1 - 12 / 12 Meinungen
20.03.2024 13:25 Uhr
Diese Frage lässt sich nicht nur mit wenigen Sätzen beantworten. Es ist eine Mischung aus einer Vielzahl an Faktoren, wie politischen und globalen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Aspekten.

Festzuhalten wäre wohl, dass Wohlstand keine Selbstverständlichkeit ist, auf die wir einen immerwährenden Anspruch haben.
20.03.2024 13:49 Uhr
Hohe Produktivität und eine Art sozialstaatlicher Kompromiss, der sämtliche anarchokapitalistischen Träumereien Lügen straft.

Dass dieser Wohlstand in Gefahr sei, halte ich angesichts der wachsenden Schere zwischen Arm und Reich teilweise für ein Gerücht. Jedenfalls ist es ein Märchen derjenigen, die immer reicher werden, damit diejenige, die malochen müssen, tendenziell auf immer mehr verzichten.

Dass "der Wohlstand in Gefahr ist", ist natürlich im Kapitalismus die Regel. Prekarität ist nämlich ein Phänomen, dass sich im Kapitalismus stets neu reproduziert. Und nur eine gut bezahlte Lohnschreiberhure wie Gabor Steingart kommt hier zu anderen Schlussfolgerungen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.03.2024 13:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.03.2024 13:53 Uhr
Unser Wohlstand fußt vor allem darauf, dass wir es geschafft hatten (im Nachkriegsdeutschland) ein Geflecht von wirtschaftlichen, wie politischen Beziehungen zu knüpfen, die die Weltmacht USA davon überzeugten den Weg mitzugehen. Ohne den transatlantischen Partner hätte es das Wirtschaftswunder nicht gegeben. Beide Länder investierten mit ihren Firmen auf dem Staatsgebiet des jeweils anderen.

Und dann Russland: Was wären wir ohne die Energiepartnerschaft mit den Russen? Sie sicherten über die Billigexporte unseren Bedarf an preiswerter Energie für unsere eigenen Industrie.j

Last but not least China: Das Land brauchte für seine eigene Industrialisierung die Waren und Maschinen aus Deutschland. Volkswagen wurde zur Nr.1 in China. Die Chemieindustrie exportierte und investierte in China.

Da derzeit eine "America-First"-Politik und eine Abkehr von Russland als Energielieferant stattfindet, brechen uns zumindest mal die zwei Säulen unseres Wohlstandes mehr oder weniger weg. Die Sonderzölle tun ihr übriges, Einschränkungen des Handels mit Russland ein Weiteres. Und China ist auch nicht mehr das, was es in den 90ern und Anfang der 2000er-Jahre war: Pro Container aus der EU, der in China ankommt, verlassen 3,5 Container die Volksrepublik in Richtung Europa.
20.03.2024 13:57 Uhr
@Gregor G

Ein Teil der Kriegsinvestitionen überstand Bombardierungen und Demontagen, dass man sagen kann, dass die Industrie in Teilen und Gebieten sogar leistungsfähiger als vor der NS-Investitionswelle war.
20.03.2024 13:58 Uhr
Wie immer im Kapitalismus beruht der Wohlstand der Einen auf der Armut der Anderen. Angefangen beim "besten Niedriglohnsektor der Welt" bis hin zu neokolonialer Ausbeutung. Mit einer einzigen Ausnahme ist die gesamte Textilindustrie in Niedriglohnländern. Das lässt die Profite sprudeln.
20.03.2024 14:03 Uhr
Zitat:
@Gregor G

Ein Teil der Kriegsinvestitionen überstand Bombardierungen und Demontagen, dass man sagen kann, dass die Industrie in Teilen und Gebieten sogar leistungsfähiger als vor der NS-Investitionswelle war.


Du solltest Dich mal mit dem Morgenthau-Plan befassen. Wir können froh sein, dass die USA davon abgegangen sind, sonst wären wir hier heute ein Agrarstaat.
20.03.2024 14:06 Uhr
Zitat:
Zitat:
@Gregor G

Ein Teil der Kriegsinvestitionen überstand Bombardierungen und Demontagen, dass man sagen kann, dass die Industrie in Teilen und Gebieten sogar leistungsfähiger als vor der NS-Investitionswelle war.


Du solltest Dich mal mit dem Morgenthau-Plan befassen. Wir können froh sein, dass die USA davon abgegangen sind, sonst wären wir hier heute ein Agrarstaat.


Ich sagte ein Teil des Nachkriegsaufschwunges beruht auf Industriekapazitäten, die aus der NS-Zeit für die Kriegszeit geschaffen waren.
20.03.2024 14:08 Uhr
Und der Morgenthauplan war nie etwas was langfristig in die Pläne der USA Eingang fand und soweit hier schon zu Kriegszeiten bekannt, eher Wassser auf den Mühlen der goebbelschen Kriegspropaganda waren als reale Nachkriegsplanung.
20.03.2024 14:11 Uhr
Das Memorandum wurde im August 1944 im US-Finanzministerium erstellt und durch eine Indiskretion am 21. September 1944 in den USA veröffentlicht. US-Präsident Franklin D. Roosevelt verwarf den Entwurf nach einigen Wochen; er gelangte nie in ein konkretes Planungsstadium und war nie zur politischen Realisierung vorgesehen.

Lieber Anteros.

Wenn Du mir nicht glaubst, dann vielleicht Wiki

Mit herzlichen Grüßen

Anubis
20.03.2024 14:15 Uhr
Wenn es so ein paar hingeschluderte Sätze wie von Steingart sein sollen, das könnte ich auch noch hinbekommen.

Wäre mir aber peinlich, so viel Unsinn zu schreiben, in dem ich ca. 80 % weglasse, Dinge verwechsle und mir selbst widerspreche.
20.03.2024 14:37 Uhr
Mir reichen zwei Begriffe in drei Wörtern:

1. Londoner Schuldenabkommen
2. Marshallplan
20.03.2024 17:09 Uhr
Auf die Bundesrepublik bezogen: Harte Arbeit, Wiederaufbauwillen, Arbeitsmoral.

Und natürlich den Marshallplan als Starthilfe.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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