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Fragenübersicht Wie definierst du den Begriff radikaler Feminismus?
1 - 20 / 43 Meinungen+20Ende
0
29.03.2022 15:48 Uhr
Geisteskrankheit.
29.03.2022 15:49 Uhr
Für mich bedeutet es, die Fehler, die Männer in Bezug auf Feminismus gemacht haben, jetzt von der anderen Seite zu wiederholen.

Das ist eher Rache als Feminismus.
29.03.2022 15:50 Uhr
Barneby, welche Fehler sind genau gemeint, wie sieht die Wiederholung aus?
29.03.2022 15:56 Uhr
Ismus und radikal in Kombination kann nicht gut sein.
Meine Frau sagt dazu immer "Thank you for fucking up all we achieved in the past decades by exaggerating everything into the extremes, you fucking moron wannabe feminists." und ich finde, das sagt sie schön.
29.03.2022 15:57 Uhr
Zitat:
Barneby, welche Fehler sind genau gemeint, wie sieht die Wiederholung aus?


Es ist nicht zielführend zu fordern, dass Frauen besinders bevorzugt werden sollten, um die Ungerechtigkeit der letzten Jahre auszugleichen.

29.03.2022 16:07 Uhr
"Es ist nicht zielführend zu fordern, dass Frauen besinders bevorzugt werden sollten, um die Ungerechtigkeit der letzten Jahre auszugleichen."

Okay, die Definiton wäre dann: Radikaler Feminismus will die besondere Bevorzugung von Frauen.

Jetzt bleibt die Frage, worin sich das äußert?
29.03.2022 16:09 Uhr
Zitat:
Ismus und radikal in Kombination kann nicht gut sein.
Meine Frau sagt dazu immer "Thank you for fucking up all we achieved in the past decades by exaggerating everything into the extremes, you fucking moron wannabe feminists." und ich finde, das sagt sie schön.


Nennt deine Frau denn auch Beispiele aus dem konkreten Leben, die ihre These unterfüttern, Iskander?
29.03.2022 16:10 Uhr
Zitat:
Nennt deine Frau denn auch Beispiele aus dem konkreten Leben, die ihre These unterfüttern, Iskander?

Meine Frau ist Pragmatikerin und Realistin und verschwendet Ihre Zeit nicht mit linksgrünen, akademischen Überspitzungen dieser Art.

Sie mag besonders "männliche Feministen" total gern. "I am not gonna let a MAN tell me what I consider fair to me as a woman and what not!". Dum di dum.
29.03.2022 16:17 Uhr
"Meine Frau ist Pragmatikerin und Realistin und verschwendet Ihre Zeit nicht mit linksgrünen, akademischen Überspitzungen dieser Art."

Ich dachte jetzt, dass sie Beispiele dafür hat, wie radikale Feministinnen das von Frauen in den letzten Jahren Erreichte kaputt machen. Es muss sich ja konkret in etwas äußern.

"Sie mag besonders "männliche Feministen" total gern. "I am not gonna let a MAN tell me what I consider fair to me as a woman and what not!". Dum di dum."

Das kann ich ein Stück weit verstehen. Ich zum Beispiel nenne mich nicht Feminist. Ich interessiere mich aber für feministische Theorie und Praxis und kenne Feministinnen und lerne von ihnen, bin in einer Partei, die auch explizit feministisch ist und es ist auch ein Teil meines Studiums, das ich betreibe.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.03.2022 23:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.03.2022 16:24 Uhr
Zitat:
Ich dachte jetzt, dass sie Beispiele dafür hat, wie radikale Feministinnen das von Frauen in den letzten Jahren Erreichte kaputt machen. Es muss sich ja konkret in etwas äußern.

Ihre Hauptärgernisse sind Quoten und Gendern.
Ihrem Empfinden nach, das ich absolut teile, baut das Mauern wieder auf, die wir längst einzureißen begonnen hatten und zudem findet sie nicht, dass zwanghafte Gleichstellung gut und richtig ist. Gleichberechtigung müsse das Ziel sein. Da stimme ich ihr zu. Was Genderspeech angeht, stimmen wir auch überein. Als Fremdsprachlerin ist ihr die deutsche Sprache ohnehin schon schwer genug, auch ohne, sie unnötig zu verhunzen. Ihr O-Ton dazu ist i.d.R. "Thank god, none of the languages I grew up with provides room for such nonsense. They're either neutral in themselves already or no such arbitrary crap is necessary. Also I hate force, it will always make me defend myself against it. Let shit happen naturally, organically, but don't try so desperately to make it happen.".

Ich liebe meine Frau ja :)
29.03.2022 16:27 Uhr
Zitat:
"Es ist nicht zielführend zu fordern, dass Frauen besinders bevorzugt werden sollten, um die Ungerechtigkeit der letzten Jahre auszugleichen."

Okay, die Definiton wäre dann: Radikaler Feminismus will die besondere Bevorzugung von Frauen.

Jetzt bleibt die Frage, worin sich das äußert?


Praktisch äussert sich das natürlich gar nicht, es ist ja alles nur ein Gedankenansatz und theoretische Forderungen.
29.03.2022 17:56 Uhr
Vereinfacht ausgedrückt steht der radikale Feminismus für den Kampf um Frauenrechte innerhalb des kapitalistischen Systems, für den Kampf von mehr Frauenrechten der bürgerlichen Mitte. Man könnte sie auch konservative Frauenbewegung nennen, bei der Frauen den Mittelpunkt für bessere (bzw. gleiche) Aufstiegs- und Karrierechancen darstellen. Sie gehen im Gegensatz zu sozialistischen Feminist:innen davon aus dass nicht das Patriarchat die geschlechtliche Ungerechtigkeit produziert, sondern Männer perse. Damit hat sich m. E. dieser Teil der Frauenbewegung irgendwann nicht mehr weiter entwickelt. Das hat weniger mit dem Verständnis als der sozialen Schicht zu tun, der sie angehören.
29.03.2022 18:09 Uhr
nobody, da habe ich eben zusgestimmt, aber nun doch meine Zweifel.
Radikaler Feminismus wäre nach meinem Dafürhalten abzugrenzen von einem bürgerlichen Feminismus und zwar dadurch, dass er die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegender infrage stellt, grundiert zum Beispiel durch marxistische und/oder poststrukturalistische Theorie. Was aber überhaupt nicht auschließt, in der bürgerlichen Gesellschaft für mehr Gleichberechtigung/Gleichstellung einzustehen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.03.2022 23:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.03.2022 18:14 Uhr
@Iskander

"Ihre Hauptärgernisse sind Quoten und Gendern."

Quotierungen als Instrument um mehr Frauen in Parlamenten und Institutionen zu repräsentieren, sind ja lange schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Grüne, SPD, PDS/Linke machen das schon lange, bei der CDU gibt es so eine halbe Quote und in der FDP fordern auch Frauen eine Quote. Glaube nicht, dass das alles radikale Feministinnen sind.



Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.03.2022 23:52 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.03.2022 18:16 Uhr
Zitat:
nobody, da habe ich eben zusgestimmt, aber nun doch meine Zweifel.
Radikaler Feminismus wäre nach meinem Dafürhalten abzugrenzen von einem bürgerlichen Feminismus und zwar dadurch, dass er die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegender infrage stelt, grundiert zum Beispiel durch marxistische und/oder postsrukuralistische Theorie. Was aber überhaupt nicht auschließt in der bürgerlichen Gesellschaft für mehr Gleichberechtigung/Gleichstellung einzustehen.


Klar, geht immer beides. Aber es gibt Momente wo es die Frauenbewegung spaltet, nämlich dann wenn es um konkrete politische Aktionen geht. (Was ich geschrieben hab muss auch nicht richtig sein.)
29.03.2022 18:20 Uhr
Zitat:
@Iskander

"Ihre Hauptärgernisse sind Quoten und Gendern."

Quotierung als Instrument, um mehr Frauen in Parlamenten und Institutionen zu repräsentieren, sind ja lange schon in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Grüne, SPD, PDS/Linke machen das schon lange, bei der CDU gibt es so eine halbe Quote und in der FDP fordern auch Frauen eine Quote. Glaube nicht, dass das alles radikale Feministinnen sind.




Zumal die Christdemokraten immer noch vehement Abtreibungen als Mord deklarieren und so Frauen ihr Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper verwehren.
29.03.2022 18:33 Uhr
Den radikalen Feminismus gibt es eigentlich streng genommen nicht. Mit einem radikalen liberalen Feminismus hätte ich vermutlich gar keine Probleme, mit einem radikalen marxistischen oder woke Feminismus aber sehr wohl.

Radikaler Feminismus kann vorgeben im Namen der Frauen zu sprechen, damit aber eigentlich andere Ziele verfolgen - bei der eine Frau weiterhin das Feindbild bestimmter Männer sein kann.

Andere Varianten des radikalen Feminismus teilen die Welt in Geschlechter ein, wollen unterschiedliche rechtliche Behandlung der Geschlechter und sind damit eigentlich in meinen Augen rückschrittlich.

Im schlimmsten Fall sind die beide genannten Varianten sogar noch kombiniert.
29.03.2022 18:37 Uhr
"Mit einem radikalen liberalen Feminismus hätte ich vermutlich gar keine Probleme, mit einem radikalen marxistischen oder woke Feminismus aber sehr wohl."

Dürfte ich den Grund erfahren?
29.03.2022 18:43 Uhr
Radikaler Feminismus lässt sich vielleicht nicht eindeutig definieren, ich empfehle eine differentialdiagnostische Herangehensweise. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!

Diagnosekriterien sind - mal ad hoc hergeleitet - gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ("Männer sind Schweine"), Tunnelblick, simplifizierendes Schwarz-Weiß-Denken, Gewaltbereitschaft, etc. etc.

Sind n aus m Kriterien gegeben, muss wohl von radikalem Feminismus ausgegangen werden.
29.03.2022 18:44 Uhr
Zitat:
Dürfte ich den Grund erfahren?


Ein radikaler liberaler Feminismus wäre für Gleichberechtigung der Geschlechter ohne vorgeschobene Gründe für Ungleichbehandlung. Statt zu fordern, dass Frauen unabhängig von Begabung in Positionen kommen, würde eine liberale Feministin sich bilden, um durch eigene Leistung in entsprechende Positionen zu kommen - sie würde dagegen vorgehen, wenn andere Gründe als Leistung über die Möglichkeiten bestimmen (unabhängig davon, ob diese von Frauen oder Männern verursacht werden). Die Radikalität einer solchen Feministin würde also darin bestehen, gegen Männerklüngel genauso vorzugehen wie gegen Quoten.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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