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Fragenübersicht Was sind für dich die Eigenschaften des Neoliberalismus?
1 - 12 / 12 Meinungen
12.12.2021 22:21 Uhr
Anderes Wort für Wirtschaftsliberal .
Wenig Staatliche Intvernentionen in die Wirtschaft.
Skepsis gegenüber ausgeprägten Sozialsystemen.
Der Markt soll es weitgehend alleine richten.
So würde ich es etwa umschreiben.
13.12.2021 00:59 Uhr
Freunde der politischen Theorie.
Neoliberalismus ist so ein Begriff, der oftmals als Propagandabegriff missbraucht wurde.

Der wirtschaftliche Ausgangspunkt des Liberalismus war ja Adam Smith mit seiner Theorie der unsichtbaren Hand. Alle, die diese Idee in den Mittelpunkt stellen und damit für eine weitestgehend unregulierte Wirtschaft sind, nennt man Anhänger des Klassischen Liberalismus.

Neoliberalismus entstand direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich in den Wirtschaftswissenschaften die Einsicht breit machte, es bedürfe zu einem effizienten Funktionieren des Marktmechanismus doch staatliche Eingriffe, nämlich vor allem ordnungspolitischer Art (z.B. Verbot der Kartellbildung, Zerschlagung von Monopolen usw). Das waren dann die Neoliberalen. Annähernd synonym zum Ordoliberalismus.

Wenn linke Propagandisten also heute von neoliberaler Politik reden, haben sie entweder keine Ahnung oder blenden bewusst die Tatsache aus, dass die Neoliberalen eben weniger radikal wirtschaftsliberal sind als die klassischen Liberalen.
13.12.2021 01:02 Uhr
Mein Verständnis des Begriffes Neoliberalismus deckt sich mit dem, den Wikipedia anbietet:

Der Ausdruck Neoliberalismus entwickelte sich in den 1990er Jahren aber auch zu einem politischen Schlagwort, das eine Wirtschaftspolitik der Intensivierung des Wettbewerbs durch Deregulierung, Durchsetzung des Freihandels und der Finanzglobalisierung sowie eine Verringerung der Rolle des Staates durch Privatisierung, Reduktion der Bürokratie und Limitierung des Deficit spending bezeichnet. Kritiker sehen darin eine Schwächung Sozialer Gerechtigkeit und demokratischer Politikgestaltung infolge der Dominanz eines ökonomischen Rationalitätsverständnisses.
13.12.2021 01:16 Uhr
Man muss unterscheiden zwischen dem Neoliberalismus deutscher und angelsächsischer Tradition. In der deutschen Tradition, die @Ph1L beschrieben hat, ist der Begriff eng verwandt mit dem Ordoliberalismus und beinhaltet eine Abkehr von radikaleren liberalen Ansätzen, indem er die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe und eines Sozialstaats beinhaltet.

In der angelsächsischen Tradition beinhaltet der Begriff eher das Gegenteil, nämlich radikalen Wirtschaftsliberalismus bei weitestgehender Zurückdrängung des Staats, weil man glaubt, der Markt würde es alleine am besten richten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.12.2021 01:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.12.2021 01:29 Uhr
Zitat:
Man muss unterscheiden zwischen dem Neoliberalismus deutscher und angelsächsischer Tradition. In der deutschen Tradition, die @Ph1L beschrieben hat, ist der Begriff eng verwandt mit dem Ordoliberalismus und beinhaltet eine Abkehr von radikaleren liberalen Ansätzen, indem er die Notwendigkeit staatlicher Eingriffe und eines Sozialstaats beinhaltet.

In der angelsächsischen Tradition beinhaltet der Begriff eher das Gegenteil, nämlich radikalen Wirtschaftsliberalismus bei weitestgehender Zurückdrängung des Staats, weil man glaubt, der Markt würde es alleine am besten richten.


Es stimmt natürlich schon, dass wenn man sieht, was die Chicagoer Schule aus dem Neoliberalismus gemacht hat, das natürlich eine weit radikalere Gangart ist als der deutsche Ordoliberalismus. Aber der Ausgangspunkt ist trotzdem der Selbe, dass um die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine Abkehr von Smith und damit dem völlig unregulierten Markt stattgefunden hat. Insofern würde ich sagen, dass Friedman und Hayek schon (zumindest marginal) mehr Staatseingriffe toleriert haben und hätten als Smith. Eben im Bereich der Kartellpolitik. Natürlich nicht beim Sozialstaat.

Insofern sehe ich die Umdeutung des Begriffes hin zu einer besonders radikalen Gangart des Liberalismus immer noch als eine propagandistische Methode, den Liberalismus und die Marktwirtschaft herabzusetzen.

Mit dem Begriff Kapitalismus ist es ja gar nicht so anders. Der war bei Marx auch noch anders gemeint als er heute von den Linken gerne für die ganze Marktwirtschaft verwendet wird.
13.12.2021 06:30 Uhr
Das ist für mich eine Einstellung von wohlstandsverwöhnten Leuten, die der Ansicht sind, dass der Markt die Dinge für die Menschen besser regeln kann als der Staat.
13.12.2021 08:10 Uhr
Zitat:
Das ist für mich eine Einstellung von wohlstandsverwöhnten Leuten, die der Ansicht sind, dass der Markt die Dinge für die Menschen besser regeln kann als der Staat.


...und das obwohl der Markt-Fetischist Friedrich Merz es immer noch schaffen will die Steuererklärung auf einem Bierdeckel möglich zu machen?
13.12.2021 11:33 Uhr
Neoliberalismus ist sexy.

Die Befreiung des schöpferischen Menschen aus seiner unverdienten Unmündigkeit. Das Licht im Dunkel bolschewistoider Tyrannei, das Schwert, mit dem die Schaffenskraft ihre Fesseln zerschneidet.

Ihr solltet ihn lieben!
13.12.2021 13:43 Uhr
Zitat:
Freunde der politischen Theorie.
Neoliberalismus ist so ein Begriff, der oftmals als Propagandabegriff missbraucht wurde.

Der wirtschaftliche Ausgangspunkt des Liberalismus war ja Adam Smith mit seiner Theorie der unsichtbaren Hand. Alle, die diese Idee in den Mittelpunkt stellen und damit für eine weitestgehend unregulierte Wirtschaft sind, nennt man Anhänger des Klassischen Liberalismus.

Neoliberalismus entstand direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich in den Wirtschaftswissenschaften die Einsicht breit machte, es bedürfe zu einem effizienten Funktionieren des Marktmechanismus doch staatliche Eingriffe, nämlich vor allem ordnungspolitischer Art (z.B. Verbot der Kartellbildung, Zerschlagung von Monopolen usw). Das waren dann die Neoliberalen. Annähernd synonym zum Ordoliberalismus.

Wenn linke Propagandisten also heute von neoliberaler Politik reden, haben sie entweder keine Ahnung oder blenden bewusst die Tatsache aus, dass die Neoliberalen eben weniger radikal wirtschaftsliberal sind als die klassischen Liberalen.


Der zweite Weltkrieg hat aber nicht erst zu Beginn der 90er aufgehört. ;)
13.12.2021 13:48 Uhr
Zitat:
Das ist für mich eine Einstellung von wohlstandsverwöhnten Leuten, die der Ansicht sind, dass der Markt die Dinge für die Menschen besser regeln kann als der Staat.
Aber nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Markt es ins Negative regelt, z.B. durch eine Rezession. Dann schreit man auf einmal nach Staatshilfen, Lohnaufstockungen usw usf.
13.12.2021 13:49 Uhr
Zitat:
Neoliberalismus ist sexy.

Die Befreiung des schöpferischen Menschen aus seiner unverdienten Unmündigkeit. Das Licht im Dunkel bolschewistoider Tyrannei, das Schwert, mit dem die Schaffenskraft ihre Fesseln zerschneidet.

Ihr solltet ihn lieben!


Es soll Leute geben die stolz auf ihrem Wohlstand sind, der lediglich auf Krieg und Ausbeutung basiert.
13.12.2021 17:18 Uhr
Zitat:
Es soll Leute geben die stolz auf ihrem Wohlstand sind, der lediglich auf Krieg und Ausbeutung basiert.


Kommunisten schaffen es sogar, auf das Elend stolz zu sein das sie durch Terror und Misswirtschaft hervorbringen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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