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Fragenübersicht [Europawahlprogramme] Wie findest Du den Punkt „Umverteilen für gute Arbeit" aus dem Europawahlprogramm der "Die Linke"?
1 - 12 / 12 Meinungen
29.05.2024 09:48 Uhr
Da sind ein paar gute Aspekte drin. Aber wie immer bei der Linken fehlen ein paar entscheidende Details. Ob die Gegenfinanzierung bei all den sozialen Goodies, die die Linke da verteilen will immer so logisch und realistisch ist, darf man nämlich auch mal auf den Prüfstein stellen. Zweifelsohne ist es aber nötig den sozialen Frieden durch bessere Gerechtigkeitsmodelle - vor allem im Bereich der Entlohnung und Wohlstandssicherung zu gewährleisten. Wobei das nicht etwa nur die unteren Schichten der Bevölkerung betrifft, sondern auch den im Verschwinden begriffenen Teil, den man das klassische Bürgertum - also den Mittelstand nennt.
29.05.2024 09:52 Uhr
Stärkung der Tarifbindung ist gut, bei idealem Verlauf erübrigt sich auch die Mindestlohnfrage. Leiharbeitsverbot ist nicht richtig, da es schon ein sinnvolles Instrument ist um Arbeitsbedarfsspitzen zu decken.
29.05.2024 09:55 Uhr
Zitat:
Ein Kollektivvertrag (KV) ist eine Vereinbarung, die die Gewerkschaft jährlich für alle Arbeitnehmer:innen einer bestimmten Branche mit der Arbeitgeberseite (Wirtschaftskammer) aushandelt. Die österreichischen Gewerkschaften schließen jährlich über 450 Kollektivverträge ab.


Gibt es sowas in Deutschland nicht?
29.05.2024 10:06 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ein Kollektivvertrag (KV) ist eine Vereinbarung, die die Gewerkschaft jährlich für alle Arbeitnehmer:innen einer bestimmten Branche mit der Arbeitgeberseite (Wirtschaftskammer) aushandelt. Die österreichischen Gewerkschaften schließen jährlich über 450 Kollektivverträge ab.


Gibt es sowas in Deutschland nicht?


Doch, aber es bedarf der Tarifpartnerschaft und den Willen überhaupt einen Tarifvertrag abzuschließen. Die klassische Tarifbindung entsteht nämlich in Deutschland erst dadurch, dass der Arbeitgeber im tarifschließenden Arbeitgeberverband und der Arbeitnehmer in der tarifschließenden Gewerkschaft Mitglied ist.

Üblich sind in vielen Branchen derzeit sogenannte "Anlehnungen" an Tarifverträge, wenn die klassische Bindung nicht existiert. Diese wird meist durch einen Passus im Arbeitsvertrag begründet und bezieht sich oft nur auf die Entlohnung und nicht die restlichen tariflichen Bedingungen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.05.2024 10:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.05.2024 10:08 Uhr
Zitat:
Arbeitgeber im tarifschließenden Arbeitgeberverband und der Arbeitnehmer in der tarifschließenden Gewerkschaft Mitglied ist.


Ausnahme: Haustarifvertrag

Dort sind die zuständige Gewerkschaft und (meist große) Arbeitgeber die Vertragspartner. (Beispiel VW)
29.05.2024 10:14 Uhr
Weitere Ausnahme:

Allgemeinverbindlichkeitserklärung

Diese erfolgt durch das Ministerium für Arbeit und Soziales.

Es gibt Branchen in denen man zusichern will, dass überhaupt Tarifverträge greifen können, da greift dann Hubertus zu dem Mittel und erklärt dann einen Tarifvertrag für die ganze Branche verbindlich (z.B. Tarifvertrag des Großhandels in NRW)
29.05.2024 10:16 Uhr
Welche Tarifverträge in Deutschland allgemeinverbindlich sind kann man hier erfahren:

https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht
/Tarifvertraege/Allgemeinverbindliche-
Tarifvertraege/allgemeinverbindliche-
tarifvertraege.html
29.05.2024 11:33 Uhr
Zitat:
Leiharbeitsverbot ist nicht richtig, da es schon ein sinnvolles Instrument ist um Arbeitsbedarfsspitzen zu decken.


Gutes Argument.
Dann aber bitte Leiharbeit ausschließlich bei Bedarfsspitzen und nicht als Regelfall.
29.05.2024 11:36 Uhr
Zitat:
Zitat:
Leiharbeitsverbot ist nicht richtig, da es schon ein sinnvolles Instrument ist um Arbeitsbedarfsspitzen zu decken.


Gutes Argument.
Dann aber bitte Leiharbeit ausschließlich bei Bedarfsspitzen und nicht als Regelfall.


Die (zumindest frühere, weiß nicht ob das bei Macron noch so ist) französische Lösung: Leiharbeiter müssen mehr verdienen als reguläre. Dann kannst Du sicher sein, dass sie wirklich nur im Notfall beschäftigt werden.
29.05.2024 11:38 Uhr
Zitat:
Ob die Gegenfinanzierung bei all den sozialen Goodies, die die Linke da verteilen will immer so logisch und realistisch ist, darf man nämlich auch mal auf den Prüfstein stellen.


Es könnte einfach sein. Wenn nan die Steuern international agierender Multis von Starbucks bis Amazon dort einzieht, wo die Einnahmen erwirtschaftet werden.
Da traut sich bloß keiner ran. Warum eigentlich nicht?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.05.2024 11:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.05.2024 12:54 Uhr
Zitat:
Öffentliches Geld nur noch für gute Arbeit. Damit öffentliche Aufträge nicht mehr an Lohndrücker und Betriebe ohne Tarifvertrag vergeben werden, muss Tariftreue als Voraussetzung bei öffentlichen Aufträgen bundesweit festgeschrieben werden, auch für die Subunternehmen.


Das ist eine tatsächlich wichtige Forderung.
29.05.2024 18:28 Uhr
Zitat:
Da traut sich bloß keiner ran. Warum eigentlich nicht?


Weil das einfach klingt, aber gar nicht so einfach ist.

Beispiel Starbucks. Wenn die Kaffee verkaufen, erzielen sie Einnahmen.

Auf der Ausgabenseite stehen Gehälter der Mitarbeiter und bestimmte laufende Kosten für Dinge, die im Land der Filiale beschafft werden (können), vielleicht als Beispiel die Servietten.

Dazu kommen noch Ausgaben für Dinge, die nur in der Zentrale beschafft werden dürfen und die Miete für den Laden. Wenn die Zentrale der Eigentümer ist und der Franchise-Nehmer die Miete dorthin überweist und all das als Betriebsausgaben abzieht, hat er sehr geringe Einnahmen erzielt. Die Zentrale hat aber sehr ordentliche Einnahmen erzielt.

Das Benko-Modell für Kaufhof war genauso - der hat Kapital durch die hohen Mietzahlungen aus den Warenhäusern abgezogen. Und bei McDonalds macht es ähnlich wie oben beschrieben.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
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