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Fragenübersicht Die deutsche Brigade in Litauen: Ein Leuchtfeuerprojekt der Zeitenwende?
1 - 20 / 36 Meinungen+20Ende
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08.04.2024 08:28 Uhr
Nennt mich old school- ich habe immer etwas Bauchgrimmen, wenn deutsche Soldaten im Ausland Dienst tun. Erst recht, wenn es in einer ehemaligen Sowjetrepublik ist.
Ja, NATO, ich weiß. Trotzdem ...
08.04.2024 08:29 Uhr
Das wird sich noch erweisen müssen. Ein Vorkommando macht noch keinen erfolgreichen Einsatz und erst recht noch kein Leuchtfeuerprojekt aus.

Allerdings ist die plakative Wirkung als Image-Förderung innerhalb des NATO-Bündnisses durchaus vorhanden.
08.04.2024 08:31 Uhr
Zitat:
Nennt mich old school- ich habe immer etwas Bauchgrimmen, wenn deutsche Soldaten im Ausland Dienst tun. Erst recht, wenn es in einer ehemaligen Sowjetrepublik ist.
Ja, NATO, ich weiß. Trotzdem ...


Kann ich nachvollziehen. Dennoch leben wir in anderen Zeiten, als noch im 20. Jahrhundert. Deutschland ist als Land eben ein Faktor. Und wir müssen eben auch militärisch Verantwortung übernehmen. Nur hoffentlich ganz im Sinne eines Einsatzspektrums, dass sich moralisch/ethisch vertreten lässt. Aber die deutsche Demokratie moderner Prägung und die Ausrichtung unserer Bundeswehr als Bündnis- und EU-Mitglied sollten dafür Garant sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2024 08:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.04.2024 09:00 Uhr
Man sollte das inkompetente Dumm-Fasel von der vermeintlichen "Zeitenwende" nicht auch noch per Umfrage transportieren.
08.04.2024 09:08 Uhr
Was zu dem Thema gerade im Morgenmagazin zu sehen bzw. zu hören war, ist ein Offenbarungseid: die Brigade soll 2027 (!) voll einsatzbereit sein.
08.04.2024 09:27 Uhr
Zitat:
Was zu dem Thema gerade im Morgenmagazin zu sehen bzw. zu hören war, ist ein Offenbarungseid: die Brigade soll 2027 (!) voll einsatzbereit sein.


Warum Offenbarungseid?

Es geht dabei um das Erstellen der gesamten Infrastruktur für 5000 Menschen, die dort leben, arbeiten und ihre Familien mitnehmen sollen. Daher braucht es dort neben militärischen Einrichtungen auch zivile. Z.B. auch Schulen und Freizeiteinrichtungen etc. - da ist der Zeitplan bis 2027 nicht realitätsfremd und warum das dann ein Offenbarungseid sein soll, erschließt sich mir nicht.
08.04.2024 09:46 Uhr
Ich finde das Gerede von einer "Zeitenwende" ziemlich übertrieben. Faktisch kommt Deutschland einfach nur - endlich - seinen Bündnisverpflichtungen nach.

Anders formuliert: Wenn ich einen Handyvertrag abschließe und nach 10 Jahren das erste Mal die Rechnung bezahle, wird Vodafone das vermutlich nicht als großartige Zeitenwende feiern.
08.04.2024 10:20 Uhr
Zitat:
Ich finde das Gerede von einer "Zeitenwende" ziemlich übertrieben.


Ich auch. Aber Politiker lieben eben Pathos.

Auf der anderen Seite ist das sich Fügen in die Verpflichtungen und Notwendigkeiten eine Abkehr von der Haltung, die Ende des letzten Jahrhunderts bis vor zwei Jahren Usus war. Man verließ sich einfach auf die transatlantische Connection und vernachlässigte die eigene militärische Kontribution. Unsere Verteidigungsbereitschaft litt unter dem Sparkurs der Vorgängerregierungen (p.s.: Ich habe bewusst nicht den Begriff "Kriegstauglichkeit" gebraucht).
08.04.2024 10:23 Uhr
Das ist eher ein "Leuchtfeuerprojekt" mit hochexplosiver Wirkung.

Ich verbuche das als weitere völlig überflüssige Provokation auf der nach oben hin offenen Eskalationsstufe zwischen Putin und der NATO.
08.04.2024 10:27 Uhr
Zitat:
Und wir müssen eben auch militärisch Verantwortung übernehmen. Nur hoffentlich ganz im Sinne eines Einsatzspektrums, dass sich moralisch/ethisch vertreten lässt. Aber die deutsche Demokratie moderner Prägung und die Ausrichtung unserer Bundeswehr als Bündnis- und EU-Mitglied sollten dafür Garant sein.


Ist das der neue Lehrtext, den die Bundeswehrgeneräle in deutschen Schulen verbreiten sollen, um frisches Kanonenfutter für "humanitäre Einsätze" in aller Welt zu generieren?

Darunter verbergen sich immer häufiger nur Himmelfahrtskommandos für junge Menschen, um deutsche Interessen in aller Welt zu verteidigen ... so nennt man Krieg heute.
08.04.2024 10:28 Uhr
Zitat:
überflüssige Provokation auf der nach oben hin offenen Eskalationsstufe zwischen Putin und der NATO.


Öh - nein - es handelt sich um ein ganz normales Stationieren eines NATO-Verbandes im Bereich der territorialen Verteidigungsstruktur des Bündnisses an der Nordostflanke.

Provokativ finde ich eher die zunehmenden Aufklärungsflüge der Russen über der Ostsee/dem baltischen Luftraum. Erst gestern stieg wieder eine Alarmrotte der Luftwaffe auf und begleitete eine Maschine, die (wieder mal!) ohne Transponder flog. Eigentlich war es bis vor dem Ukraine-Krieg Usus, dass man seine entsprechenden Flüge anmeldete. Heute scheint Putin gezielt Aufklärung darüber zu betreiben, wie schnell die NATO mit Abfangjägern reagieren kann und die Flugzeuge tatsächlich entdeckt. Sowas nennt man auch Vorbereitung zum Angriff - analog operierte man auch im Vorfeld der Krim-Annexion und dem Einfall in die Ukraine.
08.04.2024 10:30 Uhr
Zitat:
Zitat:
Und wir müssen eben auch militärisch Verantwortung übernehmen. Nur hoffentlich ganz im Sinne eines Einsatzspektrums, dass sich moralisch/ethisch vertreten lässt. Aber die deutsche Demokratie moderner Prägung und die Ausrichtung unserer Bundeswehr als Bündnis- und EU-Mitglied sollten dafür Garant sein.


Ist das der neue Lehrtext, den die Bundeswehrgeneräle in deutschen Schulen verbreiten sollen, um frisches Kanonenfutter für "humanitäre Einsätze" in aller Welt zu generieren?

Darunter verbergen sich immer häufiger nur Himmelfahrtskommandos für junge Menschen, um deutsche Interessen in aller Welt zu verteidigen ... so nennt man Krieg heute.


Wenn man bedingungsloser Pazifist ist, dann kann man das so stehen lassen. Wenn man seine eigene freiheitliche Welt aber verteidigen will, ist das wenig zielführend, denn Freiheit ist ein hohes Gut und leider ein Dorn im Auge derer, für die Freiheit ein Fremdwort ist.
08.04.2024 10:35 Uhr
Zitat:
Provokativ finde ich eher die zunehmenden Aufklärungsflüge der Russen über der Ostsee/dem baltischen Luftraum.


Ich muss dir eine Illusion nehmen:

Zitat:
Österreich meldet »massive« Luftraumverletzung durch Nato-Flugzeug


https://www.spiegel.de/politik/deutschland/oesterreich-meldet-massive-luftraumverletzung-durch-nato-flugzeug-a-fd380be1-8b54-42e1-88c0-63dae14b9e89


Ich könnte dir zahlreiche Beispiele nennen, in denen NATO-Flugzeuge und Drohnen Lufträume verletzen, in denen sie nichts zu suchen haben.

Die NATO bedient sich des gleichen explosiven Bausatzes zur Konflikteskalation wie alle anderen Militärverbände auch. Das Märchen einer friedensschaffenden NATO ist eine Lüge, die durch ständige Wiederholungen nicht richtiger wird.

Wir warten jetzt seit zwei Jahren auf eine Lösung des Konflikts in der Ukraine vor unserer Haustür und die NATO hat außer sinnlosem Stellungskrieg mit irrsinnigem Material- und Menscheneinsatz so gut wie nichts erreicht. Das ist im Grunde ein Armutszeugnis für unsere federführenden Militärstrategen.
08.04.2024 11:05 Uhr
Zitat:
die NATO hat außer sinnlosem Stellungskrieg mit irrsinnigem Material- und Menscheneinsatz so gut wie nichts erreicht.


Bei aller Sympathie zu den meisten Deiner Positionen. Hier liegst Du nicht richtig. Es ist nicht die NATO, die den Krieg führt. Sie hilft zwar der Ukraine, aber dann doch eher indirekt, als direkt. Wo bleibt Deine Kritik daran, dass Putin sich nicht lumpen lässt, wenn es um das Verheizen von Rekruten, Alten, Gefangenen und anderen in den Kriegsdienst gezwungenen oder betrogenen Menschen geht? Und der Stellungskrieg wird doch wohl vom Aggressor dem Verteidiger aufgezwungen, oder habe ich beim letzten Strategieseminar meiner Offizierslaufbahn da nicht richtig aufgepasst?
08.04.2024 12:51 Uhr
Schön und gut, Litauen ist NATO-Partner, Deutschland ist NATO-Partner, als Verbündete sorgt man gemeinsam für die Verteidigung des Bündnisgebietes, ich habe freilich meine Zweifel, ob es klug ist ausgerechnet deutsche Truppen so nahe an der russischen Grenze zu stationieren.

Da wird so mancher Russe ein Deja-Vu empfinden. Und die regierungsnahe Propaganda wird das gewiss dankbar noch fördern.
08.04.2024 15:32 Uhr
Ich habe keine Ahnung, was ein "Leuchtfeuerprojekt" sein soll. Daher kann ich dazu wenig sagen.

"Leuchtturmprojekte" hingegen kenne ich. Das ist, wenn man einen Ort, vielleicht eine Stadt, fördert, während man die Umgebung im Dunkeln sitzen lässt. Wenn es das ist, was diese deutsche Brigade in Litauen sein soll ...
08.04.2024 16:01 Uhr
Zitat:
Ich habe keine Ahnung, was ein "Leuchtfeuerprojekt" sein soll. Daher kann ich dazu wenig sagen.

"Leuchtturmprojekte" hingegen kenne ich. Das ist, wenn man einen Ort, vielleicht eine Stadt, fördert, während man die Umgebung im Dunkeln sitzen lässt. Wenn es das ist, was diese deutsche Brigade in Litauen sein soll ...


Und es kackte eine Korinthe. Ja genau, ich denke das war damit gemeint (Leuchtturmprojekt)...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2024 16:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
08.04.2024 17:29 Uhr
Zitat:
Und es kackte eine Korinthe


Und es kackte jemand eine Korinthe.

Schließlich heißt es Korinthenkacker, nicht Kackerkorinthe.
08.04.2024 18:41 Uhr
In manchen Augen ist die „Litauische Brigade“ ein Leuchtturmprojekt.

Wenn man ehrlich ist verstößt Deutschland mit der dauerhaften Stationierung von Soldaten gegen die NATO-Rußland Grundakte.

Die NATO hat erst im April 2023 betont, dass man sich „voll und ganz“ an die NATO-Rußland Grundakte halten wird.
08.04.2024 18:45 Uhr
Zitat:
Das wird sich noch erweisen müssen. Ein Vorkommando macht noch keinen erfolgreichen Einsatz und erst recht noch kein Leuchtfeuerprojekt aus.

Allerdings ist die plakative Wirkung als Image-Förderung innerhalb des NATO-Bündnisses durchaus vorhanden.


Was soll das für ein erfolgreicher Einsatz sein? Was machen die da?

Erfolgreich wäre er erst zu nennen, wenn die Deutsche Brigade den Russen so lange aufhalten könnte, bis eine richtige Armee dort eintrifft.
Dieser Einsatz kostet Geld, was Deutschland dringender in anderen Bereichen benötigt.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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