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Fragenübersicht Was ist eigentlich an Identitätspolitik so schlimm?
1 - 18 / 18 Meinungen
06.12.2023 08:34 Uhr
Geht doch eigentlich nie darum, dass Identitätspolitik an sich schlimm ist, sondern in welche Richtung diese geht. Gibt halt jede Menge Menschen, die z.B. trotz sozialer oder sozialistischer Grundeinstellungen ein konservativeres Gesellschaftsbild (oder eine konservativere Einstellung zu Sprachpolitik o.ä.) haben.

Natürlich kann man dann kritisieren, wenn eine Partei ihre Wahlchancen durch zu viele, nicht allgemein geschätzte oder sogar innen umstrittene Nebenziele untergräbt.
06.12.2023 09:13 Uhr
Identitäspolitik an sich ist in Ordnung.
Wogegen auch ich mich wende, sind die Auswüchse.
Alles, was übertrieben wird, schadet einer an sich guten Sache.
Das gilt im Übrigen auch für andere Bereiche.
06.12.2023 09:15 Uhr
Jede Bevölkerungsgruppe kann selbstredend für ihre Interessen lautstark eintreten und findet sich dafür politisches Gehör, ist es nachvollziehbar, dass dies entsprechend kommuniziert wird.

Problematisch wird es immer dann, wenn die Befindlichkeiten von Minderheiten als neue gesellschaftliche Norm gesetzt werden sollen und die Kritik an diesem Unterfangen mit schrillen Tönen unterbunden wird.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.12.2023 09:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.12.2023 09:35 Uhr
Zitat:
Jede Bevölkerungsgruppe kann selbstredend für ihre Interessen lautstark eintreten und finden sich dafür politisches Gehör, ist es nachvollziehbar, dass dies entsprechend kommuniziert wird.

Problematisch wird es immer dann, wenn die die Befindlichkeiten von Minderheiten als neue gesellschaftliche Norm gesetzt werden sollen und die Kritik an diesem Unterfangen mit schrillen Tönen unterbunden wird.


Absolute Zustimmung ! Sehr gut formuliert ! Da erübrigt sich für mich jeder eigene Beitrag, denn besser könnte ich es nicht formulieren.
06.12.2023 10:24 Uhr
Zitat:
Identitäspolitik an sich ist in Ordnung.
Wogegen auch ich mich wende, sind die Auswüchse.
Alles, was übertrieben wird, schadet einer an sich guten Sache.
Das gilt im Übrigen auch für andere Bereiche.


Hast du mal ein Beispiel für Auswüchse parat?
06.12.2023 10:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Jede Bevölkerungsgruppe kann selbstredend für ihre Interessen lautstark eintreten und finden sich dafür politisches Gehör, ist es nachvollziehbar, dass dies entsprechend kommuniziert wird.

Problematisch wird es immer dann, wenn die die Befindlichkeiten von Minderheiten als neue gesellschaftliche Norm gesetzt werden sollen und die Kritik an diesem Unterfangen mit schrillen Tönen unterbunden wird.


Absolute Zustimmung ! Sehr gut formuliert ! Da erübrigt sich für mich jeder eigene Beitrag, denn besser könnte ich es nicht formulieren.


Es hat schon jeder gesagt, nur noch nicht mit eigenen Worten. Gegen diesen Sinn hänge ich mich auch an diesem Beitrag an.
06.12.2023 10:31 Uhr
@ MonkandCage

Als Beispiel mag der CSD dienen.
Wer mich kennt weiß, dass ich einen Freundeskreis habe, der zur
einem Drittel aus queeren Menschen besteht.
Und auch die äußern sich mehr als kritisch, wenn eine CSD-Parade zum "Pimmel-raus-Event" verkommt.
Das entpolitisiert des CSD nicht nur, es schreckt vor allem jene ab, die die Szene doch hinsichtlich mehr Akzeptanz erreichen will.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.12.2023 10:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.12.2023 10:40 Uhr
Zitat:
@ MonkandCage

Als Beispiel mag der CSD dienen.
Wer mich kennt weiß, dass ich einen Freundeskreis habe, der zur
einem Drittel aus queeren Menschen besteht.
Und auch die äußern sich mehr als kritisch, wenn eine CSD-Parade "Pimmel-raus-Event" verkommt.
Das entpolitisiert des CSD nicht nur, es schreckt vor allem jene ab, die die Szene doch hinsichtlich mehr Akzeptanz erreichen will.


Etwas anderes sagen viele bürgerlich-konservative Menschen im Kern auch nicht und werden dafür mit der Homophobiekeule bedacht.
06.12.2023 10:44 Uhr
Zitat:
Etwas anderes sagen viele bürgerlich-konservative Menschen im Kern auch nicht und werden dafür mit der Homophobiekeule bedacht.



Das ist - gerade auch bei Dir, aber nicht nur - oft eine Frage der Wortwahl. Gerade bei Dir klingt es zu oft martialisch und homiphob. Ist so.
06.12.2023 12:26 Uhr
Was soll denn an einer Politik schlimm sein, welche vorgibt, sich für die Gleichberechtigung und gegen die Benachteiligung von Minderheiten einzusetzen, faktisch aber die Gesellschaft in immer neue Gruppen spaltet, neue Privilegien und neue Benachteiligungen schafft und entsolidarisiert?
06.12.2023 12:41 Uhr
Das liegt daran, dass diese Identitätspolitik autoritär daherkommt und anderen vorschreiben möchte, wie sie zu reden und sogar zu denken haben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.12.2023 12:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.12.2023 19:44 Uhr
Zitat:
Was soll denn an einer Politik schlimm sein, welche vorgibt, sich für die Gleichberechtigung und gegen die Benachteiligung von Minderheiten einzusetzen, faktisch aber die Gesellschaft in immer neue Gruppen spaltet, neue Privilegien und neue Benachteiligungen schafft und entsolidarisiert?


Die Gesellschaft ist vorher autoritär in diese Gruppen gespalten. Das ist der Anfang. Identitätspolitiken sind eine Antwort darauf. Menschen, die autoritär unsichtbar gemacht wurden und werden und an den Rand gedrängt wurden und werden, ermächtigen sich selbst und erheben Anspruch auf Sichtbarkeit und Teilhabe in der Mitte der Gesellschaft.
Nicht die Identitätspolitiken spalten, sondern sie sind eine Reaktion der Notwehr auf vorhandene Spaltung und Ausgrenzung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.12.2023 20:10 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.12.2023 20:16 Uhr
Zitat:
Nicht die Identitätspolitiken spalten, sondern sie sind eine Reaktion der Notwehr auf vorhandene Spaltung und Ausgrenzung.


Zustimmung.
Problematisch wird es nur wenn es im Rahmen dessen zu Überreaktionen kommt, und es annähernd gleiche Mittel und Methoden angewendet werden wie reaktionäre Kräfte sie nutzen.
06.12.2023 20:18 Uhr
Zitat:
Zitat:
Jede Bevölkerungsgruppe kann selbstredend für ihre Interessen lautstark eintreten und finden sich dafür politisches Gehör, ist es nachvollziehbar, dass dies entsprechend kommuniziert wird.

Problematisch wird es immer dann, wenn die die Befindlichkeiten von Minderheiten als neue gesellschaftliche Norm gesetzt werden sollen und die Kritik an diesem Unterfangen mit schrillen Tönen unterbunden wird.


Absolute Zustimmung ! Sehr gut formuliert ! Da erübrigt sich für mich jeder eigene Beitrag, denn besser könnte ich es nicht formulieren.


Komplett daneben würde ich sagen.
06.12.2023 22:59 Uhr
Die starke Ablehnung folgt eigentlich einem einfachen Gesetz, das immer stärker zu beobachten ist:

In den letzten Jahren - und durch Corona verstärkt - besteht ein massives Misstrauen demgegenüber, wenn die Regierung etwas als richtig oder moralisch besser dem Bürger anzuerziehen versucht. Bei vielen (bei mir selbst auch in einem gewissen Maße, aber ich kenne extremere Beispiele) führt das dazu, dass man aus Prinzip genau das Gegenteil für richtig hält, zu was die Regierung einen bringen will. Und es gibt eigentlich kein besseres Beispiel als die Identitätspolitik für eine Agenda, die von ihren Vertretern als avantgardistisch, moralisch besser usw eingestuft wird und der Bevölkerung mit dem Dampfhammer versucht wurde einzutrichtern. Es gibt da von der Ampelregierung aus grünen Ministerien sogar Handlungsanweisungen, wie die Propaganda bzw das Agenda-Setting anzulegen ist. Hätte man mit Vernunft und Augenmaß (und Geduld) die Möglichkeiten ausgelotet, auf Freiwilligkeit gesetzt ohne gesellschaftlichen Druck, wäre z.B. auch das Gendern nicht so zum Politikum geworden.
07.12.2023 10:42 Uhr
Weil Identitätspolitik ist das, was die Identitären machen, und hat dementsprechend wenig mit links zu tun, sondern stellt an Stelle der Menschheitsfragen (oder meinetwegen wenigstens der Klassenfrage) andere Kriterien, um die Menschen zu spalten und von gemeinsamen Interessen abzulenken. Damit wird Integration und Mitbestimmung erschwert und eine gesellschaftliche Gruppe gegen die andere ausgespielt.
07.12.2023 10:45 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Jede Bevölkerungsgruppe kann selbstredend für ihre Interessen lautstark eintreten und finden sich dafür politisches Gehör, ist es nachvollziehbar, dass dies entsprechend kommuniziert wird.

Problematisch wird es immer dann, wenn die die Befindlichkeiten von Minderheiten als neue gesellschaftliche Norm gesetzt werden sollen und die Kritik an diesem Unterfangen mit schrillen Tönen unterbunden wird.


Absolute Zustimmung ! Sehr gut formuliert ! Da erübrigt sich für mich jeder eigene Beitrag, denn besser könnte ich es nicht formulieren.


Komplett daneben würde ich sagen.


Im realen Sozialismus haben Minderheiten fast nie interessiert, und wenn du bei Lenin nachschaust, weisst du auch warum...
07.12.2023 10:48 Uhr
Zitat:
Zitat:
Was soll denn an einer Politik schlimm sein, welche vorgibt, sich für die Gleichberechtigung und gegen die Benachteiligung von Minderheiten einzusetzen, faktisch aber die Gesellschaft in immer neue Gruppen spaltet, neue Privilegien und neue Benachteiligungen schafft und entsolidarisiert?


Die Gesellschaft ist vorher autoritär in diese Gruppen gespalten. Das ist der Anfang. Identitätspolitiken sind eine Antwort darauf. Menschen, die autoritär unsichtbar gemacht wurden und werden und an den Rand gedrängt wurden und werden, ermächtigen sich selbst und erheben Anspruch auf Sichtbarkeit und Teilhabe in der Mitte der Gesellschaft.
Nicht die Identitätspolitiken spalten, sondern sie sind eine Reaktion der Notwehr auf vorhandene Spaltung und Ausgrenzung.


Man war in den 2000er Jahren gesellschaftlich schon sehr weit. Die Frage ist seither, ob sich jede und jeder Einzelne von uns unbedingt und zwanghaft über irgendwelche Minderheiten-Merkmale definieren muss. Da liegt der Fehler in der momentanen gesellschaftlichen Entwicklung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.12.2023 10:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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