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Woran liegt es, dass die FDP so enorme Schwankungen in den Wahlergebnissen hat? |
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11.11.2023 13:07 Uhr |
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Die potentiellen Wähler der FDP sind diejenigen, denen die Freiheit am Herzen liegt. Sie lassen sich von liberalen Parolen der FDP vor der Wahl blenden. Nach der Wahl merken sie, dass die FDP nicht liberal handelt.
Und dieses Spiel beginnt immer wieder von Neuem. |
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11.11.2023 15:14 Uhr |
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Das hat m.E. verschiedene Gründe. Ganz viel davon hat mit Medien und Berichterstattung zu tun. |
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11.11.2023 15:46 Uhr |
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Zitat:Das hat m.E. verschiedene Gründe. Ganz viel davon hat mit Medien und Berichterstattung zu tun.
Ich denke auch, dass es die FDP schwerer hat, da die überwältigende Mehrheit der Journalisten, zumal bei den Öffentlich-Rechtlichen, mit liberaler Politik wenig anfangen kann und klar SPD oder Grün-nah ist. Gelingt es der FDP, alternative Medienquellen für sich zu gewinnen wie in Social Media 2021, kann der Nachteil überbrückt werden.
Auch scheint mir, dass es je nach Stimmungslage entweder extrem cool oder extrem uncool ist, für die FDP zu sein.
Zitat:Meine Einschätzung dazu ist, dass es in der FDP nur sehr wenige gibt, die wirklich ein konsequent liberales Weltbild vertreten (teilweise sind ihnen auch nur bestimmte Aspekte statt eines ganzheitlichen Liberalismus wichtig). Dementsprechend sind sie auch schnell bereit, liberale Grundsätze dem Machterwerb oder -erhalt zu opfern.
Sicherlich ein Punkt, dass man sich selbst sehr abhängig von den Fleischtöpfen der Macht macht. Aber dass der Großteil des FDP-Personals nicht mit Überzeugung hinter dem Liberalismus steht, würde ich nicht unterschreiben. Klar gibt es Schwerpunkte, vorzugsweise Wirtschaftsliberalismus, aber das tut dem keinen Abbruch. Außer man will linke Wähler gewinnen. Das braucht die FDP aber nicht. Es würde reichen, die Mittelschicht und die Kleinunternehmer zuverlässig anzusprechen. |
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11.11.2023 16:23 Uhr |
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Zitat:Zitat:Aber es ist doch schon eine berechtigte Frage, warum die FDP in der Regierung immer so untergeht und wenig Liberales, obwohl es im Programm steht, umsetzen kann. Ist es schlechtes Verhandlungsgeschick? Oder strategische Fehler? Oder hat das externe Gründe?
Meine Einschätzung dazu ist, dass es in der FDP nur sehr wenige gibt, die wirklich ein konsequent liberales Weltbild vertreten (teilweise sind ihnen auch nur bestimmte Aspekte statt eines ganzheitlichen Liberalismus wichtig). Dementsprechend sind sie auch schnell bereit, liberale Grundsätze dem Machterwerb oder -erhalt zu opfern.
Mal eine Kontrollfrage: Ist ein ganzheitlich Liberaler dafür, Asylbewerbern Zugang zu Geld nur über sogenannte Bezahlkarten zu gewähren, die staatlich engstens reglementiert sind?
Würde man die Frage mit Ja beantworten, ist das schon ein Hinweis auf das eigene ganzheitlich liberale Weltbild, damit ist der Zitierte gar nicht persönlich gemeint, sondern jene, die das für sich beanspruchen.
Denn - ein ganzheitlich liberales Weltbild muss notwendigerweise an einigen Stellen einen ziemlichen Schmerz verursachen, weil man Prinzip über Vernunft stellen wird.
Ich finde die Arbeit der FDP in dieser Bundesregierung gar nicht schlecht. Einiges sehe ich nicht als positiv, zB der Umgang mit dem Bundeshaushalt - dass es aber beispielsweise nicht zu massiven Steuererhöhungsarien kommt ist in einer Zeit, in der dieser Ruf doch sehr lockt, schon eine große Leistung und auch jene, die gegen Coronamaßnahmen waren, sollten sich freuen, dass die FDP in die Bundesregierung eintrat.
Für mich jedenfalls ist die FDP seit Eintritt in die Ampel nicht weniger, sondern viel eher mehr wählbar geworden. |
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11.11.2023 16:32 Uhr |
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Zitat:Zitat:Das ist eine gewagte Behauptung. In den nächsten 2 Jahren kann noch viel passieren.
Wie kommt der Umfragesteller zu dieser Prognose?
In Umfragen stehen sie bei 5%. Mir wäre keine Begebenheit bekannt, in der sich die FDP in Regierungsverantwortung jemals von einem Umfragetief erholt hätte. Und selbst wenn sich die FDP in der Ampel mal durchsetzt, bringt das mal kurzfristig ein Prozent mehr in den Umfragen, mehr nicht. OK, wenn die Ampel platzt, werden die Karten neu gemischt. Nur glaube ich, dass auch das nicht zum Vorteil der FDP wirkt.
Es spricht viel dafür, dass es da kein demoskopisches Hoch mehr geben wird. |
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11.11.2023 16:47 Uhr |
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Zitat:
Mal eine Kontrollfrage: Ist ein ganzheitlich Liberaler dafür, Asylbewerbern Zugang zu Geld nur über sogenannte Bezahlkarten zu gewähren, die staatlich engstens reglementiert sind?
Vermutlich eher nicht.
Zitat:Würde man die Frage mit Ja beantworten, ist das schon ein Hinweis auf das eigene ganzheitlich liberale Weltbild, damit ist der Zitierte gar nicht persönlich gemeint, sondern jene, die das für sich beanspruchen.
Du hast durchaus recht damit, dass ich kein ganzheitlich liberales Weltbild habe - trotz meiner Sympathie für ein ebensolches. |
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11.11.2023 16:48 Uhr |
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Zitat:Mal eine Kontrollfrage: Ist ein ganzheitlich Liberaler dafür, Asylbewerbern Zugang zu Geld nur über sogenannte Bezahlkarten zu gewähren, die staatlich engstens reglementiert sind?
Nicht ganz eindeutig zu entscheiden. Einerseits ist der entsprechende Bürokratieaufwand einer Bezahlkarte wenig liberal. Genausowenig die Reglementierung an sich. Ein ganzheitlich Liberaler würde aber den Umfang der Leistungen erheblich kürzen, wenn nicht ganz streichen.
Zitat:Ich finde die Arbeit der FDP in dieser Bundesregierung gar nicht schlecht. Einiges sehe ich nicht als positiv, zB der Umgang mit dem Bundeshaushalt - dass es aber beispielsweise nicht zu massiven Steuererhöhungsarien kommt ist in einer Zeit, in der dieser Ruf doch sehr lockt, schon eine große Leistung und auch jene, die gegen Coronamaßnahmen waren, sollten sich freuen, dass die FDP in die Bundesregierung eintrat.
Du bist Sozialdemokrat. Für dich ist es natürlich positiv, wenn sich die FDP auf die SPD zubewegt. Ich sehe aber auch die Arbeit der FDP nicht so extrem negativ wie mystic. Immerhin konnte man einiges ganz verhindern (Tempolimit, Gesetz zur Einschränkung der Macht der Lebensmittelhändler, Heizungsgesetz ab 2024). Es könnte viel schlimmer sein ohne die FDP. Aber das bringt offenbar keine Wählerstimmen. |
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11.11.2023 16:59 Uhr |
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Zitat:Ich sehe aber auch die Arbeit der FDP nicht so extrem negativ wie mystic. Immerhin konnte man einiges ganz verhindern (Tempolimit, Gesetz zur Einschränkung der Macht der Lebensmittelhändler, Heizungsgesetz ab 2024).
Das liegt sicher daran, dass Du andere liberale Inhalte für elementar hältst als ich. Ich halte zum Beispiel die Verteidigung einer offenen Debattenkultur ohne Ausgrenzung für langfristig bedeutender für unser Gemeinwesen als z.B. eine Verhinderung des Tempolimits oder wirtschaftsliberale Inhalte.
Zitat:Es könnte viel schlimmer sein ohne die FDP.
Eine rot-grüne Regierung wäre auch aus meiner Sicht schlimmer, völlig klar. Aber das war ja gar nicht die Alternative. Die FDP hätte sich für ein Bündnis mit zwei linken Parteien (mindestens eine davon auch noch mit eindeutig autoritär-volkspädagogischer Ausrichtung) niemals hergeben dürfen. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.11.2023 17:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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11.11.2023 17:13 Uhr |
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Zitat:Eine rot-grüne Regierung wäre auch aus meiner Sicht schlimmer, völlig klar. Aber das war ja gar nicht die Alternative. Die FDP hätte sich für ein Bündnis mit zwei linken Parteien (mindestens eine davon auch noch mit eindeutig autoritär-volkspädagogischer Ausrichtung) niemals hergeben dürfen.
Da hast du sicher Recht. Es muss ein Unvereinbarkeitsbeschluss her, der zukünftige Koalitionen mit den Grünen ausschließt. Bei der CDU am besten auch. Immerhin hat jetzt die Hessen-CDU ein Zeichen gesetzt. Die Grünen stehen mit ihrer Radikalität auch international mittlerweile völlig allein da. Die schwedischen Grünen z.B. schütteln nur verständnislos den Kopf über unseren Atomausstieg.
Zitat:Das liegt sicher daran, dass Du andere liberale Inhalte für elementar hältst als ich. Ich halte zum Beispiel die Verteidigung einer offenen Debattenkultur ohne Ausgrenzung für langfristig bedeutender für unser Gemeinwesen als z.B. eine Verhinderung des Tempolimits oder wirtschaftsliberale Inhalte.
Ja, du hast einen anderen Schwerpunkt. Um es mal so zu sagen, lieber werde ich zum gendern gezwungen als 2% Steuererhöhung hinzunehmen... |
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11.11.2023 17:37 Uhr |
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@ mystic: Immerhin fliegt das Ganze den Linksgrünen jetzt um die Ohren. Der Rückhalt für die ganze Identitätspolitik in der Bevölkerung schwindet. Und das kann uns beide diebisch freuen
Aber auch wenn die konkrete Kampagne gescheitert ist, bleibt leider etwas im kollektiven Bewusstsein hängen. Ich habe das Gefühl, dass immer weniger über meine politisch unkorrekten Witze lachen. Der Korridor, was gesagt werden darf, verengt sich weiter. Und ich werde dann zunehmend zum weißen alten Mann, der aus der Zeit gefallen ist. Geht dir wahrscheinlich nicht anders. |
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11.11.2023 18:41 Uhr |
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Zitat:Zitat:Ich habe das Gefühl, dass immer weniger über meine politisch unkorrekten Witze lachen. Der Korridor, was gesagt werden darf, verengt sich weiter.
Ja - und das halte ich tatsächlich für das größte Problem unserer Zeit. Im Grunde wichtiger als alle politischen Fragen, sei es Wirtschafts-, Gesellschaftspolitik oder was auch immer. Langfristig gesehen steht und fällt unser Gemeinwesen mit der Fähigkeit zur offenen Diskussion ohne Scheuklappen und Denkverbote.
Das kommt sehr auf die Witze an. Zotig sexistische und nur halbverhohlene rassistische Witze sind für den offenen öffentlichen Diskurs durchaus entbehrlich. |
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11.11.2023 18:45 Uhr |
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@MonkandCage:
Ich bezog meinen Beitrag weniger auf die politisch unkorrekten Witze als auf die offene Debatte insgesamt.
Witze sind kein direkter Bestandteil der offenen Debattenkultur, aber sie (bzw. die Reaktionen darauf) können durchaus aufzeigen, wie eng die Korridore des Sagbaren sind. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 11.11.2023 18:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
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