Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Wie beurteilst du "moderne"/"lockerere" Konzepte wie Homeoffice, Gleitzeit und Abweichungen von Standardverträgen in der heutigen Zeit?
1 - 9 / 9 Meinungen
14.09.2022 10:43 Uhr
Zweischneidiges Schwert. Ein Homeoffice-Mitarbeiter wird sicherlich schneller wegrationalisiert als einer, der immer vor Ort ist. Und momentan liest man schon von den ersten Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken wollen, um Energiekosten zu sparen. Diese werden dann ganz klar dem Arbeitnehmer angelastet.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 14.09.2022 10:45 Uhr. Frühere Versionen ansehen
14.09.2022 21:15 Uhr
Naja, den Personaler versteh ich schon. Wer weiß schon, wann die beiden Krach bekommen und das dann so nie verabredet haben wollen. Will sagen: sowas für die Ewigkeit in einen Vertrag zu gießen finde ich nicht sinnvoll. Man kann aber sicherlich hingehen und irgendeine Sondersituation bei beiden finden, die Spielraum dafür geben, die gewünschte Regelung mal auszuprobieren und auf 6 Monate oder 1 Jahr zu befristen. Vielleicht ist ihre Idee ja bei Licht betrachtet auch gar nicht so cool und passend, wie beide das jetzt im Moment meinen.

Was "moderne/lockere" Konzepte angeht, kommt es immer darauf an, was ich davon halte. Von Vertrauensarbeitszeit halte ich gar nichts. Das ist unauffällig Ausbeutung von Arbeitnehmern mit i.d.R. geschenkten Überstünden seitens des Arbeitnehmers.

Und ansonsten sollte die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes gewährleistet sein und auch dafür gesorgt, dass bei Sonderlocken für Teilzeitkräfte Vollzeitkräfte nicht verarscht werden, weil z.B. Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeiten so festgelegt haben, dass sie nicht für einen späten Telefondienst eingeplant werden dürfen, gleichzeitig aber zu der fraglichen Zeit online sind und Vorgänge bearbeiten.
14.09.2022 21:17 Uhr
Zitat:
Und momentan liest man schon von den ersten Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken wollen, um Energiekosten zu sparen. Diese werden dann ganz klar dem Arbeitnehmer angelastet.


Naja, ganz ehrlich: heizen tu ich in der kalten Jahreszeit auch, wenn ich kein Homeoffice mache. Die Bude auskühlen zu lassen ist nicht nur teuer, sondern sinnfrei. Und jo mei, das bißchen Strom rechne ich gegen die gesparten Spritkosten.

Ich seh da nicht diese soziale Schieflage die manche Leute da hinaufbeschwören wollen.
14.09.2022 21:20 Uhr
Zitat:


Von Vertrauensarbeitszeit halte ich gar nichts. Das ist unauffällig Ausbeutung von Arbeitnehmern mit i.d.R. geschenkten Überstünden seitens des Arbeitnehmers.



Ich lebe gut und gerne damit. Aber klar, das gegenseitige Vertrauen ist entscheidend.

Wenn das nicht da ist, sind endlose Diskussionen über Zeit und Leistung vorprogrammiert.
14.09.2022 21:21 Uhr
Zitat:


Ein Homeoffice-Mitarbeiter wird sicherlich schneller wegrationalisiert als einer, der immer vor Ort ist.



Warum sollte das so sein?
14.09.2022 21:29 Uhr
Zitat:
Zweischneidiges Schwert. Ein Homeoffice-Mitarbeiter wird sicherlich schneller wegrationalisiert als einer, der immer vor Ort ist. Und momentan liest man schon von den ersten Unternehmen, dass sie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken wollen, um Energiekosten zu sparen. Diese werden dann ganz klar dem Arbeitnehmer angelastet.


Nicht nur die Energiekosten. Viele müssen ihre eigenen Arbeitsmittel nutzen oder zahlen zumindest bei der eigenen Ausstattung drauf. Damit werden Teile der Produktionskosten umgelagert. Mitspracherechte werden zum Teil außer Kraft gesetzt. Zudem ist Homeoffice die beste Streikverhütung und Mittel die Arbeitszeiten zu erhöhen.
14.09.2022 21:52 Uhr
Mal sortiert:

Vertrauensarbeitszeit finde ich nicht gut. Aus eigener Erfahrung noch in Studentenjobs, deren Bezahlung unvergütete Überstunden nicht rechtfertigten: Man arbeitet als Arbeitnehmer mehr als man am Ende bekommt. In sehr hoch bezahlten Führungspositionen ist es natürlich was anderes, da fällt es so stark nicht ins Gewicht.

Home Office finde ich sehr gut solange es auf Freiwilligkeit des Arbeitnehmers beruht und dies nicht dauerhaft zum Nachteil für den AN wird zB dadurch, dass man dann sein Büro verliert. Aber auch hier muss es eine gescheite Arbeitszeiterfassung geben und wenn sich das Modell auf Dauer durchsetzt muss auch an irgendeiner Stelle berücksichtigt werden, dass der Arbeitgeber sich hierdurch Betriebsmittel erspart.

Ich selbst habe ein relativ flexibles Modell mit Arbeitszeiterfassung, aber weil ich sehr abhängig von politischen Terminkonjunkturen arbeite gibt es dort gewisse Flexibilitäten die AG und AN zum Vorteil gereichen.
14.09.2022 22:00 Uhr
Zitat:
Vertrauensarbeitszeit finde ich nicht gut. Aus eigener Erfahrung noch in Studentenjobs, deren Bezahlung unvergütete Überstunden nicht rechtfertigten: Man arbeitet als Arbeitnehmer mehr als man am Ende bekommt. In sehr hoch bezahlten Führungspositionen ist es natürlich was anderes, da fällt es so stark nicht ins Gewicht.

Einspruch.
Bei uns wird auch in den Bereichen, wo nach Tarif gezahlt wird, eine Zielvereinbarung getroffen und die Erreichung der Ziele entscheidet über die Höhe des Bonus, der zusätzlich zum Tarifgehalt gezahlt wird. Wer also auch zeitlich mehr Engagement zeigt, bekommt auch mehr Geld. Wer das nicht möchte, bekommt Gehalt gemäß Tarifvertrag.

Und im außertariflichen Bereich zählen die persönlichen Ziele noch viel mehr. Das Gehalt ist schon ohne Bonus sehr gut und der Bonus ist ein netter Zuschlag.

Was mich persönlich angeht, so arbeite ich nicht in einem klassisch kreativen Bereich. Aber ich brauche Ideen und die kommen selten, wenn mich 10 Leute in einem Meeting volllabern. Die kommen eher, wenn ich z.B. auf dem Fahrrad sitze. Was ist das also? Arbeitszeit? Freizeit? Ohne Zeiterfassung ist es mir egal und ich mache an einem anderen Tag früher Schluss oder telefoniere zwischendurch privat oder mache eine längere Mittagspause oder oder oder. Wie oben gesagt - Vertrauensarbeitszeit braucht Vertrauen. Meine Vorgesetzte weiß, dass ich diese Kreativphasen brauche und das ist völlig ok.
14.09.2022 22:22 Uhr
Zitat:
Zitat:
Vertrauensarbeitszeit finde ich nicht gut. Aus eigener Erfahrung noch in Studentenjobs, deren Bezahlung unvergütete Überstunden nicht rechtfertigten: Man arbeitet als Arbeitnehmer mehr als man am Ende bekommt. In sehr hoch bezahlten Führungspositionen ist es natürlich was anderes, da fällt es so stark nicht ins Gewicht.

Einspruch.
Bei uns wird auch in den Bereichen, wo nach Tarif gezahlt wird, eine Zielvereinbarung getroffen und die Erreichung der Ziele entscheidet über die Höhe des Bonus, der zusätzlich zum Tarifgehalt gezahlt wird. Wer also auch zeitlich mehr Engagement zeigt, bekommt auch mehr Geld. Wer das nicht möchte, bekommt Gehalt gemäß Tarifvertrag.

Und im außertariflichen Bereich zählen die persönlichen Ziele noch viel mehr. Das Gehalt ist schon ohne Bonus sehr gut und der Bonus ist ein netter Zuschlag.

Was mich persönlich angeht, so arbeite ich nicht in einem klassisch kreativen Bereich. Aber ich brauche Ideen und die kommen selten, wenn mich 10 Leute in einem Meeting volllabern. Die kommen eher, wenn ich z.B. auf dem Fahrrad sitze. Was ist das also? Arbeitszeit? Freizeit? Ohne Zeiterfassung ist es mir egal und ich mache an einem anderen Tag früher Schluss oder telefoniere zwischendurch privat oder mache eine längere Mittagspause oder oder oder. Wie oben gesagt - Vertrauensarbeitszeit braucht Vertrauen. Meine Vorgesetzte weiß, dass ich diese Kreativphasen brauche und das ist völlig ok.


Mag alles sein aber dafür braucht es eben den Arbeitgeber der auch fair mit dem Vertrauen umgeht. Bei mir war das jedenfalls in einem Job nicht so, wobei auch zu sagen ist dass es dieser Job war der mir bis heute alle Türen geöffnet hat.

Und was ansonsten die unregelmäßige Verteilung von Leistungszeiten angeht, das kann ich verstehen und habe ich ja auch gesagt, nur dass ich eben sehr stark von politischer Konjunktur abhängig bin.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 9 / 9 Meinungen