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Fragenübersicht Si vis pace para bellum. Hat dieses antike Zitat seit Februar 2022 an Aktualität zurückgewonnen?
1 - 10 / 10 Meinungen
15.04.2022 14:51 Uhr
Zitat:
"Nein. Die Ukrainer sollen einfach die Waffen niederlegen und sich abschlachten lassen. Dann wird alles wie früher sein."

oh. eine eigene antwortoption fuer .[Zensur]...


... und Martin Sonnenborn, Alice Schwarzer und wer war noch dabei?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.04.2022 14:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.04.2022 15:13 Uhr
Leider weiß man immer erst hinterher ob die Entscheidungen gut oder weniger gut gewesen sind.
15.04.2022 16:08 Uhr
Es besteht keine Notwendigkeit für ein hochgerüstetes Militär, wenn man von Freunden und Verbündeten umzingelt ist. Von daher war die Abrüstung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion durchaus logisch, zumal die Ausgaben an anderer Stelle wie der Wiedervereinigung an dringenderer Stelle begraucht wurden.

Allerdings hätten wir weitaus früher auf die Aggressionen Russlands reagieren müssen. Der Krieg gegen Georgien 2008 hätte uns wachrütteln müssen und die Sicherheitspolitische Zeitenwende wäre schon 2014 bei der Annektion der Krim richtig gewesen, zumal der Aufbau von militärischen Kapazitäten Jahre dauert.
15.04.2022 16:16 Uhr
Eine gewisse Zurückhaltung in Fragen des Verteidigungsetats war angesichts der Rahmenbedingungen bis Anfang des zweiten Jahrzehnts dieses Jahrtausends nicht falsch. Wenngleich man die Bundeswehr nicht so weit herunterwirtschaften sollte, wie es geschehen ist. Spätestens mit der Annektierung der Krim durch Russland hätte eine Kehrtwende erfolgen müssen. Das diese nicht erfolgte und nun erst auf den "letzten Drücker" die Mittel für eine bessere Ausstattung der Verteidigung bewilligt wurden macht die Sache nicht gerade einfach. Wir werden diesen Nachholbedarf in Sachen Wehrhaftigkeit noch teuer bezahlen müssen.
15.04.2022 16:38 Uhr
Si vis pacem evita bellum!

Doch wenn es dem "bösen Nachbarn nicht gefällt" ...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.04.2022 17:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.04.2022 16:57 Uhr
"Der Krieg gegen Georgien 2008 hätte uns wachrütteln müssen"

und der begann genau drei monate nachdem merkel den nato-beitritt (bzw. die antragsstellung) georgiens und der ukraine blockiert hat.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.04.2022 17:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.04.2022 18:53 Uhr
Zitat:
und der begann genau drei monate nachdem merkel den nato-beitritt (bzw. die antragsstellung) georgiens und der ukraine blockiert hat.


Was aber damals durchaus nachvollziehbar gewesen ist, zumal diese Staaten politisch noch relativ unstabil waren.

Sicherliuch wollte man auch Russland entgegenkommen und entsprechend besänftigen. Auch dass war durchaus nachvollziehbar, wenngleich dieser Ansatz scheiterte.
In gewisser Weise kann man hier durchaus auch von einem Verrat Russlands sprechen, der dei deutsche Gutmütigkeit ausgenützt hat.

Spieltheoretisch macht es auch durchaus Sinn, mit einer kooperativen Geste zu beginnen.

16.04.2022 07:14 Uhr
"Was aber damals durchaus nachvollziehbar gewesen ist, zumal diese Staaten politisch noch relativ unstabil waren."

Es war aber bekannt, dass es in Sued-Ossetien und Abchasien von Moskau unterstuetzte (und 2008 ja gewaltsam umgesetzte) "Unabhaengigkeits"bestrebungen gab. Es waere ein der letzten Moeglichkeiten gewesen, fuer Moskau eine "Rote Linie" aufzuzeigen..
16.04.2022 07:16 Uhr
Die moderne Version von "Si vis pace para bellum" waere wohl "Wer Frieden will kauft sich eine Parabellum"
16.04.2022 18:01 Uhr
Zitat:
Zitat:
und der begann genau drei monate nachdem merkel den nato-beitritt (bzw. die antragsstellung) georgiens und der ukraine blockiert hat.


Was aber damals durchaus nachvollziehbar gewesen ist, zumal diese Staaten politisch noch relativ unstabil waren.

Sicherliuch wollte man auch Russland entgegenkommen und entsprechend besänftigen. Auch dass war durchaus nachvollziehbar, wenngleich dieser Ansatz scheiterte.
In gewisser Weise kann man hier durchaus auch von einem Verrat Russlands sprechen, der dei deutsche Gutmütigkeit ausgenützt hat.

Spieltheoretisch macht es auch durchaus Sinn, mit einer kooperativen Geste zu beginnen.



Damals zeigte sich aber schon etwas anderes:
In Abchasien und vor allem "Südossetien" (ein Kunstbegriff, weil das Gebiet weder nach ethnischen noch nach sprachlichen oder historischen Gesichtspunkten geschaffen wurde, sondern nur nach militärstrategischen, siehe unten) war es schon damals nicht um die "russische Welt" gegangen. Weder Abchasen noch Osseten sind überhaupt Slawen.

Worum es ging, zeigt ein Blick auf die Landkarte: Beides sind Brückenköpfe über den relativ leicht zu schützenden Großen Kaukasus, also klare Offensivstützpunkte.

Jetzt könnte man fragen, warum Russland so viel an Stützpunkten über den Großen Kaukasus liegt.
Ein Blick auf die Karte mit Gaspipelines 2008 offenbarte, dass über Georgien - und zwar wenige hundert Meter von der Demarkationslinie "Südossetiens" entfernt - die Gaspipeline Baku-Tiflis-Ceyhan verläuft, die für Europa eine enorme Wichtigkeit als Alternative zu russischem Gas darstellt.

Russland hatte so nicht nur den Knopf für seine eigenen Gasverkäufe, sondern auch auf eine Alternativroute.

Hätte Deutschland 2008 eigene Interessen vertreten, hätte es sehr vieles unternommen, diese Alternativroute zu russischem Gas zu schützen. Entweder, indem man die damals noch relativ schwachen Russen aus "Südossetien" hinausverhandelt. Oder indem man den Bau einer alternativen Pipeline durch den Kleinen Kaukasus entlang der Bahnstrecke nach Achalkalaki ermutigt, die Russland so schnell ganz sicher nicht einnehmen könnte.
Eine solche Pipeline war auch von türkischer Seite angestrebt, allerdings wurde von Seiten der Bundesregierung und Wintershall der Anschluss auf dem Balkan torpediert, ebenso der Bau polnischer LNG-Terminals im Hafen von Danzig. Man kann schon konstatieren, dass die Bundesregierung sehr zielgerichtet eine größtmögliche deutsche Abhängigkeit von russischem Gas künstlich herbeiführte.

Dies einerseits, indem sehr großzügige Lieferverträge mit Russland abgeschlossen wurden. Andererseits, indem sämtliche Alternativrouten, auf die Russland nicht ganz einfach Zugriff nehmen könnte, mit wirklich enormem Aufwand behindert wurden.

Kombiniert damit, dass Merkel 2008 gegen die NATO-Mitgliedschaft Georgiens und der Ukraine das entscheidende Veto eingelegt hat und selbst nach der Krim-Annexion die EU-Sanktionen aufgeweicht hat um wirklich entscheidende Rüstungsgüter an Russland zu exportieren, steht Deutschland gerade auf internationaler Bühne so richtig scheiße da. Wir können uns nichtmal rausreden, wir hätten halt eigene Interessen vertreten. Deutschland hat sogar alles Erdenkliche auch gegen essentielle Interessen Deutschlands unternommen, um den Interessen des Kremls zu dienen.

Dass sowohl Altkanzler Schröder, als auch der geistige Vater von Merkels Russland-Politik 2014, Alexander Rahr millionenschwere Jobs bei russischen Staatskonzernen bekamen, spricht da auch eine sehr klare Sprache. Nur Alexander Gauland war so bescheiden, seine Seele noch billiger an den Teufel zu verkaufen.

  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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