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Fragenübersicht Hattest du einen privilegierten Start ins Leben?
Anfang-2021 - 37 / 37 Meinungen
20
13.01.2022 10:42 Uhr
Ich durfte mit Landei-Hippies auf dem Bauernhof aufwachsen.
Das war eine sehr schöne Zeit und wir hatten alles was wir brauchten (außer Regeln )

Später gingen meine Eltern ganz normalen berufen nach.
Ich kann mich also nicht beklagen.
13.01.2022 10:42 Uhr
Zitat:
Mutter Krankenschwester, Vater Soldat bei der Royal Air Force. Ich nenne das schon irgendwie privilegiert.


Jo.
13.01.2022 10:44 Uhr
Zitat:
Ich durfte mit Landei-Hippies auf dem Bauernhof aufwachsen.
Das war eine sehr schöne Zeit und wir hatten alles was wir brauchten (außer Regeln )

Später gingen meine Eltern ganz normalen berufen nach.
Ich kann mich also nicht beklagen.


Hast du Regeln vermisst?

Die Tochter von Nina Hagen hat sich sehr ausführlich über den Mangel an Regeln in ihrer Kindheit beklagt.
13.01.2022 15:17 Uhr
Zitat:
Zitat:
Doch, ja, ziemlich privilegiert.

Wir hatten ein Dach über dem Kopf, täglich mehrere und meistens ausreichende Mahlzeiten, fließend warmes und kaltes Wasser, zuverlässige sanitäre Anlagen, saubere Kleidung sowie ärztliche Versorgung.


Soll das bescheiden wirken oder meinst du das ernst?

Na ja, im Vergleich mit einigen Millionen Einwohnern der USA hatte ich einen privilegierten Start ins Leben, zumal meine Eltern nicht nur miteinander verheiratet waren, sondern auch noch miteinander und mit mir lebten. Und wenn ich mich im Rest der Welt umgucke ...

Außerdem war ich Deutscher in Deutschland und damit in Europa, weiß und männlich und, wie ich inzwischen erfahren habe, cis- und heterosexuell, also noch zusätzlich privilegiert ohne Ende. Zumindest aus heutiger Sicht einiger SJWs.

Nach damaligen deutschen Maßstäben war ich nicht sehr privilegiert. Meine Eltern brauchten einen offiziellen und zwei inoffizielle Jobs plus Wohngeld, um die Wohnung und drei Mahlzeiten täglich für uns drei zu finanzieren.
13.01.2022 15:18 Uhr
arbeiterkind, kein wohneigentum, die ersten jahre meines lebens ziemlich prekäre finanzielle bedingungen. gilt das als privilegiert, oder nicht?
13.01.2022 15:21 Uhr
Zitat:
arbeiterkind, kein wohneigentum, die ersten jahre meines lebens ziemlich prekäre finanzielle bedingungen. gilt das als privilegiert, oder nicht?


Eher nein.
13.01.2022 20:50 Uhr
Ja, das hatte ich. Kann man nicht anders sagen.
13.01.2022 20:53 Uhr
Zitat:
arbeiterkind, kein wohneigentum, die ersten jahre meines lebens ziemlich prekäre finanzielle bedingungen. gilt das als privilegiert, oder nicht?


Und jetzt in der IDL. Was ist da schief gelaufen?
13.01.2022 21:03 Uhr
Zitat:
Ja, das hatte ich. Kann man nicht anders sagen.


Und da alle hier so offenherzig sind: Mutter Grundschullehrerin, Vater Diplom-Ingenieur Maschinenbau, dank Daimler eine gute finanzielle Situation, aufgewachsen in Haus mit Garten; alle gewünschten Hobbys wurden gestattet und finanziert, die Schule wurde ungefähr von Kindern mit demselben Hintergrund besucht, da einen ähnlichen Hintergrund nahezu alle hatten, die dort aufgewachsen sind; später dann finanziertes Studium etc.
Zudem ein sehr liebevoller Vater, der für die Familie alles gegeben hat und ein ingesamt sehr liberales Elternhaus, in dem nie in Frage gestellt wurde, dass Mädchen bzw. Frauen dieselben Möglichkeiten im Leben haben wie Männer.

Allerdings habe ich gleichzeitig auch gelernt, nie auf Menschen herabzusehen, die weniger haben, schon allein aus meiner Familiengeschichte heraus. Bei drei heimatvertriebenen Großeltern war stets präsent, dass jeder Besitz von heute auf morgen weg sein kann und dass Zeiten, in denen gehungert wurde, auch zum Leben gehören können.
Vielleicht habe ich deswegen auch selbst so viel Wert auf eine vielfältige Bildung gelegt und stets versucht, neue Dinge dazuzulernen, auch später im Beruf - weil das das einzige ist, was bleibt, wenn man alles Materielle verliert. Zumindest solange man physisch halbwegs gesund ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2022 21:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2022 21:06 Uhr
Teilweise. Was die Bildungschancen angeht sicherlich. Bildung hatte bei meinen Eltern in der Erziehung einen sehr hohen Stellenwert und wurde nach Möglichkeit gefördert.

Finanziell waren wir aber immer nahe der Privatinsolvenz... da gab es für uns Kinder keine großen Sprünge.

Sicherlich ist auch vieles frühkindliche Prägung, dass es aber der alleinige oder dominierende Faktor dabei ist, ob man im Leben erfolgreich wird, halte ich für übertrieben. Man kann auch aus eigenem Antrieb heraus den Arsch hochkriegen.

Schwierig wird es natürlich, wenn eine Sprachbarriere im Spiel ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2022 21:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2022 21:19 Uhr
Zitat:
dass es aber der alleinige oder dominierende Faktor dabei ist, ob man im Leben erfolgreich wird, halte ich für übertrieben


Für die meisten Menschen schon. Wer privilegiert ist, wird auf Händen auf den Weg getragen, wer es nicht ist, muss es sich komplett selbst erkämpfen. Der Energieaufwand dafür ist ungleich höher, so dass viele diesen Weg nicht einschlagen werden, ihn aber gegangen wären, wäre er ihnen auf dem Silbertablett serviert worden.

Einfach mal eine Frage zum Nachdenken: glaubst Du, Annalena Baerbock wäre Außenministerin geworden, wenn sie nicht in einem privilegierten Elternhaus aufgewachsen wäre?
13.01.2022 21:25 Uhr
Das war schon ziemlich privilegiert, mein Vater hat selbst für heutige Maßstäbe sehr gut verdient.
13.01.2022 21:34 Uhr
Zitat:
Für die meisten Menschen schon. Wer privilegiert ist, wird auf Händen auf den Weg getragen, wer es nicht ist, muss es sich komplett selbst erkämpfen. Der Energieaufwand dafür ist ungleich höher, so dass viele diesen Weg nicht einschlagen werden, ihn aber gegangen wären, wäre er ihnen auf dem Silbertablett serviert worden.

Einfach mal eine Frage zum Nachdenken: glaubst Du, Annalena Baerbock wäre Außenministerin geworden, wenn sie nicht in einem privilegierten Elternhaus aufgewachsen wäre?


@ Tilia: Dafür ist meine Meinung über Annalena Baerbock zu negativ, um ihr so eine Charakterstärke zu unterstellen.

Ich kann die soziale Situation z.B. bei Olaf Scholz in seiner Kindheit nicht einschätzen. Aber bei ihm würde ich schon vermuten, dass er auch mit schlechten Startchancen sich hätte hocharbeiten können. Das ist eine Charakterfrage. Disziplin aufzubringen, was in seinen Bildungsweg zu investieren, den Versuchungen am Wegrand des jugendlichen Lebenswegs zu widerstehen. Gibt ja auch genug Leute aus privilegiertem Elternhaus, die es zu nichts bringen, weil ihnen die Selbstdisziplin fehlt.

Wie gesagt schwierig wird es nur, wenn dann Sprachprobleme die Entfaltung eines wirklich vielversprechendes Potentials unmöglich machen.
13.01.2022 21:38 Uhr
Zitat:
Gibt ja auch genug Leute aus privilegiertem Elternhaus, die es zu nichts bringen, weil ihnen die Selbstdisziplin fehlt.


Das sind dann tendentiell die Elternhäuser, in denen die Meinung vorherrscht, Geld könne Erziehung und Kümmern um die Kinder ersetzen.
13.01.2022 21:53 Uhr
Schwierige Frage, da die Antwort komplex ausfallen würde. Ich würde insgesamt wohl "durchwachsen" sagen. Meine Eltern waren als Kinder richtig arm. Obwohl sie beide gut in der Schule waren, war ein Studium für sie jenseits der Möglichkeiten. Sie haben sich dann für eine Berufslaufbahn in der Finanzverwaltung entschieden, die sie an sich beide nicht gemocht, aber tapfer durchgezogen haben, wobei meine Mutter trotz ihres Ausscheidens aus der mittleren Beamtenlaufbahn und eines kleinen Büros später weitgehend Hausfrau war. Ansonsten eine klassisch-konservative, kleinbürgerliche Aufstiegsbiographie im Deutschland der Nachkriegszeit: Ein Häuschen im Grünen, an dem sie ewig abbezahlt haben, ein manierliches Auto (Papas Stolz), einmal Malle im Jahr, als ich noch ein Kind war. Am Essen wurde nicht gespart, Extravaganzen gab es allerdings nicht. Auf Schüleraustausche in die USA, eigenes Pferd, teure Hobbys und Markenklamotten musste ich verzichten. Strikte Anforderungen an mich (als einziges Kind), was die Schulnoten anging. Diese konnte ich zum Glück auch relativ problemlos erfüllen. Strenger Vater, relativ gutherzige Mutter. Insgesamt ein konservatives, eher strenges, aber auch liebevolles Umfeld, zumindest, solange ich funktioniert habe. Vor dem Studium habe ich eine kurze Berufsausbildung im Labor gemacht, um das Studium zumindest mitfinanzieren zu können (was relativ schwer ist, da der Stundenplan eines Biostudiums wenig Freiräume lässt). Eine Laufbahn im Universitätsbetrieb kam am Ende für mich nicht in Frage, da mir die finanzielle Unsicherheit über Jahre unzumutbar erschien. Natürlich fragt man sich dann auch, ob das Leben unter wirklich privilegierten Startbedingungen anders verlaufen wäre. Aber das ist letztlich wohl eine müßige Frage, außerdem hätte ich es ja noch deutlich schwieriger antreffen können.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2022 21:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2022 22:02 Uhr
Zitat:
Zitat:
arbeiterkind, kein wohneigentum, die ersten jahre meines lebens ziemlich prekäre finanzielle bedingungen. gilt das als privilegiert, oder nicht?


Und jetzt in der IDL. Was ist da schief gelaufen?


Haha. Ich kenne sogar Geringverdiener im RL, die FDP wählen. Saugeil, so was kannste nicht erfinden.
13.01.2022 22:04 Uhr
Zitat:
Haha. Ich kenne sogar Geringverdiener im RL, die FDP wählen. Saugeil, so was kannste nicht erfinden.


Joo.. Sachsenwolf war legendär.
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