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Gibt es Dinge aus deinem Fachbereich, die in Film und Fernsehen immer falsch gezeigt werden? |
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15.09.2021 13:15 Uhr |
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Ja klar, im Bereich der IT gibt es da viele Filmfehler.
Am schlimmsten finde ich es, wenn auf dem Monitor eines IT-Spezialisten einfach nur wahllos irgendwelche Zahlenreihen durchlaufen. |
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15.09.2021 13:18 Uhr |
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Ich habe aufgehört im Film auf irgendwelche Genauigkeiten oder Ungenauigkeiten zu achten.
Ich nehme Filme als erfundene Erzählungen hin. Ich finde sie nett oder nicht nett. Ob sie das Buch wiedergeben oder nicht, ob sie historisch korrekt sind oder nicht, ob sie Fehler beinhalten, die jeder halbgebildete Trottel erkennen sollte, ist mir egal. Solang der Film mir gefällt. |
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15.09.2021 13:27 Uhr |
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Wobei mein ursprünglicher Fachbereich, die Medizin, dafür tatsächlich sauprädestiniert ist.
Mein Lieblingsbeispiel, den Defi, habe ich ja schon im Hintergrund genannt. Mit dem Defi möchtest du eigentlich ein sogenanntes Kammerflimmern beheben. Eine Asystolie, also einen absoluten Herzstillstand, behebst du damit halt einfach in 99,9% der Fälle nicht. Bei einem Herzstillstand mit noch vorhandener elektrischer Aktivität wiederum wird durchaus der Defi eingesetzt.
Auch ein schönes Beispiel sind immer Schusswunden. In der Realität suchst du im Schockraum oder im OP nicht stundenlang nach einer Kugel, wenn keine Austrittswunde vorhanden ist. Wenn du auf der bildgebenden Diagnostik siehst, dass die Kugel nirgends steckt, wo sie blöde Dinge auslösen kann, säuberst du einfach nur den Wundrand und -kanal, reparierst Gewebeschäden und nähst dann zu. Häufiger bleibt das Projektil einfach drin, als dass es rausgeholt wird. Im Regelfall kapselt der Körper das einfach mit Narbengewebe ab und fertig. Raus müssen Projektile eher selten wirklich zwingend. |
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15.09.2021 13:30 Uhr |
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Zitat:Wobei mein ursprünglicher Fachbereich, die Medizin, dafür tatsächlich sauprädestiniert ist.
Mein Lieblingsbeispiel, den Defi, habe ich ja schon im Hintergrund genannt. Mit dem Defi möchtest du eigentlich ein sogenanntes Kammerflimmern beheben. Eine Asystolie, also einen absoluten Herzstillstand, behebst du damit halt einfach in 99,9% der Fälle nicht. Bei einem Herzstillstand mit noch vorhandener elektrischer Aktivität wiederum wird durchaus der Defi eingesetzt.
Auch ein schönes Beispiel sind immer Schusswunden. In der Realität suchst du im Schockraum oder im OP nicht stundenlang nach einer Kugel, wenn keine Austrittswunde vorhanden ist. Wenn du auf der bildgebenden Diagnostik siehst, dass die Kugel nirgends steckt, wo sie blöde Dinge auslösen kann, säuberst du einfach nur den Wundrand und -kanal, reparierst Gewebeschäden und nähst dann zu. Häufiger bleibt das Projektil einfach drin, als dass es rausgeholt wird. Im Regelfall kapselt der Körper das einfach mit Narbengewebe ab und fertig. Raus müssen Projektile eher selten wirklich zwingend.
Oh ja. Ich war früher ja auch als Rettungsassi tätig.
Lustig ist es auch, wenn bei der Wiederbelebung eines Abgesoffenen eine Fontäne aus dem Mund kommt.
Oder wenn nach einem Schlangenbiss die Wunde ausgesaugt wird und der Patient ist sofort wieder fit.
Die Atropin-Spritze mitten ins Herz ist auch so ein running gag. |
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15.09.2021 13:32 Uhr |
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@RagnarLodbrok
Überlege mal, welche Magazine die MP in einem Kriegsfilm haben müsste. Was dort die Waffenmagazine fassen, die dort beim Amoklaufen verschossen werden, das hat die Wehrmacht aus allen Millionen Waffen im Krieg nicht rausgehaut.
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15.09.2021 13:37 Uhr |
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Zitat:Lustig ist es auch, wenn bei der Wiederbelebung eines Abgesoffenen eine Fontäne aus dem Mund kommt.
Haha, ja, großartig! Noch nicht ein einziges Mal live erlebt, logischerweise :)
Zitat:Oder wenn nach einem Schlangenbiss die Wunde ausgesaugt wird und der Patient ist sofort wieder fit.
Gut, die heimischen Schlangen in Deutschland sind dahingehend ja eher ungefährlich bis mindergefährlich, insofern waren Schlangenbisse jetzt eher selten Thema für mich damals. Aber ja, die Vorstellung, dass eine Substanz, die nun mal resorbiert wird und je nach Bissstelle auch schon in den Blutkreislauf übergegangen sein kann, komplett aus dem Biss herausgesaugt werden kann, ist schon lustig. Vor Allem: wenn der Patient bereits deutlich sichtbare Symptome zeigt, saugst du das nicht mehr einfach problemlos raus, dann bist du dafür nämlich schon zu spät dran :)
Zitat:Die Atropin-Spritze mitten ins Herz ist auch so ein running gag.
Hab ich genau ein Mal im tatsächlichen Leben gesehen. OP Situation. Hail Mary natürlich. War leider zu spät. Außerhalb des OPs wird das m.W. schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr als "Kann man so machen und ergibt irgendeinen Sinn." gelehrt.
Gut, das berühmte "Hau da mal krass mit der Faust kräftig drauf." (präkordialer Faustschlag) als Methode der Kardioversion wurde ja tatsächlich ewig lang tatsächlich gelehrt...obwohl es für dessen Wirksamkeit m.W. absolut keinen empirischen Nachweis gibt. |
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15.09.2021 13:45 Uhr |
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Oh Gott, wo soll ich da anfangen...da mein Fachbereich fast in jedem Film vorkommt, könnte ich zum Thema Fehler und Falschdarstellungen 500 Bücher zu schreiben.
Lustig ist eher, dass die "normale" Bevölkerung sich teilweise auf Filme beruft und glaubt, das ginge dann in der Realität auch. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.09.2021 13:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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15.09.2021 13:48 Uhr |
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Haha, ja. Bei den meisten Dienstkötern muss man froh sein, wenn die den eigenen Hundeführer wieder finden :o) |
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15.09.2021 13:49 Uhr |
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Ich bin Jurist und habe lange in der Politik gearbeitet. Beides wird in Filmen meist maximal falsch dargestellt.
Wer noch nie bei einer Gerichtsverhandlung war, wird sich wundern wie zäh und langweilig die meist sind.
Selbst in der nichtfiktionalen Berichterstattung wird über juristische Themen ganz überwiegend völliger Unsinn geschrieben, was viele Menschen aber nicht daran hindert, sich zu entblöden, „qualifiziert“ zu solchen Fragen Stellung zu nehmen. |
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15.09.2021 13:52 Uhr |
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Das Drehbuch für die nächste Gerichtsverhandlung und das Polizeiverhör schreib ich. Das ist auch realitätsfremd, aber wenigstens voll der Freundlichkeiten und für manchen sogar lustig. |
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15.09.2021 13:59 Uhr |
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Wir waren mal mit der Schule bei einer Gerichtsverhandlung.
Kurze Zusammenfassung. Typ unbescholten, Giftler hat dem Taxler das Geldbörsel gestohlen und mit einer angeblich HIV-infizierten Spritze bedroht.
Wurde so vom Richter gedreht. Unter 21. In Österreich üblich, dass man das Jugendstrafrecht anwendet, wenn auch über 18 und sowieso nie was getan. HIV hat er nicht, der Taxler somit auch nicht. Geldbörsel mit 500 ATS zurückerstattet.
Hat eine geringe Strafe unter Anrechnung aller Möglichkeiten bekommen. Der unbedingte Teil war dann relativ gering.
Klein Anubis meint während der Verhandlungspause zu einer Schulkollegin: "Das Schwein bekommt eh nicht mehr als 2 bis 3 Jahre und davon einen Teil unbedingt."
Schulkollegin flüsternd:"Sehr gute Aktion. Hinter Dir steht die Mutter vom Schwein".
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.09.2021 13:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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