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Fragenübersicht Wo war der Punkt für Dich erreicht, wo Du erkannt hast, dass die DDR nicht der Staat ist, der Deine Träume befriedigt?
1 - 11 / 11 Meinungen
01.05.2021 12:28 Uhr
Als ich anfing, mir komplexere politische Gedanken zu machen, war die DDR längst Geschichte.
01.05.2021 12:31 Uhr
Es gibt gar keinen Staat auf der Welt, der meine Träume befriedigt.
01.05.2021 12:31 Uhr
@mystic

Bei mir ist es eher so, dass ich auch kein hochpolitisierter Mensch war, sondern eher ein Endkind mit 12 war.

Ich erlebte nur den Ausläufer und das Ende in einer sehr bewussten Form, da ich mich für die Geschehnisse interessierte und auch meine Eltern mich informierten und darüber sprachen.

Meine Mutter zeigte mir den eisernen Vorhang an der slowakischen Grenzen. Ein Onkel aus der CSSR erzählte uns, er durfte im Oktober 1989 einmal raus, wie es ihm so nach dem Krieg erging. Er war in der Wehrmacht und heiratete eine Tschechin und man wollte ihm nach Westen als Spion schicken.

Sympathie für den Osten konnte das alles nicht wecken, was ich da so häppchenweise in meiner späten Kindheit präsentiert bekam.
01.05.2021 12:32 Uhr
@Kalsarikännit

Die Volksrepublik Schwaben unter dem "Ewigen Präsidenten Kreuzeiche"?
01.05.2021 12:33 Uhr
Als Kind habe ich mir die DDR wie ein großes Gefängnis mit Gitterstäben und so vorgestellt. Das ist das, was ich aus den Erzählungen der Erwachsenen mitnahm ;-)

Und als die Mauer fiel, war mein Vater überglücklich. Er hatte immer an die Einheit geglaubt und schon allein das Aufwachsen in Wolfenbüttel mit häufigen Klassenfahrten in den Harz mit dem unerreichbaren Brocken am Horizont hat ihn da stark geprägt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.05.2021 12:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.05.2021 12:37 Uhr
Ich muss auch noch sagen, dass ich um diese Zeit bereits mich mit den Dokus Österreich I und Österreich II beschäftigt habe, die damals wieder mal im Fernsehen liefen.

Da streifte man natürlich auch die Zwangsvereinigung in der Zone, da streifte man natürlich auch den Umsturz in Prag, da streifte man auch den Aufbau des Eisernen Vorhangs, der schon 1948 an der Grenze auch Österreichs zu wachsen beginn. Da wurden 1953 in Ostberlin und vieles gestreift.

Wo sollte da noch Platz für eine Illusion sein.
01.05.2021 13:52 Uhr
Die DDR ging unter als ich 14/15 war - so gesehen war sie eigentlich nie wirklich mein Idealstaat. Ich habe aber erstaunlich lange die DDR für den besseren Staat gehalten und irgendwann zumindest noch als missglückten sozialistischen Versuch. Die Erkenntnis, dass Sozialismus per se nicht funktioniert, kam dann geradezu beschämend spät.
01.05.2021 14:12 Uhr
Im Elternhaus habe ich, seit ich politisch denken konnte, mitbekommen, dass die DDR der Verbesserung bedarf. Allerdings glaubte ich, dass diese Verbesserungen auch innerhalb des Systems möglich wären.

Am 9.Oktober 1989 wurde mein Glauben daran erschüttert, als ich die Volkspolizei mit eigenen Augen gegen das Volk aufmarschieren sah. Da glaubte ich das erste Mal die DDR am Ende.

Mit der Absetzung Honeckers hatte ich wieder Hoffnung. An die Stelle eines repressiven Staates trat mehr und mehr eine kreative Anarchie, in der alles möglich war und sich die Menschen trotzdem weitgehend vernünftig verhalten haben. Obwohl der Staat als "Ordnungsmacht" immer mehr ausfiel. Das war die schönste und glücklichste Periode in meinem Leben. Und diese DDR ist es, die ich vermisse.

Das Ende vom Lied war die freie Volkskammerwahl, als die Menschen ihre selbst erkämpften Möglichkeiten zur freien Gestaltung ihres Lebens in die Hand der alten Blockpartei CDU gelegt haben. Für mich bis heute unverständlich. Wenn man den Kapitalismus gewollt hat, dann hätte man ja auch DSU statt CDU wählen können.
01.05.2021 22:52 Uhr
Wir haben keinen derartigen Anspruch an einen wie auch immer organisierten Staat.
Alles, was wir von einem Staat erwarten ist, daß wir unser Leben im Einklang mit Gott und Familie leben können. Davon sind wir heute in der brd weiter entfernt, als wir uns jemals als schlimmstes anzunehmendes Szenario ausmalten.

01.05.2021 23:09 Uhr
Ich war noch ein Kind ohne politische Einstellung, als die DDR aufhörte zu existieren. Insofern gab es da auch keine Illusionen.
01.05.2021 23:16 Uhr
Während eines Berlin-Trips im Rahmen einer Schulung an der Jugendhochschule am Bogensee anno 1982.
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