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Fragenübersicht Nationalsozialismus - gehört Hitlers Etikettenschwindel nach mehr als 100 Jahren endlich auf den Müllhaufen politischer Demagogie?
1 - 11 / 11 Meinungen
11.03.2021 23:00 Uhr
Hitler beging doch nicht nur mit dem Namen der Partei Etikettenschwindel. Er selbst war doch ein personifizierter Etikettenschwindel. Was man damals für seine Wahl bekam war ein braunes Hutzelmännchen mit cholerischen Anfällen und geradezu hanebüchener Unfähigkeit.

Zu beleuchten ist daher nicht der Etikettenschwindel, sondern vielmehr der massenpsychologische Prozess, der den deutschen Wähler ihm die Stimme geben ließ und auch noch das Label: "Führer" verpasste.
11.03.2021 23:04 Uhr
Dann gäbe es auch die Abkürzung "Nazi" nicht mehr? Das wäre ein herber Verlust für manchen, der über ein eher begrenztes rhetorisches Arsenal verfügt.

Die NSDAP hat die politische Ästhetik der linken Parteien und deren Vokabular teilweise gekapert. Tatsächlich gelang es der NSDAP bis 1933 nie, die Arbeiterhochburgen, die traditionell SPD oder KPD wählten, zu dominieren. Klassenbewusste Arbeiter fanden daher auch nicht in Scharen zur Nazipartei. Das setzte erst nach der Machtübernahme 1933 ein.
11.03.2021 23:37 Uhr
Wovon gehen wir aus?
Nehmen wir den Begriff wörtlich dann ist er richtig.
Denn National und kameradschaftlich waren sie wohl. Wenigstens untereinander.

Oder die diffuse Definition nach Marx?
Dann waren sie es nicht.
Aber dann waren auch alle anderen bisherigen Systeme die sich sozialistisch nannten, oder noch nennen, es ebenfalls nicht.

Da gibts dann plötzlich massive Identitätsprobleme.
11.03.2021 23:44 Uhr
Man ist entweder nicht informiert oder, so man dies doch ist, von mäßigem Verstand, wenn man im Hitlerschen Kollektivismus Sozialismus sieht, nur weil es ein Kollektivismus war.

12.03.2021 06:09 Uhr
Zitat:
Denn National und kameradschaftlich waren sie wohl. Wenigstens untereinander.

Wie man Ende Juni/Anfang Juli 1934 bewundern konnte.
12.03.2021 08:38 Uhr
Bei welcher aktuell existierenden Partei ist der Name denn kein Etikettenschwindel?
12.03.2021 09:12 Uhr
Was für eine genaue Intention hat die Umfrage?
Und ich wüsste nicht, dass im RL von irgendwem, den man ernst nehmen kann, Nationalsozialismus als Wort gegen Linke gebraucht würde.
Dass der NS ideologisch auf den Müllhaufen der Geschichte gehört, ist klar. Und ja, es *gibt* echte Neo-Nazis.
Aber der Begriff an sich ist weiter als beschreibender notwendig, im historischen Kontext wie auch im modernen (wie gesagt, es existieren auch heute Typen, die sich als Nationalsozialisten im Sinne der NSDAP sehen).
12.03.2021 10:21 Uhr
Zitat:
Und ich wüsste nicht, dass im RL von irgendwem, den man ernst nehmen kann, Nationalsozialismus als Wort gegen Linke gebraucht würde.


Es kommt aber immer wieder zu unzulässigen Vergleichen und eben dem Hinweis, dass sich die Nazis eben auch "Sozialisten" genannt hätten. Bei der NPD käme aber niemand auf die Idee, alle Demokraten in Kollektivhaftung zu nehmen, weil sich diese Partei den Zusatz "Demokratisch" angeheftet hat.
12.03.2021 12:04 Uhr
Zitat:
Aber der Begriff an sich ist weiter als beschreibender notwendig, im historischen Kontext wie auch im modernen (wie gesagt, es existieren auch heute Typen, die sich als Nationalsozialisten im Sinne der NSDAP sehen).

Ich weiß nicht recht, mir erscheint "Hitlerismus" zur Beschreibung der "Ideologie" der NSDAP als deutlich treffender. Denn wenn ich die Aktivitäten führender Hitleristen betrachte, hätte ich, ohne die historischen Hintergründe zu kennen, ziemliche Schwierigkeiten, sie alle derselben oder irgendeiner Indeologie zuzuordnen.

Im Ernst, wenn man nicht wüsste, daß sie sich alle "N..." nennen, wie könnte man Goebbels, Göring, Himmler und Hitler in derselben Ideologie erkennen?
12.03.2021 12:22 Uhr
Die NS-Ideologie selbst war wohl so aufgebaut, dass sie vom programmatischen her wohl alle und niemanden bediente.

Es ist auch hier richtig erfasst worden, dass man kollektivistische Regime nicht in einen Topf werden darf oder wie ich vor kurzem in einem Buch las, man darf sich verleiten lassen oberflächliche Ähnlichkeiten zu Gleichheiten zu modellieren.

Hitler hat den Begriff des Nationalsozialismus sich nicht mal selbst ausgedacht.

Der Begriff tauchte bei Parteien bereits im alten Österreich auf.

Grundsätzlich ist die NSDAP wohl bei einer tieferen Betrachtung schwer einzuordnen. Zumindest für mich. Sozialpolitisch fuhr sie einen sehr linken Kurs, hat auch linke Themen vereinnahmt.

Aber die rassisch-völkische Gemeinschaft ist es wohl kaum.

Die Volksgemeinschaft wohl eher schon.

Vieles was die NSDAP vertrat und propagierte ist sicher nicht mit den bürgerlichen Rechtsparteien kompatibel.

Vieles was sie umsetzte auch nicht.

Die NSDAP war wohl die erste Volkspartei, die verschiedenen Schichten vereinigte und keine reine Klientelpartei war, wie das auch noch zu Weimarer Zeiten üblich war.

Einbrüche gelangen nicht wie Elblotse schrieb Die Sozialstruktur der Partei war sicher breiter als jede andere Partei.

Das ist wohl ein Exkurs und eine Diskussion, wenn man sie in die Richtung lenkt, was war die NSDAP, die durchaus spannend war.

13.03.2021 01:50 Uhr
Zitat:
Was man damals für seine Wahl bekam war ein braunes Hutzelmännchen mit cholerischen Anfällen und geradezu hanebüchener Unfähigkeit.


Das ist die Sicht eines Menschen der Rückblickend sich die Welt zurecht bastelt.

Die Wähler haben erst einmal einen Kanzler bekommen der angepackt hat und Probleme gelöst.
Wirtschaftlicher Aufschwung, politische Stabilität, Beseitigung des Versailler Schanddiktates, friedliche Befreiung deutscher Gebiete....
Soweit zu Friedenszeiten.
Dann militärische Erfolge mit denen niemand auf der Welt damals gerechnet hat.
In diesem Moment jemand Unfähigkeit vorzuwerfen hätte damals jeden zur Recht eine Einweisung in die Psychatrie kosten müssen.
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