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Fragenübersicht Lassen sich psychische Krankheiten verstehen ohne selbst betroffen zu sein?
1 - 10 / 10 Meinungen
22.02.2021 06:15 Uhr
Kaum bis gar nicht.

Aber ich verstehe, dass ich es nicht verstehe.

22.02.2021 07:42 Uhr
Nein.
22.02.2021 10:41 Uhr
Hängt von der psychischen Erkrankung ab, denke ich. Im Zweifelsfall geht es aber nicht darum, die Krankheit umfassend zu verstehen, sondern um ein grundsätzliches Verständnis (gemeint im Gegensatz zur Abwertung) - und das Patentrezept zur professionellen Hilfe zu raten.
22.02.2021 12:28 Uhr
Ich warne davor, hier als Laie herumzudocktern. Das ist wirklich etwas für Profis und muss vor allem individualisiert gesehen werden. Und was das "Verstehen" betrifft, muss definiert werden, was exakt mit "Verstehen" gemeint ist. Allumfassendes Hineinversetzen und *Mit*fühlen im Wortsinn geht nicht. Das kann auch kein Profi. Ist aber auch nicht nötig.
22.02.2021 12:35 Uhr
Das weiß ich nicht. Ich war zu Unizeiten sehr gut mit einer Frau befreundet, die unter schwersten Essstörungen litt. Das konnte sie sehr gut verbergen, man sah ihr zwar an dass sie auffällig schlank war und wenig aß, Muster konnte man aber erstmal nicht erkennen. Erst nach einem Jahr circa habe ich dann auf Grund häufiger sehr langer Abwesenheiten (4-6 Wochen) Verdacht geschöpft und sie berichtete mir, dass sie sich regelmäßig in Kliniken behandeln lassen müsse. Wir haben da aber nicht zu viel drüber gesprochen, ich konnte ja nicht helfen; wenn sie etwas berichten wollte, habe ich zugehört, mehr ging halt nicht. Am Ende haben wir uns dann aber dennoch aus den Augen verloren, weil die Kontaktabbrüche immer sehr abrupt und lang waren.
22.02.2021 12:43 Uhr
Sie lassen sich ähnlich verstehen wie andere Krankheiten. Wer nie eine onkologische Krankheit hatte, wird betroffene Patienten weniger verstehen können, als derjenige, der es selbst schon durchlebt hat. Bei allen Krankheiten ist das so.

Bei allen Krankheiten ist es auch so, dass es ganz viele Menschen gibt, die meinen, sie könnten helfen.

Das im Hintergrund beschriebene liegt daran, dass eine Erkältung von der Gesellschaft als Krankheit (an)erkannt wird, die meisten psychischen Krankheiten aber nicht.

22.02.2021 12:46 Uhr
Zitat:
Ich warne davor, hier als Laie herumzudocktern. Das ist wirklich etwas für Profis und muss vor allem individualisiert gesehen werden. Und was das "Verstehen" betrifft, muss definiert werden, was exakt mit "Verstehen" gemeint ist. Allumfassendes Hineinversetzen und *Mit*fühlen im Wortsinn geht nicht. Das kann auch kein Profi. Ist aber auch nicht nötig.


Ich glaube, dass es wichtig ist, wenn jemand vertrauen hat und wenn jemand Dir das Vertrauen schenkt, dass er Dir etwas anvertraut, was für ihn ein Stein im Leben ist.

Nur muss man auch dann so ehrlich sein und sagen, diesen Brocken wirst Du ohne psychologische/psychiatrische Hilfe nicht heben.

Dann liegt es wieder am Anderen diesen Ball anzunehmen und den Weg zugehen.


Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.02.2021 13:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.02.2021 13:32 Uhr
Hoffentlich. Die meisten Psychotherapeuten dürften selbst nicht betroffen sein.
22.02.2021 13:52 Uhr
Alle Erfahrungen die ich gemacht habe weisen in die Gegenrichtung. Borderliner haben zum Beispiel ein Problem mit Ablehnung, weshalb sie in einem bestimmten Kontext nahe stehender Personen die Kontakte abbrechen, was die Gegenseite dann als Verfolgungswahl auslegte. Und die Frau war sehr gebildet, hatte ein stabiles Umfeld (was sehr wichtig ist), aber nie psychische Probleme, die auch Langzeitfolgen hatte. Diese Problemgruppe ist oft auch sehr impulsiv. Diese Aggressionen werden nie verstanden und entstanden aus einem groben Missverhältnis. Das zu bestimmen ist das eigentlich schwierige. Habe auch die Erfahrung gemacht das Reden viel hilft.
22.02.2021 20:18 Uhr
Ganz klar nein. Vielleicht kann ich jemanden, der psychisch krank ist insofern beistehen, dass ich da bin und ihm helfe. Aber in ihn hineinversetzen kann ich mich als unzureichend Untersuchter (Gesunde gibts nicht) halt nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.02.2021 20:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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