Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Forderung von Integrationsexperten: Begriff "Migrationshintergrund" soll weg! Hast du Alternativvorschläge?
1 - 20 / 43 Meinungen+20Ende
0
20.01.2021 20:58 Uhr
Jo. Lück wie ich un du. Ums mal den Bläck Fööss zu sagen.
20.01.2021 20:58 Uhr
Am Ende werden auch noch neutrale Begriffe auf dem Altar der political correctness geopfert. Natürlich ist es für die Integration relevant, dass man demographische Daten zum Migrationshintergrund der Bevölkerung hat.
20.01.2021 20:59 Uhr
Mitmenschen wäre ein schöner Begriff
20.01.2021 21:00 Uhr
Orwell lässt grüßen.
20.01.2021 21:01 Uhr
Ich hatte jetzt als selbst Betroffener nie ein Problem mit dem Begriff "Migrationshintergrund". Allerdings ist es auch nicht so, dass man mir an Aussehen, Namen oder Sprache einen solchen direkt unterstellen würde.

Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?
20.01.2021 21:02 Uhr
Zitat:
Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?


Das habe ich noch nie verstanden. Was ist so schlimm daran, Menschen nach ihren Wurzeln zu fragen? Das kann doch ehrliches Interesse sein.
20.01.2021 21:07 Uhr
Zitat:
Das habe ich noch nie verstanden. Was ist so schlimm daran, Menschen nach ihren Wurzeln zu fragen?


Die Art zu fragen ist halt irgendwie schräg, denn im Zweifel ist der Ali im Severinsklösterchen geboren, wohnt im Vringsveedel und ist somit ne echte Kölsche.

Das Ding ist halt, dass meistens unterstellt wird, dass sie irgendwo anders herkommen. Und das noch bei der dritten und vierten Generation.

Zitat:
Das kann doch ehrliches Interesse sein.


Durchaus. Oder das Ziel haben, um in Köln zu bleiben, dem eine Frikadelle ans Ohr zu labern, dass man dort, wo er vermeintlich "herkommt" schon in Urlaub war.
20.01.2021 21:08 Uhr
Zitat:
Zitat:
Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?


Das habe ich noch nie verstanden. Was ist so schlimm daran, Menschen nach ihren Wurzeln zu fragen? Das kann doch ehrliches Interesse sein.


Auf die Frage kann ich dir nur das antworten, was die Menschen in meinem Bekanntenkreis mir erzählen, die davon betroffen sind: Sie empfinden es als selektierend. Was ich verstehen kann. Vielleicht kann ich das an einem kleinen Beispiel nachvollziehbar machen.

In der Vor-Corona-Zeit war ich auf einer Abendveranstaltung, auf der auch ein Freund von mir war, der nicht "biodeutsch" (ich nutze den Begriff jetzt mal so, mir fällt gerade kein besserer ein) aussieht. Er hatte dort einen Redebeitrag, den er in akzentfreier deutscher Sprache gehalten hat.

Beim darauffolgenden Empfang standen wir dann in einer Gruppe zusammen, der betroffene Freund war auch dabei. Dann kamen mehrfach Leute auf uns zu, wie das so ist, stellen sie sich nett vor, begrüßen jeden. Der einzige in dieser Gruppe der immer nach seiner Herkunft gefragt wurde, war er.

Ich will überhaupt nicht in Abrede stellen dass das in sehr vielen Fällen, wie du sagst, aufrichtiges Interesse ist. Nur kann ich auch verstehen dass Betroffene, die dann genauso hier aufgewachsen sind wie A, B und C irgendwann davon genervt sind, weil sich hintergründig die Botschaft einschärft, man sei halt doch ein bisschen anders. Scheint mir eine Frage von Zugehörigkeitsgefühlen zu sein.

Letztlich muss das natürlich jeder Betroffene für sich selbst entscheiden, ich wollte mir da jetzt gar keine Wertung erlauben sondern nur sagen, was ich auffälliger finde und da fällt mir das im Vergleich zum Begriff Migrationshintergrund ein.

20.01.2021 21:12 Uhr
Zitat:
Ich hatte jetzt als selbst Betroffener nie ein Problem mit dem Begriff "Migrationshintergrund". Allerdings ist es auch nicht so, dass man mir an Aussehen, Namen oder Sprache einen solchen direkt unterstellen würde.

Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?


Ich würde sagen: jain. Oft oder sagen wir vorzugsweise diskutiere ich mit Migranten, da mir die deutschen Kollegen oft zu oberflächlich, rassistisch und sexistisch sind. Nicht das ich's nicht versuchen würde, aber es ist schwieriger. Die Frage nach der Herkunft kann man schon als rassistisch bezeichnen, andererseits erlaubt mir die Frage mehr Interpretationsspielraum und Diskussionsfelder, die bei Deutschen oft nicht vorhanden sind. Migrantinnen und Migranten können ein Lied davon singen wie der Kapitalismus durch Krieg, ökonomische Abhängigkeit und Einflussnahme oder Fluchtbewegungen ihnen erschwert ein Leben in Frieden mit und bei ihrer Familie zu verbringen. Meine polnischen Kollegen können ein Lied davon singen.
20.01.2021 21:16 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich hatte jetzt als selbst Betroffener nie ein Problem mit dem Begriff "Migrationshintergrund". Allerdings ist es auch nicht so, dass man mir an Aussehen, Namen oder Sprache einen solchen direkt unterstellen würde.

Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?


Ich würde sagen: jain. Oft oder sagen wir vorzugsweise diskutiere ich mit Migranten, da mir die deutschen Kollegen oft zu oberflächlich, rassistisch und sexistisch sind. Nicht das ich's nicht versuchen würde, aber es ist schwieriger. Die Frage nach der Herkunft kann man schon als rassistisch bezeichnen, andererseits erlaubt mir die Frage mehr Interpretationsspielraum und Diskussionsfelder, die bei Deutschen oft nicht vorhanden sind. Migrantinnen und Migranten können ein Lied davon singen wie der Kapitalismus durch Krieg, ökonomische Abhängigkeit und Einflussnahme oder Fluchtbewegungen ihnen erschwert ein Leben in Frieden mit und bei ihrer Familie zu verbringen. Meine polnischen Kollegen können ein Lied davon singen.


Ist halt alles eine Frage der Gesprächsführung und wie in allen anderen Bereichen auch des "guten Tons".

Wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe und außer des Aussehens habe ich keine Veranlassung zu glauben dass der Mensch aus dem Ausland zugezogen ist, ist das nicht die erste Frage die ich stelle. Dann unterhalte ich mich erstmal, schaue wie die Person so drauf ist und je nach Gesprächsverlauf frage ich dann mal irgendwann mal nach, wenn sich das ergibt.

Das meine ich ja mit "reflexartig". Dass man es sozusagen gleich mal als erstes voranstellt, als wäre es ein Vorzeichen.
20.01.2021 21:18 Uhr
Wenn dann der Begriff "Eingewanderter" mehr in den allgemeinen Sprachgebrauch kommt, gilt er bald auch als rassistisch und wird durch was neues ersetzt... vollkommen widersinnig.

Und was ist überhaupt am "Eingewanderten" besser als am "Migrationshintergrund"?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.01.2021 21:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.01.2021 21:19 Uhr
Zitat:
Das Ding ist halt, dass meistens unterstellt wird, dass sie irgendwo anders herkommen. Und das noch bei der dritten und vierten Generation.


Ist ja nun nicht so dass nur Migranten und deren Kinder betroffen wären.
Das passiert mir hier mindesten 1x wöchentlich.

Bevor man antworten kann kommt dann: "Bestimmt Hamburg, oder"

Eine größere Beleidigung geht kaum.
20.01.2021 21:20 Uhr
Zitat:
Eine größere Beleidigung geht kaum.


Dir wird ja nicht unterstellt, Braunschweiger zu sein!
20.01.2021 21:20 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich hatte jetzt als selbst Betroffener nie ein Problem mit dem Begriff "Migrationshintergrund". Allerdings ist es auch nicht so, dass man mir an Aussehen, Namen oder Sprache einen solchen direkt unterstellen würde.

Wichtiger als der Begriff wäre mir z.B., dass man Menschen, die nich biodeutsch aussehen, nicht reflexartig fragt: Aus welchem Land kommst du denn?


Ich würde sagen: jain. Oft oder sagen wir vorzugsweise diskutiere ich mit Migranten, da mir die deutschen Kollegen oft zu oberflächlich, rassistisch und sexistisch sind. Nicht das ich's nicht versuchen würde, aber es ist schwieriger. Die Frage nach der Herkunft kann man schon als rassistisch bezeichnen, andererseits erlaubt mir die Frage mehr Interpretationsspielraum und Diskussionsfelder, die bei Deutschen oft nicht vorhanden sind. Migrantinnen und Migranten können ein Lied davon singen wie der Kapitalismus durch Krieg, ökonomische Abhängigkeit und Einflussnahme oder Fluchtbewegungen ihnen erschwert ein Leben in Frieden mit und bei ihrer Familie zu verbringen. Meine polnischen Kollegen können ein Lied davon singen.


Ist halt alles eine Frage der Gesprächsführung und wie in allen anderen Bereichen auch des "guten Tons".

Wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe und außer des Aussehens habe ich keine Veranlassung zu glauben dass der Mensch aus dem Ausland zugezogen ist, ist das nicht die erste Frage die ich stelle. Dann unterhalte ich mich erstmal, schaue wie die Person so drauf ist und je nach Gesprächsverlauf frage ich dann mal irgendwann mal nach, wenn sich das ergibt.

Das meine ich ja mit "reflexartig". Dass man es sozusagen gleich mal als erstes voranstellt, als wäre es ein Vorzeichen.


Ich frag ja auch die Deutschen wo sie herkommen. Auf Baustellen kommen viele aus Sachsen. Da interessiert mich warum sie in Berlin arbeiten. Die Herkunft ist meist nur eine Überleitung, da ich zuerst über die Arbeitsbedingungen spreche.
20.01.2021 21:20 Uhr
@foreverdol und Ratio legis:

Eure Erläuterungen sind interessant und insbesondere in Deinem Beispiel, ratio, kann ich die Gefühle deines Bekannten auch nachvollziehen. Es hängt wohl stark davon ab, wie das gefragt wird. Aufrichtiges Interesse kann man vermutlich in den meisten Fällen durchaus erkennen und von geheucheltem Interesse oder anderen Motiven unterscheiden.
Wenn ich mich selbst in eine solche Situation versetze, wäre ich - so glaube ich - nicht eingeschnappt oder genervt, sondern würde gerne von meiner Herkunft (oder der meiner Eltern oder Großeltern) erzählen, zumindest wenn ich ein ernstes Interesse erkennen kann.

Aber natürlich fasst das jeder anders auf und vollständig kann ich mich in eine solche Situation mangels eigener Erfahrungen auch nicht hineinversetzen.
20.01.2021 21:21 Uhr
Zitat:
Das Ding ist halt, dass meistens unterstellt wird, dass sie irgendwo anders herkommen. Und das noch bei der dritten und vierten Generation.


Das passiert Dir auch als Biodeutscher, wenn Du in einem Dorf aufgewachsen bist, in dem der Nachname bisher nicht vorkam ;-)
20.01.2021 21:21 Uhr
Zitat:
Zitat:
Eine größere Beleidigung geht kaum.


Dir wird ja nicht unterstellt, Braunschweiger zu sein!


Wär auch nicht schlimmer...
Ab Altona beginnt voralpines Gebiet.
Da ist es egal ob Hamburg oder Bad Säckingen.
20.01.2021 21:23 Uhr
Zitat:
Und was ist überhaupt am "Eingewanderten" besser als am "Migrationshintergrund"?


Ersteres sehe ich nicht als diskriminierend, letzteres schon.
20.01.2021 21:25 Uhr
"Eingewanderten und ihren (direkten) Nachkommen"

Kurz und knackig auf den Punkt gebracht.

Warum nicht gleich "Leute, wo hier wohnen, aber wo die Eltern oder Großeltern oder so wo ganz anders geboren sind"
20.01.2021 21:26 Uhr
Zitat:


Braunschweiger





afdler, der nix sagen darf?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 43 Meinungen+20Ende