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Fragenübersicht Schuldenunion - und keiner sagt was?
1 - 20 / 20 Meinungen
25.07.2020 18:42 Uhr
Das ist subjektiv zu sehen. Dann klappt es.
25.07.2020 18:57 Uhr
Es gab Gegenstimmen, allerdings nicht in Deutschland: Perussuomalaiset, die größte Oppositionspartei in Finnland, wirft der Premierministerin vor, sie habe mit der Zustimmung zum Corona-Paket die Verfassung gebrochen (genau wg. der gemeinsamen Schulden).

Oba auch in anderen Ländern kritisiert wird, weiß ich nicht. Es verwundert aer schon, daß gerade in Deutschland keiner was sagt.
25.07.2020 20:23 Uhr
In den Nachrichten der letzten Tage fand sich die Behauptung, dass es die Schuldenunion längst gibt. Besonders die Zeit scheint stark in diese Richtung getrommelt zu haben. Ansonsten werden sich hier CDU, SPD, Grüne und Linke weitgehend einig sein und gegen diese Front kann man sich in den Medien vermutlich schlecht positionieren (wobei ich nicht wirklich weiß, welche Position die FDP dazu einnimmt - was ich dazu gerade finden kann ist zwei Jahre alt - und damals war auch die CDU noch gegen eine Schuldenunion).
25.07.2020 21:49 Uhr
Niemand vertraut noch dem Euro oder der EU. Die haben einfach fertig, daher ist es völlig egal, was die Machthaber diesbezüglich veranstalten. Die sind nämlich genauso unglaubwürdig und harren nur darauf, endlich ihre üppigen Pensionen antreten zu können. Staatlich organisiertes Arschlecken eben.
25.07.2020 21:50 Uhr
Zitat:
Niemand vertraut noch dem Euro oder der EU.


Doch! Ich!

Also hör auf zu pauschalisieren!
26.07.2020 06:38 Uhr
Viele sind immer noch sprachlos.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.07.2020 06:38 Uhr. Frühere Versionen ansehen
26.07.2020 06:48 Uhr
Daruf stand es doch immer schon. Das Hochsteuerland zahlt jetzt die Schulden der Italiener, Spanier, Belgieer und der Griechen.

Die Linken hier freuen sich hoch fünf!
27.07.2020 08:09 Uhr
Vielleicht ein Wahrnehmungsproblem? Ich greife nur mal die liberale Fraktion im Europaparlament, Renew Europe, heraus (die aufgrund ihrer Größe Gewicht hat). Dann z.B. Christian Lindner vor 5 Tagen: "Die Aufnahme von Schulden durch die EU muss eine einmalige Ausnahme sein."
27.07.2020 08:13 Uhr
Zitat:
Zitat:
Niemand vertraut noch dem Euro oder der EU.


Doch! Ich!

Also hör auf zu pauschalisieren!



> Ich auch. Und ich kenne viele andere. Im EU-Parlament haben wir dazu sogar eine eigene Fraktion. Die drittstärkste im EU-Parlament. Die pro-europäische liberal-demokratische Fraktion.
27.07.2020 13:04 Uhr
Noch im Jahre 2018 hat Merkel in einer Regierungserklärung deutlich gemacht, dass es keine Schuldenunion geben wird und sich Stabilität und Wachstum einander bedingen.


Jetzt wurde dieser Grundsatz unter massgeblicher Beteiligung von Merkel gekippt und ein Großteil der medialen Öffentlichkeit in Deutschland jubelt, man kann manchmal nur staunen.
27.07.2020 13:10 Uhr
Zitat:
In den Nachrichten der letzten Tage fand sich die Behauptung, dass es die Schuldenunion längst gibt.

Das stimmt auch. Nennt sich ESM und EZB. Allerdings ist das eine Schuldenunion für die Länder der Eurozone.

Das Paket, das jetzt aufgelegt wurde, bezieht hingegen die gesamte EU ein. Was ich gegenüber der Variante "Corona-Bonds" ausdrücklich begrüße. Ich sehe keinerlei Vorteile darin, Bulgarien und Rumänien jetzt in der Luft hängen zu lassen. Vor allem vor dem Hintergrund der dortigen Infektionsentwicklung, von der ich vermute, dass sie maßgeblich von in anderen Ländern unter den hinlänglich bekannten Bedingungen Beschäftigten nach ROU und BGR eingeschleppt wurde - und nicht umgekehrt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 27.07.2020 13:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.07.2020 10:45 Uhr
Außergewöhnliche Umstände begründen außergewöhnliche Maßnahmen. Dieselben Leute, die ggf. heute über eine "Schuldenunion" wettern, wären die, die kläffend auf Kisten stehen und die EU anbellen, weil sie finanziell keine Hilfestellungen anbietet.
31.07.2020 15:51 Uhr
"Die Europäische Union hat 12,5 Billionen Staatsschulden. Die 28 Mitgliedsstaaten der EU haben eine Gesamtschuldenlast von unglaublichen 12,5 Billionen Euro. Wird nur ein Teil fällig, stünden die Länder vor großen Problemen – tatsächlich ist die Summe ist noch größer. Quelle: WELT/Katharina Kuhnert."

https://www.bing.com/search?q=schulden+der+eu+l%C3%A4nder&form=
EDNTHT&refig=
e271633809ce419e8e2165553f5abb92&mkt=
de-de&msnews=1&PC=ACTS&sp=
1&qs=AS&pq=schulden+der+eu&sk=
PRES1&sc=2-15&cvid=
e271633809ce419e8e2165553f5abb92&cc=
DE&setlang=de-DE
31.07.2020 15:52 Uhr
es tickt und tickt:


https://www.smava.de/eurozone-schulden-uhr/
31.07.2020 16:10 Uhr
Zitat:
Außergewöhnliche Umstände begründen außergewöhnliche Maßnahmen. Dieselben Leute, die ggf. heute über eine "Schuldenunion" wettern, wären die, die kläffend auf Kisten stehen und die EU anbellen, weil sie finanziell keine Hilfestellungen anbietet.


Offenbar ist dir nicht wirklich bewußt, was die Entscheidung zur Schuldenunion für praktische Auswirkungen auf den gesamten Staatenbund und seine Zukunftsfähigkeit haben kann.

Hier muss man erst einmal klar festhalten, dass genau dies eingetreten ist, was EU-Kritiker schon immer befürchteten, die Aufweichung der prinzipellen Stabilitätskriterien.

Es hieß seitens der politischen Amtsräger immer, dass jeder Staat für seinen eigenen Haushalt verantwortlich ist und es keine Alimentierung einzelner Mitglieder geben wird.


Jetzt kann man einfachen Geistern natürlich diesen Paradigmenwechsel mit besonderen Umständen vermarkten, jeder der sich etwas intensiver mit der EU beschäftigt, weiß dass diese Subventionierung der einschlägigen Staaten dauerhaft sein wird und es kein Zurück mehr geben wird.


Bilanzieren wir mal, die leistungsfähigen Volkswirtschaften der EU werden jetzt mit dem Geld ihrer Steuerzahler für die Schieflagen der Krisenstaaten gerade stehen, ohne dass es verbindliche Möglichkeiten gibt, auf die Verwendung dieser Mittel Einfluss zu nehmen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.07.2020 16:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.07.2020 16:14 Uhr
@SBF
Der Zug ist doch längst abgefahren mit dem ESM, und vor allem kauft die EZB Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt wie verrückt. Das ist alles Gemeinschaftshaftung. Dabei reden wir noch nichtmal von Target2, letzter Stand 995 Mrd. Euro am 30.6. Da muss man jetzt wegen den Corona-Paketen wirklich keinen Paradigmenwechsel ausrufen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.07.2020 16:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.07.2020 16:17 Uhr
Zitat:
@SBF
Der Zug ist doch längst abgefahren mit dem ESM, und vor allem kauft die EZB Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt wie verrückt. Das ist alles Gemeinschaftshaftung. Dabei reden wir noch nichtmal von Target2, letzter Stand 995 Mrd. Euro am 30.6. Da muss man jetzt wegen den Corona-Paketen wirklich keinen Paradigmenwechsel ausrufe.


Hier bin ich völlig bei dir und diese Negativentwicklung setzt sich immer mehr fort.

Neu ist nur, dass Merkel jetzt auch offiziell diese Position einnimmt und so die Schuldenunion weiter verfestigt, daher mein Verweis auf einen erkennbaren politischen Wandel.
31.07.2020 16:24 Uhr
Vielleicht muss man sich einfach endlich mal so weit ehrlich machen und sich eingestehen, dass diese Währungsunion anders nicht funktioniert. Anstatt ständig die EZB zum Buhmann zu machen, wie die Feuerwehr dafür, dass durch die Löschaktionen alles unter Wasser steht.

Merkel weiß, dass das beim deutschen Wähler nicht ankommt. Jetzt will sie nicht mehr wiedergewählt werden, deswegen kann sie das jetzt.
31.07.2020 16:30 Uhr
Zitat:
Vielleicht muss man sich einfach endlich mal so weit ehrlich machen und sich eingestehen, dass diese Währungsunion anders nicht funktioniert



Wie gesagt, den Kritikern dieses Staatenbundes war dies immer klar, aber diese Stimmen wurden ja gerne überhört.

Bleibt nach wie vor die Frage, ob die Währungsunion so wirklich funktionsfähig bleibt, oder ob es am Ende nur auf ein großes Desaster hinausläuft.

Zitat:
Merkel weiß, dass das beim deutschen Wähler nicht ankommt. Jetzt will sie nicht mehr wiedergewählt werden, deswegen kann sie das jetzt.


Da fragt man sich natürlich zwangsläufig, wem Merkel sich verpflichtet sieht.
31.07.2020 16:39 Uhr
Die deutschen Wähler wollen ja die Währungsunion, mehrheitlich, denn wenn man überall mit Euro bezahlen kann, ist das ja so bequem. Der Exportwirtschaft gefällt's auch.

Nur die unangenehmen Begleiterscheinungen will man nicht. Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Ist aber ein weit verbreitetes Phänomen, nicht nur in der Eurokrise.

Wobei ich nichtmal sicher bin, ob man da überhaupt groß eine Wahl hätte. Ob man dieses Konstrukt so einfach wieder auseinanderdividieren könnte, selbst wenn man das wollte. Joseph Stiglitz hat das mal mit Rührei verglichen. Zusammengemixt sind die Eier schnell, nur auseinander bekommt man das Gemisch nicht wieder.
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