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Fragenübersicht Kannst Du etwas mit dem Begriff Linksfaschismus anfangen und wie definierst Du diesen?
1 - 7 / 7 Meinungen
18.06.2020 08:58 Uhr
Eine schöne Definition war mal in einem Buch der Volkspartei aus dem Jahre 1949.

Wenn jedes autoritäre Regime rechts der Mitte automatisch faschistisch, dann halten wir dem entgegen, dass die Volksdemokratien im Osten linksfaschistische Regime sind.

Kurz und bündig. Und es stimmt auch.
18.06.2020 09:08 Uhr
Hm, der Begriff ist ein rein politisch-polemischer. Er bezieht sich rein auf die Methodik. Natürlich werden nun Anhänger von politischen Richtungen, die von Rechts "linksfaschistisch" sind, das bestreiten, aber es ist so. Wie gesagt manche der Methoden (Gewalt zur Durchsetzung, Einschüchterung der politischen Gegner, Propaganda, militaristische Strukturen usw.).
Nicht aber Zweck und angestrebtes Ziel. Die sind natürlich vollkommen anders.
Daher würde ich den Begriff auch nicht verwenden.
18.06.2020 09:12 Uhr
Der Begriff ist genauso schwammig wie der Terminus "Faschismus" in seiner heutigen Verwendung.

Der eigentliche Faschismus geht von der Ungleichheit der Menschen aus, vertrat ein hierarchisches Herrschaftssystem und verstand sich dezidiert als Gegenbewegung zum Bolschewismus bzw. Marxismus. Linke Ideologien gehen von der grundsätzlichen Gleichheit aller Menschen aus, propagieren eher egalitäre Herrschaftskonstrukte und verfolgen mehr oder weniger stark ausgeprägt die Vergesellschaftung der Produktionsmittel. Beides passt nicht zusammen.

Heute ist der Faschismus ein politischer Kampfbegriff der Linken, die damit so ziemlich jede Richtung angreifen, die ihnen nicht passt. Linksfaschismus ist ein politischer Kampfbegriff gewisser Rechter, mit der sie vor allem die Anwendung von Gewalt gegen ihre Einrichtungen oder Personen durch den politischen Gegner bezeichnen.

Wenn es überhaupt eine Gemeinsamkeit zwischen extremen Linken und extremen Rechten gibt, dann ist das die Affinität zur Gewalt und zum totalitären politischen Anspruch. Das kann man als Demokrat allerdings auch differenzierter ausdrücken als mit dem Begriff "Linksfaschismus".
18.06.2020 11:17 Uhr
Für mich gilt die erste Antwort. Bloß lasse ich das "Links" bzw. "Rot" weg. Sind alles Faschisten!
18.06.2020 11:52 Uhr
Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen und verwende ihn darum auch nicht. Normalerweise dürfte es sinnvoller sein, die Phänomene Links- und Rechtsextremismus für sich zu kritisieren. Wo es Gemeinsamkeiten gibt würde ich eher von Totalitarismus sprechen.
18.06.2020 12:08 Uhr
Zitat:
Nicht aber Zweck und angestrebtes Ziel.


Glaube ich nicht,
die DDR war genauso völkisch wie Italien unter Mussolini.
18.06.2020 16:32 Uhr
Linksfaschismus definiert sich meiner Beobachtung zufolge als Relativierungsversuch gewisser Kreise, die Rechtsterrorismus irgendwie bagatelisieren möchten, oder glauben, es gäbe bei Gewaltverbrechen irgendetwas zu relativieren, wenn die "von den eigenen Leuten verübt" wurden. Letztlich ein Versuch die für alle gleichermaßen gültigen Gesetze nur und ausschließlich auf Andere anwenden lassen zu wollen. Hierzu soll dann der Fingerzeig auf "andere" das eigene Fehlbverhalten irgendwie "legitimieren", oder doch zumindest weniger abgefucked und verwahrlost erscheinen lassen.
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