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Fragenübersicht Der Europäische Gerichtshof entscheidet über die Regulierung von modernen Gentechnik-Verfahren in der Landwirtschaft. Würdest du es befürworten, wenn diese in Deutschland erlaubt würden?
1 - 7 / 7 Meinungen
25.07.2018 08:31 Uhr
Gentechnik ist ein Symptom einer vermeintlich modernen Landwirtschaft, die besser als industriell zu beschreiben ist. Diese Entwicklung ist ein weltweites Problem und lässt sich nicht auf Deutschland beschränken. Es ist ein Umdenken notwendig. Gentechnik ist vielmehr ein Teil des Problems, als eine Lösung. Wir haben schon jetzt Monokulturen und Gentechnik ist leider der nächste logische Schritt. Will man das alles nicht, muss man sich für eine andere Landwirtschaft stark machen.
25.07.2018 09:14 Uhr
@ .Tochigi

Zustimmung.
Und zusätzlich: auch das Verbraucherverhalten müsste sich deutlich ändern.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 25.07.2018 09:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
25.07.2018 10:01 Uhr
Hier ist die Realität der Gesetzgebung deutlich voraus.

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie eine Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen überhaupt möglich ist. Insekten und Wind nehmen Pflanzenteile überall hin mit.

Außerdem ist die Frage, ob es wirklich noch einen Unterschied gibt, wenn man die gentechnisch veränderten Pflanzen nicht von natürlichen Züchtungen oder Kreuzungen unterscheiden kann.

25.07.2018 10:19 Uhr
Zitat:
Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie eine Verbreitung von gentechnisch veränderten Pflanzen überhaupt möglich ist.


Insekten und Wind nehmen Pflanzenteile überall hin mit.

25.07.2018 10:22 Uhr
Mmh, als Naturwissenschaftler habe ich, glaube ich, eine ungefähre Vorstellung, überblicke es aber natürlich nicht im Detail.

Auf jeden Fall klingt es zumindest mal vielversprechend:

https://www.transgen.de/forschung/2564.crispr-genome-editing-pflanzen.html

Für die "andere Landwirtschaft", wie von @Tochigi formuliert, könnte ich mich ja durchaus begeistern, nur würde ich es zumindest mit einem Fragezeichen versehen wollen, wie wir dann die Milliarden Menschen (Tendenz bekanntlich steigend) ernähren wollen.
25.07.2018 13:53 Uhr
Ich sehe an der Gentechnik im Ackerbau folgendes kritisch:

1) Das Geschäftsmodell gewisser Agrarkonzerne, Saatgut zu verkaufen, dass sich nicht für die Wiedersaat eignet, so dass sie immer neues Saatgut verkaufen können.

2) Dass eine Ausweitung der Genpflanzen die Vielfalt der Sorten einschränkt bzw. natürliche Sorten verdrängt werden.

3) Dass dadurch noch mehr Monokulturen entstehen.

4) Dass die Natur in Sachen Schädlingen und Krankheiten recht "innovativ" und anpassungsfähig ist, mithin eine Gentechnikspirale entsteht, da immer neue Resistenzen kreiert werden müssen. Wenn Punkt 2) und 3) vorliegen, kann das kritisch werden.

5) Dass wir dadurch weltweit gesehen viel verlieren - es werden immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten von Pflanzen aus der Natur entdeckt, einfach deshalb, weil die wissenschaftliche Biologie nicht stehenbleibt und weil es in der Tat noch Neuentdeckungen gibt.

6) Wenn es dumm läuft, machen wir uns abhängig von wenigen Anbietern.

7) Es kann sein (vielleicht), dass neu kreierte Pflanzen bestimmte Allergien bzw. andere Krankheiten befördern oder auslösen. Es bleibt ein Unsicherheitsfaktor, weil Langzeitstudien am Menschen fehlen.
Auf natürlichem Weg bzw. Züchtung entstehen schließlich auch Pflanzen, die im besonderen Maße Allergien auslösen. Bsp.: Apfel. Ich bin auf Äpfel allergisch, habe aber vernommen, dass die Allergie bei "alten" Sorten nicht auftreten soll. O.k., ich habe es noch nicht getestet.
25.07.2018 19:40 Uhr
Klar sollte das erlaubt sein. In der konventionellen pflanzenzucht wurden bisher mutationszüchtungen erzeugt, indem man saatgut von pflazen radioaktiv bestrahlte und dadurch zufällig pflanzen mit brauchbaren eigenschaften entstanden, die man zur weiterzucht verwenden konnte - bei dieser methode weiß niemand, welche und wie viele gene bei den pflanzen verändert wurden, man schaut bloß, welche eigenschaften dabei rauskommen und nimmt die brauchbaren für die weiterzucht. Derart veränderte pflanzen sind für den biolandbau zugelassen.

Bei der modernen gentechnik lassen sich solche mutationen gezielt herstellen, was den vorteil hat, daß man weiß welches gen verändert wurde und man erheblich schneller neue sorten mit erwünschten eigenschaften züchten kann.

Norman Borlaugh (der »vater der grünen revolution« und friedensnobelpreisträger von 1970) benötigte rund 20 jahre um widerstandsfähige weizensorten zu züchten, die in entwicklungsländern angebaut werden konnten und den dreifachen ertrag brachten.

Von den modernen methoden darf man sicher keine wunder erwarten. Aber gegen den welthunger ist das eine chance, die man nutzen muß.
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