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1 - 10 / 10 Meinungen
07.04.2018 22:29 Uhr
Zitat:
Marx ging schon von einem unfairen Tausch zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus, wo es dem Arbeitgeber gelingt, den Mehrwert, den der Arbeiter schafft, übermässig abzuschöpfen. Marx rechnete deshalb damit, dass es auf lange Sicht dem Arbeiter immer schlechter erginge, während der Unternehmer, also der Bourgeois, immer mächtiger und vor allem fetter werde.


Kenne ich von den westlichen Herrn "Geistes"wissenschaftlern. Man baue einen Pappkameraden auf, der nichts mit Marx zu tun hat, und widerlege ihn. Linke könnt ihr damit schon lange nicht mehr foppen.
07.04.2018 22:32 Uhr
Zitat:
Wenn etwas Marx seit Langem widerlegt hat, dann die Tatsache, dass das Proletariat in der Zwischenzeit nicht etwa im Elend versunken ist, wie das Marx prognostiziert hatte. Wie weit er von der Wirklichkeit entfernt lag, war bereits im Jahr 1890 festzustellen – und wer unter den Sozialisten aufmerksam genug war, erkannte das, was im Übrigen nicht wenige Linken erheblich verunsicherte. Der Prophet der Revolution hatte sich geirrt: Heute lebt ein Arbeiter im Westen besser als ein Reicher im Jahr 1940. Er besitzt ein Auto, er hat einen Kühlschrank, er hat einen Farbfernseher und eine eigene Waschmaschine. Das war 1940 nur in den reichsten Familien der Fall, wenn überhaupt.

Und reich wurden wir alle: Seit 1800 ist das durchschnittliche Einkommen in den Ländern der OECD auf etwa 100 Dollar pro Tag und Kopf angestiegen, das ist eine Zunahme von sagenhaften 2900 Prozent. Eine solche Steigerung hat es in der Weltgeschichte vorher nie gegeben, und seit sich in den vergangenen zwanzig Jahren so grosse Länder wie China oder Indien dieser Kultur der Bereicherung durch ständige Innovation angeschlossen haben, geht es der Welt insgesamt deutlich besser. Selbst Afrika – was unter anderem ein Grund dafür ist, warum es sich so viele Leute leisten können, die teure «Flucht» nach Europa auf sich zu nehmen.


Den Part finde ich noch interessant
07.04.2018 22:33 Uhr
Zitat:
Vielleicht liegt es an diesem zutiefst moralistischen, ja fast religiösen Gehalt, dass diese Erzählung von Armut und Ausbeutung die Menschen im Westen derart fesselte und dazu verleitete, den eigenen Erfolg zu verleugnen und das Wunder der Moderne für einen faulen Zauber zu halten. In der Tat schien es unverschämt, wie reich der Westen innert kurzer Zeit geworden war, seit in England gegen Ende des 18. Jahrhunderts die sogenannte industrielle Revolution stattgefunden hatte. Bis ins Jahr 1800 lebten alle Menschen in der Welt von durchschnittlich 3 Dollar pro Tag und Kopf, ob in Europa, Asien oder Afrika. Dieser Betrag, so bestätigen neueste wirtschaftshistorische Forschungen, galt praktisch unverändert seit mehr als 10 000 Jahren, seit der Mensch sesshaft geworden war.


Das ist auch mal eine gute Grundlage.
07.04.2018 22:34 Uhr
Zitat:


Den Part finde ich noch interessant


Jo, schnell mal von der Lüge im anderen "Part" ablenken.
07.04.2018 22:34 Uhr
Zitat:
Westliche Unternehmen, so geht die Rede, leben davon, in Afrika zu billigen Rohstoffen zu kommen oder windige Geschäfte abzuwickeln, und in Afrika bringt es niemand auf einen grünen Zweig, weil westliche Unternehmen dafür sorgen oder es immerhin zulassen, dass die Afrikaner unter übelsten Bedingungen und zu tiefen Löhnen schuften müssen. Kurz: Seit Langem beuten wir die Menschen in der Dritten Welt aus – und tun es bis heute; mit jeder Banane, die wir essen, mit jedem Stück Kobalt, das sich in unserem Tesla findet, machen wir die Menschen im Süden ärmer.

Kein Wunder begeben sie sich auf die Flucht, und keine Frage haben wir sie geradezu aus moralischen Gründen als «Flüchtlinge» mit offenen Armen zu empfangen. Hätten wir sie nicht ausgebeutet, könnten wir sie mit gutem Gewissen zurückweisen, doch da wir für ihre Not verantwortlich sind, steht es uns nicht zu, sie heimzuschaffen. Im Grunde leisten wir mit unserer «Asylpolitik» Abbitte für unsere Sünden im Süden. Eritrea ist überall. Und plötzlich sind es 30 000 Menschen, die hier leben – ohne dass wir das gewollt haben und ohne dass dies von unseren Gesetzen wirklich so vorgesehen worden wäre.


Wenn wir das also im Gesamtpaket lesen, sind wir denn gar nichts schuldig und die sollten sich selbst mal was schaffen.
07.04.2018 23:42 Uhr
Die Geschichte der Beziehungen mit afrikanischen Ländern betreffen nun allerdings nicht nur einen mehr oder weniger freien Handel, sondern nicht zuletzt Kolonialismus mit den Mitteln des Völkermords.
08.04.2018 01:11 Uhr
Nein, es ist nur das andere extrem, das mit der Realität nichts zu tun hat.

Es ist eine Tatsache, dass wir ganz aktuell afrikanische Märkte mit billigen Überproduktionen unserer Landwirtschaft überschwemmen und dort eigene Wirtschaftsstrukturen im Keim ersticken, aber unseren Markt nicht in gleicher Weise öffnen, gerade nicht für landwirtschaftliche Produkte. Dieses Ungleichgewicht existiert auf vielen Ebenen und es wird alles dafür getan, dass es so bleibt. Darum ist die Entwicklungshilfe ja so eine Farce, wenn man im Gegenzug die Abhängigkeit manifestiert.

Es gibt auch viele Faktoren, die es leichter machen afrikanische Staaten in diese Abhängigkeiten zu verstricken, aber viele davon resultieren wiederum direkt oder indirekt aus der Kolonialzeit, häufig schon der Zuschnitt der Staaten, die es mit wenigen Ausnahmen äußerst schwer haben bei der Nationenbildung, anders als beispielsweise südostasiatische Staaten, die dazu noch ein Role Model (Leitgans im Fluggänsemodell) hatten, das dazu noch massiv investiert hat, Japan. Sowas gibt es in Afrika nicht, auch wenn es ein paar Leuchttürme gibt, vorneweg Botsuana und mit ganz vielen Abstrichen Südafrika.
08.04.2018 01:21 Uhr
@Alpenkänguru

Man müsste ihnen erst einmal die Möglichkeiten geben, das, was sie bereits selbst geschafft haben, nicht gleich wieder kaputt zu machen. Viele afrikanische Staaten sind so rohstoffabhängig, weil ihre mühsam errichteten Wirtschaftszweige immer wieder torpediert werden, ob nun die landwirtschaftliche Verarbeitung und Selbstversorgung oder z.B. die Textilindustrie in Tansania uvm.

Und ein afrikanischer Staat kann leider nicht einfach Nein zum Import von Produkten sagen, die seine eigene Produktion zerstört, weil die Ressourcen fehlen und die Machtverhältnisse ganz andere sind. Darum sind Freihandelsabkommen zwischen einem starken und einem oder in der Regel mehreren schwachen Partnern meistens eben nicht fair. Hier wurde sich erregt wegen TTIP, CETA und Co., aber in afrikanischen Staaten geht es tatsächlich um die Existenz.
08.04.2018 01:35 Uhr
Zitat:
Wenn wir das also im Gesamtpaket lesen, sind wir denn gar nichts schuldig und die sollten sich selbst mal was schaffen.


Einen Schundartikel zu lesen, sollte noch nicht dazu führen, das Nachdenken völlig einzustellen.


Zitat:
Den Part finde ich noch interessant


Der Part ist besonders bescheuert und vereinfachend, gerade so, dass er einfache Gemüter beruhigt.

Mal eine kleine Info: Nigeria, der bevölkerungsreichste Staat Afrikas (2016: 186 Mio. Einwohner) und pro Kopf auch einer, der etwas besser dasteht, hat ein BIP, das nur knapp höher ist als das von Österreich. Und ich muss dir ja nicht sagen, wie viele Menschen in Österreich leben. Würde Österreich in Afrika liegen, wäre es, gemessen am BIP auf Platz 2 hinter Nigeria und noch vor Südafrika sowie Ägypten.

BIP in Mrd. USD (2016):

Nigeria 405
Österreich 391
Südafrika 295
Ägypten 270

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 08.04.2018 01:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.04.2018 07:13 Uhr
@Alpenkänguru

War ja klar, dass da nichts mehr kommt...
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