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Fragenübersicht Was ist deiner Meinung nach der Grund, warum viele eher links eingestellte Menschen prorussisch agieren und argumentieren?
1 - 20 / 27 Meinungen+20Ende
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19.03.2018 08:54 Uhr
Weil sie sich Sorgen um den Frieden machen.

Wenn es Leninisten sind, dann auch wegen der Imperialismustheorie. Aber das würde wahrscheinlich in diesem Rahmen zu weit führen.
19.03.2018 08:55 Uhr
Eine Bindung zur Sowjetunion kann man wohl heute niemanden mehr unterstellen.

Richtige Kadersoldaten haben Gorbatschow heute noch nichts verziehen.

Wenn wirkt hier einiges aus den Jahren 2000-2005 mit.
19.03.2018 08:55 Uhr
Antiamerikanismus steht hier bestimmt ganz oben - einige von denen haben Vietnam noch nicht verarbeitet.
19.03.2018 08:56 Uhr
Zitat:
Eine Bindung zur Sowjetunion kann man wohl heute niemanden mehr unterstellen.

Richtige Kadersoldaten haben Gorbatschow heute noch nichts verziehen.

Wenn wirkt hier einiges aus den Jahren 2000-2005 mit.


Verklickt Alpenkänguru. Hast einen gut bei mir.
19.03.2018 09:08 Uhr
weil sich das alte Rechts- Linksdenken überlebt hat
19.03.2018 09:09 Uhr
Tun sie das? Oder verwechselt der Umfragesteller, dass es Leute gibt, die meinen, dass man auch Russland, so weit möglich, einbinden sollte, statt sich ausschließlich dem Trumpeltier zu widmen, weil der im Moment mehr Schlagzeilen macht? Putin muss ja schon ne Krim vereinnahmen oder Wahlen maniuplieren, um überhaupt mal vorzukommen.

Will heißen, wenn die USA Pest und Russland Cholera ist, ist das Verhältnis von Pest zu Cholera sehr stark zugunsten von Pest im Ungleichgewicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 09:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 09:09 Uhr
Zitat:
weil sich das alte Rechts- Linksdenken überlebt hat


Es gibt immer noch die, die auf der Seite derer stehen, die viel Monat am Ende des Geldes haben. Und die, die dort sind, wo der Reichtum ist. Da hat sich nichts geändert.
19.03.2018 09:49 Uhr
Zitat:
Weil sie sich Sorgen um den Frieden machen.

Wenn es Leninisten sind, dann auch wegen der Imperialismustheorie. Aber das würde wahrscheinlich in diesem Rahmen zu weit führen.


@ Compadre

Und mit der Sorge um den Friedne soll nicht hinterfragt werden
- dass in Russland Hiomosexuelle diskrinminiert werden - und zwar brutal
- dass Russland das Völkerrecht missachtet (Krim)
- dass Oppositionelle systematisch verfolgt werden?




19.03.2018 09:52 Uhr
Zitat:
Antiamerikanismus steht hier bestimmt ganz oben


(Sorry, verklckt - hast einen gut bei mir. )

Mag sein, dass es Antiamerikanismus ist. Das finde ich aber ziemlich beknackt.
Der Feind meiens Feiundes ist eben nicht automatisch mein Feind.
19.03.2018 09:53 Uhr
Zitat:
Will heißen, wenn die USA Pest und Russland Cholera ist, ist das Verhältnis von Pest zu Cholera sehr stark zugunsten von Pest im Ungleichgewicht.


Aber ist das nun deshalb in Ordnung?
19.03.2018 09:54 Uhr
Gewohnheit: Wenn es in Moskau regnet, spannt man im Karl-Liebknecht-Haus den Regenschirm auf.
19.03.2018 11:01 Uhr
Zitat:
@ Compadre

Und mit der Sorge um den Friedne soll nicht hinterfragt werden
- dass in Russland Hiomosexuelle diskrinminiert werden - und zwar brutal
- dass Russland das Völkerrecht missachtet (Krim)
- dass Oppositionelle systematisch verfolgt werden?






Ok, lieber Don, jetzt gehe ich doch ins Detail. Ich wollte das mit der Imperialismustheorie eigentlich nur nennen und nicht näher ausführen aber wenn eine konkrete Nachfrage kommt, dann natürlich.

Leninisten beziehen sich auf Lenins Schrift "Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus". Dort sind Kriterien für den Imperialismus benannt. Sozusagen eine Check-Liste. Dadurch wird der Begriff zu einem in der Analyse verwendbaren, statt nur einfach Synonym für "mag ich nicht" zu sein.

Eines dieser Kriterien ist, dass der Kapitalexport ökonomisch eine größere Rolle spielt als der Export von Rohstoffen und Waren. Unter diesem Gesichtspunkt ist Russland eindeutig nicht imperialistisch. Denn noch gehören die Konzerne in Westeuropa und den USA nicht in großem Umfang russischem Kapital.

Das festgehalten muss man weiter schauen, wie man in Konfliktsituationen agiert. Es gibt einen Unterschied zwischen politischer und militärischer Unterstützung. Gibt es einen militärischen Konflikt zwischen einer imperialistischen Macht oder einem imperialistischen Block und einer nicht-imperialistischen Seite, dann wünschen sich Leninisten die Niederlage der imperialistischen Seite. Wenn es zu einem Konflikt zwischen zwei nicht-imperialistischen Gruppierungen kommt, dann haben Leninisten keine Seite. Wenn es zu einem Konflikt zwischen zwei imperialistischen Seiten kommt, dann wünschen Leninisten die Niederlage der eigenen Seite ("revolutionärer Defätismus").

Davon völlig getrennt ist die Frage der politischen Unterstützung. Politische Unterstützung bürgerlicher Kräfte kann es unter keinen Umständen geben (über diese Position hatten wir mal Dissens hier auf Dol, erinnerst du dich?). Also würde ich selbstverständlich auch unter keinen Umständen Putin wählen aber eben auch keinen anderen bürgerlichen Politiker.

Und ganz davon abgesehen sehe ich natürlich auch, dass es nicht Putin ist, der die russischen Grenzen an die NATO heranschiebt sondern umgekehrt. Aber wie oben ausgeführt, das ist nicht entscheidend für meine Haltung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 11:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 11:20 Uhr
Zitat:
Zitat:
Antiamerikanismus steht hier bestimmt ganz oben


(Sorry, verklckt - hast einen gut bei mir. )

Mag sein, dass es Antiamerikanismus ist. Das finde ich aber ziemlich beknackt.
Der Feind meiens Feiundes ist eben nicht automatisch mein Feind.


Jede Pauschalisierung ist beknackt.
19.03.2018 12:28 Uhr
Bei Teilen der Linken ist es wohl am ehesten eine noch nicht ganz abgeschlossene Findungsphase bzw. Freund-/Feindbildverarbeiteung und es schwingt immer noch das problematische Verhältnis zu den USA und der NATO mit. Bei weiten Teilen der Sozialdemokratie ist es ein für mich völlig unverständliches Scheuklappenverhalten, das mit einer an außenpolitischer Blindheit und Ignoranz grenzender Rationalität unterlegt ist. Das gilt im Übrigen auch im Verhältnis zu China. Geprägt ist dies auch von prägenden Figuren wie Schmidt und Schröder.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 12:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 12:40 Uhr
@Compadre

Russland ist sogar im klassistischen Sinne imperialistisch bzw. ist einer der wenigen Staaten, die den Imperialismus, neben den USA mit Abstrichen, nicht überwunden hat. Bei Russland ist das alles nicht so offensichtlich, da es ein weitestgehend geschlossenes Staatsgebiet hat, aber der Kaukasus, Sibirien etc., das sind alles Überbleibsel des russischen Kolonialreichs und Russland sieht sich immer noch in der Rolle eines regionalen Hegemons. Das ist Russlands größtes Problem in der Innen- wie in der Außenwahrnehmung.

Auch Russlands Rolle im Syrienkrieg ist nur mit imperialistischen Bestrebungen oder der Bewahrung seines Geltungsanspruches zu erklären (Hafen in Latakia, Zugang zu den Weltmeeren, Syrien als enger Verbündeter usw.). Das ist nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit passiert, genauso wenig wie die USA aus reiner Menschenfreundlichkeit im Irak agiert haben. Obama war der erste US-Präsident, bei dem man die Hoffnung haben konnte, dass die USA sich multilateral stärker einbringen/einbinden lassen und ihren Hegemonialanspruch ein Stück aufgeben, mit Trump ist das alles vorbei.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 12:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 12:44 Uhr
Zitat:
@Compadre

Russland ist sogar im klassistischen Sinne imperialistisch bzw. ist einer der wenigen Staaten, die den Imperialismus, neben den USA mit Abstrichen, nicht überwunden hat.


@.Tochigi

Hast du mal eine Statistik über den Kapitalexport bei der Hand, die das belegt? Ernst gemeinte Frage, ich suche schon eine Weile danach, kann aber nichts finden.
19.03.2018 12:52 Uhr
@Compadre

Und ein wesentliches Problem vieler Linker ist, dass sie die souveräne Entscheidung kleinerer Staaten nicht für voll nehmen oder hinnehmen wollen, sich der NATO oder auch der EU anzuschließen. Es ist im wesentliches Russlands Unfähigkeit zur multilateralen Kooperation - das Problem liegt nicht bei der NATO und der souveränen Entscheidung ihrer Mitglieder sich ihr angeschlossen zu haben. Russland treibt viele dieser Staaten mit seiner Außenpolitik geradezu in die Arme der NATO und ihrer Verbündeten, selbst vermeintlich eng befreundete Nachbarn wie Kasachstan sind sehr skeptisch gegenüber russischem Handeln in der Region, gerade im Umgang mit Georgien, der Ukraine und Moldau.
19.03.2018 12:55 Uhr
Zitat:
@Compadre

Und ein wesentliches Problem vieler Linker ist, dass sie die souveräne Entscheidung kleinerer Staaten nicht für voll nehmen oder hinnehmen wollen, sich der NATO oder auch der EU anzuschließen.


Ablehnung dafür, dass es ein "Problem" ist. Natürlich ist es für Linke eine Selbstverständlichkeit, dass sie imperialistische Blöcke geschwächt und nicht gestärkt sehen wollen. Das ist das ABC. Und das größte Interesse haben sie ganz natürlich an der Schwächung des "eigenen" Blocks.

Dass du als Liberaler ganz selbstverständlich auf der Seite des eigenen Imperialismus stehst ist ebenso natürlich und ich sehe kein "Problem" darin.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 12:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 13:07 Uhr
@Compadre

Der Nordkaukasus und Sibirien sind ja immer noch (und bleiben auch sicherlich; in letzterem gibt es ja keine Unabhängigkeitsbestrebungen) integraler Bestandteil Russlands und das macht sich auch im Kapital bemerkbar, da Russland ein klassischer Rentenstaat ist. Am eindrucksvollsten ist wohl wie Russland sich Tschetschenien gehalten hat (https://www.youtube.com/watch?v=ktac99ozczc). Das beschreibt aber nur das Innenverhältnis.

Im Außenverhältnis ist Russland ein wichtiger Investor in Zentralasien, Armenien und Aserbaidschan. Russland hat seinen Imperialismus und Kolonialismus immer im Wesentlichen kontinental betrieben und das hat sich ja auch immer angeboten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.03.2018 13:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.03.2018 13:21 Uhr
@Compadre

Ich bin ein Anhänger der liberalen Demokratie und nicht eines Blocks. Das Denken in Blöcken ist zwar noch weit verbreitet, aber ich frag mich wieviele Blöcke es jetzt geben soll, wenn man sich die doch recht unterschiedlichen Interessen weltweit anschaut. Im Übrigen bräuchte es in Russland so viele Reformen um wirklich eine liberale Demokratie zu werden, schon im Verhältnis zwischen Bürger und Staat, der ja verdreht ist zu unserem. Hier war auch bei mir ein Denkfehler bei der Beurteilung des arabischen Frühlings, denn dieses umgedrehte Verhältnis lässt sich nicht einfach von heute auf morgen umdrehen, gerade nicht in relativ großen Staatswesen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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