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Fragenübersicht Österreich fordert Konsequenzen für "unsolidarische Länder"! Hältst Du die im Hintergrund genannte Forderung für richtig bzw. konsequent?
1 - 9 / 9 Meinungen
20.09.2015 07:01 Uhr
Zitat:
kein Verständnis dafür, dass in Balkan-Staaten kaum Asylanträge gestellt würden, denn es handle sich um sichere Länder. "Das ist keine Schutzsuche mehr, sondern Asyl-Optimierung."


Das ist genau das Thema, das auch Ungarns Regierungschef zu seinen drakonischen Maßnahmen gebracht hat.
Die große Mehrheit der Leute, die in Europa, sicher aus guten Gründen, Schutz vor der Gewalt in ihren Heimatländern suchen, ist ganz offensichtlich bemüht, die optimalsten Asylbedingungen zu erreichen.
Dass einige Staaten in Süd- und Südosteuropa dann erste Anlaufstellen sein müssen, liegt an den geografischen Gegebenheiten. Deshalb ist es dringend nötig, sich innerhalb der EU auf Verteilungsquoten zu verständigen.
Wer von den aufnahmefähigen Staaten nicht bereit ist, Flüchtlinge aufzunehmen, muss auf andere, aber spürbare Weise seinen Beitrag zur Bewältigung der Wanderungsprobleme leisten.
Und es ist im Interesse der wirklich Schutzsuchenden, aber auch im Interesse der Steuerzahler der Aufnahmestaaten erforderlich, Wirtschaftsflüchtlinge, die aus sicheren oder als sicher anzusehenden Staaten kommen, konsequent und schnellstmöglich wieder zurückzuschicken.
20.09.2015 11:43 Uhr
Nein, mich überzeugt das nicht!

Es ist doch ganz offenbar, dass die Flüchtlinge vor allem nach Deutschland (und Schweden) wollen, weil wir im Vergleich zu anderen Ländern attraktivere Bedingungen bieten (rechtlich, materiell) und der Einzelne als Individuum willkommen geheißen wird.

Gerade die ärmeren osteuropäischen Länder fragen da doch zu recht: Wieso sollen wir Flüchtlinge aufnehmen, die gar nicht in unsere Ländern wolle, sondern nach Deutschland (durch entsprechend von Deutschland gesetzte Anreize)?

Bedenken muss man auch, dass es gerade in diesen Ländern (wer war schon einmal in den armen Vierteln Budapests?) noch sehr viel Armut gibt! Was Deutschland diesen Flüchtlingen bietet übertrifft den Standard der armen ungarischen Bevölkerung bei Weitem!

Der Fehler liegt ganz klar bei Deutschland: Deutschland setzt die falschen Anreize und genau deshalb legen Flüchtlinge eine 3000 km lange Reise zurück, denn "Sicherheit" gibt es auch in der Türkei oder dem Libanon!

Deutschland kann daher nicht erwarten, dass andere Länder Flüchtlinge nennenswert übernehmen. Wir sollten die Beziehungen zu unseren europäischen Nachbarn nicht gefährden, in dem wir sie unter Druck setzen und mit dieser Unsinnigen Forderung konfrontieren. Wir können allenfalls um Unterstützung bitten und müssen ansonsten unsere eigenen Hausaufgaben machen.

Dazu gehört zuvorderst mehr Hilfe in den Flüchtlingslagern, die um Syrien herum sind. An dieser Stelle leistet übrigens nicht Deutschland die meiste Hilfe, sondern Großbritannien.
20.09.2015 16:18 Uhr
Das ist eigentlich keine Forderung, sondern nur die Umsetzung der schon lange bestehenden Regel, dass das erste sichere erreichte Land für den Flüchtling zuständig ist.

Falsch finden kann man das, wenn man der Ansicht ist, das Leben außerhalb der BRD (und vielleicht noch weniger ökonomisch ähnlich hoch entwickelter Länder) sei für Menschen vollkommen unzumutbar. Ich halte diese Ansicht für überheblich und für eine Beleidigung der Menschen in Süd- und Osteuropa.



20.09.2015 16:34 Uhr
@ Zuversicht

Deine Argumentation ist ja ganz nett, geht aber nur an jeden Gesetzen und Regelungen vorbei.
Nach Deutschland käme nämlich kaum ein Flüchtling, wenn man Dublin III einhalten würde.

20.09.2015 16:53 Uhr
Kein Geld mehr für Länder, die jetzt nicht helfen. Ganz einfach. Jahrzehntelang Kohle eingesackt...
20.09.2015 16:56 Uhr
@ Botsaris

momentan sind dies, die helfen, ja eigentlich nur Schweden und Deutschland !


20.09.2015 17:29 Uhr
Zitat:
Kein Geld mehr für Länder, die jetzt nicht helfen. Ganz einfach. Jahrzehntelang Kohle eingesackt...


Na ja, helfen muss ja nicht unbedingt bedeuten, auch ganz viele Leute aufzunehmen. Der BRD, die sich mit vollmundigen Ankündigungen vollkommen übernommen hat, hilft es auch, wenn man den Zustrom an Flüchtlingen ein bisschen bremst. Und es ist ja nicht zu leugnen, dass z. B. wenigstens einige der Maßnahmen Ungarns dafür geeignet sind, die Leute noch eine gewisse Zeit von der BRD fernzuhalten.

Die Ankündigung der BRD, Hunderttausende, wenn nicht Millionen aufzunehmen (und dann erst zu überlegen, ob sich nicht ein Teil davon auf andere EU-Länder verteilen ließe), hat eine Sogwirkung ausgeübt, die den Ländern SO-Europas ganz und gar nicht hilft.

Einmal ganz davon abgesehen, dass diese Ankündigung eher zu mehr als zu weniger Ertrunkenen führt. Um in Bulgarien oder Ungarn zu leben statt in der Türkei, riskiert kaum einer eine riskante Überfahrt. Es ist die Hoffnung, nach Mittel- oder Nordeuropa zu gelangen, die die Leute ihr Leben riskieren lässt.
20.09.2015 18:11 Uhr
@Meditari

Dr. Merkel hat ja selbst erklärt, dass man Dublin III für die syrischen Flüchtlinge nicht anwenden wolle (und das haben natürlich auch die Flüchtlinge über ihre Smartphones mitbekommen).

Rückführungen nach Griechenland hat zuvor schon ein Gericht verboten, weil die Zustände dort so katastrophal sind.

Außerdem ist Dublin III natürlich Quatsch... es ist ein Versäumnis, dass die Politik nicht längst (vor der Krise) ein neues Flüchtlings-Regelement auf europäischer Ebene neu vereinbart hat, das auf das erweiterte Europa zugeschnitten ist. Als Dublin in seinen Grundsätzen vereinbart wurde, war Deutschland noch am Rande der EU und Polen noch nicht Mitglied...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.09.2015 20:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.09.2015 19:54 Uhr
Nein, das momentane Dublin-System sorgt davor, dass die süd- und südosteuropäischen Länder mit der Flüchtlingsfrage allein gelassen werden. Das ist von der deutschen Regierungspolitik so intendiert. Das System ist aber de facto zusammengebrochen, da man eben diese Länder nicht auf Dauer mit diesem Zustrom allein lassen kann.

Und ja, die Leute gehen dahin, wo sie eine langfristige Perspektive vermuten und dieser Drang nimmt deshalb zu, da nach jahrelangem Krieg und ohne absehbares Ende diese Perspektive in ihren Heimatländern nicht mehr gesehen wird. Es geht nämlich bei Asyl nicht nur um "kurzfristigen Schutz"
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