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Fragenübersicht Frankreich: Der Front National (Marine Le Pen) kommt bei Nachwahlen auf 46%. Deine Meinung?
1 - 9 / 9 Meinungen
02.07.2013 08:08 Uhr
Recht so, wer einen socialistischen Zerstörer an die Macht läßt, muß mit einem starken rechten Gegenwind rechnen.
Es wird Zeit, daß auch in der Bundesrepublik und in Österreich die socialistischen Regime hinweggefegt werden.
02.07.2013 08:43 Uhr
Frankreich ist ein zutiefst widersprüchliches Land. Progressive und gar revolutionäre Traditionen und finsterste Reaktion finden sich dort nahe beieinander. Eine starke Linke, starke Gewerkschaften und häufige Streiks, aber eben auch erbitterte Homophobie und Rassismus prägen gleichsam das Land.
Das ist alte Tradition. So fand die Große Revolution von 1789 ihren Gegenpol in der Vendée, die Revolutionen von 1830 und 1848 und die Commune von 1871 standen willfährige Henkern im Interesse der Herrschenden gegenüber, die man meist aus den ländlichen Regionen rekrutierte. Die Vichy-Regierung stützte sich auf eine Masse an Kollaborateuren. Auch Ende Mai/ Anfang Juni 1968 konnte De Gaulle Massen mobilisieren, die sich gegen einen sozialistischen Wandel positionierten. Reaktionäre und Rassisten wie Le Pen, aber auch rechte Konservative wie Sarkozy haben immer wieder aus diesem reaktionären Jauchepfuhl WählerInnen für sich ziehen können.
Der Front National (FN) hat schon häufig Wahlerfolge größeren Ausmaßes erlebt. Die jüngste Revolte des rechten Mobs gegen die Homo-Ehe hat der Reaktion
im Land neuen Auftrieb gegeben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.07.2013 10:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.07.2013 08:45 Uhr
Die Sozialisten in Frankreich werden vom selben Schlage sein wie die hiesige Sozialdemokratie, durch und durch verspießbürgerlicht, den verbalen Klassenkampf von einst reduziert auf gebrochene Versprechen den Spitzensteuersatz zu senken und ähnlichem Käse bis hin zu eine Herrn Sarrazin und einem Bürgermeister von Krauschwitz. Von daher können die Verluste nach Rechts nicht nur die CDU, sondern auch die SPD treffen, selbst viele Wähler der Linken könne sich ja vorstellen die AFD zu wählen, einem Verein für Leute denen die CDU und die FDP zu schwul sind, aber immerhin haben sie mit Hans-Olaf Henkel einen geradezu linken Unterstützer, zumindest linker als die SPD
02.07.2013 08:46 Uhr
Zitat:
Es wird Zeit, daß auch in der Bundesrepublik und in Österreich die socialistischen Regime hinweggefegt werden.


Vorwärts Marsch in den Supermarkt und Bohnen kaufen!
02.07.2013 08:49 Uhr
Oben schrieb ich über historische Kontinuitäten. Doch man muss auch konstatieren, dass es dem FN immer auch gelang, in ehemals linke Hochburgen vorzudringen. Also in Arbeiterregionen, in denen traditionell die Sozialisten oder die KP gewählt wurde.
Das ist Ausdruck der ideologischen Krise dseit Beginn der 90er und der zunehmenden Abwendung von den traditionellen Parteien der Arbeiterschaft durch deren Anpassungs- und Rechtskurs.
Zudem kommt auch die Abwendung von SP und KP von Klassenkampf und Internationalismus , was es rechter, nationalistischer Propganda enorm erleichtert, an Boden zu gewissen.
02.07.2013 09:03 Uhr
Wenn der Sieg der nationalen Vernunft über den Niedergang der Sozialisten führt: Gut so. Noch besser wäre es, wenn damit gleichsam die Marginalisierung des sogenannten bügerlichen Lagers verbunden wäre, jener halbgaren Bourgeoisie, die nie Fisch, nie Fleisch sein wollte, und die sogar dann mit der Linken mitmarschiert ist, wenn die Rechten offenkundig im Recht waren, allein aus parteitaktischer Ranküne, rücksichtslos dem eigenen Land gegenüber, nur um die eigenen Pfründe zu sichern.
Im Grunde hasse ich dieses Pseudo-Bürgertum mehr als die Sozialisten und Kommunisten, denn letztere haben wenigstens eine echte Überzeugung - wenn auch eine falsche -, die sie verfolgen, wohingegen das behäbige Bürgertum seelen- und ideallos nur sich selbst das Nächste ist...

Moment mal! Reden wir eigentlich noch von Frankreich? Kann sein. Kann aber auch sein, dass ich in eine innenpolitische Debatte abgeglitten bin...
02.07.2013 09:18 Uhr
Es ist schlicht und ergreifend die logische Konsequenz der verfehlten französischen Politik. Wer seit Jahren ausschließlich Klientelpolitik betreibt und am Willen des Volkes vorbei agiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn das Volk irgendwann einmal dagegen revoltiert. So lange es dann "nur" zur Stimmabgabe für radikale Parteien führt, ist der Weg der Politik immer noch zu korrigieren. Erst wenn das Volk tatsächlich auf die Straße und die Barrikaden geht, ist es für eine politische Kurskorrektur meist zu spät.
02.07.2013 10:08 Uhr
Der FN ist doch auch nur irrlichtender (und etatistischer) Fluchtpunkt in Ermangelung wirklicher ernstzunehmender politischer Alternativen, die sich wieder am Volk und der französischen Identität orientieren.
02.07.2013 11:26 Uhr
Ãœberrascht mich nicht weiter, wenn ich ehrlich bin.
So ist es eben auf dem Lande häufiger mal: Da wird eine Partei teilweise mit großem Enthusiasmus solange gewählt, bis sie an der Macht ist und enttäuscht festgestellt wird, dass sie auch nur mit Wasser kocht. Und dann wendet man sich aus Trotz der genau gegenteiligen Partei zu..
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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